Kleine Maus mit großen Herz (27)
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Kapitel 27: Geteiltes Bett
Irgendwer rüttelte wieder an mir.
„Zeit zum Aufstehen.“ hörte ich meine Mutter sanft auf mich einreden. Verschlafen öffnete ich die Augen. Irgendwas schien meine Mutter ziemlich fröhlich gemacht zu haben, denn sie begrüßte mich mit einem breiten Grinsen. Ich verstand erst nicht warum sie so lächelte und versuchte aufzustehen. Dann bemerkte ich es wieder. Meike lag neben mir. Ich hatte mir das also doch nicht eingebildet, dass sie mitten in der Nacht in mein Zimmer gekommen war und sich neben mich gelegt hatte. Im ersten Moment erschrak ich mich tatsächlich ein wenig als ich sie sah. Meine Mutter schien es weniger zu stören als mich. Sie deutete an, dass ich mit aus meinem Zimmer kommen sollte. Ich stieg also möglichst geschickt über Meike hinweg, da ich sie nicht wecken wollte. Heute war für sie noch keine Schule angesagt, anders als für mich. Ich schlich hinter meiner Mutter aus dem Zimmer. Draußen schloss ich leise die Türe.
„Also es ist nicht das wonach es aussieht, wirklich nicht.“ verteidigte ich mich sofort.
„Ich hab doch gar nichts gesagt.“ konterte meine Mutter.
„Ich wollte nur nicht, dass das hier falsch verstanden wird. Ich will nichts von ihr wirklich nicht. Sie ist die Nacht zu mir gekommen, hab das nur im Halbschlaf mitbekommen.“ erklärte ich.
„Du musst dich nicht rechtfertigen, wirklich nicht.“ stellte meine Mutter klar.
„Ja schon klar, ich will das trotzdem geklärt wissen.“ wiederholte ich nochmals.
„Schon gut. Wir müssen über etwas anderes reden.“ sagte meine Mutter ernst.
„Ist was passiert?“ fragte ich besorgt.
„Nicht dramatisches, aber wir sollten das möglicherweise im Auge behalten.“ fing meine Mutter an.
„Geht’s auch genauer?“ fragte ich ratlos.
„Ich glaube Meike hat ins Bett gemacht.“ sagte meine Mutter leise.
„Oh. Ist doch bestimmt nur die Aufregung, die neue Umgebung und alles.“ wandte ich ein. Natürlich konnten das auch Nachwirkungen ihrer Erlebnisse sein, aber ich hoffte, dass es einfach die Aufregung war und nur dieses einzige Mal. Wahrscheinlich würde Meike das totschweigen, selbst das konnte ich nachvollziehen.
„Möglich, aber wir sollten ein Auge drauf haben. Ich werde ihr Bett später neu beziehen und einfach mal nichts dazu sagen. Wenn sie dir gegenüber etwas davon erwähnt, dann stell dich dumm und frag ob das öfter passiert. Wenn ja, dann müssen wir mal schauen wie wir das in den Griff bekommen.“ erklärte meine Mutter.
„Du willst sie nicht drauf ansprechen?“ frage ich neugierig.
„Ich glaube sie hat noch Probleme damit uns zu vertrauen. Vollkommen verständlich, aber deshalb brauchen wir bei der einen oder anderen Angelegenheit bestimmt deine Unterstützung.“ erklärte meine Mutter.
„Verstehe. Wenn ich etwas von ihr erfahre, dann sage ich es dir, aber du bist ihr nicht böse deswegen oder schickst sie wieder weg?“ entgegnete ich besorgt.
„Wo denkst du hin. Deswegen setzt man niemanden vor die Türe und böse kann man ihr nun wirklich nicht sein. Ich denke sie kann da am aller wenigsten etwas für.“ gab mir meine Mutter zu verstehen.
„Danke Mama.“ sagte ich.
„Gerne. Und jetzt mach dich mal fertig für die Schule, nicht dass du zu spät kommst.“ ermahnte sie mich. Ich nickte und machte mich für die Schule fertig. Meine Sachen holte ich möglichst leise aus meinem Zimmer um Meike nicht zu wecken. Ich war nach dem Bericht meiner Mutter froh, dass sie die Möglichkeit hatte zu schlafen.
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Natürlich war die Konzentration an dem Tag sowas von nicht vorhanden. Natürlich dachte ich fortlaufend an Meike und die Probleme, die sich aufgetan hatten. Sie tat mir in dem Moment richtig leid. Ich dachte an mein länger zurückliegendes Gespräch mit der kleinen Mia zurück. Ihr war das damals auch mehr als unangenehm darüber zu sprechen. Wie würde es erst Meike gehen, die mal eben doppelt so alt war wie Mia. Das würde sie bestimmt noch weiter runter ziehen und dabei war sie gefühlt schon am Boden. Am liebsten hätte ich sie einfach in den Arm genommen und gesagt alles wird gut. Irgendwie war ich mir gar nicht sicher ob ihr das überhaupt half. Bestimmt half es ihr irgendwie die Situation erträglicher zu machen, aber so wirklich eine Generallösung für alle Probleme war das nicht. Endlich ging nach einem wieder einmal viel zu langem Tag der Gong zur letzten Stunde und heute war auch noch Freitag, das hieß Wochenende. Wenigstens etwas gutes, was ich an diesem Tag finden konnte. Ich machte mich wie am Vortag auch möglichst schnell auf den Weg nach Hause.
Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass Meike sich den ganzen Tag in ihrem Zimmer aufhalten würde, aber als ich nach Hause kam, saß sie gerade mit meiner Mutter in der Küche und half beim Kochen.
„Oh ihr seid beide hier.“ begrüßte ich beide ein wenig verwundert.
„Ich wurde mehr oder weniger zum Kartoffelschälen verdonnert.“ gab Meike mit einem leichten Lächeln zu.
„Naja so ganz stimmt das nicht. Eigentlich hat Meike sich freiwillig gemeldet. War wohl ein wenig zu langweilig in ihrem Zimmer.“ schaltete sich meine Mutter ein. Ich war froh, dass Meike aus ihrem Zimmer heraus kam, auch wenn das noch nicht bedeutete, dass alles wieder in Ordnung wäre. Ich setzte mich zu den beiden und Meike schob mir gleich eine Schale mit geschälten Kartoffeln zu.
„So bevor du gar nichts machst, einmal in Scheiben schneiden.“ wies sie mich an. Ich nahm mir die erste Kartoffel und fing an sie in Scheiben zu schneiden.
„Und hast du die erste Nacht gut überstanden?“ fragte ich Meike, während ich fleißig weiter schnitt.
„Hmmm…geht so würde ich sagen. Ich nehme mal an du hast bemerkt wo ich heute Nacht geschlafen habe oder?“ entgegnete sie und wurde rot.
„Ist mir aufgefallen. Ich war ein bisschen erstaunt als ich dich heute morgen neben mir gesehen habe.“ erklärte ich.
„Mir war danach. Hab mich ein wenig alleine gefühlt, trotz des Hasen. Da bin ich zu dir rüber. Ich hoffe das war dir nicht zu unangenehm, wenn ich dir so auf die Pelle rücke.“ rechtfertigte sich Meike. Unangenehm war es mir tatsächlich nicht, aber ich fand es ein wenig ungewöhnlich.
„Alles gut. Ich hatte nur das Gefühl ich müsste dazu etwas klarstellen.“ berichtete ich.
„Ich weiß was du meinst. Ich habe das auch nochmal klargestellt, keine Sorge.“ warf Meike sofort ein.
„Ihr wisst, aber schon, dass das auch kein Problem wäre.“ wandte meine Mutter ein.
„Ist uns beiden bewusst, aber ich steh nicht auf Mädchen. Es ging mir wirklich nur darum nicht alleine zu sein.“ erklärte Meike sofort.
„Und ich will nichts von Meike.“ wiederholte ich meine Aussage von heute Morgen.
„Ja ist ja schon gut Mädels. Ich habs verstanden.“ gab meine Mutter genervt zu. Ich fand es irgendwie interessant, dass Meike sich deswegen auch gerechtfertigt hatte.
„Und sonst? Was hast du heute so getrieben Meike?“ fragte ich sie.
„Hmmm…lass mich überlegen. Ich bin irgendwann aufgestanden, hab ein bisschen gefrühstückt, hab mich aufs Sofa gehauen und ein wenig durch das Fernsehprogramm gezappt. Dann wurde ich zu ein wenig Hausarbeit verdonnert, nein besser gesagt gefragt ob ich mich in der Lage fühle ein wenig zu helfen. Naja hielt ich irgendwie für sinnvoller als den ganzen Tag nur rumzuliegen. Wenn ich ein bisschen was zu tun habe, lenkt das ein wenig ab. Ablenkung ist glaube ich gerade ganz gut.“ erzählte Meike. Ich wusste was sie meinte. Ablenkung war immer etwas gutes, wenn einem die Decke über dem Kopf zusammen fiel.
„Ganz schön fleißig.“ merkte ich an.
„Ja kannste mal sehen. Aber ganz ehrlich ich hab nur ein bisschen hier in der Küche geholfen mehr nicht.“ stellte Meike klar.
„Und vergiss nicht, dass wir uns auch ne ganze Weile unterhalten haben.“ meldete sich meine Mutter wieder zu Wort. Meike wirkte urplötzlich nicht mehr so begeistert.
„Scheint nicht so schön gewesen zu sein.“ sagte ich an beide gewandt.
„War in Ordnung. War hauptsächlich ein bisschen die Planung wie es weiter geht, was als nächstes passiert, ob ich irgendwas brauche und wo ich im Notfall was finde. Also einmal das volle Programm. Ziemlich viel Input.“ erklärte Meike. Ich merkte, dass sie sich mit den Fingern durch die Haare fuhr. Ich kannte das von mir selbst. Eine der typischen Reaktionen, wenn ich nervös war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass vermutlich noch mehr passiert war, aber Meike jetzt auszufragen war eher weniger sinnvoll.
„Achso na dann. Du hast nur plötzlich so komisch geschaut.“ meinte ich. Ich nahm mir die nächste Kartoffel.
„Ich muss gerade nochmal in den Keller. Passt ihr auf den Herd auf?“ fragte meine Mutter und verließ nach einem Nicken von Meike und mir den Raum. Ich wartete einen Moment bis ich wieder etwas sagte.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“ fragte ich vorsichtig. Ich wollte zwar nicht fragen, aber jetzt da meine Mutter aus dem Zimmer war, hielt ich die Gelegenheit für günstig. Möglicherweise war zwischen den beiden irgendetwas vorgefallen und Meike wollte einfach in ihrer Anwesenheit nicht darüber sprechen.
„Den Umständen entsprechend.“ antwortete Meike.
„Gut, wenn du etwas auf dem Herzen hast, kannst du mir alles sagen.“ versuchte ich sie aus der Reserve zu locken. Ich hatte das Gefühl, dass sie eigentlich etwas los werden wollte, sich aber nicht wirklich traute.
„Wirklich alles? Und egal was es ist, du wirst nicht lachen oder böse werden?“ fragte Meike unsicher.
„Ich werde nicht lachen und nicht böse sein, versprochen.“ bestätigte ich. Ich merkte, dass Meikes Nervosität in den letzten Minuten extrem zugenommen hatte.
„Also…es ist etwas passiert…letzte Nacht. Also eigentlich ist es zwei Mal passiert. Das ist mir total peinlich.“ fing sie sehr kryptisch an zu berichten. Ich dachte an die Anmerkung meiner Mutter von heute Morgen. Das würde die Nervosität erklären.
„Dir braucht gar nichts peinlich sein. Wirklich nicht.“ stellte ich klar. Meike seufzte.
„Bin mir da nicht so sicher. Ich finde es schon extrem peinlich, wenn man ins Bett macht wie ein kleines Kind und das dann auch noch zwei Mal in einer Nacht.“ gab Meike traurig zu. Also war es doch wie meine Mutter befürchtet hatte.
„Ist bestimmt die Aufregung und alles, mach dich deswegen nicht verrückt. Das gibt sich wieder. Woher weißt du eigentlich, dass es zwei Mal passiert ist?“ fragte ich verwundert, legte die letzte geschnittene Kartoffel zurück in die Schale, rutschte näher zu Meike und legte meinen Arm um sie.
„Na weil…weil…weil dein Bett auch nass war als ich aufgewacht bin.“ gestand Meike mir mit hochroten Kopf. Das war bestimmt alles, aber nicht toll mir das zu berichten. Ich selbst fand es zwar irgendwie auch nicht toll, aber wollte jetzt nicht unnötig Salz in die Wunde streuen.
„Ist nicht schlimm Meike. Wirklich nicht. Das ist bestimmt absolut normal, wenn jemandem so etwas wie dir passiert ist. Ich bin dir nicht böse oder irgendwas in der Art.“ redete ich beruhigend aus sie ein und zog sie ein wenig näher zu mir.
„Ich finde es schlimm, ich finde es frustrierend. Ich bin fucking siebzehn und mache ins Bett wie eine Zweijährige und nicht nur in meines sondern auch in deines.“ brach es wütend aus ihr heraus.
„Meike schau mich an.“ forderte ich sie auf. „Es ist nicht schlimm. Punkt.“ setzte ich nach, nachdem sie mich angeschaut hatte. Es brachte nichts sich jetzt in Rage zu reden.
„Danke. Eigentlich wollte ich es dir gar nicht sagen, aber deine Mutter meinte, es wäre besser, wenn ich das sage. Tut mir leid wegen meinem kleinen Frustanfall.“ erklärte Meike inzwischen mit Tränen in den Augen.
„Danke, dass du es mir gesagt hast. Darf ich dich etwas fragen?“ fragte ich vorsichtig.
„Was denn?“ entgegnete Meike und schaute mich erwartungsvoll an.
„Ist dir das im Krankenhaus auch passiert?“ fragte ich ruhig. Sie nickte verlegen.
„Aber davor nicht oder?“ fragte ich weiter. Ich wollte zumindest wissen ob es ein altes Problem war oder sich jetzt nur aufgrund der aktuellen Situation ergeben hatte. Bestimmt hatte meine Mutter das auch schon alles gefragt, aber ich hielt es irgendwie für sinnvoll, wenn Meike mir das sagte und ich es nicht über meine Mutter erfuhr.
„Naja das ein oder andere mal vielleicht. Immer dann wenn mein Vater besonders charmant war. Meine Mutter hat das glücklicherweise vor ihm geheim halten können und es ist eher selten passiert wirklich.“ erklärte Meike.
„Ziemlich unschön, aber das kriegen wir auch irgendwie hin, versprochen.“ versuchte ich sie aufzuheitern. Ich hatte gerade meinen Satz zu Ende gesprochen als meine Mutter wieder in die Küche kam.
„Soll ich lieber nochmal raus?“ fragte sie als sie uns sah.
„Schon gut. Ich hab Kathi nur grob den Inhalt unseres Gesprächs zusammengefasst.“ erklärte Meike schniefend.
„Den kompletten Inhalt des Gesprächs?“ fragte meine Mutter vorsichtig.
„Ich hab noch nicht alles erzählt nur das was mir letzte Nacht passiert ist.“ gestand Meike.
„Wenn du willst, kann ich den Rest auch mit Kathi klären.“ schlug meine Mutter vor.
„Danke, aber ich glaube ich versuche das selbst einmal. Das mit dem Bett hat schon ganz gut geklappt.“ gab Meike zurück. Die beiden hatten sich wohl ziemlich ausführlich unterhalten wie mir schien. Vor allem war Meike auf einmal im Vergleich zu gestern ziemlich gesprächig in der Gegenwart meiner Mutter.
„Soll ich nochmal raus damit du den Rest erzählen kannst?“ fragte meine Mutter. Hatte sie das mit dem Keller nur als Vorwand genommen damit Meike alleine mit mir sprechen konnte. Hatten die beiden das so abgesprochen oder wie musste ich das verstehen.
„Ähm was geht hier vor?“ fragte ich beide sichtlich verwirrt.
„Deine Mutter hat mich heute Morgen geweckt. Sie war zwar recht sanft, aber ich bin trotzdem hochgeschreckt und als ich gemerkt habe was passiert ist, hab mich erst mal im Bad eingeschlossen und bin eine Stunde oder so nicht raus gekommen als sie mit mir sprechen wollte. Hab mir die Augen aus geheult, aber deine Mutter hat nicht locker gelassen und hat mich schlussendlich überzeugt raus zu kommen. Ich weiß gar nicht warum ich überhaupt raus gekommen bin, wahrscheinlich war es die unglaubliche Geduld, die deine Mutter an den Tag gelegt hat. Wäre das früher passiert, dann hätte ich den Ärger meines Lebens bekommen, aber deine Mutter hat einfach nur ruhig auf mich eingeredet, selbst als sie keine Antwort von mir bekommen hat. Als ich dann aus dem Bad raus war, hat sie mir den Tee von gestern nochmal gekocht und sich dann ganz lange mit mir hier hin gesetzt und dann nochmal alles mit mir durchgesprochen gesprochen. Es war zwar sehr aufwühlend und unschön, aber es hat geholfen. Ich hatte einfach nur Angst, dass mir hier deswegen alle böse sind und ihr mich wieder vor die Türe setzt.“ erklärte Meike was wirklich heute morgen vorgefallen war.
„Meike deswegen setzt man niemanden vor die Türe, wir erst recht nicht.“ widersprach ich ihrer Vermutung. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie sie heute morgen drauf gewesen war, sie wirkte jetzt noch ziemlich fertig deswegen.
„Ja weiß ich jetzt auch, aber alleine die Angst davor, das ist schlimm, also wirklich schlimm. Vor allem wenn dir so etwas beschissenes auch noch in der ersten Nacht passiert.“ ergänzte Meike.
„Ich hab Meike die Angst nehmen können, auch wenn es wirklich viel gutes Zureden erfordert hat. Schlussendlich hat es geklappt.“ sagte meine Mutter an mich gerichtet. „Meike, erzählst du den Rest? Soll ich lieber raus oder soll ich hier bleiben?“ fragte sie an Meike gerichtet. Es gab noch mehr was passiert war. Die arme Meike wurde direkt am zweiten Tag gefühlt mit allen Ängsten konfrontiert.
„Ich denke ich schaff das. Du kannst ruhig hier bleiben. Wenn’s nicht funktioniert, dann sag ich Bescheid und du übernimmst.“ antwortete Meike meiner Mutter. Die beiden schienen sich inzwischen gut zu verstehen, es wirkte zumindest so, dass Meike meine Mutter als eine Art Rettungsanker nutze und das würde sie bestimmt nicht machen, wenn sie nicht ein bisschen Vertrauen in sie hatte. Meine Mutter nickte, schnappte sich die geschnittenen Kartoffeln und schüttete diese in den Kochtopf. Sie konzentrierte sich jetzt aufs Kochen, würde aber notfalls zur Hilfe eilen, wenn sie von Nöten wäre.
„Was ist denn noch passiert Meike?“ fragte ich besorgt.
„Ähm…also da ist noch was. Also die Hälfte von dem was ich über heute morgen erzählt habe, war naja ein wenig gelogen. Ich wollte nicht gleich mit der Sprache rausrücken, verständlich oder? Aber darum geht es jetzt gar nicht.“ berichtete sie.
„Ja nachvollziehbar, keine Frage. Aber das konnte ich mir jetzt irgendwie denken.“ entgegnete ich gelassen.
„Ja…ähm…aber du lachst nicht, wenn ich jetzt weiter erzähle. Versprochen?“ schoss es direkt aus Meike.
„Nein mache ich nicht versprochen. Ich hab auch nicht wegen der Sache mit den Betten gelacht.“ antwortete ich ohne zu zögern.
„Ähm…also…das klingt jetzt vielleicht total dämlich, aber deine Mutter hat mir empfohlen Vorkehrungen wegen dem nassen Bett zu treffen. Klar ständig Bettwäsche waschen geht auf Dauer nicht und auf Dauer dankt es mir die Matratze bestimmt auch nicht wirklich.“ fing Meike an. Ich konnte mir irgendwo schon denken was gleich kommen würde.
„Ich möchte angemerkt haben, dass das eine Empfehlung war und um einen Arztbesuch kommen wir natürlich auch nicht herum, aber der ist erst in drei Wochen..“ schaltete sich meine Mutter ein.
„Schon klar.“ seufzte Meike deprimiert. „Naja die Vorkehrungen wegen dem Bett…ähm…wir reden von Windeln.“ flüsterte Meike in der Hoffnung, dass niemand es hörte. Ich glaubte erst mich verhört zu haben, aber Meike hatte das wirklich gesagt. Jetzt bloß nicht falsch reagieren.
„Und deswegen sollte ich lachen? Ach Meike, du machst dir definitiv zu viele Gedanken. Ich werde dich deswegen nicht abschieben, verurteilen, auslachen oder sonst irgendwas. Ich habe zwar keine wirkliche Ahnung von Geschwistern, aber ich glaube man versucht sie nach Möglichkeit zu unterstützen, zumindest, wenn man sich nicht gerade streitet und du bist für mich schlichtweg so etwas wie eine Schwester, vielleicht noch nicht offiziell, aber das offizielle geht mir am Arsch vorbei. Du brauchst dir keine Gedanken über irgendwas von den Sachen zu machen, über die du dir heute Gedanken gemacht hast. Wir kriegen das alles irgendwie wieder gerade gebogen, das muss nicht heute und nicht morgen sein. Du nimmst dir die Zeit die du brauchst und gut ist. Und wenn du mir jetzt sagen würdest, dass das Problem auch tagsüber vorhanden wäre, dann wäre mir das genauso egal wie die Tatsache, dass du mein Bett nass gemacht hast.“ fasste ich zusammen was mir gerade durch den Kopf ging und hoffte, dass es richtig an kam.
„Starke Worte.“ merkte meine Mutter.
„Nein nicht stark, einfach nur toll. Du bist echt die beste Freundin, nein die beste Schwester in spe, die man haben kann.“ gab Meike mit einem dieses Mal tatsächlich breitem Lächeln im Gesicht zurück.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Nun wirds spannend. Vieleicht möchte Kathi aus Solidarität auch Windeln tragen und kommt somit schneller als gedacht wieder in Windel Genuss
Das ist natürlich eine Option, aber vielleicht kommt es auch ganz anders. Eine Verbindung zwischen Meike und Windeln gibt es schon mal. Einfach mal abwarten wie sich das ergibt :-).
Es wird spsmnend. Vielleicht macht Kathi ja den Vorschlag aus Solidarität auch Windeln zu tragen und kommt unerwartet früher wieder in den Genuss von Windeln
Als die Windeln zur Sprache kamen, wäre Meike am liebsten im Boden versunken. Wie erklärt Kathi ihr jetzt, dass sie die freiwillig anzieht?
Das könnte natürlich schwierig werden, aber wenn Kathi das erzählen sollte, dann wird sich das vermutlich auch klären.
Ich glaube es ist noch nicht mal so das Problem mit den Windeln an sich, sondern eher die Gesamtsituation. Vielleicht kommt Meike in nächster Zeit ja schon ungewollt in Berührung mit Kathis kleiner Welt, dann werden wir ja die entsprechenden Reaktionen sehen und weitere Schlussfolgerungen ziehen können.
Irgendwie hatte ich so eine Ahnung das Maike auch in dieser Hinsicht Ihre Erfahrungen machen könnte! Immerhin, der Schicksalsschlag war nicht ohne! Und da bleibt öffters mal was hängen. Das freut mich auch so an dieser Storry, man könnte meinen das es direkt in der Nachbarschaft paasiert oder aus dem waren Leben erzählt wurde. Freu mich schon auf den nächsten Teil!
Ich sage es mal vereinfacht, auch wenn das nicht der Hauptfokus dieser Story sein wird. Meike hat ja schon ein bisschen was erzählt, aber das ist die bekannte Spitze des Eisbergs…also da ist weitaus mehr im Argen als man denkt, aber das wird sich auch noch geben.
Jedenfalls hast du damit eine zweiten, parallelen/verschränkten Handlungsstrang eröffnet, was, zumindest für uns Leser, sehr unterhaltsam zu werden verspricht.
Das freut mich. Der kam tatsächlich eher unerwartet und hat die Story ein wenig erweitert. Was unter anderem dazu führt, dass eigentlich geplante Elemente in die Forsetzung verlagert werden müssen…ich glaube aber das ist zu verkraften oder? Ob die Fortsetzung ähnlich lang wird, muss man dann schauen, aber ein paar Kapitel werde ich schon zusammen bekommen.
Ja, auch das wird spannend. Immerhin hat Meike ja nur von den Verbalinjurien ihres Vaters erzählt, nur dabei ist es sicher nicht geblieben. Aber irgendwann wird Meike auch diese Hürde nehmen, und am besten geeignet ist da Kathis Vater, da Meike ja mit liebevollen männlichen Erwachsenen keine Erfahrung hat.