Kleine Maus mit großen Herz (70)
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Kapitel 70: Ich trau mich nicht
Ich ging langsam zu Meike und umarmte sie.
„Ziemlich gut geplante Überraschung Schwesterherz.“ flüsterte ich ihr ins Ohr.
„Dachte ich mir.“ gab sie mir zurück. Dann wandte ich mich wieder Jen zu.
„Hast du Justus auch mitgebracht?“ fragte ich.
„Ne der hat leider kurzfristig absagen müssen, der hat kurz nachdem wir heute morgen telefoniert haben wohl einen Migräneanfall bekommen. Er wäre aber echt gerne mitgekommen.“ erklärte Jen.
„Kathi sag mal was hältst du davon wenn wir uns mal hinsetzen, dann können wir immer noch weiter reden.“ schaltete sich Sandra ein.
„Ähm…klar…sorry ich stehe noch ein wenig neben mir.“ erwiderte ich, was von einem lautstarken Lachen von allen anderen kommentiert wurde. Jen packte mich an den Schultern und drehte mich in Richtung Tisch. Ich fühlte einen leichten Druck von hinten und setzte mich ein wenig widerwillig in Bewegung. Wäre ich jetzt in meiner kleinen Welt gewesen hätte das Bild einfach zu gut gepasst, zumindest wenn ich es mir als Außenstehende vorstellte. Ein kleines Kind, das zu seinem Platz gelotst wurde. Die Vorstellung alleine zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht, das auch nicht nachließ als ich mich an den Tisch setzte. Jen setzte sich neben mich, der Rest verteilte sich auf die freien Plätze, ließ aber in weiser Voraussicht einen weiteren Platz neben mir frei damit Sandra ebenfalls neben mir sitzen konnte.
„So also ich habe mich da an etwas versucht. Ich hoffe der Kuchen ist was geworden.“ meinte Sandra während sie in der Küche am Kühlschrank herum hantierte. Ich beäugte das Treiben skeptisch, da ich nicht wusste an was Sandra sich probiert hatte. Entweder es war etwas absolut Ausgefallenes oder sie war keine sonderlich gute Bäckerin. Es wunderte mich, dass meine Mutter gar nichts gebacken hatte. Normalerweise wurde immer irgendwas gebacken, wenn ich oder mein Vater Geburtstag hatten. Für Meike würde meine Mutter auch was backen keine Frage, aber an ihrem letzten Geburtstag hatte meine Mutter dafür noch keinen Grund gehabt. Während ich noch über den Kuchen nachdachte, wanderte auch schon eben jener durch mein Sichtfeld.
„So bitte sehr. Ich habe mir ein wenig Inspiration geholt.“ erklärte Sandra. Ich beäugte den Kuchen und musste lächeln.
„Hast du wieder meine Mutter ausgefragt?“ fragte ich lachend.
„Brauchte ich gar nicht. Dafür hatte ich Meike.“ gab Sandra zurück. Ich schaute nochmals zu Meike.
„Schau mich nicht so an. Es sollte halt was besonderes werden.“ rechtfertigte sich Meike. Ich musste grinsen. Ich musste in dem Moment feststellen, dass ich mir wirklich keine bessere Schwester als Meike vorstellen konnte. Klar ich hatte viel für sie getan keine Frage, aber gerade solche Erlebnisse wie die Einladung von Jen und das Ausfragen unserer Mutter nach meinem Lieblingskuchen, zeigten mir, dass das auch auf Gegenseitigkeit beruhte und ich musste nicht einmal etwas anmerken oder ähnliches. Sie machte es einfach. In gewisser Weise hatte ich das auch irgendwo mit Jen, aber trotzdem war das mit Meike irgendwie etwas anderes, aber ich konnte es nicht mal richtig beschreiben. Ich merkte wie sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten.
„Oh wir haben es wohl ein bisschen übertrieben.“ warf Sandra ein, als sie die Tränen bemerkte.
„Nein alles gut. Das sind Freudentränen. Ich bin einfach nur zu tiefst gerührt über das was ihr hier macht.“ erklärte ich.
„Dann machen wir es jetzt einfach noch ein wenig schlimmer mit den Freudentränen.“ hörte ich Jona schräg neben mir sagen. Ich bewegte meinen Kopf in seine Richtung. „Naja Jen alleine war natürlich nicht das Geschenk. Wir haben dir natürlich noch eine Kleinigkeit vorbereitet.“ fuhr er fort.
„Dachte ich mir irgendwie, dass ihr noch mehr macht.“ gab ich unsicher zurück. Keiner sagte etwas auf meinen Kommentar. Stattdessen stand Sarah auf und verließ den Raum. Ich folgte ihr mit meinem Blick.
„Wir haben uns einfach mal dafür entschieden, dass Sarah dir dein Geschenk überreicht. Meike hat mit Jen schon einen Löwenanteil beigesteuert und ich mit dem Bild auch.“ erklärte Sandra das plötzliche Verschwinden von Sarah. Das ergab irgendwo schon ein wenig Sinn, aber tatsächlich wäre es mir egal gewesen wer das Geschenk überreichen würde.
Es dauerte einen Moment und Sarah kam mit etwas rechteckigen in der Hand zurück. Es wirkte zwar nicht schwer, aber ein wenig unhandlich. Einen kurzen Moment hatte ich schon Angst, dass sie mit dem Geschenk irgendwo hängenbleiben würde und es fallen lassen würde. Tatsächlich schaffte sie es jedoch das Geschenk ohne einen Unfall zum Wohnzimmertisch zu schaffen.
„So am besten packst du es hier aus. Der Esstisch ist ein wenig zu voll.“ schlug sie mir vor und wartet ungeduldig neben dem Geschenk. Ich stand auf und bewegte mich langsam in Richtung des Geschenks. Der Rest folgt mir langsam. In dem Moment fühlte ich mich irgendwie ziemlich unangenehm beobachtet, was meinen Herzschlag beschleunigte.
„Dann fang ich mal an.“ meinte ich nachdem ich eine Weile auf das Geschenk gestarrt hatte. Langsam und mit zittrigen Fingern löste ich das Geschenkpapier ab. Anscheinend handelte es sich um einen Bilderrahmen. Mir kam gleich Jonas Geschenk in den Sinn. Ich löste das Papier weiter und tatsächlich kam eine ähnliche Zusammenstellung zum Vorschein. Natürlich aus anderen Bildern, aber mit fast den gleichen Personen. Manche der Bilder wirkten auch so als ob sie nur für diese Zusammenstellung gemacht worden waren, so fand sich zum Beispiel ein Bild von Meike, Jona, Rob und Sarah zusammen in der Bildsammlung. Anders als bei Jonas Geschenk klebte auf dem Bilderrahmen jedoch noch ein Umschlag, den ich mit zittrigen Händen ablöste.
„Zu dem Umschlag muss ich noch eine Kleinigkeit los werden.“ warf Sandra ein. Ich nickte langsam. „Also eigentlich wollte ich dir das alleine schenken, aber als der Rest hier gehört hat was ich vorhabe, haben die sich einfach mit daran beteiligt.“ fuhr Sandra fort. Ich öffnete langsam den Umschlag und zog eine Karte heraus. Viel stand nicht darauf, aber das was darauf stand reichte um mir ein weiteres Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ein selbsterstellter Gutschein für einen Urlaub zusammen mit Sandra als kleine Entschädigung für den letzten nicht ganz so harmonischen Urlaub.
„Und was sagst du?“ fragte Sandra gespannt.
„Ich fand unseren letzten Urlaub jetzt nicht so schlimm.“ antwortete ich. Alle mussten lachen, nur Sandra lachte nicht.
„Schon, aber da war alles ein wenig komisch zwischen uns.“ erklärte sie. Ich verstand was sie meinte. Ich ging zu ihr und gab ihr einen Kuss.
„Der Urlaub war trotzdem schön. Aber ich freue mich trotzdem über einen weiteren Urlaub mit dir.“ flüsterte ich ihr ins Ohr. Jetzt bildete sich auch auf Sandras Gesicht wieder ein Lächeln.
„Freut mich…ähm…so…jetzt würde ich aber sagen wir genehmigen uns mal was Kuchen oder?“ fragte sie in die Runde.
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Die letzten Gäste waren gerade gegangen und ich half Sandra noch beim Aufräumen. Glücklicherweise war unser Freundeskreis so geistesgegenwärtig gewesen zwischendurch schon Teile wegzuräumen, so dass entsprechend wenige Handgriffe zu erledigen waren.
„Hat es dir gefallen?“ fragte Sandra plötzlich.
„Das fragst du noch? Eine wirklich perfekte Überraschung. Ich war absolut ahnungslos und dass Meike auch noch Jen eingeladen hat. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sie hat sich nichts anmerken lassen als ich heute morgen mit ihr telefoniert habe.“ antwortete ich. Sandra grinste und gab mir einen Kuss.
„Gern geschehen. Wäre zu deinem achtzehnten Geburtstag vielleicht ein bisschen besser gekommen, aber wir dachten uns einfach mal wir machen die Überraschung schon dieses Jahr.“ erklärte Sandra.
„Ihr habt das schon ne Weile geplant oder?“ fragte ich.
„Ein paar Wochen vielleicht.“ meinte Sandra während sie die Reste des Kuchens in den Kühlschrank stellte.
„Ich hätte es mir eigentlich denken müssen, dass sowas kommt. Jonas Überraschungsparty und dann die Silvesterüberraschung für Meike.“ warf ich nachdenklich ein.
„Ich glaube wenn man selbst das Opfer von so einer Überraschung sein könnte, verdrängt man das ganz gerne um sich die Überraschung nicht zu verderben. Außerdem hattest du die letzten Wochen den Kopf wahrscheinlich woanders. Ihr habt doch Klausuren geschrieben oder hab ich das falsch im Kopf?“ gab sie zurück.
„Ne Klausuren gabs keine, dafür ist das neue Halbjahr noch nicht lang genug dran, aber einige Vorträge und bescheuerte Gruppenarbeiten durfte ich mir antun.“ antwortete ich. Sandra gähnte lautstark.
„Entschuldige…ich bin schon ne Weile wach…hab viel vorbereitet. Bist du böse, wenn wir uns schon nach oben verziehen? Meine Eltern wollten dir zwar noch gratulieren, aber bei unserem Glück kommen die erst in ein paar Stunden wieder.“ erwiderte Sandra.
„Ich bin tatsächlich auch ein bisschen platt. Vermutlich wegen der ganzen Aufregung. Sind deine Eltern eigentlich wirklich im Musical?“ fragte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Ja die Karten hatten sie schon lange, war ein glücklicher Zufall, der mir oder besser gesagt uns auch in die Karten gespielt hat. So jetzt aber ab nach oben.“ antwortete Sandra. Ich verließ die Küche und ging langsam nach oben. Sandra folgte mir, nachdem sie das Licht in der Küche ausgemacht hatte.
In Sandras Zimmer konnte ich nicht anders als nochmals das Bild zu begutachten, das sie gemalt hatte. Ich überlegte schon an welcher Stelle in meinem Zimmer ich es aufhängen würde. Sandra machte sich an ihrer Schreibtischschublade zu schaffen, nur um einen Augenblick später unter das Bett zu greifen. Ein hörbares „Mist“ ließ mich seitlich am Bild vorbei zu ihr schauen.
„Alles gut?“ fragte ich besorgt. Sandra schaute mit einem genervten Blick zu mir.
„Ne. Wegen dem ganzen Stress habe ich voll vergessen in den Keller zu gehen. Wollte ich eigentlich heute Vormittag machen, aber Svenja war zu früh hier, da konnte ich ja schlecht ein Paket Windeln durch das Haus tragen.“ erklärte Sandra. Unterbewusst musste ich grinsen. „Findest du das so lustig oder warum grinst du?“ fragte Sandra mit einem gereizten Unterton.
„Ähm…nein…ich war in Gedanken immer noch bei dem Bild.“ entschuldigte ich mich.
„Ich dachte schon. Dann werde ich wohl mal eben in den Keller gehen. So eine Scheiße. Ich bin echt kaputt und will einfach nur ins Bett.“ beschwerte sich Sandra und bewegte sich in Richtung ihrer Zimmertüre. War das die Chance, die ergreifen sollte? Ich war mir nicht sicher. Ich hatte mich zumindest ein wenig vorbereitet um das Thema klein sein zumindest anzudeuten. Ich überlegte nicht lange.
„Ähm…warte…ich habe da vielleicht eine…ähm…Notlösung.“ stammelte ich. Sandra schaute mich skeptisch an.
„Eine Notlösung? Du erinnerst dich was im Urlaub passiert ist oder? Ich glaube nicht, dass irgendeine Notlösung hilfreich ist.“ erwiderte sie ernst. Ich schluckte.
„Ähm…naja…weißt du…heute ist etwas seltsames passiert.“ fing ich an. Jetzt nichts falsches sagen, dachte ich mir.
„Ahja und was?“ bohrte Sandra nach während ich noch die Worte sammelte.
„Ich hab dir doch erzählt, dass Meike das gleiche Problem hat. So wie ich das mitbekommen habe, bestellen meine Eltern ihre Windeln im Internet und da ist wohl was schief gegangen.“ fuhr ich fort. Das war ein guter Einstieg, definitiv.
„Was hat das jetzt mit mir zu tun?“ fragte Sandra.
„Vereinfacht gesagt hat Meike die falschen Windeln geliefert bekommen…also schon die richtigen, aber naja die sind halt sagen wir mal recht speziell. Sie hat mir eine davon gezeigt und bei mir vergessen…ich fand die irgendwie…interessant und wollte sie dir einfach mal zeigen.“ antwortete ich. Wirklich begeistert wirkte Sandra bislang nicht.
„Dir ist schon klar, dass ich weiß wie die Dinger aussehen oder?“ fragte Sandra irritiert. Ich bewegte mich zu meinem Rucksack und kramte darin. Es dauerte nicht lange und ich hatte meine vermeintliche Beute von Meike in der Hand und reichte sie Sandra.
„Ähm…naja ist halt etwas bunter als normal. Ich fand die irgendwie süß.“ meinte ich und sah wie meine Hand zitterte. Sandra nahm sich die bunte Windel, die ich mitgebracht hatte und beäugte sie kritisch. Ich wollte zumindest einmal die Reaktion auf eine bunte Windel erleben, daran hoffte ich abschätzen zu können wie Sandra auf das klein sein reagieren würde. So weit hergeholt war die Herleitung meines Erachtens nicht…naja irgendwo schon, aber ich musste irgendwo anfangen und hier konnte ich immer noch Meike mit ins Spiel bringen als Alibi.
„Naja süß ist ein wenig übertrieben findest du nicht? Ich würde mir glaube ich irgendwie ein wenig verarscht vorkommen, wenn man mir sowas zuschicken würde. Ich hoffe Meike hat sich beschwert.“ entgegnete Sandra. Das entsprach definitiv nicht der erhofften Reaktion.
„Meike war auch ein wenig verwundert, aber ein wenig Farbe hielt sie irgendwie für eine gelungene Abwechslung.“ gab ich unsicher zurück.
„Meike sieht das alles viel zu gelassen. Wenn ich mir das Teil hier so ansehe, dann sieht das eher aus wie eine überdimensionierte Babywindel, ich würde mir da echt verarscht vorkommen.“ wiederholte Sandra ihre Meinung zu der Windel.
„Wie gesagt ich fand sie irgendwie süß…vielleicht…habe ich mit dieser Thematik einfach keine Probleme und sehe das deshalb nicht so kritisch wie du. Am besten packe ich sie wieder weg und wir vergessen das Thema.“ gab ich ein wenig geknickt zurück und versuchte damit weitere Erklärungen vermeiden zu können. Sandra schaute ein paar mal zwischen mir und der Crinklz, die sich weiterhin in ihrer Hand befand hin und her. Ich hatte schon eine Weile meine Hand ausgestreckt und wartete darauf die Windel wieder in Empfang zu nehmen. Anstatt mir die Windel zu reichen, setzte sich Sandra neben mich.
„Ich finde das immer wieder beachtlich wie wenig dir dieses Thema ausmacht und wie locker du das sehen kannst. Das gleiche gilt für Meike. Ich an Meikes Stelle wäre ausgetickt.“ fing Sandra langsam an.
„Hmmm…ich weiß was du meinst, aber ganz ehrlich wer sieht die Windeln? Ich und unsere Eltern ziemlich unproblematisch. Außerdem wie sollte ich reagieren? Sollte ich Meike verurteilen? Für etwas für das sie mit ziemlicher Sicherheit nichts kann? Ich wäre weder eine gute Freundin noch eine gute Schwester, wenn ich mir da irgendein Urteil anmaßen würde. Ich mache einfach kein Problem draus und fertig.“ gab ich zurück.
„Und Rob. Den hast du in deiner Aufzählung vergessen.“ ergänzte Sandra.
„Der weiß Bescheid, dass sie Bettnässerin ist. Falsche Lieferung ist falsche Lieferung, wenn du sonst keine Alternative hast, was willst du dann machen? Ich habe keine Ahnung ob Meike noch andere Windeln hat oder nicht, wenn nicht, dann wird sie wohl die nehmen. Das versteht auch Rob. Vielleicht guckt er komisch, aber glaubst du das ändert irgendwas? Vermutlich ist so eine überdimensionierte Babywindel immer noch besser als ein nasses Bett oder?“ erwiderte ich. Ich merkte erst nachdem ich fertig war wie energisch ich die Existenz der bunten Windel verteidigte.
„Ich habe ne Alternative, ich kann in den Keller gehen.“ konterte Sandra grinsend. Ich wusste nicht wie ich das grinsen deuten sollte.
„Hast du aber noch nicht getan.“ merkte ich nachdenklich an. Sandra schwieg eine Weile.
„Weißt du…auch wenn ich so abweisend gegenüber diesem Teil hier reagiert habe…und deine Ansicht dazu nicht teile…bin ich dir trotzdem dankbar für solche Aktionen. Das zeigt mir wirklich, dass das für dich kein Problem ist. Ich danke dir tatsächlich auch für das Angebot der Notlösung, aber das fühlt sich irgendwie nicht richtig an, außerdem würde Meike sicher merken, dass die Windel fehlt und dann Fragen stellen, das muss nicht sein. Ich werde lieber in den Keller gehen.“ erklärte Sandra. Wenigstens war sie mir nicht böse wegen dieser Aktion, aber das Thema klein sein würde ich jetzt bestimmt nicht ansprechen.
„Ich glaube kaum, dass Meike das auffallen wird. Sie ist jetzt sowieso erst mal bei Rob und ich glaube kaum, dass sie ihre Windeln abzählt. Mach dir da mal keine Sorgen. Selbst wenn, dann ist das wohl eher mein Problem als dein Problem oder?“ warf ich ein. Von Sandra erntete ich ein müdes Lächeln, das ich nicht wirklich interpretieren konnte.
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Ich gähnte erneut und spürte jemanden auf mir. Ein wenig panisch schlug ich die Augen auf und wurde, bevor ich mich überhaupt wehren konnte, mit einem Kuss begrüßt. Meine Panik ließ augenblicklich nach.
„Guten Mittag Schlafmütze.“ begrüßte mich Sandra. Ich rieb mir die Augen und schaute sie an. Sie hatte sich schon umgezogen. Das hieß sie war schon eine Weile wach.
„Guten Mittag. Bist du schon länger wach?“ fragte ich verschlafen.
„Ne halbe Stunde oder so. War gerade unter der Dusche.“ antwortete sie.
„Achso…gut geschlafen?“ fragte ich und streckte mich.
„Ja ziemlich gut sogar.“ gab Sandra zurück.
„Freut mich…ähm wegen gestern Abend…ich hoffe das nimmst du mir nicht übel?“ fragte ich ernst und stand auf.
„Naja wirklich begeistert war ich nicht…wie war das in der Not frisst der Teufel Fliegen…es hat seinen Zweck erfüllt…aber wirklich toll hab ich mich nicht gefühlt mit dem Ding…war ziemlich dick zwischen den Beinen.“ argumentierte Sandra sofort. Ich wusste natürlich von was sie sprach, aber es war definitiv sinnvoll sich blöd zu stellen.
„Da bin ich überfragt…da hab ich nie mit Meike drüber gesprochen.“ meinte ich sofort.
„Ist auch nicht so wichtig, müssen wir jetzt nicht vertiefen. Lass uns lieber noch was frühstücken und dann hängen wir dein Bild auf.“ entgegnete Sandra.
„Du kommst mit?“ fragte ich erstaunt.
„Klar was dachtest du denn? Wenn ich dir schon mein Bild von dir schenke, dann helfe ich natürlich auch beim Aufhängen ist doch logisch.“ antwortete Sandra.
Das späte Frühstück mit Sandras Eltern ging vergleichsweise schnell vorüber. Es war zwar nicht unangenehm, aber das bevorstehende Aufhängen des Bildes machte mich ein wenig ungeduldig. Eigentlich mussten wir sogar zwei Bilder aufhängen. Das Bild von Sandra und von unseren Freunden. Wir verabschiedeten uns also recht schnell nach dem Frühstück von Sandras Eltern und machten uns auf den Weg zu mir um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nachdem meine Eltern beide Kunstwerke entsprechend begutachtet und gelobt hatten, beauftragte ich meinen Vater mit der Suche nach dem Entsprechenden Werkzeug um die Bilder aufhängen zu können. Keine zehn Minuten später schlug ich auch schon den ersten Nagel in die Wand. Ich hing zunächst das Bild von Sandra auf, dann das der anderen.
„So sieht doch echt gut aus oder?“ fragte ich Sandra.
„Definitiv. Macht sich wirklich gut.“ antwortete sie und warf einen Blick auf ihre Uhr.
„Stimmt was nicht?“ fragte ich.
„Ich muss für morgen noch ein bisschen was erledigen. Ist wegen deiner Überraschungsparty liegen geblieben. Ich müsste also schon wieder rüber.“ erklärte sie.
„Schade. Ich hätte gedacht du bleibst noch ein bisschen.“ erwiderte ich.
„Sorry. Wird sonst alles zu knapp.“ entschuldigte sie sich.
„Schon gut. Ist halt so. Scheiß Hausaufgaben…ich müsste mich auch nochmal an was setzen.“ merkte ich an. Sandra musste grinsen.
„Dann ist es doch umso besser, wenn ich jetzt gehe, dann schaffen wir beide noch was.“ konterte sie.
„Ähm…joa schon…irgendwie.“ wich ich aus.
„Kommst du noch mit runter?“ fragte sie.
„Klar.“ antwortete ich und begleitete sie nach unten. Ein wenig wehmütig verabschiedete ich sie mit einer langen Umarmung und einem noch längeren Kuss. Nach einer Weile löste sich Sandra und verabschiedete sich von mir. Ich folgte ihr mit meinem Blick während sie die Straße entlang nach Hause ging. Mir ging die letzte Nach nochmals durch den Kopf. Eigentlich war mein Plan gewesen Sandra irgendwie mit der Crinklz in Richtung klein sein zu lenken, also nicht sie selbst, ich wollte die Thematik irgendwie in diese Richtung lenken. Das war mächtig schief gelaufen. Ich ärgerte mich darüber. Nicht nur das es schief gelaufen war, sondern auch, dass es vermutlich schwieriger werden würde überhaupt einmal dieses Thema anzusprechen, wenn Sandra derart empfindlich auf das Thema Windeln reagierte. Mein Blick folgte immer noch Sandra. Sie drehte sich nochmal um und warf mir einen Kuss zu. Ich tat es ihr gleich. Ich wischte die negativen Gedanken beiseite, den ich gerade noch hatte. Ich hoffte in dem Moment, dass sich einfach eine Möglichkeit für mich auftun würde um ihr alles zu erzählen.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Vielen Dank, mal wieder ein klasse Kapitel. Bin gespannt wie es weiter geht wenn Sandra endlich erfährt wer noch alles Windeln trägt
Ich habe so langsam die Befürchtung, dass wir das erst in der nächsten Geschichte wirklich aufgeklärt bekommen und die aktuelle mit einem Fehler Kathis endet, bei dem Sandra es erfährt.
Und dann als schöner Cliff Hänger endet die Geschichte mit:
Und so schaute Kathi in Sandras verdutzes Gesicht.
Das habe ich doch schon mehr als einmal erwähnt oder angedeutet, dass das Thema Sandra und Kathis kleine Welt erst Thema der nächsten geschichte wird. Ihre Reaktion auf mögliche andere Windelträger dementsprechend auch.
Auch wenn es keiner glauben mag, das ist tatsächlich das letzte Kapitel. Eigentlich wollte ich noch ein Nachwort schreiben, aber irgendwie war alles das, was ich geschrieben habe, nicht so wirklich brauchbar und da ich mit dem Kapitel schon in Verzug war, habe ich mir das dann gespart. Den Cliffhanger am Ende habe ich mir auch gespart. Mit der Lehrerin und der Karte habe ich schon genug Fragezeichen für die Fortsetzung übrig gelassen.
OK ganz so direkt hat mein Hirn das nicht abgespeichert, dass das alles erst in der nächsten Geschichte aufgelöst wird.
Lehrerin OK das wusste ich.
Andere Windelträger war auch klar.
Aber das Sandra von Kathis kleiner Seite erst in der nächsten Geschichte erfährt, keine Ahnung mein Hirn hat die Info wohl verweigert.
Und wie bitte was? Kein Timo Cliffhanger, jetzt bin ich irgendwie enttäuscht und froh zugleich.
Hat die nächste Geschichte schon einen Titel?
Timo, auch diese Geschichte gefällt mir sehr gut.
Du lässt uns Leser:innen zwar hin und wieder leiden, aber wer das nicht will kann ja warten bis die Geschichte fertig ist bevor er/sie anfängt mit lesen. Wird bei mir sicherlich nicht passieren da leider ich lieber.
Ich freue mich auf hoffentlich noch sehr viele Wochen mit neuen Kapiteln von dir.
Gruß Dragi
Danke für das Lob. Ja den typischen Cliffhanger habe ich mir gespart. Tatsächlich wäre der auch so nicht möglich, denn die nächste Geschichte setzt anders als beim letzten Mal nicht direkt am letzten Kapitel an, sondern es wird einen kleinen Zeitsprung geben. Da einen sinnvollen Cliffhanger einzubauen wird schwierig.
Also einen Titel habe ich schon…geplant ist Kleiner Hase und das große Chaos, zumindest wenn mir nichts besseres einfallen sollte.
Mein Tipp bei so Titeln ist immer sie so kurz wie möglich zu halten ohne die Quintessenz zu verlieren, aus „Kleiner Hase und das große Chaos“, würde ich also „Kleiner Hase, großes Chaos“ machen. Das wirkt meistens interessanter.
Aber das kann jeder selber entscheiden. Man kann auch in die andere Richtung gehen, das ist allerdings in der Regel eher bei Sachbüchern , wissenschaftlichen Artikeln und sowas gängig. Bei Unterhaltungsmedien tut es auch „Star wars“ oder „Die Elfen“.
Das ist etwas blöd gelaufen. Ich hatte schon den Verdacht, das „Kommisar Zufall‘ Kathi einen Streich spielt oder so. Als Sandra mit zu Ihr kommen wollte, dachte ich Kathi hat was verräterisches im Zimmer liegen gelassen, wodurch Sie aufgeflogen währe. Bin gespannt wie es letztenendes raus kommt und wie es Sahra aufnimmt.
Kommisar Zufall wird schon noch auf den Plan kommen, warten wir einfach mal ab wann und wie genau, aber bislang hat er uns selten enttäucht würde ich sagen.
Vielen Dank für diese 70-teilige Geschichte, die mit zu den besten gehört. Jetzt hat man natürlich erstmal etwas leere, weil die Geschichte zu Ende ist. Und aber auch Vorfreude, die Personen in einer anderen Geschichte wieder zu „sehen“
Neben Escortbaby die beste geschichte die ich gelesen habe!
Hallo, ich habe eine Frage zur Fortsetzung. Wird die auch hier gepostet? Ist die noch in Arbeit? Habe ich was verpasst? 🙂
Wenn Der Autor die Geschichte einsendet dann werden wir diese auch hier veröffentlichen
Wenn ich wieder genug Kapitel Vorlauf habe, fange ich auch wieder an hier zu veröffentlichen.
Lieber Timo,
Ich kann auch nur sagen, dass ich, wie sicher viele andere auch, gespannt darauf warte, endlich wieder etwas von dir zu lesen!
Es ist einfach immer toll deine Geschichten zu lesen und bei ein oder 2 Wochen Wartezeit schaute ich trotz regelmäsiger Veröffentlichung immer dazwischen, ob etwas kommt…
Jetzt ist es echt schon sooooooo lange ohne neues von dir zu lesen dass die Spannung was als nächstes kommt einen fast auffrist!
Liebe Grüße und gespanntes warten
Bele