Escortbaby (6)
Windelgeschichten.org präsentiert: Escortbaby (6)
„Rutsch mal, Kim!“, sagte sie knapp und schob ihre schwarzhaarige ebenso lässig gekleidete Freundin zur Seite. Diese machte Platz, warf mir aber einen bösen Blick zu: „Wer ist die denn? Schleppst du jetzt schon kleine Bettlerinnen ab, Jane?“
Ich schluckte und Jane tätschelte den Platz neben sich. Unsicher setzte ich mich und Jane, deren Namen ich ja auch eben erst erfahren hatte, legte eine Hand auf meine Schulter: „Ich hab einen Faible für Streuner. Nein ehrlich.“, damit drehte sie sich zu Kim, „Das Mädchen hat sich verlaufen und ich dachte, wir helfen mal ein bisschen aus. Wo ist Georgie?“
„Nenn mich nicht Georgie. Bitte, Jane. Du weißt, dass ich das hasse! Oh, ein Kopf mehr. Soll ich dir auch noch schnell was holen?“, die Stimme gehörte zu einem schlaksigen blonden Mann mit Brille. Er musterte mich freundlich und die Mundparty verriet mir, dass es sich wohl um Janes Bruder handeln musste. Diese streckte ihm frech die Zunge raus und sagte: „Gib ihr meinen Tee, Georgie.“
Er sah mich fragend an und ich zuckte mit den Schultern: „Lieber etwas Anderes?“
„Ich mag Kakao.“; gab ich zu und er nickte. Janes Bruder stellte mir eine Tasse vor die Nase und als er die restlichen Getränke verteilte, setzte er sich ohne ein eigenes hin.
„Danke.“, murmelte ich ihm zu und er nickte mir nur mit einem flüchtigen Lächeln.
„Zeit sich vorzustellen.“, unterbrach Jane uns, bevor wir richtig anfangen konnten uns zu unterhalten. Sie deutete neben sich: „Die schlecht gelaunte Halbasiatin ist meine beste Freundin Kim, der lange Lulatsch mit Brille ist Georgie, mein etwas seltsamer, aber trotzdem liebenswürdiger Bruder.“
„Danke, Jane.“, sagte er trocken und an mich gewandt, „Ich bevorzuge George, wirklich!“
Ich nickte und flüsterte: „Okay.“
Jane räusperte sich und deutete auf den schwarzen Mann mir gegenüber: „Das ist Scott! Finger weg, denn er ist die Liebe meines Lebens.“
Er lächelte bei ihren Worten und zwinkerte ihr zu, Kim machte derweil Würgegeräusche und George verdrehte die Augen. Jane legte eine Hand auf ihre Brust und klimperte theatralisch mit ihren Wimpern: „Und ich bin Jane, Freundin der unbeholfenen kleinen Mädchen.“
Ich lief rot an und merkte erst im Nachhinein, dass sie das ganz anders meinte, als ich es auffasste. George brummte: „Jane, hör auf, du merkst doch, dass es ihr unangenehm ist.“, er schüttelte missbilligend den Kopf und fragte mich: „Wie heißt du?“
„Mina.“, gab ich knapp zurück. Er wiederholte meinen Namen, als müsste er probieren, wie er sich in seinem Mund anfühlt. Ich umschloss die heiße Tasse etwas fester und Jane erklärte mit wichtiger Stimme: „Mina hat sich verlaufen. Schaffen wir es ihr den Weg zu zeigen.“
„Taxi?“, schlug Kim etwas genervt vor und ich kaute auf meiner Lippe. Ein Taxi war eine wirklich gute Idee. Scott sah mich an und lehnte sich mit verschränkten Armen zu mir: „Mach dir nichts draus. Kim hält sich nicht nur für die Schönste, sondern auch für die Schlauste.“, dann wandte er sich direkt an sie, „Sieht Mina so aus, als könne sie sich ein Taxi leisten?“
Konnte ich. Locker. Was dachten die denn von mir? Sah ich wirklich so erbärmlich aus? George stieß seinen Kumpel mit der Schulter an: „Du siehst viel armseliger aus, du alter Penner! Wollen wir heute eigentlich noch etwas Produktives machen oder bleibt wieder alles an mir hängen?“
„Du bist doch der schlaue Kopf der Gruppe.“, meinte Scott grinsend und erklärte mir, „Der Streber geht mit mir hier zur Uni.“
„Klingt gut.“, sagte ich höflich und beide fingen an zu lachen. Kim hingegen musterte mich: „Dein Dialekt, wo kommt der her?“, ihr Zeigefinger wirbelte dabei in der Luft.
„Deutschland?“
„Was? Bist du dir nicht sicher?“, hakte sie nach und ich schluckte, „Doch, ich bin mir sicher.“
„Du sprichst gut.“, sagte Jane freundlich und ich holte Luft, „Danke. Meine Mama ist Amerikanerin.“
„Na das ändert Alles.“, sagte Kim sarkastisch und kurz darauf, „Au! Blödmann!“
Offenbar hatte George sie unter dem Tisch getreten. Scott rieb sich über seinen Bart: „So und was machst du hier?“
„Ähm, also ich.“, scheiße wie sollte ich das denn erklären? Ich spürte die Blicke auf mir und Jane klatschte plötzlich in die Hände, „Okay. Sehr schüchternes Exemplar. Wie wäre es mit einem Themenwechsel?“
Ich hätte sie vor Dankbarkeit küssen können. Allerdings habe ich die Rechnung ohne Kim gemacht: „Macht es dir nichts aus, dass du die Nachfahrin einer Generation von Mördern bist?“
„Kim!“, tönte es am Tisch, während ich sie mit offenem Mund anstarrte. Sie wedelte herablassend in meine Richtung: „Was denn? Ihr Opa war sicher einer dieser Judenhasser.“
„Mein Opa,“, zischte ich, „Hat unter Einsatz seines Lebens ein jüdisches Mädchen bei meiner Oma versteckt. Damals haben sie sich geschworen, dass sie, sollten sie unversehrt aus diesem Krieg kommen, heiraten.“
Kims Augen blitzten: „Ach ja und dann?“
„Wurde mein Opa zum Volkssturm eingezogen. Oma konnte Hanna nicht lange verstecken, aber das Mädchen hat die ganze Schuld auf sich geladen. Sie wurde noch kurz vor Kriegsende deportiert und die Familie meiner Oma streng überwacht. Durch Zufall geriet Opa in amerikanische Gefangenschaft… Drei Jahre nach dem Krieg kam er nach Hause und die Beiden verlobten sich. Als sie alt genug waren, gaben sie sich das Ja-Wort.“, ich zögerte und fügte hinzu, „Das ist die kurze Version.“
Es gab noch so viel mehr zu sagen, aber zu meiner Überraschung sah ich Kim mich das erste Mal anlächeln: „Na du kannst ja doch reden.“
Jetzt war ich verwirrt. Scott stöhnte: „Ich hasse es, wenn ihr das macht, Honey.“
Ich verstand noch immer nicht, doch Jane lächelte in ihre Tasse: „Guter Cop, böser Cop funktioniert immer.“
„Ihr habt mich mit Absicht provoziert.“, fiel endlich der Groschen.
„Gott lob, sie hats!“, stichelte Kim und alle Vier hoben ihre Hände und riefen: „Halleluja!“
Ich presste die Lippen aufeinander, weil mich das echt ärgerte. Es war George der mich über diese seltsame Geste aufklärte: „Unsere kleine Clique hatte an der Schule Konkurrenz von ein paar bibeltreuen Katholiken. Wir waren immer sehr engagiert und haben bei vielen Projekten und Wettbewerben mitgewirkt. Die anderen allerdings auch. Wir haben damit angefangen, um uns über sie lustig zu machen und das Ganze hat sich dann irgendwann verselbstständigt.“
„Amen.“, lachten die anderen drei und ich stieg mit ein. Hier war ich wohl an eine lustige Truppe geraten. George grinste und sah immer wieder zu mir rüber. Jane, Kim und ich begannen uns angeregt über Handarbeiten, Yoga und Wildkräuter zu unterhalten. Selbst Kim konnte ich mich wegen der Themen annähern. Scott verdrehte irgendwann die Augen und meinte zu George: „Okay, unser Projekt…“, die beiden schalteten sich aus. Während Kim mir von Janes Yogagruppe im Central Park und Jane mir von Kims Handarbeitsladen erzählte.
„Wow.“, sagte ich, „Einfach nur wow!“
„Mangst du uns jetzt nicht doch sagen, was du hier machst?“, fragte Jane und ich holte tief Luft, „Ich bin hier und begleite John Regis. Er, ähm, bringt mir Sachen über Finanzen bei.“
„Oh, dann bist du sowas wie eine Praktikantin?“
Ich hob die Hände und stieß hervor: „Ja! Ja, ich bin sowas wie eine Praktikantin.“
„Cool, wie lange machst du das?“, wollte Kim wissen.
„Drei Monate, aber donnerstags habe ich frei.“
„Da laufen dann bestimmt die essenziell wichtigen Sachen.“, behauptete Kim und ich zuckte nur mit den Schultern.
„Hey, wenn du donnerstags immer frei hast, dann kannst du ja nächste Woche in die Yogavormittagsgruppe kommen. Also wenn du Lust hast.“, schlug Jane vor und ich freute mich, „Ja, super gerne!“
„Cool!“, sagte sie und schnipste mit den Fingern. Scott seufzte und zog eine Visitenkarte aus seiner Tasche, „Zeit, Ort, Telefonnummer…“
„Sei nicht so herablassend.“, Jane gab ihn einen Klapps über den Tisch hinweg. Nur das Scott seinen Arm schnell genug weggezogen hatte und ihre Hand auf die Tischplatte klatschte.
Sie schmollte: „Du hast dem zugestimmt.“
„Ja, aber so lange du mich nicht bezahlst, mache ich meine Arbeit auch nicht gut.“, erwiderte er.
George beseitigte die Fragezeichen über meinem Kopf: „Jane hat Scott überredet ihr persönlicher Assistent zu sein, falls sie sich selbstständig macht.“
„Und das habe ich.“, sagte Jane und nahm mir ihre Karte ab. Mit einem Kugelschreiber und ihrem Handy kritzelte sie noch etwas darunter: „Kims Nummer, Scotts und Georgies. Nur falls du uns nett findest und wiedersehen magst:“
„Mag ich.“, sagte ich überglücklich und steckte die Karte in meine Kleidtasche. Draußen begann es langsam zu dämmern und George sah auf seine Armbanduhr: „So, ich würde gerne langsam los. Wo musst du denn jetzt hin, Mina?“
Ich zog Johns Visitenkarte vor und er studierte diese: „Gar nicht so schwer.“
Er kritzelte auf eine Serviette und erklärte mir den Weg: „Ist zu Fuß ein Stück, aber machbar. Notfalls nimmst du eben doch ein Taxi und lässt deinen Boss bezahlen.“
Ganz-sicher-nicht! Doch den Gedanken behielt ich bei mir und nickte artig.
Ich bekam Serviette und Visitenkarte zurück und steckte beides ebenfalls in die Tasche meines Kleides. Scott bezahlte für uns alle, obwohl wir zwischendurch noch Kuchen und weitere Getränke hatten. Er zwinkerte mir bei meinem Protest zu: „Dann zahlst du eben beim nächsten Mal.“
Draußen regnete es noch immer. Wir winkten uns zum Abschied und ich machte mich auf den Weg.
Am Morgen war ich immer mal hier und da abgebogen und freute mich, dass mein Weg sich nun recht gradlinig gestaltete. Ich genoss die Kälte und freute mich, dass ich bald ein heißes Bad würde nehmen können. Und zwar ohne danach gewickelt zu werden. Ich war schon ziemlich weit, als mir aufging, dass ich hier nichts erkannte. Nicht im Geringsten. Nervös fingerte ich die Serviette und die Stadtkarte aus meiner Tasche. Noch während ich mit der halben Karte kämpfte, wurde ich angerempelt und jemand riss an mir. Genauer gesagt an meiner Handtasche, die ich jetzt wieder wie gewohnt trug. Bevor ich überhaupt verstand, was geschah, verlor ich das Gleichgewicht und sah einen Mann im Kapuzenpulli weglaufen. MIT MEINER HANDTASCHE!
„Hey! Stop! Sofort stehenbleiben!“, ich rappelte mich auf und rannte hinterher. Leider hatte mich mein Sturz wertvolle Zeit gekostet. Der Dieb verschwand in eine Seitenstraße und ich traute mich nicht ihm in die Dunkelheit zu folgen. Außerdem wollte ich die Hauptstraße nicht verlassen, weil ich es mir jetzt nicht leisten konnte, mich zu verlaufen. Ich sah mich hilfesuchend um und machte mich dann auf den mir beschriebenen Weg zurück. Was für ein beschissener Tag! Trotzdem weigerte ich mich in Tränen auszubrechen. Na gut, Tränen kullerten, aber ich schluchzte nicht laut. Dafür wimmerte ich wie ein gequältes Hündchen vor mich hin. So kam ich an einem Penner vorbei, der sein Hab und Gut in einem Einkaufswagen an mir vorbeischob. Er fluchte über den Regen und starrte mich kurz an: „Dummes Mädchen, viel zu nass heute.“
Er sprach in Wortfetzen und reichte mir eine Flasche in einer braunen Tüte. Ich traute mich nicht sie anzunehmen, doch er kam näher: „Trink! Trink! Hält warm!“
„N-nein. I-ich brauche nichts, danke.“, ich wehrte ihn weiter ab und machte einige Schritte rückwärts. Grimmig presste er mir die Flasche in die Hand und ging dann fluchend weiter: „Undankbare Menschen. Die Kälte frisst einen. Alkohol auch. Hahaha, schöne Wahl, schöne Wahl…“
Ich starrte ihm hinterher und als er um die Ecke bog, nahm ich ein paar große Schlucke. Eine Kurzschlussreaktion.
Das Zeug brannte und ich hielt mir den Mund, bis der Schmerz nachließ. Dann setzte ich erneut an. Ich war fertig. Richtig fertig und wenn mich der Fusel etwas runterbrachte, dann war das doch nicht schlecht. Hitze breitete sich in meinem Bauch aus und ich zwang mich noch einen Schluck zu nehmen, bevor ich die Flasche am Rand des Hochhauses abstellte.
„Weiter geht es, Mina.“, sagte ich mir selbst und setzte meinen Weg fort. Bald darauf kam ich zitternd und müde an meinem Ziel an. Einem riesigen Bürokomplex. Ja, es brannte noch Licht, ebenso wie der Straßenlaternen. Aber so wie ich aussah, konnte ich da doch nicht reingehen. Ich wippte nervös auf meinen Zehenspitzen und tigerte dann auf und ab. Immer bis zur Ecke des Gebäudes, Drehung andere Ecke, Drehung, anstarren der großen furchteinflößenden Glastür. Die paar Schlucke Schnaps brannten in meinem Bauch, aber reichten nicht aus, um mich mutig genug zu machen, da rein zu gehen.
Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Ich schnaubte und sagte dann etwas lauter als gewollt: „Es ist nicht die eigentliche Angst, die dich abhält, sondern die Angst vor dem Szenario in deinem Kopf.“, das jedenfalls hatte mein Opa versucht mir beizubringen. Gerade als ich meine Hand an den Türgriff legte, wurde diese von Innen geöffnet. Eine junge Frau in einem hübschen Kostüm und einem Headset sah mir direkt ins Gesicht: „Miss Blume?“
„Ja?“, fragte ich verwundert und sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln, als sie ihre Hand zu ihrem Headset führte: „Mister Regis? Ich schulde Ihnen ein Mittagessen.“
Bitte was?
Sie bedeutete mir reinzukommen: „Na kommen Sie, nicht so schüchtern.“
„Verzeihung, wer sin…“
„Mister Regis persönliche Assistentin. Ich bringe Sie jetzt in sein Büro, da können Sie sich etwas Trockenes anziehen. Mister Regis ist noch in einer Besprechung. Er kommt danach zu Ihnen.“, unterbrach sie mich einfach.
„Ich will ihn sehen!“, sagte ich. Die Assistentin blieb abrupt stehen und ich rannte in sie rein. Sie blieb freundlich: „Miss Blume. Das ist wirklich ein wichtiges Meeting.“
„Ich möchte ihn sehen.“, behaarte ich und begann unkontrolliert zu zittern. Ihre Augen weiteten sich und sie schob mich hinter eine Pflanze, als zwei Männer im Anzug an uns vorbeikamen. Sie schob sich sogar etwas vor mich, aber uns wurde keine Beachtung geschenkt. Die Herren waren in ihr Gespräch vertieft.
„Wie heißen Sie?“, flüsterte ich der Assistentin zu und sie nahm etwas Abstand von mir, als die Herren um die Ecke bogen. Ihr Blick rutschte einmal an mir auf und ab, dann rang sie sich durch: „Jenny.“
Ich nickte und sie legte kurz eine Hand auf meinen zitternden Oberarm: „Sagen Sie mir bitte, dass sie zittern, weil Ihnen kalt ist.“
Ich schüttelte den Kopf und sah zu Boden: „Darf ich bitte mit John sprechen? Nur kurz.“
Sie kaute auf ihrer Unterlippe, als ich ihr wieder in die Augen sah. Sie hatte eine tiefe Furche zwischen ihren Brauen: „Muss ich die Polizei rufen?“
Ich schüttelte den Kopf und sie bedeutete mir, ihr zu folgen. Dabei sprach sie wieder über ihr Headset: „Mister Regis? Sie will Sie sehen, sie lässt sich nicht davon abbringen.“
Ihre Lippen wurden schmal und sie nickte. Wir fuhren mit einem Fahrstuhl nach oben und mit einem Mal war mir furchtbar schlecht. Zu meiner Schande kämpfte ich mit dem Würgereiz, doch Jenny schaffte es mich aus dem Fahrstuhl, über den Flur bis in eine Damentoilette zu zerren. Ich erbrach und spürte den Alkohol erneut brennen. Trotzdem ging es mir besser. Danach spülte ich meinen Mund aus, während Johns Assistentin etwas in ihr Headset murmelte. Ich sah mich kurz im Spiegel und schloss die Augen, weil ich nicht mochte was ich sah. Nicht nur, dass ich tropfnass war, auch die Blässe meiner Haut war in ein besorgniserregendes Weiß gewechselt. So konnte ich John doch nicht entgegentreten. Gerade als ich ihr das sagen wollte, klopfte es leise an der Tür zur Damentoilette. Jenny stieß ein: „Oh Gott sei Dank.“ hervor, öffnete die Tür und winkte mich hektisch zu sich. Vor der Tür stand John und er zuckte kurz zusammen, als er mich sah. Ich zögerte ihm in die Arme zu fallen, doch diese Bedenken hatte John gar nicht. Er zog mich in eine Umarmung und strich mir durchs nasse Haar. Seine Wärme und sein Geruch beruhigten mich sofort und ich hörte auf unkontrolliert zu Zittern. Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen und John ließ es eine Weile zu. Irgendwann murmelte er: „Mina, gibst du die Verantwortung ab?“
Ich klammerte mich an ihn, ungeachtet dessen, dass ich ihn auch durchweichte. Anstatt zu Antworten drückte ich mein Gesicht an seine Brust und John fragte erneut: „Mina, soll Daddy übernehmen?“, er flüsterte es dicht an meinem Ohr, damit uns seine Assistentin nicht hören konnte.
Konnte sie nicht, sie war den Gang etwas runtergegangen und lugte nervös um die Ecke. Dann kam sie eiligen Schrittes zu uns zurück.
„Mina?“, flüsterte er eindringlich. Ich nickte und wurde ohne Vorwarnung von ihm hochgenommen. Mein innerer Protest wurde gleich mit einem: „Shhh.“, im Keim erstickt. Jenny lotste uns schnell und ohne gesehen zu werden in Johns Büro. Dort schloss sie die Tür und sah John an. Dieser setzte mich auf einem schwarzen Ledersofa, welches an einer Wand stand, ab und wandte sich dann an Jenny: „Du hast alles besorgt, worum ich dich gebeten habe?“
„Ja, Sir.“
„Bring ihr ein Handtuch und etwas Heißes zu Trinken. Achte darauf, dass sie sich komplett umzieht.“
John kniete sich vor mich: „Wickel dich danach in eine warme Decke. Frag Jenny, wenn du etwas brauchst. Versuch am besten etwas zu schlafen, ich bin so schnell bei dir, wie ich kann.“
Er wartete noch ein Nicken meinerseits ab und sah dann auf seine Uhr. Er schloss die Augen und ich war mir sicher, dass er in Gedanken Wörter benutzte, bei der mir die Ohren glühen würden. Als er sie wieder öffnete kam er näher und schnupperte: „Hast du getrunken?“
„Ähm…“
„Sir, das Meeting geht weiter.“, sagte Jenny hinter uns, sie hielt ihm ein trockenes Hemd, Krawatte und eine Weste hin. Daddy reagierte nicht darauf. Er sah mich streng an: „Mina!“
Oha, das klang nicht nach einer Warnung. Jenny war meine Rettung, „Mister Regis, bitte. Sie müssen zurück in die Besprechung. Ich versichere, dass ich mich um Miss Blume kümmern werde.“
Er suchte etwas in meinem Blick und mir stiegen Tränen in die Augen. John drückte seinen Zeigefinger zwischen meine Brauen: „Nicht, Spätzchen. Erzähle es mir nachher. Wärme dich und ruh dich aus.“, damit stand er auf. Als sich die Tür hinter John schloss, atmeten Jenny und ich hörbar auf. Dann mussten wir beide sogar etwas lachen: „Er ist furchteinflößend.“, witzelte sie und ich legte meinen Zeigefinger vor den Mund: „Pssst, er hört alles.“
„Nein, er liest Gedanken.“, scherzte sie weiter und ging an einen Schrank, der sich perfekt in die Holzverkleidung der Wand einfügte. Im Leben hätte ich das nicht als einen versteckten Schrank wahrgenommen. Jenny reichte mir ein Handtuch und während ich damit begann mich abzutrocknen, legte sie mir Sachen bereit. Ich sah auf den Stapel und Jenny missverstand meinen Blick: „Mister Regis ist gerne auf alles vorbereitet. Ich musste schon vor Tagen die Reservekleidung besorgen.“
Ich nahm das schwarze Pull-up in die Hand und starrte es an. Jenny hatte den Anstand etwas verlegen zu wirken: „Sie müssen sich dessen nicht schämen. Ich bin vertraglich zum Schweigen verpflichtet.“
Ich sah sie an und ließ die Hand mit der Hose sinken: „Bleiben Sie jetzt hier und schauen, ob ich das auch wirklich anziehe?“
Sie hob abwehrend die Hände und ich seufzte: „Drehen Sie sich wenigstens um?“
Jenny nickte und ich begann langsam die nassen Sachen gegen trockene auszutauschen. Kein Body, aber ein hübsches Kleid in altrosa mit seidenem Unterhemd, eine schwarze Strumpfhose und Ballerinas passend zum Kleid. Während ich in das raschelnde Windelhöschen stieg bot Jenny an: „Ich kann Ihnen einen Föhn bringen, Miss Blume und auch ein wenig Makeup.“
„Danke.“, sagte ich und setzte mich, um mir die Strumpfhose anzuziehen. Mein Pull-up war ziemlich dezent, trotzdem konnte ich nur an das weiße Inlay denken. Würde ich es benutzen müssen? Dazu fühlte ich mich gerade wirklich nicht in der Lage.
Ich packte meine nassen Sachen in eine Plastiktüte, welche ich von Jenny bekam. Sie sah mich an und seufzte: „Etwas heißes zu Trinken. Nein, ich habe es nicht vergessen, Sir.“
Mein Gehirn brauchte einen Moment, um zu registrieren, dass Jenny weiterhin über das Headset mit Mister Regis sprach. Sie nickte und murmelte: „Sofort!“
Dann drückte sie einen Knopf und verschwand zur Tür hinaus. Etwas unentschieden blieb ich auf dem Sofa sitzen. Johns Büro hatte ein riesiges Panoramafenster das die Lichter der Stadt einfing. Ich konnte mich kaum darauf konzentrieren. Stattdessen starrte ich vor mich hin. Die Ereignisse des Tages liefen in meinem Kopf ab, doch der Moment, in dem mir meine Tasche gestohlen und mir der Penner begegnet waren, liefen in ständiger Wiederholung in meinem Kopf ab. Dabei war das Treffen im Café so schön gewesen und wurde nun von diesem Mist überschattet. Ich musste aufstoßen und spürte schon wieder dieses Brennen. Eigentlich mochte ich Alkohol nicht besonders und hatte mich dahingehend immer gut im Griff gehabt. Schon allein wegen Oma. Du kannst nicht für eine alte Frau sorgen, wenn du betrunken bist.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen. Draußen schien es noch dunkler geworden zu sein und ich sah in Johns Augen, nicht in Jennys.
„Bist du fertig?“, fragte ich verwirrt, doch er schüttelte den Kopf. Lag Bedauern in seinem Blick oder bildetet ich mir das ein?
„Ein schwieriger Verhandlungspartner, aber der Deal ist zu gut. Ich würde noch eine Milliarde drauflegen, aber wenn ich sie runterhandle, kann ich das Geld anderweitig investieren.“
„Aha und in was?“, fragte ich ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Daddy lächelte flüchtig: „Vielleicht in ein kleines Depot für mein Baby?“
„Haha… was ist ein Depot?“, mir war duselig und John nahm mein Gesicht in seine Hände, „Du hättest nicht trinken dürfen, Baby. Dir ist klar, dass ich dich dafür bestrafen muss?“
„Aber ich hatte doch meinen freien Tag.“, wandt ich ein. Meine Augenlider waren so schwer, doch schlafen hätte ich trotzdem nicht gekonnt. Ich hatte es nicht mal versucht, obwohl die Erschöpfung an mir zerrte.
„Ja, das hattest du und jetzt hat es dich in meine Arme geführt. Du bist angetrunken, Baby und ich habe dir keine Erlaubnis dafür erteilt. Ob frei oder nicht, ich erwarte, dass du dafür um Erlaubnis bittest, verstanden?“
Ich nickte und gab zu. „Ich fühl mich nicht gut.“
„Ist dir schlecht?“, hakte er nach, doch ich schüttelte den Kopf, „Ich war dumm, Daddy!“
Er schien kurz zu überlegen, warf einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr und dann mir in die Augen: „Soll ich die Schuld von dir nehmen?“
„Kannst du das denn?“, fragte ich und John nickte, „Ja, Baby. Daddys können das.“
„Aber du weißt doch gar nicht, was passiert ist und dann, dann, dann…“
„Mina, erst denken, dann sprechen.“, sagte er ruhig. Ich schluckte meine Aufregung runter und versuchte mich zu sammeln, „Du hast mit Jenny gewettet, dass ich komme…“
Er schloss die Augen und runzelte die Stirn. Als er sie wieder öffnete, wirkte sein Blick entschuldigend: „Das hätte ich nicht tun sollen. Ich war mir nur so sicher, Kleines. Den ganzen Tag hast du nichts von dir hören lassen, keine Nachricht, kein Selfie, kein kurzer Anruf… Ich war mir sicher, dass dein kleiner Dickkopf es alleine schaffen wollen würde und du am Ende hier vor der Tür stehst, weil diese Stadt nicht deinen Vorstellungen entspricht. Hatte ich Recht, Mina?“
Ich war mir sicher, dass er mir bis auf die Seele, mindestens aber hinter meine Stirn gucken konnte und ich knickte ein. Nervös spielte ich mit meinen Fingern und begann zu stottern: „I-ich war so ziellos und dann waren da diese Leute im Café und alles schien gut und okay.“, ich erzählte ihm alles. Von Jane und Kim, Georgie und Scott, wie nett sie waren und wie lustig alles gewesen ist. Das ich für einen kurzen Moment vergessen hatte, was mit meinem Handy und meiner Karte passiert war. Dann kam ich zu dem Weg, der nun mal nicht nach Hause führte und dem Diebstahl meiner Handtasche. Zuguterletzt berichtete ich von dem Penner, seinem Schnaps und wie ich es nicht gewagt hatte in das furchteinflößende Gebäude zu kommen. John unterbrach mich nicht. Er sah nicht mal auf seine Armbanduhr, obwohl ich wusste, dass ihm die Zeit im Nacken saß.
„Ich war so dumm, Daddy.“, schloss ich. John nahm mein Gesicht in seine Hände: „Es tut mir leid, dass dir das passiert ist. Ich hätte dich besser auf diese Stadt vorbereiten müssen. Aber ich war in Gedanken nur bei diesem Deal.“
„N-nein. Nein, Daddy, du kannst nichts dafür. Es ist meine Schuld. Ganz allein meine!“
„So siehst du das, mh?“, hakte er nach und ich nickte bekräftigend. Er lächelte, während er kurz zu Boden sah, „Soll ich die Schuld von dir nehmen, Mina?“, fragte er erneut.
„Ja, Daddy.“, sagte ich ohne groß darüber nachzudenken.
„Und wenn es Regeln in unserem Vertrag bricht?“
Mir war plötzlich wieder schlecht. Ich suchte in Johns Augen nach den Antworten, für die Fragen, die sich in meinem Kopf bildeten. Aber ich fand sie nicht. Sein Blick war plötzlich kühler und unergründlicher. Er stand auf und sah doch wieder auf seine Uhr: „Überleg es dir. Du hast Zeit, bis ich fertig bin. Falls du etwas Essen oder Trinken magst, rufst du Jenny. Die Kurzwahl auf dem Telefon. Nummer 2.“, er wartete mein Nicken ab, das ich verstanden hatte. Dann ging John und ich wusste, dass der Kuss auf meine Stirn verweigert wurde, weil ich kein gutes Mädchen gewesen war.
Ich dachte über seine Worte nach und die Aufgabe, die ich zu erfüllen hatte. Mir sackte ein kalter Stein in den Magen, während ich mir ausmalte, dass er immer wieder auf sein Telefon sah, weil er auf eine Nachricht, ein Bild oder einen kurzen Anruf wartete. Hatte er nicht heute Morgen noch auf mich gewartet und meine Tasche kontrolliert? Dafür gesorgt, dass alles okay war und er sichergehen konnte, dass ich auch klarkäme?
Ich war wirklich eine egoistische Idiotin. Ich schob meine Unterlippe vor, denn mir kam zum ersten Mal der Gedanke, dass es gerechtfertigt wäre, wenn er mich nach Hause schicken würde. Auch das ich dort keine Arbeit fand, war meine eigene Schuld. Nicht nur, dass ich nicht wusste, was ich im Leben wollte, ich schaffte es nicht mal eine Aufgabe gut zu erfüllen. Jane und Kim, waren in meinem Alter und jede von Ihnen ging ihrer Leidenschaft nach. Vielleicht war es ja das, was mir fehlte. Die Leidenschaft für etwas. Ich drückte mir die Fäuste auf die Augen. Und auch wenn ich zitterte, auch wenn ich Angst davor hatte, ich würde die Strafe annehmen. Ich würde den Vertragsbruch zulassen und meinen Daddy meine Schuld von mir nehmen lassen. Ich versuchte mich zu beruhigen und als es mir einigermaßen gelungen war, begann ich zu warten. Darauf, dass mein Daddy die richtige Entscheidung für mich traf.
Ich wartete lange und bat Jenny zwischendurch um eine Kleinigkeit zum Essen und Trinken. Salat und Wasser beruhigten meinen Magen etwas und ich zupfte immer wieder an den neuen Sachen, während ich die Tür anstarrte. Als sie sich öffnete wirkte mein Daddy abgekämpft. Er nahm mich kaum war und rieb sich mit einer Hand die Augen. Auch für ihn war es ein langer Tag gewesen.
„Hat es geklappt?“ fragte ich mit dünner Stimme und er nahm seine Hand vom Gesicht und sah mich prüfend an, „Was gehen dich meine Geschäfte an, Baby?“
„N-nichts, Daddy. Ich wollte nur, wollte…“
„Wie hast du dich entschieden?“, unterbrach er mich. Im ersten Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte. John wirkte nicht, wie er selbst. Also zumindest nicht wie der John den ich kannte und den ich gewohnt war. Ich suchte in seinem Blick nach der liebevollen Note, nach der Zärtlichkeit, konnte aber nichts davon finden. War er noch tief in seinem Meeting gefangen?
Mein Zögern schien ihn zu ärgern und als er einen Schritt auf mich zukam, rutschte ich auf dem Sofa zurück.
„Keine Angst, Spätzchen.“, es war so leise, dass ich ihn kaum verstand, „Du warst unartig. Wenn Daddy die Schuld von dir nehmen soll, dann musst du mich die Rolle auch einnehmen lassen.“
Eine Rolle? Was für eine Rolle? Die meines Henkers? So kam es mir im Augenblick zumindest vor. Ich schluckte schwer und John fragte erneut: „Wie hast du dich entschieden?“
Ich sah auf meine Zehenspitzen. Selbst als ich antwortete, wagte ich es nicht, noch einmal aufzusehen: „Nimm die Schuld von mir, Daddy. Auch wenn es gegen Regeln aus dem Vertrag spricht.“
Ich war mir ziemlich sicher, das ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen huschte, auch wenn ich es nicht wagte ihn anzusehen.
„Hast du das Recht Forderungen zu stellen?“, herrschte er mich an. Erschrocken zuckte ich zusammen, „N-nein.“
„Nein, was?“
„Nein, Sir!“, rutschte es mir raus und er trat dichter. Seine autoritäre Aura ließ mich erstarren, „Dann zeig mir, dass du dir deiner Schuld bewusst bist!“
Die Zahnrädchen in meinem Kopf standen still. Ich sollte bitte was?
Ein kleines Manko, ich zu sein. In Stresssituationen war ich ein Reh im Scheinwerferlicht. Die einfachsten Sachverhalte stellten hochkomplexe mathematische Aufgaben dar, deren Lösung mir auf ewig unerschlossen bleiben würden. Der einzige Teil, der in mir aufatmete, war das Reh, denn John schien zu merken, was mit mir los war und befahl: „Knie dich hin und bitte darum!“
Ich fiel ihm förmlich vor die Füße, doch bevor ich ein Wort herausbrachte, donnerten die nächsten Befehle auf mich ein: „Grader Rücken, Kinn nach unten, Beine leicht gespreizt und Hände in den Schoß!“
Es war nur ein reagieren, trotzdem fühlte ich neben der Nervosität noch etwas Anderes. War es in dieser Position wirklich in Ordnung so grade zu sitzen? Scheinbar ja, den mein Daddy hockte sich vor mich und strich mir kurz über den Kopf: „Und jetzt sag mir, Mina, warst du ein böses Mädchen?“
„Ich, ähm…“
„Ja oder nein?“
„Ja, Daddy.“, würde ihn sein Kosename erweichen? Sein Strenge machte mir ehrlich gesagt ziemlich Angst und das Reh in mir zuckte am ganzen Körper, aber da waren die verflixten Scheinwerfer, die mich am Weglaufen hinderten, auch wenn sich alles in höchster Anspannung befand. Das verdammte Reh in mir bewegte sich einfach nicht nur, weil Johns Ausstrahlung heller war als die Lichter eines Vierzigtonners!
Er schlich um mich herum, wie ein Panther, der zum Sprung bereit war.
„Das warst du, Mina. Wenn man unartig war, dann muss man bestraft werden. Verstehst du das?“
„Ja.“, sagte ich.
„Ja, was?“, fragte er.
„Ja, Daddy. Ähm Sir.“, beeilte ich mich zu sagen. Unterdrückte er ein Lachen? Es kam mir so vor, doch er blieb zu gut in der Rolle oder was auch immer das gerade war.
„Steh auf und beug dich über den Schreibtisch.“, befahl er. Ich stolperte über meine eigenen Füße, als ich mich beeilte der Aufforderung nachzukommen. Vor dem riesigen Holztisch blieb ich etwas unschlüssig stehen, doch John stand schon hinter mir und leitete mich an: „Beug dich über die Platte. Hände seitlich von deinem Körper auf die Schreibfläche und leg deinen Kopf ab. Ich will dich nicht einmal nach oben kommen sehen, verstanden?“
„J-ja, Sir.“, sagte ich und versuchte seinem Willen nachzukommen. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Verdammt ich war doch „The girl next door“, das nette Mädchen vom Land und machte jetzt bitte was?
Mit einer schnellen Bewegung flog der Saum des Rockteils auf meinen Rücken. Strumpfhose und Pantie wurden bis zu meinen Knöcheln gezogen. Ich kämpfte damit, mich nicht aufzurichten und meine Blöße zu bedecken, als ich hörte, wie sich eine Gürtelschnalle öffnete.
Ich begann zu zittern, doch John half mir nicht aus meiner Gefühlslage heraus. Diesmal nicht. Er griff in mein Haar und zog meinen Kopf dicht an seine Lippen, während er sich über mich beugte: „Das wird nicht schön, Mina. Es wird verdammt weh tun. Ich erwarte keinen Mucks von dir zu hören. Haben wir uns verstanden?“
„Ja, Daddy.“
Ich kniff die Augen zu, noch bevor der erste Schlag mich traf.
„Mrmpf!“
„Keinen Mucks, Mina!“, befahl er erneut, als der nächste Schlag mit dem Gürtel meinen Hintern traf.
Hölle tat das Weh! Ich glaube, dass mir noch nichts in meinem Leben je so weh getan hatte. Ich wollte schreien, schluchzen und heulen, doch stattdessen biss ich die Zähne zusammen und erwartete die Nächsten Schläge.
Es waren insgesamt fünf. Ich japste nach Luft und versuchte unbewusst den Schmerz wegzuatmen. Das gelang mir nicht, doch John hatte aufgehört. Ich wartete unsicher darauf, was als nächstes passieren würde und fühlte neben meinem brennenden Hinterteil, noch diese innere Anspannung. Die Zeit schien unendlich langsam zu vergehen. Was passierte denn jetzt? Zu meinem Horror klopfte es an der Tür. Sie öffnete sich, ich konnte es deutlich hören. Tränen und Rotz liefen mir übers Gesicht. Nicht nur, weil mir mein Hintern weh tat. Sondern weil jetzt jemand einen wunderbaren Einblick auf mein von der Strafe gerötetes Gesäß und mein Geschlecht haben würde. Ich kniff die Augen zu, als ich hörte, wie die Tür sich wieder schloss. Wahrscheinlich musste ich noch dankbar dafür sein, dass es eine mir fremde Person war!
John kam zu mir und zog mich an meinen Haaren in eine aufrechte Position, dann drehte er mich zu sich um: „Weißt du warum ich das tun musste?“
„W-weil i-ich ein b-böses Mädchen w-war.“, schluchzte ich.
„Das warst du. Und was hast du gemacht?“, fragte er unnachgiebig.
„I-ich habe mich n-nicht gemeldet u-und getrunken.“
„Macht das ein liebes Mädchen?“
„Nein, Daddy.“
„Gut. Ich denke du hast es verstanden.“, sagte er mit einem Lächeln und zog mich nun in seine Arme. Ich klammerte mich an John, während er mir durchs Haar strich: „Es ist gut, Mina. Du hast deine Strafe bekommen. Das Blatt ist wieder weiß.“
„Wirklich?“, hakte ich nach und er lachte leise, „So einfach. Das war eine heftige Strafe, aber ich wollte, dass du den Ernst dahinter verstehst.“
„Ich machs nicht wieder, Daddy.“, versprach ich und fühlte wie die Anspannung abfiel. Ich weinte während John mich im Arm wog, mir durchs Haar strich und mir liebevolle Worte zuflüsterte: „So ein tapferes Mädchen. Das hast du wirklich gut gemacht, Mina.“
Seine Worte sackten in mein Innerstes und ich begann mich zu beruhigen. Eine Art wohlige Leere breitete sich in meinem Kopf aus. Plötzlich war ich frei. Frei von der Schuld und der Last, die ich eigentlich zu tragen hatte. Ich drückte mich an John, der mich sacht von sich schob: „Erst wieder anziehen, Baby. Wir wollen doch nicht, dass dich jemand so sieht.“
Er kniete sich vor mich und zog sowohl das Pull-up, als auch die Strumpfhose wieder hoch. Ich biss die Zähne zusammen, als das Pantie über die wunde Haut streifte. Zweifelnd sah ich zur Tür. John schob seine Hände unter meine Arme: „Ein mieser kleiner Trick. Außer uns ist niemand mehr hier. Wir sollten also auch nach Hause. Es ist viel zu spät für kleine Mädchen.“
Das sagt er, während er mich hochnahm und ich sog die Luft scharf ein, als seine Hände meinen Hintern berührten. John küsste meine Wange: „So ein tapferes kleines Ding. Du hast deine Strafe wirklich gut ertragen. Das Sitzen wird dir jetzt ein paar Tage weh tun.“
Ich legte meine Arme um ihn und drückte mein Gesicht an Johns Hals. Hoffentlich unbemerkt schob ich das erste Glied meines Daumens in den Mund. John trug mich leider nur bis zur Tür. Dorst stellte er mich ab und zog dann sanft meine Hand von meinem Gesicht: „Braucht da jemand seinen Nuckel?“
„Tutti.“, sagte ich und John zog eine Augenbraue nach oben. Ich nahm seine Hand und sah ihm nicht in die Augen, „Ich hab das früher Tutti genannt.“
Er küsste meinen Kopf und zog mich an der Hand durch das Gebäude bis auf die Straße. Sein Fahrer erwartete ihn bereits und nachdem John mich angeschnallt hatte, zog er tatsächlich einen Nuckel hervor. Ich nahm ihn mit einem schmatzenden Geräusch in den Mund und lehnte meinen Kopf an die Scheibe. Das befreiende Gefühl machte ziemlich müde und seit langem dachte ich einfach mal an nichts. Keine Anspannung, keine Sorgen, kein Stress. Der Druck war irgendwo in Johns Büro geblieben. Ich saugte zufrieden an meinem Tutti und seufzte leise.
Zu Hause lief die übliche Abendroutine ab, obwohl es schon unglaublich spät war. Nur als John mich von der Wickelkommode hob, trug er mich nicht in mein Bett, sondern in seins. Ich sah ihn fragend an, war aber nicht gewillt, mich noch mal von meinem Nuckel trennen zu müssen. Das hatte mir zum Zähneputzen schon gereicht. Ich verzog das Gesicht, als John mich auf der Bettkante absetzte.
John lächelte: „Das wird dich noch ein Weilchen erinnern.“, er stupste meine Nase an und half mir mich hinzulegen. Ich machte eine Geste und er runzelte die Stirn. Ich versuchte es erneut und mit einem Seufzen, zog er mir den Nuckel aus dem Mund: „Benutz deine Worte, Spätzchen.“
„Warum schlaf ich hier?“, dabei streckte ich die Hände nach meinem Sauger aus, doch John hielt ihn außer Reichweite, „Ich denke, dass das eben deine erste Erfahrung in Richtung SM war.“
„Das war SM?“, fragte ich peinlich berührt. John lächelte: „Es ist nicht alles Shades of Grey, Schatz. Soll ich dir was von Unterwerfung und Dominanz erzählen?“
Ich schüttelte den Kopf und zog die Decke höher. Er musterte mich und ich wagte es leise zu sagen: „Ich glaube, ich probiere es lieber aus…“
Was auch immer das in John auslöste, er zog die Decke wieder runter und presste seine Lippen auf meine. Ich japste nach Luft, was er zum Anlass nahm, seine Zunge vorpreschen zu lassen. Ehrlich gesagt überforderte mich das ganz schön. Wie sollte ich denn darauf reagieren? Johns Kuss wurde ruhiger und er hauchte noch ein paar Liebkosungen auf meine Lippen. Doch bevor ich auch nur eine Frage stellen konnte, schob er mir den Nuckel zurück in den Mund, „Ich komme gleich wieder, mein süßes Baby. Versuch doch schon mal die Augen zu schließen.“
John ging aus dem Raum und ich berührte vorsichtig meine Lippen. Das war so ganz anders gewesen, als das Geknutsche mit Dennis auf dem Rücksitz seines alten VW Golfs. Ich hörte, wie die Dusche anging und das Rauschen des Wassers und die Erschöpfung forderten endlich ihren Tribut. Im Halbschlaf spürte ich, wie John sich zu mir legte und einen Arm um mich schlang. Ich drückte meinen Rücken an seinen warmen Bauch und murmelte etwas im Schlaf. Daddy schob mir den Nuckel zurück in den Mund und wohlige Ruhe umfing mich.
Autor: Bic (eingesandt via E-Mail)
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Super!
War ein sehr schöner Teil.
Habe das Lesen sehr genossen und freue mich auf eine Fortsetzung
?
Ist wieder ein Gemuss gewesen diesen Teil lesen tu können! Bin gespannt ob Mina als Baby mal auf Ihre neuen Freunde trifft, was Sie noch alles erfahren wird und wie es mit Ihr und John weiter geht. Schreib bitte weiter!
Würde mich nicht wundern, wenn auf der Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehung eine Liebesbeziehung wird.
Schließlich hat sie sich gegen den Kuss nicht gewehrt.
Ich ahne schon, wohin das führt.
Wenn die Teile nur nicht immer so lange auf sich warten lassen würden, könnte man meinen, man liest einen Liebesroman.
Es tut mir sehr Leid, dass es immer so lange dauert. Es ist mir Zurzeit nicht anders möglich.