Kleine Maus mit großen Herz (60)
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Kapitel 60: Zurück nach Hause
Ich wachte verschlafen auf. Erst realisierte ich nicht wo ich war, dann stellte ich fest, dass ich im Auto saß. Ich lehnte auf etwas, drehte mich zur Seite und schaute gleich wieder in Sandras Augen.
„Na Schlafmütze, war meine Schulter bequem?“ begrüßte sie mich und gab mir gleich darauf einen Kuss. Der innerliche Sturm war immer noch spürbar, aber bei weitem nicht mehr so intensiv wie beim ersten Kuss. Wahrscheinlich war es beim ersten Mal einfach die Entladung der aufgestauten Sehnsucht, die sich in was auch immer verwandelt hatte.
„Hab gar nicht mitbekommen, dass ich eingeschlafen bin.“ meinte ich und streckte mich.
„Du bist ziemlich schnell weg gewesen. Wir sind gleich schon wieder zu Hause. Du schläfst beim Autofahren wie ein Stein.“ warf Jona von Vorne ein.
„Ähm…möglich.“ gab ich lachend zurück.
„Nicht nur möglich, sondern eine Tatsache.“ schaltete sich Sandra ein.
„Wird das jetzt der erste Beziehungsstreit?“ fragte Sarah verwundert und drehte sich nach hinten. Ich schaute Sandra kurz an und musste dann sofort anfangen zu lachen.
„Ne ich glaube das lassen wir lieber. Es hat zu viel Kraft gekostet überhaupt zusammenzukommen. Da müssen wir nicht gleich mit Streit anfangen.“ antwortete ich mit einem breiten Grinsen.
„Finde ich auch.“ stimmte Sandra zu und gab mir nochmal einen Kuss. Wieder dieses Kribbeln das mir durch den ganzen Körper fuhr.
„So da wären wir auch schon. Soll ich dich noch das Stück rüber fahren Sandra?“ fragte Jona plötzlich und hielt an. Ich schaute etwas verwundert aus dem Auto. Wir standen bei mir vor dem Haus.
„Ne lass mal. Ich glaube ich leiste Kathi noch einen Moment Gesellschaft. Ich glaube es gibt da noch was zu erledigen.“ antwortete Sandra. Ich konnte ihr gerade nicht ganz folgen und schaute sie ratlos an. „Ich erklär dir das drin.“ sagte sie an mich gerichtet. Ich stieg aus und stellte zu meiner Verärgerung fest, dass es regnete. Selbst der Schnee, der vor Weihnachten gefallen war, war nicht mehr zu sehen. Es war ziemlich deprimierend wenn man gerade aus einem weißen Wintertraum kam und hier nur tristen Regen vorfand. Ich ging zum Kofferraum und nahm meine und Sandras Sachen schnell heraus. Sandra ließ sich mit dem Aussteigen einen Augenblick länger Zeit, kam dann aber doch zu mir.
„Sorry, ich musste mit den beiden noch was klären.“ entschuldigte sie sich.
„Irgendwas wichtiges?“ fragte ich.
„Wie wir das mit den Einkäufen machen. Jona hat sich während der Fahrt darum gekümmert, dass Helen die Einkäufe erledigt. Glücklicherweise hat sie sich ohne Murren dazu bereit erklärt. Jona bringt mir die Sachen morgen vorbei. Jetzt uns rein gehen, hier ist echt ein Sauwetter, da vermisst man ja schon fast den Schnee und die Kälte.“ erklärte Sandra. Ich nickte zustimmend und schritt mit Sandra zur Haustüre. Ich kramte nach meinem Haustürschlüssel und schloss die Türe auf.
„Am besten stellst du deine Sachen hier in die Ecke.“ wies ich Sandra an und deutete in die Ecke gegenüber der Treppe. Sandra nickte, stellte ihre Sachen ab und begann ihre Schuhe auszuziehen.
„Wenn das nicht meine Schwester ist.“ hörte ich jemanden von oben reden. Ein wenig erschrocken schaute ich nach oben. Meike stand mit einem breiten Grinsen am anderen Ende der Treppe.
„Du bist schon zurück?“ fragte ich erstaunt.
„Vor ner Stunde nach Hause gekommen und du hast gleich Besuch mitgebracht?“ entgegnete Meike und kam langsam die Treppe herunter. „Hi Sandra. Und gut erholt?“ fragte sie an Sandra gerichtet. Mir fiel in dem Moment ein, dass ich Meike noch gar nicht erzählt hatte, dass Sandra und ich zusammen waren. Das war bei dem ganzen Chaos total untergegangen.
„Joa schon. Und du? Hast du Rob ertragen können?“ fragte sie Meike.
„Klar. Ähm gibt es eigentlich einen bestimmten Grund warum ihr beiden hier aufschlagt?“ bohrte Meike nach. Ich tauschte kurz einen Blick mit Sandra aus. Sie schien ein wenig verwundert darüber zu sein, dass Meike anscheinend nichts wusste.
„Ähm…Kathi?“ fragte Sandra.
„Ist total untergegangen. Sorry.“ erwiderte ich und bemerkte, dass ich rot anlief.
„Was ist untergegangen?“ fragt Meike neugierig. Wahrscheinlich konnte sie sich die Antwort denken, aber hielt sich bewusst bedeckt um nichts falsches zu sagen. Ich stellte mir gerade die Situation vor, wenn Sandra und ich nicht zusammen wären und Meike diese Frage stellen würde. Ich vermutete, dass ich dann schreiend weglaufen würde oder sonst irgendwas absonderliches machen würde.
„Wir…ähm…sind zusammen.“ antwortete Sandra unsicher auf die Fragte von Meike nachdem ich bislang nicht reagiert hatte.
„Glückwunsch euch beiden. Dann lag ich mit meiner Theorie über die heimliche Verehrerin wohl doch richtig?“ fragte Meike mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Ja das war ich.“ gestand Sandra peinlich berührt. Rot wurde sie anders als ich nicht.
„Wusste ich es doch. Es war mir so klar.“ kommentierte Meike das Geständnis.
„Warum war dir das klar?“ entgegnete Sandra fassungslos.
„Zu viele Zufälle. Die Kette, das perfekte Alibi für das Platzieren der Kette und dieser plötzliche Blumenfund. Vor allem der Blumenfund hat mich richtig stutzig gemacht. Das Zeitfenster zwischen unserer Ankunft an dem Tag und der Nachhilfestunde war nicht so groß. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass jemand in einem so kurzen Zeitfenster etwas platziert und dann auch noch riskiert, dass jemand anderes es findet.“ erläuterte Meike.
„Danke jetzt wo du es sagst, kommt mir das eigentlich auch irgendwie ziemlich dumm vor.“ ergänzte Sandra.
„Es war nicht dumm. Es war schon süß. Ein bisschen beängstigend vielleicht, aber vor allem süß. Außerdem wären die Zufälle alle im Bereich des Möglichen gewesen. Unwahrscheinlich, aber möglich. Ich denke Meike sieht das alles etwas zu einfach.“ nahm ich Sandra in Schutz.
„Ist doch auch egal. Das wichtigste ist, dass ihr beiden das endlich mal geklärt habt.“ versuchte Meike die Situation zu beruhigen.
„Du sagst es Meike.“ stimmte Sandra zu. Ich ging zur Garderobe, hing meine Jacke auf und stellte meine Schuhe beiseite, dann wandte ich mich wieder Meike zu. Zu meiner Verwunderung schaute sie mich etwas verwundert an.
„Stimmt was nicht?“ fragte ich.
„Ich wundere mich nur, dass du immer noch die Kette mit deinem Namen trägst. Sollte die nicht eigentlich Sandra tragen?“ entgegnete Meike. Sandra stellte gerade ihre Schuhe beiseite und antwortete umgehend: „Ich stimme dir zu, aber ich kann ihr ja schlecht die Kette abnehmen, wenn ich ihr keinen Ersatz liefern kann.“
„Hast du etwa keine mit deinem Namen drauf oder wie?“ fragte Meike schon fast entsetzt.
„Doch, aber die hatte ich nicht dabei. Die zweite Kette ich in der Orchidee, die ich Kathi zu Weihnachten geschenkt habe.“ erklärte Sandra.
„Ah…auch wenn ich den Sinn dahinter nicht ganz verstehe warum die Kette in der Orchidee ist.“ erwiderte Meike nachdenklich.
„Sandra hatte die Hoffnung, dass ich beim Umtopfen der Orchidee die zweite Hälfte finde und sie dann anspreche.“ klärte ich die Situation auf. Meike zog eine Augenbraue nach oben.
„Ok. Ich glaube ich lasse euch mal besser alleine nach der Kette suchen. Achja…Mama und Papa sind übrigens erst morgen früh wieder da. Die haben sich wohl gedacht, ein zwei Tage außerhalb von zu Hause können auch nicht schaden.“ meinte Meike und bewegte sich langsam nach oben. Ich war ihr dankbar, dass sie uns den Moment der Zweisamkeit ließ.
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Ich ließ die Türe zur Küche langsam ins Schloss fallen und atmete tief durch, anscheinend so tief, dass Sandra es mitbekam.
„So erleichtert, dass Meike von selbst gegangen ist?“ fragte sie erstaunt.
„Hmmm…irgendwie schon. Ich weiß nicht…es ist irgendwie komisch…ich habe oft mit ihr darüber gesprochen, dass ich mich in dich verguckt habe und jetzt ist das nicht nur Wunschdenken, sondern Wirklichkeit…daran muss ich mich erst gewöhnen.“ antwortete ich nachdenklich, während ich zur Anrichte ging. Nach der langen Fahrt und dem etwas ungeplanten Schlaf brauchte ich etwas zum wach werden.
„Wann hat es bei dir eigentlich angefangen?“ fragte Sandra, nachdem sie sich gesetzt hatte. Ich schaute auf die Orchidee, die sie mir geschenkt hatte. Es war nicht schwierig sich daran zu erinnern, wenn man die Umstände bedachte.
„Ich glaube dafür muss ich etwas ausholen.“ meinte ich und machte mich daran eine Kaffee anzusetzen.
„Also ich bin nicht auf der Flucht.“ kommentierte Sandra meine Aussage sofort. Ich musste Lächeln. Klar sie war sicher nicht auf der Flucht, warum auch? Ich machte die letzten Handgriffe für den Kaffee, nahm die Orchidee von der Fensterbank und setzte mich zu Sandra. Die Orchidee stellte ich zwischen uns.
„Erinnerst du dich noch an die Orchidee?“ fragte ich sie.
„Du meinst sicher die alte Orchidee oder?“ entgegnete sie. Ich nickte zustimmend. „Klar sicher. Das war doch das Abschiedsgeschenk deiner besten Freundin…wie war noch gleich ihr Name…Jen oder irre ich mich jetzt?“ fuhr Sandra fort. Es erstaunte mich, dass sie sich das alles gemerkt hatte.
„Stimmt. Echt erstaunlich, dass du dir das gemerkt hast.“ staunte ich.
„Naja…man sollte schon ein bisschen was über seinen Schwarm wissen oder? Ich hab mir das einfach mal gemerkt. Hielt ich irgendwie für wichtig.“ erklärte Sandra.
„Verstehe. Daraus schließe ich mal, dass du dich schon vor einer Weile in mich verguckt haben musst, aber das kannst du mir ja gleich berichten, wenn ich dir deine Frage beantwortet habe.“ gab ich zurück. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bekam ich ein mulmiges Gefühl. Vermutlich lag es daran, dass ich Sandra gleich erzählen würde, dass ich mich vor gar nicht allzu langer Zeit in meine beste Freundin verguckt hatte. Es war irgendwie komisch ihr darüber etwas zu erzählen, aber ich hielt es auf der anderen Seite für richtig. „Wie gesagt ich muss ein wenig ausholen. Ich habe dir ja erzählt, dass ich ein kleines bisschen Stress zu Hause hatte wegen der Schule.“ fuhr ich fort.
„Nur wegen der Schule oder etwa weil deine Eltern herausgefunden haben, dass du lesbisch bist?“ unterbrach Sandra mich sofort.
„Tatsächlich nur wegen der Schule. Ich habe mich die meiste Zeit bei meiner besten Freundin verkrochen…zum Auskotzen und tatsächlich auch zum Lernen. Tja…ähm…dann habe ich irgendwann eine…sagen wir mal…Veränderung festgestellt.“ setzte ich meine Geschichte fort.
„Ich kann mir irgendwie schon denken was für eine Veränderung das war. Ich nehme mal an, dass lief dann nicht mehr so gut zwischen euch oder?“ schaltete sich Sandra in meiner kurzen Atempause ein. Irgendwie war ich froh, dass sie wusste was ich meinte. Ich stand auf und schaute nach dem Kaffee.
„Naja es war schwierig. Hauptsächlich für mich. Ich hatte ganz schön damit zu kämpfen. Leider habe ich sie abends als ich mich auskotzen wollte mit ihrem Freund gesehen. Unschöner Anblick sag ich dir. Wie ein Messer direkt zwischen die Rippen.“ beantwortete ich die Zwischenfrage und schenkte uns beiden einen Kaffee ein. Ich nahm die Tassen, stellte sie auf den Tisch und setzte mich wieder.
„Sehr unschön. Das kenne ich irgendwie…ein wenig.“ meinte Sandra nachdenklich.
„Ist dir das auch mal passiert?“ fragte ich neugierig. Sandra schluckte.
„Ähm…naja…sagen wir es mal so…ich glaube wir beide teilen in der Beziehung das gleiche Schicksal.“ erwiderte sie unsicher.
„Welches Schicksal meinst du?“ bohrte ich nach.
„Die unerwiderte Liebe zur besten Freundin.“ entgegnete Sandra nachdem sie einen Schluck Kaffee getrunken hatte. Es ratterte in mir.
„Moment…das heißt du und Sarah?“ fragte ich schon fast geschockt.
„Genau. Das ist ziemlich doof gelaufen. Ich habe das gemerkt und wollte es ihr sagen, dann kam das mit dem Koma. Danach wollte ich es langsam angehen lassen und erst mal warten. Tja und dann kam Jona und all meine Chancen lösten sich in Schall und Rauch auf.“ erklärte Sandra.
„Krass…und bitter. Weiß Sarah das denn?“ entgegnete ich.
„Ja sie weiß Bescheid. Das ist nicht ganz freiwillig passiert. Da kamen ziemlich blöde Zufälle zusammen und es ist einiges schief gelaufen. Jona hat es tatsächlich zuerst erfahren und dann hat er mich geoutet.“ antwortete Sandra unsicher.
„Und trotzdem bist du mit ihm befreundet?“ bohrte ich nach.
„Weißt du…nachdem er das getan hat, hab ich ihm erst mal eine verpasst. Am liebsten hätte ich vermutlich auch mehr getan, aber die Situation damals…das war alles einfach zu kompliziert. Das Outing hat die Freundschaft mit Sarah auf eine Zerreißprobe gestellt. Wahrscheinlich wären wir heute ohne Jona gar nicht mehr befreundet. Nachdem er sagen wir mal einen Scherbenhaufen durch seine Aktion hinterlassen hat, hat er ziemlich bald danach versucht alles wieder gerade zu biegen. Das hat ziemlich gut funktioniert, auch wenn es am Anfang echt komisch war Sarah zu treffen, gerade weil sie wusste, dass ich da mehr empfunden habe.“ erklärte Sandra.
„Ich weiß was du meinst. War bei mir und Jen nicht anders. Ich war so froh als sie das angesprochen hat und ich es nicht mehr ansprechen musste. Klar das war ein Schock. Vor allem, da ich gar nicht damit gerechnet hatte und dann hat es unsere Freundschaft nicht mal wirklich verändert. Gut wir sehen uns nicht mehr so oft, aber eigentlich schreiben wir uns regelmäßig und telefonieren regelmäßig.“ gab ich zurück.
„Sie hat es selbst herausgefunden? Wow…ziemlich beeindruckend würde ich sagen.“ kommentierte Sandra Jens Leistung.
„War ne ziemliche Überraschung.“ meinte ich.
„Schon klar. Ähm…ich glaube jetzt sind wir ganz von der ursprünglichen Frage abgekommen. Wir waren ja eigentlich dabei wann du festgestellt hast, dass du dich in mich verguckt hast.“ erinnerte Sandra mich an die ursprüngliche Frage.
„Naja wirklich davon abgekommen bin ich ja nicht. Jen hat da in gewisser Weise eine Auswirkung. Tatsächlich ist es mir wenn man so will in dem Moment aufgefallen als du mich in den Arm genommen hast als das mit der Orchidee passiert ist.“ berichtete ich.
„Ah…das erklärt warum die Vorgeschichte mit Jen dafür von Bedeutung ist.“ warf Sandra ein.
„Genau. In dem Moment als das letzte Blatt ablief, war es irgendwie so als ob jegliche Gefühle, die ich jemals für Jen hatte wie auf einen Schlag weg waren. Vermutlich war da vorher schon irgendwas in deine Richtung, aber das habe ich vermutlich nicht wahrgenommen…das hat mich in dem Moment mit voller Wucht getroffen.“ erzählte ich.
„Eine Art Überdosis Sandra oder wie?“ fragte Sandra breit grinsend. Ich musste tatsächlich anfangen zu lachen.
„Sowas in der Art meinte Meike auch als ich ihr davon erzählt habe.“ antwortete ich nachdem ich mich wieder gefangen hatte.
„Lustig, dass sie auf den gleichen Gedanken gekommen ist. Dann bin ich jetzt wohl dran oder?“ fragte Sandra. Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee.
„Gerne.“ gab ich neugierig zurück nachdem ich die Tasse wieder auf den Tisch gestellt hatte.
„Naja ich will jetzt nicht mit der Nummer Liebe auf den ersten Blick kommen, aber in gewisser Weise kann man das vielleicht schon so nennen. Unsere erste bewusste Begegnung war wie du sicher weißt etwas holprig, aber trotzdem hast du eine Art bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Auch wenn ich die Leidtragende war, fand ich den Einsatz, den du für Sarah gezeigt hast ziemlich beeindruckend. Wirklich aus meinem Kopf verschwunden bist du auch nicht. Fand ich da schon ein wenig komisch, vor allem, da ich dich überhaupt gar nicht kannte und nur ein paar Mal flüchtig gesehen habe.“ berichtete Sandra.
„Das hat irgendwie ein wenig anders gewirkt, wenn ich ehrlich bin.“ meinte ich.
„Schon klar. Ich konnte ja schlecht zu dir gehen und dir mal eben so sagen, dass ich dich deswegen beeindruckend finde und du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst. Wie bescheuert wäre das denn gewesen. Ich selbst fand das schon ziemlich bescheuert.“ verteidigte sich Sandra.
„Ja das wäre schon ein wenig bescheuert gewesen.“ warf ich ein.
„Siehst du. Naja…irgendwann…habe ich dann von dir geträumt…ich glaube ich bin noch nie so geschockt aufgewacht.“ erzählte Sandra.
„So schlimm?“ fragte ich.
„Nein eigentlich toll…naja…so halb. Das tolle gab es nämlich gar nicht. Ich weiß nicht warum, aber im Traum wollte ich dich küssen, nein du mich…ähm…irgendwie sowas auf jeden Fall und in dem Moment wo sich unsere Lippen treffen sollten, bin ich aufgewacht…schweißgebadet und kerzengerade sitzend mit dem schlimmsten Herzpochen, das ich je erlebt habe, bin ich aufgewacht.“ erklärte Sandra.
„Dann war dir also klar warum ich nicht aus deinem Kopf verschwinde?“ fragte ich.
„Das war zumindest das Naheliegendste. Wirklich bestätigt hat sich das dann erst in unserem Gespräch über Meikes Einzug.“ fuhr Sandra fort.
„Warum denn da?“ fragte ich verwundert.
„Naja ich dachte erst die Geschichte wiederholt sich und du würdest mit Meike anbändeln. Ich hab euch ja auch oft genug morgens früh gesehen und hatte irgendwie ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn ich euch gesehen habe.“ erklärte Sandra. Ich versuchte mir das Gespräch in Erinnerung zu rufen, aber so richtig gelang es mir nicht.
„Ich kann mich an das Gespräch nicht mehr so richtig erinnern. Da war doch eigentlich nicht so viel besonderes bei oder?“ fragte ich.
„Naja ich habe dich zumindest mit dem Vergleich zu Sarah und Jona versucht aus der Reserve zu locken um meine Chancen auszuloten. Hat aber nicht wirklich funktioniert…dann bin ich zu der Nummer mit den Büchern zurück, eher als eine Art Flucht um nicht zu viel zu verraten.“ erklärte Sandra.
„Die Sache mit den Büchern…da bist du ganz schön drauf rumgeritten.“ merkte ich an.
„Eine Notlösung. Ich wusste, dass dich das Thema nerven wird. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder irgendwann gehst du auf mich los, was ich aber eigentlich ausgeschlossen habe, denn Sarah hatte mir schon verraten, dass du dafür viel zu friedfertig und nett bist, oder aber du würdest irgendwann einen Vorschlag unterbreiten wie ich das Thema nie wieder erwähnen würde. Glücklicherweise kennt deine Cousine dich doch ein wenig und ich habe nicht nochmal ein paar Bücher abbekommen, sondern eine Art Date.“ erklärte Sandra.
„Das hättest du doch auch leichter haben können.“ meinte ich.
„Ja durchaus, aber alleine die Vorstellung dich überhaupt zu fragen, wollte nicht in meinen Kopf rein…ich war da gefühlt wie gelähmt…ich kann dir nicht mal sagen warum. Es war ein Segen als das mit der Nachhilfe kam. Naja…ich dachte das regelmäßige Treffen mit dir gibt mir dann doch den Mut einen Schritt weiter zu gehen, aber ich habe es nicht so wirklich geschafft. Ich habe versucht dich mit dem Verehrer aus der Reserve zu locken, aber das hat auch nicht funktioniert. Schlussendlich bin ich daran verzweifelt und habe einfach nur versucht Abstand zu gewinnen. Ich hatte nicht den Mut mit dir drüber zu sprechen und anscheinend auch nicht das Talent es aus dir herauszukitzeln. Eine Art letzter Verzweiflungsakt war die Orchidee.“ schloss Sandra ihre grobe Zusammenfassung.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Timo du bist und bleibst der Hammer. Weiter so, ich freu mich schon auf das nächste Wochenende.
Ich hoffe, dass ich bis Freitag mein nächstes Kapitel fertig bekomme…hänge gerade ein wenig…
Wieder ein sehr schönes Kapittel. Und das die Liebe so holprig begann, find ich einen netten Aspekt. Ich hoffe mal Kathi Ihr Eltern zurück kommen, und nicht wie in Sandra Ihrem Koma aus dem Leben scheiden. Bin mal gespannt wie Kathi und Sandra Ihre zweite Seite offenbaren vor Sarah. Freu mich auf den nächsten Teil.
Also da kann ich gleich Entwarnung geben. So grausam bin ich nun auch wieder nicht. Es gab schon Tote in der Story, die müssen reichen.
Da bin ich beruhigt! 🤣 Währe auch sonst zu skurril. Du schreibst gut und spannend! Danke!