Kleine Maus mit großen Herz (40)
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Kapitel 40: Eine beglichene Schuld
Das Gespräch zwischen den beiden hatte verdammt lange gedauert und Meike wirkte danach ziemlich aufgekratzt. Reden wollte sie anscheinend nicht, denn die ganze Rückfahrt gab sie keinen Ton von sich. Vermutlich dachte sie über die Beerdigung nach. Ich schaute zwischendurch immer wieder zu ihr rüber. Sie hatte die Augen geschlossen und wirkte trotzdem extrem nachdenklich. Sie war definitiv nicht am Schlafen.
„Machst du dir so viel Sorgen oder warum starrst du mich so lange an?“ fragte Meike plötzlich. Ich erschrak ein wenig, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass sie mitbekommt, dass ich immer wieder zu ihr rüber schaute.
„Ein bisschen schon.“ antwortete ich ein wenig verlegen.
„Danke. Ich weiß das zu schätzen.“ gab Meike zurück.
„Wenn ich mich nicht auf die Straße konzentrieren müsste, hätte ich bestimmt auch nach dir geschaut.“ schaltete sich mein Vater ein. Meike musste bei der Aussage tatsächlich ein wenig schmunzeln.
„Auch das weiß ich zu schätzen. Ich verarbeite gerade das Gespräch ein wenig und…und…ich überlege wegen der Beerdigung.“ entgegnete Meike.
„Was überlegst du?“ fragte ich.
„Also überlegen ist eigentlich das falsche Wort. Ich glaube ich habe mich jetzt dann nach langem hin und her doch entschieden. Ich werde hin gehen.“ erklärte Meike.
„Gut dann bin ich wie versprochen auch mit dabei.“ sagte ich sofort ohne nachzudenken.
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Die Beerdigung war glücklicherweise sehr schnell vorbei. Vermutlich hatten meine Eltern sich darum gekümmert, dass die Prozedur möglichst kurz war. Natürlich fand die Beerdigung auf dem Friedhof statt auf dem ich Jona vor ein paar Wochen nachgestellt hatte. Das weckte selbst bei mir schlechte Erinnerung, auch wenn die bei weitem nicht mit der Trauer von Meike gleichzusetzen war. Es war sehr tränenreich gewesen und Meike war wahrscheinlich seit Beginn der Beerdigung nur am Weinen gewesen, aber sie hatte es trotzdem bis zum Schluss durchgestanden. Benni war auch gekommen. Ihm ging es ähnlich wie Meike. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie die beiden sich fühlten. Wahrscheinlich mehr als furchtbar. Tatsächlich schaffte Meike nach der Beerdigung nicht mehr viel. Sie schaffte es gerade noch so nach Hause, nur um dann schnellstmöglich in ihr Zimmer zu verschwinden.
Was mich dann viel mehr erstaunte war die Tatsache, dass sie am nächsten Morgen sogar vor mir wach war. Sie sah immer noch furchtbar aus, fast so als ob sie die ganze Nacht geweint hätte, aber ansonsten wirkte sie ziemlich normal.
„Morgen. Wie geht es dir?“ fragte ich vorsichtig.
„Hmmm…es geht, war gestern ziemlich hart. Entschuldige, dass ich einfach so in mein Zimmer bin ohne großartig mit dir zu sprechen. Danke, dass du mit gekommen bist.“
„Hab ich dir doch versprochen. Dass du deine Ruhe haben wolltest, kann ich verstehen. Bist du sicher, dass Schule heute schon wieder eine gute Idee ist?“ fragte ich weiter.
„Wahrscheinlich werde ich nicht wirklich aufnahmefähig sein, aber im schlimmsten Fall gehe ich nach Hause. Weißt du jetzt wo das mit der Beerdigung vorbei ist…ich habe irgendwie das Gefühl, dass so schlimm das gestern auch war, so etwas wie ein ziemlich schwerer Ballast, den ich mit mir rum getragen habe einfach weg ist. Ich habe so ein bisschen das Gefühl als könnte es jetzt normal weitergehen und ganz ehrlich ich bin über jede noch so erdenkliche Ablenkung dankbar, dann muss ich zumindest nicht so viel an gestern denken.“ erklärte Meike. Irgendwo konnte ich nachvollziehen was sie meinte, auch wenn ich nie in der Situation gewesen war.
„Das ist schön zu hören. Wenn du mit mir pünktlich in der Schule sein willst, dann solltest du dich langsam fertig machen.“ meinte ich. Meike nickte zustimmend.
Entgegen meiner Befürchtungen schaffte es Meike ohne augenscheinlich große Probleme den kompletten Schultag durchzustehen. Was ich jedoch komplett vergessen hatte, war die Tatsache, dass wir heute noch unsere erste Nachhilfestunde vor uns hatten. Das fiel mir natürlich erst wieder ein als es an der Türe klingelte. Ich hielt es zumindest für sinnvoll Sandra darauf vorzubereiten, dass Meike möglicherweise nicht hundertprozentig aufnahmefähig sein könnte.
„Stimmt irgendwas nicht?“ fragte Sandra verwirrt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich sie gleich nach dem Eintreten festhalten würde.
„Ich wollte dich nur um etwas bitten.“ erklärte ich. Sandra zog eine Augenbraue nach oben. Natürlich konnte sie sich keinen Reim darauf machen was ich genau wollte.
„Eine seltsame Art mich um etwas zu bitten.“ konterte sie.
„Möglich. Ich wollte dich nur bitten ein wenig…hmmm…also nicht ganz so streng mit Meike zu sein, also zumindest heute. War ne harte Woche. Gestern war die Beerdigung.“ erklärte ich ziemlich planlos.
„Ich kann auch wieder gehen und wir vertagen uns.“ merkte Sandra freundlich an. Die Idee war zwar gar nicht so schlecht, aber auch wenn Meike vermutlich nicht vollständig aufnahmefähig war, war ihr selbst eine Ablenkung durch Mathe lieber als nochmal über die Beerdigung nachzudenken.
„Danke, aber Meike schafft das schon.“ gab ich zurück.
„Na gut, dann bin ich erst ab nächster Woche garstig und gemein.“ meinte Sandra mit einem breiten Grinsen.
„Ah ja…ich erinnere mich zwar daran, dass du mich am liebsten Mal gelyncht hättest, aber garstig und gemein kenne ich von dir ja gar nicht.“ konterte ich.
„Nicht? Dann hast du nicht genug Bücher über meinem Kopf verteilt würde ich sagen.“ entgegnete Sandra. Ich musste bei dem Konter lachen, auch wenn ich es hasste an diese dämliche Aktion erinnert zu werden.
„Genieße das mit den Büchern noch so lange du kannst. Nächste Woche ist der Spaß vorbei.“ gab ich mit einem breiten Grinsen zurück.
„Vielleicht auch nicht. Kommt darauf an ob du nach heute noch Lust auf den Kaffee mit mir hast.“ meinte Sandra mit einem ähnlich breiten Grinsen im Gesicht.
„Vielleicht solltet ihr beiden euch ein Zimmer nehmen und das da ausdiskutieren.“ hörte ich Meike hinter uns reden. Ich weiß nicht warum, aber ich merkte gleich wieder die Hitze in meinem Gesicht. Ich hoffte Sandra würde sich einen blöden Kommentar sparen.
„Ähm…ich glaube wir müssen nicht gleich übertreiben Meike.“ gab Sandra unsicher zurück. Wenigstens stimmte ich ihr bei der Aussage zu.
„Ich finde wir fangen jetzt am besten mit der Nachhilfe an.“ warf ich ein um keine weitere Diskussion führen zu müssen. Außerdem hoffte ich, dass das meinem Gesicht jegliche Farbe rauben würde.
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Tatsächlich schaffte Meike es weitaus besser Sandra zu folgen als ich gedacht hatte. Tatsächlich war sie nach der Nachhilfe aber ziemlich geschafft und verzog sich schnellstmöglich in ihr Zimmer.
„Ich hoffe ich war nicht zu hart zu Meike?“ fragte Sandra unsicher.
„Du warst ziemlich human würde ich sagen.“ meinte ich und reichte ihr noch einen Kaffee, danach setzte ich mich zu ihr an den Tisch. Überall lag zwar noch mein Zeug herum, aber das könnte ich gleich noch wegräumen.
„Freut mich zu hören, also bleibt es bei Sonntag?“ fragte Sandra mit einem breiten Grinsen.
„Ähm…klar…man könnte meinen, dass du total versessen darauf bist mit mir einen Kaffee trinken zu gehen. Also wenn ich bedenke wie oft du das ansprichst.“ warf ich nachdenklich ein.
„Also eigentlich warst du diejenige, die mir das Angebot gemacht hat. Ich kann auch weiter über deine Bücher reden, wenn dir das lieber ist.“ konterte Sandra. Stimmt ich hatte das angeboten, aber eigentlich nur wegen der Sache mit den Büchern.
„Ich glaube dann doch lieber den Kaffee. Es kam mir nur ein wenig so vor als ob du da so ein bisschen drauf pochst.“ erklärte ich.
„Ein bisschen vielleicht, aber nur, weil ich meine Nachbarin vielleicht ein wenig besser kennen lernen möchte und nicht immer dieses eine Erlebnis haben möchte, das mich an sie erinnert.“ entgegnete Sandra. Ich verstand was sie meinte. Tatsächlich ging es mir ja eigentlich nicht anders. Ich wusste auch kaum etwas über sie und irgendwo hegte ich immer noch den Verdacht, dass sie eigentlich etwas von Jona wollte.
„Das klingt nach einer verdammt guten Antwort.“ gab ich freudig zurück.
„Gut. Wie war das heute für dich? Passt das oder muss ich was anders machen? War ich zu schnell?“ fragte Sandra. Ich überlegte.
„Hmmm…also wirklich alles verstanden habe ich nicht, aber das liegt nicht an dir sondern einfach an diesem Mathescheiß…ich habe schon ein bisschen was mehr verstanden als vorher glaube ich. Ich glaube du taugst was als Nachhilfelehrerin.“ antwortete ich.
„Danke das hört man gerne. Ist am Anfang immer ein bisschen schwierig sich auf das Tempo und alles einzustellen. Vor allem war es heute ein wenig schwierig weil ich gar nicht abschätzen konnte wie belastbar Meike ist und ob ihr beide gleich gut oder gleich schlecht seid…ähm…du weißt was ich meine.“ erklärte sie nervös.
„Schon klar was du meinst. Ich glaube nächste Woche wird das alles ein bisschen besser funktionieren. Ich glaube es war heute für Meike schon gut einfach eine kleine Dosis zu bekommen und nicht die volle Breitseite.“ gab ich zurück.
„Weißt du…das klingt jetzt total komisch, aber sie wirkt manchmal einfach zu normal für jemanden, der so viel schlimmes mitgemacht hat.“ warf Sandra ein.
„Du unterstellst ihr jetzt aber nicht, dass ihre Geschichte gelogen ist oder?“ erwiderte ich schon fast wütend.
„Nein darauf will ich gar nicht hinaus. Vergiss nicht ich hatte schon mit einem ähnlichen Fall in der Vergangenheit zu tun. Ich finde das einfach so…ich weiß nicht…einfach paradox. Auf der einen Seite hast du das Gefühl du sprichst mit einem normalen Menschen und du weißt einfach, dass bei der Person so viel im Argen sein muss, dass du dich einfach wunderst woher die Person die Kraft nimmt um so normal zu wirken.“ versuchte Sandra zu erklären was sie meinte. Ich konnte mir schon denken von wem sie sprach, aber aussprechen wollte ich es jetzt nicht.
„Ich würde behaupten das liegt auch daran, weil wir gerade sozusagen in Meikes Sicherheitszone sind. Sie ist zwar noch nicht lange bei uns, aber wir haben die Zeit gut genutzt um ihr zumindest hier so viel Sicherheit zu geben, dass sie sich einfach keine Sorgen machen muss. Ich nehme auch an für einen gewissen Zeitraum schafft sie es auch sich mit anderen Dingen abzulenken und wirkt deshalb so normal.“ vermutete ich.
„Möglich…ich finde es irgendwo trotzdem beachtlich, dass man ihr das eigentlich kaum anmerkt. Man könnte allerhöchstens glauben, dass sie ein wenig schüchtern ist, aber mehr auch nicht. Sie redet halt nicht so viel, aber ansonsten kommt sie mir ziemlich normal vor. Da fand ich Sarah nach ihrem Koma ein wenig seltsamer.“ gab Sandra zurück. Die Aussage hatte mich jetzt neugierig gemacht.
„Sarah war nach ihrem Koma seltsam?“ fragte ich.
„Naja was jetzt seltsam…sie wirkte irgendwie…ich weiß nicht…ich hatte das Gefühl, dass sie noch nicht ganz zurück wäre.“ antwortete Sandra.
„Wann hat sich das gegeben?“ bohrte ich neugierig nach.
„Puh schwierig…ich glaube ein paar Wochen später oder so. Muss so die Zeit gewesen sein als Jona auf die Schule kam. Ganz genau weiß ich das nicht.“ antwortete Sandra.
„Aber verändert hat sie sich doch eigentlich nicht?“ kam nochmal von mir.
„Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie ein wenig aufgedrehter ist als früher, aber manchmal auch nachdenklicher. Ansonsten würde ich sagen sie hat sich nicht so sehr verändert.“ meinte Sandra.
„Hmmm…möglich…ich habe das Gefühl, dass ich sie viel zu selten sehe um das überhaupt sagen zu können.“ sprach ich mehr zu mir selbst als zu Sandra.
„So lange ist euer Umzug jetzt auch noch nicht her. Außerdem hast du dich doch auch viel mit Meike beschäftigt. Da ist das doch vollkommen klar, dass du relativ wenig mit Sarah zu tun hast.“ kam sofort, was schon verteidigend, eine Erklärung von Sandra.
„Ich hab mir das trotzdem irgendwie anders vorgestellt. Weißt du…“ ich brach ab. Jetzt hätte ich fast zu viel gesagt, mehr als ich erzählen wollte.
„Was denn?“ fragte Sandra neugierig.
„Ach nicht so wichtig.“ beschwichtigte ich ihre Neugier oder hoffte es zumindest.
„Wenn du meinst, wenn du über irgendwas reden willst, kann ich dir ein offenes Ohr anbieten.“ schlug Sandra vor. Eine nett gemeinte Geste ohne Frage, aber ich wollte jetzt nicht die Sache mit Jen lang und breit erklären, außerdem konnte ich überhaupt nicht abschätzen wie Sandra überhaupt reagieren würde.
„Danke. Ich komme bei Bedarf darauf zurück. Nicht, dass du das Angebot bereust.“ meinte ich breit grinsend.
„Bestimmt nicht. So ich muss jetzt mal los. Ich hole dich dann am Sonntagnachmittag ab? Nur das wir das geklärt haben, falls wir uns die Woche nicht mehr über den Weg laufen.“ fragte Sandra.
„Ähm klar…Sonntagnachmittag so um drei passt gut. Hättest du mir aber auch schreiben können, wenn wir uns nicht sehen würden. Meine Nummer hast du doch.“ entgegnete ich scherzhaft. Irgendwie wirkte Sandra gerade ziemlich verplant.
„Stimmt. Ganz vergessen. Ähm…ja…ich bin dann mal weg. Bis spätestens Sonntag.“ verabschiedete sie sich schlussendlich doch. Ich brachte sie noch zur Türe und schaute ihr einen Moment nach und wunderte mich über den doch sehr plötzlichen Abschied.
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Der Sonntag kam tatsächlich schneller als erwartet. Tatsächlich freute ich mich sogar ein wenig darauf mit Sandra einen Kaffee zu trinken. Nicht zwingend wegen Sandra, auch wenn sie anscheinend wirklich in Ordnung war, sondern eher, weil sie mir das mit den Büchern nicht mehr vorhalten würde. Ich war kurz vor drei fast fertig. Ich saß gerade auf der Treppe und zog meine Schuhe an als es an der Türe klingelte. Einen Schuh hatte ich zwar noch nicht an, aber das würde mich nicht davon abhalten die Türe zu öffnen.
„ICH GEH SCHON! IST VERMUTLICH FÜR MICH!“ rief ich ins Haus hinein, damit niemand unnötig zur Türe eilen würde. Ein wenig seltsam bewegte ich mich auf die Türe zu und öffnete sie. Wie es zu erwarten war, stand Sandra vor der Türe.
„Hi. Du bist ja schon fertig.“ stellte sie verwundert fest.
„Hi…naja…fast.“ antwortete ich und öffnete die Türe ein Stück mehr, sodass sie meine beiden Füße sehen konnte.
„Steht dir auch gut.“ scherzte Sandra.
„Ist ganz schön komisch sich nur mit einem Schuh zu bewegen. Komm kurz rein, dann ziehe ich mir den fehlenden Schuh noch an, dann können wir los.“ forderte ich sie auf. Sie trat durch die Türe und ich schloss sie hinter ihr. Ich hinkte oder wie auch immer man meine Bewegung mit einem Schuh auch bezeichnen konnte zur Treppe und zog meinen fehlenden Schuh an.
„Du warst aber mehr als pünktlich.“ stellte ich fest ohne den Blick von meinem Schuh zu lösen.
„Ach weißt du meine Eltern stehen total auf Pünktlichkeit. Ich darf mir so oft was anhören, wenn ich unpünktlich bin, dass ich lieber zu früh da bin.“ erklärte Sandra.
„Ich glaube das haben meine Eltern irgendwann mal aufgegeben.“ entgegnete ich und zog meine Schnürsenkel abschließen zusammen.
„Klingt nach viel Stress.“ meinte Sandra.
„Naja…möglicherweise. Ist ne lange Geschichte.“ gab ich zurück.
„Die kannst du mir ja gleich im Cafe gerne erzählen, lange Geschichten sind immer recht interessant.“ kam sofort von Sandra. Irgendwie konnte ich eine gewisse Begeisterung feststellen, auch wenn ich nicht wusste warum man wegen einer längeren eigentlich unspektakulären Geschichte begeistert sein sollte. Ich schüttelte dezent den Kopf um den Gedanken beiseite zu schieben, stand auf und bewegte mich in Richtung der Türe.
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Wir hatten gerade unsere Getränke erhalten als Sandra wieder das Wort ergriff. Bislang hatten wir hauptsächlich über Belanglosigkeiten gesprochen.
„Wie war das eigentlich mit dieser längeren Geschichte?“ fragte Sandra. Ich überlegte kurz.
„Achja…ich verkürze die ein bisschen würde ich sagen.“ antwortete ich.
„Solange du mir erklärst wieso deine Eltern dir nicht mehr mit Pünktlichkeit auf den Zeiger gehen.“ entgegnete Sandra und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.
„Naja ich darf mir das schon noch anhören, aber halt nicht mehr so oft. Es ist ein wenig schwierig zu erklären.“ erklärte ich.
„Schwierig klingt nicht gut.“ kommentierte Sandra meine Aussage.
„Ja…gib mir einen Moment um die richtigen Worte zu finden.“ gab ich zurück.
„Lass dich nicht stressen.“ entgegnete Sandra.
„Hmmm…also ich war ne geraume Weile ziemlich auf Krawall eingestellt. War echt keine schöne Zeit. Glaub mir ich bin froh, dass ich das hinter mir habe. Ruhig und friedlich ist mir doch lieber als Krawall. Ich glaube meinen Eltern auch, aber seit der Zeit darf ich mir weniger Standpauken anhören. Gut das könnte auch daran liegen, weil ich jetzt wieder friedlich bin.“ antwortete ich und nahm noch einen Schluck von meinem Kaffee.
„Du und Krawall? Das kann ich mir so gar nicht vorstellen. Du wirkst dafür wirklich zu friedlich und auch zu großherzig.“ kommentierte Sandra meine Aussage.
„Wieso soll ich denn großherzig sein?“ fragte ich verwundert.
„Die Sache mit Meike zum Beispiel und das ohne jegliche Hintergedanken. Wer macht denn sowas? Niemand, außer jemand mit einem verdammt großen Herz. Ist doch logisch.“ antwortete Sandra ein wenig nervös. Irgendwo hatte sie recht.
„Stimmt schon. Also eigentlich war es eher Zufall. Weißt du ich war mit Meike hier im Cafe und dann haben meine Eltern mich nach Hause geordert um mit mir zu sprechen. Sie wollten meine Meinung zu einer Adoption haben.“ berichtete ich.
„Da war Meikes Familie noch am Leben?“ fragte Sandra.
„Schwer zu sagen. Wahrscheinlich ist die Sache mit ihrem Vater in der Zeit passiert in der wir hier waren. Sie ist später bei mir zu Hause aufgetaucht. Das habe ich dir ja schon erzählt. Naja nachdem ich sie gesehen habe…weißt du…ich glaube da habe ich einfach diese Adoptionsgeschichte mit Meike angesprochen.“ erklärte ich.
„Das zeugt trotzdem von Großherzigkeit.“ wiederholte sich Sandra.
„Hmmm…vielleicht…ich weiß nicht…ich wollte Meike halt helfen.“ stammelte ich unsicher. Warum wurde ich denn jetzt plötzlich unsicher?
„Das zeigt trotzdem was für ein Mensch du bist. Weißt du ich habe auch ein bisschen nachgedacht. Selbst deine Bücheraktion…“ fing sie an.
„Och ne wir haben doch gesagt…“ unterbrach ich sie.
„Lass mich erst ausreden. Also selbst deine Bücheraktion zeigt eigentlich nur, dass du dich sehr für deine Freunde einsetzt. Ich habe die Bücher ja nur abbekommen, weil du dachtest ich hätte was mit Jona. Das ist eigentlich nichts anderes als das mit Meike nur nicht so weitreichend. Weißt du was ich sagen will?“ fragte sie. So richtig konnte ich ihr nicht folgen.
„Nicht so wirklich.“ antwortete ich.
„Ich will dir eigentlich nur sagen, dass du ein toller Mensch bist. Auch wenn ich dich nach den Büchern gerne gelyncht hätte, muss ich sagen, dass ich dich dafür doch zu sehr mag.“ erklärte sie. Das klang irgendwie komisch, aber ich glaube ich verstand was sie mir sagen wollte.
„Das hört man gerne. Du bist auch nicht so verkehrt. Auch wenn wir unsere Startschwierigkeiten hatten, würde ich dich irgendwie auch schon zu meinem Freundeskreis zählen.“ entgegnete ich lächelnd.
„Das freut mich.“ sagte Sandra mit einem Lächeln.
Wir bestellten uns noch einen Kaffee und blieben bestimmt noch eine Stunde im Kaffee bevor wir uns schlussendlich um jeweils eine Freundin reicher auf den Weg nach Hause machten.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Coole Fortsetzung. Und das Sandra und Maike sich als Freunde gefunden haben ist schön. Bin gespannt wann Sie sich ‚richtig‘ anfreunden! Freu mich auf die nächste Folge! Schöne Geschichte!