Die Verwandlung (19)
Windelgeschichten.org präsentiert: Die Verwandlung (19)
Day 25 Part One – Die Tücken eines Doppellebens
Was bisher geschah:
Wir schreiben den Sommer des Jahres 2019. Sonnencreme, Freibad und Hitze. So konnte man den Beginn der Sommerferien des zwölfjährigen Finns wohl prägnant zusammenfassen. Aber das war nicht das, was während dieser Ferien alles im Leben des sonst so coolen und selbstständigen Noch-Sechstklässlers verändern würde. Finn, der sein ganzes Leben schon eine Zuneigung zu Windeln besaß, hatte es geschafft, wieder in den Genuss der weißen Knisterdinger zu kommen: Angefangen hatte es wie in einer klischeehaften Windelgeschichte – Finn hatte nachts wieder angefangen ins Bett zu machen. Seine Eltern hatten im irgendwann Pullup-Bettnässerhöschen besorgt und Finn wähnte sich schon am Ziel seiner Träume. Seit einer Woche machte er nun auch Tagsüber öfters in die Hose, hatte zuletzt auf vorsichtiges bitten seiner Mutter sogar bei einem Tagesausflug einen seiner Pullups als sogenanntes Notfallhöschen angezogen. Als wäre all das nicht schon Umstellung genug, findet Finn inmitten der besonders ereignislosen Sommerferien des Jahres 2019 noch zwei neue Freunde: Das fünfjährige Windelkind Paul, welches auf seine Art irgendwie genau das ist, was Finn eigentlich schon immer sein wollte. Und den zehnjährigen Yannik, mit dem er eigentlich schon seit zwei Jahren in dieselbe Klasse gehen, den dort alle nur „Spielkind“ nennen und von dem er jetzt erst bemerkt, wie viel Spaß das spielen mit ihm macht!
Wäre Finns Leben eine Bühne, dann schlossen sich im Sommer 2019 wohl grade die Vorhänge, um das Ende des ersten Aktes, seiner Kindheit, zu besiegeln. Der zweite Part stand in den Startlöchern, alle machten sich bereit: Finns Teenager-Zeit. Doch der Hauptdarsteller des ersten Aktes hatte es sich anders überlegt: Hier war noch gar nichts vorbei!
Ermattet lag Finn auf seinem Handtuch und scrollte durch seine Musikapp auf der Suche nach dem nächsten Lied, welches er für seine Freunde und sich in die laufende Playlist einreihen konnte während die heiße Sommersonne seinen Rücken bräunte. Noch dreißig Sekunden blieben ihm bis zum Ende von ,Somebody I’m not‘ von ,Martin Jensen‘ und irgendwie fiel Finn grade kein Lied ein, was zu der fröhlich-springenden Stimmung des aktuellen Songs passen würde. Zweieinhalb Minuten waren auch verdammt wenig Zeit! „Äh, Finn?“, fragte ihn Tobi, doch der angesprochene winkte ab: „Jetzt nicht!“, zischte er konzentriert und durchsuchte sein Repertoire. Beinahe in letzter Sekunde, kurz bevor der automatische Übergang einsetzte, hatte der Zwölfjährige sich entschieden: Der nächste Track, welcher auf der hügeligen Liegewiese im Schwimmbad aus seiner blauen Bluetoothbox trällerte, war ,Go with the Flow‘ von ,Lika Morgan‘. Mit weiteren zwei Minuten entspannter Bedenkzeit ausgestattet, fiel es dem Jungen plötzlich viel einfacher, die nächsten Tracks auszusuchen.
„Wasn?“, fragte Finn gut gelaunt und sichtlich gelöst in Tobis Richtung, als er zwei Minuten später zufrieden sein Handy mit der Displayseite nach unten auf dem trockenen, grün-braunen Gras ablegte. Jetzt hatte er erstmal zehn Lieder Vorsprung.
„Cooler Song“, grinste Tobi und neigte seinen Kopf, dem eingängigen Rhythmus folgend, von links nach rechts: „Hast du das iPad organisiert für morgen?“
Finn schielte mit den Augen kurz gen Himmel. Morgen? Was war denn … oh fuck! Der Bald-Siebtklässler schluckte: „Ja, klaro!“, log er.
„Super! Da musst du den Song auch spielen!“, freute sich sein Freund während Finn nervös schluckte. Das hatte er also vergessen! Tobis Party! Sozusagen der inoffizielle Höhepunkt der Sommerferien, seit 2017. Sein 13-jähriger Klassenkamerad veranstaltete in der großen, modernen Villa, die er mit seinen Eltern bewohnte, eine Party für alle, die in der vorletzten Woche der Sommerferien wieder aus dem Urlaub zurückwahren. Im ersten Jahr hatte das angefangen als eine Mischung aus Kindergeburtstag und Fete, die Hauptattraktionen waren die vielen Nerfguns, die Tobias organisiert hatte und mit denen die Kinder sich, auf zwei Teams verteilt, über das weitläufige Gelände und den angrenzenden Wald gejagt hatten. Ultracool war das gewesen. Letztes Jahr hatte Tobi entschieden, dass sowas zu uncool für die Sechstklässler, die sie nach den Ferien sein würden, war und stattdessen eine richtige Jugendlichen-Party, wie man sie aus Filmen kannte, veranstaltet. Es hatte bunte Lichter gegeben, alle möglichen Softdrinks und aus einem überdimensionierten Lautsprecher plärrte angesagter Deutschrap. Stimmung kam so recht keine auf, was nicht alleine daran gelegen hatte, dass Tobias und seine Gäste für solche eine Art von Party noch deutlich zu jung waren. Irgendwann hatte es Luca geschafft, Tobi davon zu überzeugen, dass Finn besser die Musik ausgesuchen sollte und sehr zum Missfallen des Gastgebers waren seine Lieder tatsächlich deutlich besser angekommen. Auch wenn am Ende die meisten sich trotzdem nur unterhalten hatten oder im Garten gespielt hatten, irgendwann hatte es ein spontanes versteck-fangen durch Tobis Haus gegeben. Am Ende war wichtig gewesen, wer dabei gewesen war. Und Finn hatte unglaublich viel Spaß gehabt, im passenden Moment die passenden Lieder auszusuchen und an diesem Abend seine Leidenschaft für Musik erst so richtig entdeckt.
Ein Jahr später war die Erkenntnis, dass sein Musikgeschmack nicht mehrheitsfähig war, von Tobi weit genug verarbeitet gewesen, dass er noch in den letzten Schulwochen Finn als DJ, ja, das hatte er wirklich so gesagt, engagiert hatte. Die drei Freunde hatten sich einige Gedanken gemacht: Finn würde sich das Tablet seines Vaters ausleihen, um darauf eine DJay-App zu installieren, mit welcher er mit zwei virtuellen Plattenspielern auflegen konnte. So konnte er die Musik mit coolen Effekten verfremden und die Lieder ineinander überblenden, ohne dass es Pausen zwischen den einzelnen Tracks gab. Hatte Finn auf seinem Handy bereits ausprobiert und war sich dabei unglaublich cool vorgekommen. Lucas großer Bruder Alex hatte den drei Kindern noch ein Kabel ausgeliehen, mit welchem Finn gleichzeitig das nächste Lied auf seinen Kopfhörern anhören konnte, während das vorherige noch über die Lautsprecher zu hören war. Zusammen mit, an dem zierlichen Zwölfjährigen beinahe komödiantisch-groß wirkenden, Bügelkopfhörern, war Finn bereits in der letzten Schulwoche bestens für Tobis Party vorbereitet gewesen und konnte es kaum erwarten, bis es endlich der vorletzte Freitag in den Sommerferien kommen würde.
Vier Wochen später chillte Finn zum ersten Mal seit vielen Tagen wieder mit seinen Freunden auf der weitläufigen Liegewiese des Grundhausener Freibades und realisierte, dass er Tobis Party völlig vergessen hatte. Allein der Gedanke daran wirkte wie aus einer völlig anderen Welt. Vorgestern war er noch von anderen Jugendlichen im Spieleland wegen seiner Windel gehänselt worden, morgen schon würde er selbst cooler Mittelpunkt einer Party sein.
Gedankenversunken starrte Finn in die Ferne, beobachtete die Leute, die vom Sprungturm sprangen und lauschte dem tosenden Wasser aus der Fontäne während ein mulmiges Gefühl in ihm aufkeimte, sodass es dem Zwölfjährigen sehr gelegen kam, als ein lautes „Pling“ aus seinem Bluetooth-Lautsprecher drang. Ein schneller Blick auf die neuste Benachrichtigung auf seinem Handy stellte schnell klar, dass seine Eltern in wenigen Minuten draußen vor dem Schwimmbad auf ihn warten würden. Klar, da war ja noch etwas gewesen, das, was diesen Tag heute eigentlich so aufregend gemacht hatte, Tobis Party hin oder her!
Abwesend verabschiedete Finn sich eilig von seinen Freunden, klatschte mit ihnen ab und ging zielstrebig auf die Umkleidenbarracke zu. Eigentlich war er für das Wochenende wieder mit Yannik verabredet und eigentlich war er sich auch gar nicht sicher, ob zwei Tage bei Yannik nicht cooler waren als Tobis Möchtegern-Collegeparty. Wie auf Autopilot gestellt ging Finn zu Schließfach 626, kramte Rucksack und Longboard aus dem Metallspind und verschwand in der nächstgelegenen Umkleidekabine während er über seine morgige Abendgestaltung grübelte. Erst, als er den Deckel seines Rucksacks aufschlug wurde ihm bewusst, was er grade im Begriff war, durchzuziehen!
Mitten im Freibad, nur durch die dünnen Plastikwände der Umkleidekabine geschützt, zog Finn behutsam eine ordentlich zusammengefaltete, frische Pampers aus seinem Rucksack. Kein Notfallhöschen, wie er es auch angehabt hatte, als er heute Morgen im Schwimmbad angekommen war, sondern eine richtige, dicke, leise-knisternde Kinderwindel! Gekonnt entledigte sich Finn seiner bereits getrockneten Badehose, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Kabinentür, zog die Windel zwischen seinen Beinen durch und schloss in einer fließenden Bewegung beide Klebestreifen, sodass er nun nur mit einer grellweißen Windel bekleidet in der Kabine stand. Mit einem sicherstellenden Blick auf das Kabinenschloss vergewisserte sich Finn noch einmal, dass er auch definitiv vor ungebetenen Gästen geschützt war und strich prüfend und bewundernd über die Bündchen seiner Pampers. Fast zwei Wochen war es jetzt her, dass er nach dem letzten Besuch bei Paul richtige Pampers statt den Hochziehwindeln für seine nächtlichen Unfälle bekommen hatte und jedes Mal aufs Neue war Finn von diesen beinahe magischen Windeln fasziniert. Sie umschlossen einen sicher, schmiegten sich an den Körper und tauchten Finns ganze Existenz wie Watte in eine wohlig-weich-warm-gepolsterte Schutzschicht. Der Zwölfjährige wackelte vergnügt mit den Zehen, während er einen Moment innehielt und der Geräuschkulisse bestehend aus Kreischen, Wasserplatschen und fröhlichem lachen lauschte. Draußen vor der Kabine sah er ein paar Füße vorbeihuschen, wenige Meter entfernt von ihm. Die ahnten ja nicht, wie er hier rumstand!
Schließlich gab er sich einen Ruck und fischte eine kräftig blau leuchtende Stoffshorts, welche mit einem auf der Seite aufgestickten Fußball verziert war, aus dem Kleidungschaos in seinem Rucksack und zog sie sich behutsam über seine wundervolle Windel. Bereits am Morgen des heutigen Tages hatte er vorm Kleiderschrank gestanden und versucht, das mit der heutigen Terminkollision einhergehende Kleidungsthema zu lösen: Alle, die von seinen Freunde noch in Grundhausen waren, hatten sich heute Vormittag im Sommerbad getroffen, da wollte auch Finn, der in letzter Zeit selten hier war, sich nicht davonstehlen. Gleichzeitig hatte er bereits vor einigen Tagen die sich bietende Gelegenheit, heute mit seinen Eltern wieder Paul und Antonia zu besuchen, ergriffen. „Wir holen dich einfach am Schwimmbad ab, Finni, das wird ein kleiner Familienausflug!“, hatte seine Mutter das Problem gelöst. Scheinbar.
Wann immer Finn sich in den letzten Wochen mit seinen Schulfreunden getroffen hatte, vorher hatte er penibel darauf geachtet, sein Grundschulkind-Outfit gegen Coole-Finn-Kleidung zu wechseln. Sogar seine Vans-Sneaker fischte er dafür aus den Untiefen des großen Schuhschranks, in dem die Schuhe seiner Eltern unordentlich übereinander gestapelt waren und wo es schwierig war, gezielt nur ein paar Schuhe herauszunehmen ohne direkt einen ganzen Stapel zum Einsturz zu bringen. Finn zog alibihalber bevor er losging einen frischen Pullup an, den er sobald er im Schwimmbad angekommen war, umgehend wieder unbenutzt wegpackte. Er hatte sich an diesen Tagen im Freibad immer darauf gefreut, endlich in den Pullup pinkeln zu können, sobald er sich auf den Rückweg gemacht hatte.
Doch heute? Sie würden zu Paul gehen, und hier wollte Finn wirklich nicht mit jugendlicher Kleidung und einem Pullup aufkreuzen. Zu einem Playmobil-Nachmittag mit Paul musste es einfach sein Grundschul-Outfit und eine richtige Pampi sein! Schon seit mehr als einer Stunde hatte er im Schwimmbad eingehalten, um seine Windel jetzt schnell so nass wie möglich zu bekommen und nun, wo er sie grade angezogen hatte, machte sich in seinem Körper das entspannte Gefühl breit, das ihm Signalisierte: Jetzt ist es soweit!
Doch Finn entspannte sich nicht, sondern öffnete die orangene Tür seiner Umkleidekabine erst einen Spalt breit, vergewisserte sich, dass im nach nassem Holz riechenden Gang zwischen den Schließfächern und den Umkleiden niemand stand, und flitzte eilig aus seiner Kabine. In die Windel pinkeln konnte er auch noch, wenn er im Auto saß, das war wesentlich sicherer. Mit dem Longboard unterm Arm und dem für ihn so typischen blauen Burton-Rucksack lässig auf einer Schulter, doch mit seinen blauen Klettschuhen an den Füßen, bunt geringelten Socken, dem blauen Feuerwehrauto-Tshirt und einer Hose, unter der man seine Pampers definitiv erahnen konnte.
Das Herz des Zwölfjährigen klopfte, als er am Ausgang der Umkleidenbarracke stand und vorsichtig um die Ecke zur Kasse lugte. Da stand grade eine Gruppe Jugendlicher, einige Jahre älter als er, und diskutierten mit der Kassiererin. Aufgeregter Kontrollblick in die andere Richtung: Die meisten seiner Freunde schienen noch auf der Liegewiese zu chillen. Aber wo war Tobi? Oder Sarah? Panisch sprangen Finns Augen über das weitläufige Außengelände während ihm mulmig zumute wurde. Die durften ihn auf keinen Fall so sehen! Finn wurde nervös, plötzlich stieß er sich von der alten Backsteinmauer ab und rannte so schnell er konnte ins Ungewisse. Statt den Umweg über das langsame, quietschend-schleifende eiserne Drehkreuz zu nehmen, sprintete er falsch herum durch den Eingang nach draußen. Rempelte einen der Jugendlichen an und hörte noch, wie die Frau an der Kasse ihm verärgert etwas hinterherrief, während er bereits über den grobkörnigen Kies des Parkplatzes schlitterte und auf den großen schwarzen Audi seines Vaters zulief. Ruckartig riss er die hintere Tür auf, stopfte zuerst Longboard und Rucksack durch die Türe und verschnaufte erst, als er sich ins Auto gesetzt und die Türe von innen zu gezogen hatte. Am liebsten hätte er seinem Vater noch ,Fahr! Fahr! Fahr!‘ zugerufen, als würden sie in einem Fluchtwagen reis ausnehmen, aber das wäre dann doch zu auffällig.
„Meine Güte …“, setzte seine Mutter – unberechtigterweise – empört an, um sich über den spektakulären Auftritt ihres Sohnes zu beschweren und auch Karl stimmte mit ein: „Finn, das geht so nicht! Du zerkratzt ja wirklich alles! Das Auto gehört der Firma und nicht mir!“ Der Angesprochene konnte es sich nicht verkneifen, grinsend mit den Augen zu rollen: Er war nun auf der anderen Seite seines Doppellebens. Würde, dem Gefühl seiner Blase nach zu urteilen, jeden Moment seine Pampers vollpinkeln und den Rest des Nachmittags mit Spielen verbringen. Der definitiv tollere Teil dieses Tages hatte begonnen, da war Finn sich sicher.
„Da gibt’s nichts zu grinsen, Sportsfreund!“, schimpfte sein Vater, der Finns Gestik im selben Moment völlig anders interpretiert hatte. „Jaaa Soooorrryyyy“, grummelte Finn genervt, während er sich anschnallte.
„Finn, legst du dein Skateboard bitte ordentlich in den Kofferraum, bevor wir losfahren?“, sagte sein Vater in einem Tonfall, der Finn klar machte, dass dieser Satz zwar als Frage formuliert war, aber klar als Aufforderung gemeint war. Ein sanfter Piepton ertönte, als Karl die Automatik der großen Limousine in den Parkmodus schaltete und die Hände vor seiner Brust verschränkte. Finn verstand nicht so recht, was grade mit seinem Vater los war. Sie hatten sich doch vor kurzem noch so gut verstanden!
Der kleine Zwölfjährige drehte sich zaghaft um, lugte durch das Dreiecksfenster hinter seinem Sitz in Richtung Schwimmbadeingang und presste nervös die Lippen aufeinander: „Fahr doch erstmal los bitteeee“, quengelte er, während er an der Eingangshütte in ausgerechnet in diesem Moment ein paar Jungs aus der Paralellklasse erkannte. Karl antwortete nicht, sondern sah ihn im Rückspiegel lediglich eindringlich an. Finn war wütend und enttäuscht. Verstand sein Vater nicht, dass ihm das grade sehr wichtig war? „Nicht jetzt!“, bettelte der kleine Junge noch einmal, obwohl er eigentlich, nicht hier‘ meinte.
Seine Eltern zeigten keine Reaktion, die auf Milde schließen lies und in Finn brodelten die Emotionen. Mann ey! Jetzt hatte sein Kleiner-Kind-Nachmittag begonnen, warum musste jetzt sowas sein? Wütend trat Finn gegen die Rückenlehne des Vordersitzes.
„Och, was ist denn mit dir los, Großer?“, fragte Antonia eine Dreiviertelstunde später den kleinen Jungen, der die Hände in den Hosentaschen vergraben hatte und mit hängendem Kopf etwas abseits der vier Erwachsenen in der Ecke des Wohnzimmers stand. Finn grummelte leise: „Nix.“ Natürlich war nicht nix. Sie hatten sich gestritten. Nach seinem Wutausbruch hatte es eine Standpauke gegeben die sich nicht zum besseren gewendet hatte, als Elisabeth aufgefallen war, das ihr Sohn aus reiner vermeintlicher Faulheit eine seiner Pampers-Nachtwindeln statt der für tagsüber bestimmten Notfall-Hochziehwindeln angezogen hatte! „Du verhälst dich wie ein Kleinkind, Finn! Wie ein Kleinkind! Wie Paul, so verhältst du dich!“ In einer anderen Situation hätte diese Aussage wohl ein seliges Lächeln in das Gesicht des kleinen Jungen gezaubert, doch stattdessen war in diesem Moment eine Träne über sein Gesicht gekullert. Zu allem Überfluss war genau in diesem Moment Finns Windel warm geworden, als er den halbherzig geführten Kampf gegen seinen Schließmuskel unfreiwillig hatte aufgeben müssen. Auch danach war die Gesprächssituation zwischen Mutter und Sohn nicht unbedingt besser geworden, sodass Finn zum Ende der Autofahrt mit einem Handyverbot belangt worden war und er auf die zugegebenermaßen rückblickend unglücklich platzierte Frage, ob er sich das iPad seines Vaters für Tobis Sommerparty ausleihen dürfte, die Antwort bekommen hatte, das er ,die Party vergessen könne‘. Das hatte gesessen. Hätten Karl und Elisabeth nicht bereits schon gemeinsame Pläne für das Wochenende gehabt, hätte seine Mutter ihm vermutlich auch noch Hausarrest aufgebrummt. Das war ja wohl das allerletzte!
Antonia sah den gekränkten Jungen mit den verheulten Augen mitleidig an: „Ach komm, Finni! Hm?“
Anstatt eine Antwort auf die Frage zu geben, murmelte Finn trotzig ohne den Kopf anzuheben: „Wo ist Paul?“
Von Erwachsenen hatte er für heute genug.
„Ach Spatz, es ist doch Freitag, Paul ist noch bis vier im Kindergarten!“, antwortete Toni so fröhlich wie immer, aber blickte, kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, in zwei entsetzte Kinderaugen.
„Och Großer … Wenn du willst, kannst du rübergehen und ihn später mit zurückbringen!“, schlug sie vor, während sie sich zu ihrer besten Freundin aus Jugendtagen umdrehte und mit ihren Lippen lautlos eine Frage formulierte: „Was ist denn los?“
Als Antwort verdrehte Elisabeth die Augen und machte mit der freien Hand eine fließende Handbewegeung, welche so etwas wie ,erzähl ich dir später´ andeuten sollte. Antonia hatte verstanden und drehte sich wieder zu dem kleinen Jungen um: „ich glaub das wird dir gefallen. Die anderen Kinder da finden es bestimmt cool, wenn sie so ein großer Junge besuchen kommt! Pauls Kindergarten ist das leuchtend grüne Gebäude auf der Querstraße, von wo ihr hergekommen seid. Weißt du, was ich meine?“
Finn gab sich alle Mühe, immer noch missmutig zu sein und nickte zögerlich, bevor er die Haustüre öffnete und nach draußen trat, ohne sich vorher von seinen Eltern zu verabschieden. Das hatten sie jetzt davon! Doch Finn hätte noch so beleidigt sein können, nachdem er ein paar Minuten durch die ruhige Vorstadtsiedlung der fremden Stadt gelaufen war, die warme Sonne an seinem Rücken gespürt hatte und sich daran erinnert hatte, dass er ja immer noch eine Pampers trug, war nach und nach jeglicher Groll verflogen.
Zwei Minuten später stand er vor einem modernen, grellgrünen Flachbau und zögerte einen Moment, bevor er die Klingel neben der großen Glasscheibe drückte. „Hi … äh … hier ist Finn!“, antwortete der Zwölfjährige unsicher, als eine blecherne Stimme aus der Gegensprechanlage erklungen war.
„Was kann ich für dich tun, Finn?“, fragte ihn wenig später ein gut gelaunter junger Mann mit schwarzer Brille und strubbeligen braunen Haaren, der die große verspiegelte Glastüre öffnete und so gar nicht wie die Kindergärtnerinnen wirkte, die Finn von früher in Erinnerung hatte.
Finn spielte nervös mit seinen Händen herum und druckste verlegen: „Ähhh … ich, ähm, Antonia, also äh … die Mama von Paul, äh … hat gesagt, ich soll Paul vom Kindergarten abholen. Aber da es ja noch nicht Vier ist, könnte ich ja noch was mitspielen?“
Der junge Erzieher konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Antonia Breuer?“, fragte er den Jungen einordnend und Finn nickte erfreut. Das Gesicht des großen Kerls erhellte sich: „Na dann komm mal mit!“
Aufgeregt lief Finn neben dem jungen Mann, der sich ihm als Markus vorgestellt hatte, her während sie den Flur der Einrichtung durchschritten. „Und, wie alt bist du, Finn?“, fragte der in kindgerechtem Smalltalk wohlgeübte Erzieher.
„Äh, ich bin acht“, antwortete Finn ohne Überlegen zu müssen.
„Dann gehst du schon zur Schule!?“, gratulierte ihm der Erzieher und Finn antwortete stolz: „Japs, in die dritte Klasse. Also bald!“
„Mensch, das ist ja toll“, antwortete der Erzieher in einem freundlichen Tonfall während sie durch den langen Flur der Einrichtung liefen. Die Wände bestanden aus weißen Backsteinen und der grüne Linoleumboden glänzte mindestens genau so sehr wie die Außenfarbe des modernen Gebäudes. Sie gingen an einer langen Garderobe vorbei, die der Jahreszeit entsprechend nur vereinzelt mit Jacken gesäumt war. „Und woher kennst du Paul, seid ihr verwandt oder so?“, fragte Markus.
Finn schüttelte kichernd den Kopf: „Nööö. Seine Mama und meine Mama sind schon ganz lange befreundet, daher kenn ich Paul“, erklärte der kleine Junge vergnügt während der Erzieher die Tür zum Gruppenraum der ,Mäusegruppe’ öffnete. War es im Flur grade noch still und friedlich gewesen, so war der Raum nun erfüllt von Kindergeschrei und -lachen.
„Pauli, hier ist jemand für dich!“, rief Markus quer durch den Raum, woraufhin im nächsten Augenblick ein dunkelblonder Strubbelkopf hinter einer Spielzeugkommode auftauchte: „Ich will aber noch nicht abgeholt werden!“, quengelte Paul. Finn hob verlegen eine Hand, und setzte grade an, seinem Spielkamerad zu erklären, dass er nur zum Mitspielen gekommen war, als der Fünfjährige ihn erkannte: ”Fiiiiiin”, kreischte er, lief auf ebenjenen zu und umarmte den überrumpelten Undercover-Zwölfjährigen.
Finn lächelte verlegen und stand kurz mit offenem Mund da, bis er sich wieder sortiert hatte: “Ähhh … du musst noch nicht gehen!”, erklärte er freudestrahlend und verdrehte keck die Augen zur Decke, während er einer Erklärung für sein unerwartetes auftauchen suchte: ”Öhhh … aber ich hab gedacht, du kannst etwas Unterstützung gebrauchen beim Spielen hier!”
“Boaaah Jaaaa!”, rief Paul mit leuchtenden Augen: “Wir bauen ein Riesen-Raumschiff aus Lazy! Komm schnell!”
Der Fünfjährige nahm seinen Spielkamerad an der Hand und lief zielsicher durch das Gewusel im chaotisch-einladenden Gruppenraum des Kindergartens. Sie liefen vorbei an einem Bastel-Maltisch, an welchem Jungen und Mädchen verschiedener Altersgruppen Papierschiffchen bastelten, semi-expressionistische Kunst erschufen oder Glitzerstaub verbastelten und gingen an der Wand eines Indoor-Spielhauses im Burgendesign vorbei, bis sie an dem hüfthhohen, grün-weißen Möbelstück angekommen waren, hinter welchem Paul eben hervorgesprungen war.
Auf einem großen, sicherlich zehn Quadratmeter großen, bunt-gemusterten Filzteppich hockten zwei Kinder in Pauls Alter inmitten eines Chaos aus hunderten großen, H-förmigen Plastikbausteinen in Duplogröße und sahen Finn erstaunt an.
“Das ist Finn, der ist mein Freund!”, präsentierte Paul stolz sein Mitbringsel: ”Der ist schon acht und kann super gut Sandautobahnen bauen!”
“Wir bauen aber keine Sandautobahn!”, kritisierte prompt ein Mädchen mit blauem Pferdeshirt und langen schwarzen Haaren, die grade eine weiße Plastikstange mit vielen kleinen roten Rädern bestückte.
„Weißt du, wie ein Raumschiff aussieht? Wir brauchen noch Raketenantriebe, voll mega große !!!“, erteilte ihm derweil bereits ein strohlblonder, komplett in orange gekleideter Junge, einen Arbeitsauftrag. Finn zögerte nicht lange und kniete sich neben Paul in das Bausteingewirr und machte sich mit dem ihm unbekannten Plastik-Konstruktionsspielzeug bekannt. Es gab rote Plastikräder, welche auf Stangen steckbar waren, dazu passend runde und eckige weiße Stangen in zwei Längen sowie H-Förmige Bauklötze in grün und gelb – Und das alles in zwei Größen. Die drei Kindergartenkinder um ihn herum verbastelten die Bausteine in einer schwindelerregenden Geschwindigkeit zu einem großen, äußerst massiv wirkenden Raumschiffrumpf während Finn erst einmal damit beschäftigt war, herauszufinden, wie die Steine aufeinander passten.
Es dauerte nicht lange, bis der Zwölfjährige nicht mehr daran dachte, dass er grade als Besuchskind in einem Kindergarten war, er blendete die Stimmen der anderen Kinder im Gruppenraum aus, dachte nicht mehr daran wie spät es war und vergaß sogar, dass er ja immer noch eine Pampers anhatte. Nicht einmal, dass er dringend musste, bemerkte er. Der Streit mit seinen Eltern vor einer guten Stunde fühlte sich an, als hätte in einer anderen Welt stattgefunden und der bloße Gedanke, morgen zu Tobis Party gehen zu wollen, schien für den Jungen aus einer völlig anderen Galaxie zu kommen. Konzentriert arbeiteten die vier Kinder an der Erschaffung eines Raumschiffes, welches zu groß sein würde, dass es einer von ihnen noch alleine hochheben hätte können.
Nils und Lina hießen die beiden Kinder, die das Raumschiff mit Finn und Paul zusammen bauten und während Nils seine ganze Energie darauf bedachte, kleine Extras wie Zusatzantriebe, Türen und Außenspiegel am Raumschiff anzubringen, stattete Lina das Raumschiff mit einem äußerst stabil und massiv wirkenden Stangenunterbau aus. Paul hatte seinen dicken Windelpo in der mitte der Spielecke geparkt und steckte aus diversen Bausteinen einen farblich nur teilweise homogenen Raumschiffrumpf zusammen während Finn bäuchlings auf dem Teppich lag und aus verschiedenen Stangen, Gummiketten und Rädern wirklich fabelhaft aussehende Turbinenantriebe bastelte.
„Soo ihr lieben, wir gehen noch mal alle nach draußen!“, war schließlich der Satz, welcher die Kinder aus ihrer Konzentration riss. Markus stand am Rande der kleinen Spielecke und blickte in acht Entsetzte Kinderaugen.
„Waaaaarum denn jetzt Markus? Noch fünf Minuten, biiiiittee!“, quengelte ein aus dem Spiel gerissener Finn unüberlegt und war dabei mitnichten von den anderen Kindergartenkindern zu unterscheiden.
„Finn, in der letzten Stunde gehen wir immer alle nach draußen, wenn das Wetter schön ist, da könnt ihr nicht alleine drin bleiben, auch wenn ihr sicher viel Spaß habt mit eurem … Dings … Raumschiff“, erklärte der Erzieher dem quengelenden Jungen geduldig die Situation
„Ja, das ist voll cool, oder? Schau mal die Raketendüsen!“, quiekte ein immer noch im Spiel ergriffener Finn begeistert und schob das Raumschiff in Richtung des Erziehers. „Ja und es ist super stabil, damit kann man die Aliens mega plattmachen!“, rief Nils stolz und präsentierte nun ebenfalls das große Bausteinkonstrukt.
„Das ist wirklich toll! Ich stell es ganz nach oben zum gebauten und ihr dürft am Montag direkt wieder weiterbauen, einverstanden?“
Finn zog einen traurigen Schmollmund. Bis Montag warten, um weiterbauen zu dürfen? Das war doch unfair! Dass er ohnehin nur zu Besuch war, heute hier im Kindergarten, und entsprechend am Montag gar nicht weiterbauen können würde, realisierte er nicht einmal.
Widerwillig erhoben sich die vier Kinder nach einer kurzen Protestpause vom Spielteppich um zusammen mit dem Erzieher das große, halbfertige Raumschiff im Regal zu verstauen und als Finn als letzter aus der Hocke aufstand, drangen auch endlich die Signale aus seiner Blase wieder in sein Bewusstsein vor: ,Kann nicht mehr! Voll. Jetzt Pullern! Sofort!‘. Der Harndrang traf Finn wie einen Schlag. Instinktiv und Antrainiert presste Finn sofort eine Hand in seinen Schritt und drückte die Beine zusammen.
„Willst du nochmal schnell aufs Klo flitzen bevor wir rausgehen?“, wendete sich Markus zu dem Achtjährigen in einem möglichst ruhigen und diskreten Tonfall, obwohl er dem Jungen ansehen konnte, dass es für Finn wirklich allerhöchste Eisenbahn war.
„Nee“, rief Finn ablehnend-entschlossen und stemmte die eine Hand, die grade nicht zwischen seine Beine drückte, demonstrativ in die linke Hüfte.
„Finn, ich seh doch …“, drängte Markus nun gereizter und sah vor seinem inneren Auge bereits eine überschwemmte Spielecke, die ihm den Feierabend verhageln würde.
„Nö“, unterbrach ihn Finn, kicherte angesichts des Missverständnisses und schüttelte freudig lächelnd den Kopf: „Ich hab ne Pampers, deshalb muss ich nicht gehen!“
Zwei verwunderte Kindergartenkinder starrten im nächsten Augenblick Finn mit offenem Mund an, nur Paul konnte sich ein wissendes Kichern nicht verkneifen.
„Heh …“, stieß auch der Erzieher verwundert aus und vermutete einen unangebrachten Scherz des vorlauten Achtjährigen. Er setzte zu einer kleinen, in dieser Situation leider unvermeidlichen Standpauke an, als Finn jedoch zeitgleich seine Hand aus dem Schritt löste und sich augenscheinlich entspannte. Der Blick des Jungen im Feuerwehrauto-Tshirt glitt in die Ferne, seine Augen wurden wässrig und im nächsten Moment realisierten Alle in der kleinen Spielecke, dass Finn sich grade in seine Windel machte.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Wieder einmal genial! Bis jetzt der beste Teil!
Yay, vielen Dank für das tolle Feedback! 😀
Irgendwie ahne ich bereits wie der nächste Teil für Finn ausgehen wird. Bin gespannt ob ich recht haben werde!
Sag mal kann es sein das Fin im Kindergarten von Paul gewickelt werden muss? Scheint mir in die Richtung zu gehen.
Lg
Hi,
Danke für deinen Kommentar! 😀 Aber neee, glaubst du wirklich, der fünfjährige Paul würde ein anderes Kind wickeln? Der wickelt sich doch nicht mal selber! 😀
Wenn Finn im Kindergarten eine neue Pampers bräuchte, würde er das wohl eher selbst erledigen, oder wenn irgendwas völlig schiefgeht, dann würde es vielleicht eine oder ein Erzieherin oder Erzieher erledigen. Aber das habe ich bewusst im Konjunktiv formuliert! 😀
Ich habe mich beim Lesen in meine Grundschulzeit zurückversetzt gefühlt. Erklärung: In meiner Grundschule gab es einen Hort, in dem sich Kinder nach der Schule aufhalten konnten, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden. Man konnte die Zeit nutzen um Hausaufgaben zu machen, was ich definitiv nie gemacht habe, oder spielen. Besonders beliebt war bei uns das N64, sogar so beliebt, dass sich eine regelrechte Volkswirtschaft darum gebildet hat. Eine halbe Stunde N64-Zeit wurde dann zum Beispiel mit Schokoriegeln oder Yugioh-Karten erkauft. Aber ich schweife ab.
Jedenfalls konnten Eltern auch ihre Kinder für den Ferienhort anmelden. Ich bin dann in den Sommer-Ferien am Morgen zur Schule gelaufen / gefahren (worden), um die Zeit bis zum frühen Nachmittag im Hort zu verbringen, quasi eine Kindertagesstätte mit Extraschritten.
Allerdings hatten die Erzieher natürlich auch hin und wieder Urlaub und zwar in der Regel alle gleichzeitig in den beiden letzten Ferienwochen. In dieser Zeit hat der örtliche Struppi-Kindergarten, den es mittlerweile leider nicht mehr gibt, zumindest nicht am selben Ort, die Aufgabe der Schulkinderbetreuung übernommen.
Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dass einige Kinder sich jedes Mal tierisch dagegen gesträubt hatten, Zeit im Kindergarten zu verbringen, waren sie doch schon groß, besonders jenen Kindern, die nach der 4. Klasse und nicht, wie hier in Brandenburg üblich, nach der 6. aufs Gymnasium gewechselt hatten, schien es unglaublich peinlich zu sein wieder in den Kindergarten gehen zu müssen. Allerdings waren diese Gefühle offenbar innerhalb weniger Stunden nach Ankunft im Kindergarten verflogen. An meine Zeit im Kindergarten selbst habe ich dabei wenige Erinnerungen, ich weiß nur sicher, dass ich gerne mit den Lego-Duplo-Bausteinen Konstruktionen gebaut oder draußen nach Käfern und Steinen geschaut habe. Den Sandkasten hingegen habe ich stets gemieden, nicht nur weil dort meist die 3-5 Jährigen versammelt waren, sondern weil der Sandkasten auch bei der örtlichen Katzenbevölkerung beliebt war.
Ich weiß nicht, ob dieser Kommentar irgendjemandem irgendetwas bringt, aber das ging mir halt durch den Kopf.
Mensch, das muss auch echt cool gewesen sein damals. Danke fürs Teilen deiner Erinnerungen! 🙂
Aber wow, dass Kinder in den frühen 2000ern (anhand der Yugioh-Karten) noch von einem N64 zu faszinieren waren, hätt ich auch nicht gedacht! 😀
Frühe 2000er stimmt, ich bin 98 geboren. :p
Na ja, alt bedeutet ja nicht schlecht. Wir hatten damals auch noch mit Freuden auf dem Gameboy (meist color) pokemon rot/blau/gelb gespielt, bzw. ich Gold weil ich rot und blau nicht selbst besessen hatte.
Ich glaube auch, dass man, gerade als Kind, keine wirkliche Vorstellung von neu und alt hat. Mir fällt zumindest jetzt als „Erwachsener“ eher veraltete Graphik negativ auf als damals.
Giaci so war das natürlich nicht gemeint 😀
Nur als ich da gelesen habe das Finn ja im Kiga von Paul ist und sogar mitspielen darf…. naja. Wir wissen ja das Finn nicht immer rechtzeitig wickelt und sich wohl auch wünscht einmal selber gewickelt zu werden (man erinnere sich an die Szene in der Finn ein neues Nachthösschen brauchte und sich zwischen einer Pampi von Paul oder keiner neuen Pampi entscheiden sollte). Da hat mein Hirn wohl unbeobachtet weiter gearbeitet und die Geschichte ein wenig weiter gesponnen. Nun also was wäre wenn Finn wieder einmal das Volumen der Windel überstrapaziert? Richtig er muss gewickelt werden, nur hat er selbst ja keine Reservepampers dabei oder doch?
In dem Fall müsste Finn entweder zurück nach Hause was er wohl nicht wollen würde, oder direkt hier bei Paul im Kindergarten frisch gemacht werden. Auch wenn das wohl sehr seltsam und unangenehm für Finn wäre würde sich doch wohl ein Traum für ihn erfüllen. Oooder aber die beiden würden solange im Kiga bleiben bis schließlich Mama Antonia vorbei schauen würde:)
Alles liebe und frohe Feiertage!
Wie abhängig ist Finn jetzt eigentlich wieder von seinen Windeln? Er benutzt ja mittlerweile eigentlich nie eine Toilette (außer zum Aa-machen, noch). Da muss sein Töpchen-Training doch etwas drunter leiden
Das glaube ich auch, ja 😉
Immer wieder schön deine Kapitel zu lesen Giaci! Es erstaunt mich immer wieder wie du deine Welten mit solch einer Leichtigkeit aufbauen kannst. Echt sehr großen Respekt!