Escortbaby (4)
Windelgeschichten.org präsentiert: Escortbaby (4)
Bei Mister Regis im Büro zu sitzen war mehr als langweilig. Die Kinderbücher waren schnell durchgeblättert und ich hatte einfach keine Lust jedes davon zu lesen. Mit Puppen hatte ich noch nie viel anfangen können und Ausmalen machte mir auch nicht immer Spaß. Lustlos schob ich zwei Einhornfiguren hin und her und sah immer mal wieder zu meinem Daddy. Dieser hing die meiste Zeit an seinem Computer oder an seinem Telefon. Hin und wieder sah er zu mir rüber, doch offensichtlich nahm er seine Arbeit sehr ernst und blieb konzentriert bei der Sache. Ich sah ihm zu und schüttelte leicht den Kopf. Zu Reichtum kam man offensichtlich nicht durch Glück. Dieser Mensch arbeitete für sein Vermögen und zwar hart. Diese Erkenntnis sorgte für ein ziemlich flaues Gefühl in meinem Magen. Ich steckte in Windeln, sollte mich verhätscheln lassen und bekam dafür ein Gehalt, dass meine eigene Vorstellung überstieg. So viel Geld zu bekommen und dafür auf einer Babyspieldecke zu sitzen, kam mir sehr falsch vor. Schließlich wurde auch mir beigebracht, dass man für sein Geld hart arbeiten muss! Ich starrte auf die Einhornfigürchen und überlegte, wie ich meinen Lohn verdammt nochmal verdienen konnte. Mister Regis legte seufzend auf, starrte auf seinen Bildschirm und hatte dabei die Stirn in Falten gelegt. Ich selbst leckte mir über die Lippen, als ich darüber nachdachte, was ich an seiner Stelle von mir erwarten würde. Bei dem Gesichtsausdruck und dem ständig klingelnden Telefon, würde ich Ablenkung erwarten. Etwas, dass mich ab und an aus diesem stressigen Alltag herausholen würde. Das könnte es doch sein oder? Andererseits wollte ich nicht, dass er sich durch mich gestört fühlte. Als sein Telefon erneut klingelte und er wütend: „Ich hoffe es sind gute Nachrichten!“, knurrte, fasste ich meinen Entschluss und krabbelte zum Schreibtisch. Eigentlich hätte Mister Regis mich sehen müssen, aber er war tatsächlich zu sehr auf seine Arbeit konzentriert. Während er das Telefon ans Ohr gepresst hatte, starrte er auf den Bildschirm seines Computers und besah sich scheinbar irgendwelche Daten. Er klang gereizt, als er seinem Gesprächspartner antwortete: „Du bist der Experte, also sag es mir! Können wir das Gebäude modernisieren und den Denkmalschutz umgehen?“
Er wartete auf die Antwort und knirschte dabei mit den Zähnen. Ich schlich mich um den Schreibtisch herum und wanderte mit dem Einhorn an der Kante entlang auf ihn zu. Als ich um die Ecke bog, sah er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Das Einhorn ließ ich vom Tisch auf seinen Bürosessel springen und wanderte dort an der Lehne nach oben. Dabei sah ich ihn die ganze Zeit an. Zu meiner Überraschung sagte er tatsächlich: „Warte einen Moment!“, und stellte sein Telefon auf stumm. Er holte ein paar Mal tief Luft, bevor er mich fragte: „Was ist, Spätzchen?“
Ich sterbe vor Langeweile, zu antworten, verkniff ich mir: „Ich habe Durst, Daddy.“
Ein Nicken und ein Griff zu seinem Telefon: „Such mir die Daten raus, und zwar alle!“, dann drückte er einen anderen Knopf auf dem Apparat: „Konstanza? Bringen Sie uns bitte etwas zu Trinken. Ja, ins Arbeitszimmer.“
Ich blinzelte irritiert, hatte aber keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Mister Regis bedeutete mir, mich auf seinen Oberschenkel zu setzen. Das tat ich und ließ es auch zu, dass er mich an sich drückte. Diesmal entspannte ich mich schneller und nahm meinen Mut zusammen: „Was will der Mann von dir, Daddy? Und wer ist Konstanza?“
Er seufzte schwer: „Der Mann soll mir helfen, eine bestimmte Investition zu tätigen.“
„Daddy, warum hältst du den Denkmalschutz nicht einfach ein?“
Er lachte leise: „Naives kleines Ding, was verstehst du bitte von Geschäften?“, er legte seine Arme enger um mich und ich schwieg. Für ihn war das Thema scheinbar noch nicht beendet: „Na?“, hakte er nach.
„Nichts.“, gab ich kleinlaut zu. So wenig, dass ich wieder Windeln tragen musste. Im Grunde spiegelte es perfekt mein Alter in Bezug auf meine finanzielle Bildung wieder. Trotzdem verletzten mich seine Worte. Ungerührt fuhr er fort: „Richtig, Babygirl. Nichts!“
Mir stiegen Tränen in die Augen. Nicht, weil er nicht Recht hatte, sondern, weil ich es echt gemein fand. Schließlich gab ich mir Mühe und versuchte mein Problem lösungsorientiert anzugehen. Ich drehte mein Gesicht von ihm weg, weil ich nicht wollte, dass er sah, wie sehr mich seine Worte verletzt hatten.
An der Tür klopfte es und kurz darauf trat eine Frau mit einem Tablett ein. Wortlos stellte sie eine Tasse Kaffee vor Mister Regis ab und vor mir einen Schnabelbecher. Sie musterte mich mit geringschätzender Gelassenheit, während ich sie eher überrascht anstarrte. Mister Regis nickte ihr zu: „Danke, Konstanza. Das ist dann übrigens unsere kleine Mina, sie bleibt drei Monate.“
Sie nickte ihm zu und warf mir einen letzten wissenden Blick zu. Jetzt breitete sich ein tief sitzendes Unbehagen in mir aus. Diese Frau wusste eindeutig welchen Status ich hier hatte. Verschämt senkte ich meinen Blick und kaute auf meiner Unterlippe, als ich ihre Stimme hörte: „Sir? Bleibt es bei dem geplanten Abendessen?“
Mister Regis nahm einen flüchtigen Schluck von seinem Kaffee, doch es ging dabei eine Regung durch seinen Körper. Er schien mir nicht mehr so angespannt zu sein: „Ja, pünktlich gegen Sieben. Danach dürfen Sie Schluss machen.“
„Vielen Dank, Sir.“, entgegnete sie neutral und verließ dann das Büro. Ich griff nach dem Schnabelbecher und sah dabei aufs Telefon. Es blieb erstaunlich lange still und ich wagte zu fragen: „Hast du das schon immer gemacht? Immobilien gekauft und verkauft?“
„Ja.“, gab er knapp zurück und nahm einen weiteren Schluck.
„Woher weißt du, ob sich das rentiert?“, hakte ich nach und er schmunzelte, „rentiert? Weiß mein Baby überhaupt, was das bedeutet?“
„lohnt…“, murmelte ich und fühlte mich wieder an meine eigene Position erinnert. Ohne einen Schluck genommen zu haben, stellte ich meinen Becher wieder ab. Mister Regis entging das nicht und er schob mich auf seinem Schoß in eine leicht liegende Position. Dabei musterte er mein Gesicht und ich sah schnell zur Seite.
Er strich mir über die Wange: „Was hat dich so traurig gemacht? Die Haushälterin? Wäre eine andere Vorstellung besser gewesen?“
Ich versuchte nicht so tief Luft zu holen, wie ich es wollte, aber leider Gottes war ich ein sehr emotionaler Typ Mensch.
Mister Regis wartete auf eine Antwort und ich schluckte ein paar Mal, bevor ich zugab: „E-es ist nicht meine Schuld, dass ich keine Ahnung von Geld und Geschäften habe. Ich versuche wenigstens meine Situation zu ändern! Ich… die Schulden…“, ich brach ab und er zog mich etwas fester an sich: „Baby. Ich wollte dich nicht beleidigen.“
Er wog mich etwas und nahm dann den Schnabelbecher zur Hand. Zuerst versuchte ich ihn von mir zu schieben, ließ aber davon ab, als Mister Regis streng seinen Kopf schüttelte. Also ließ ich traurig von meiner Gegenwehr ab und trank den lauwarmen Tee, den er mir anbot. Mister Regis setzte mich danach wieder auf und nahm endlich sein Telefon zur Hand. Schnell wählte er eine Nummer und klang kalt, als er forderte: „Suchen Sie die Daten zusammen und wägen Sie das Für und Wieder realistisch ab. Beziehen Sie den Denkmalschutz mit ein. Ich melde mich heute Abend bei Ihnen.“, damit legte er auf.
Er wippte das Bein auf dem ich saß und fragte: „Was war es, Mina? Was hat dich in die Schulden getrieben?“
Ich schüttelte den Kopf und sein Bein hörte auf mich zu Schaukeln. Wahrscheinlich war er jetzt wütend, doch er meinte ruhig: „Es tut mir leid, wenn ich dir zu Nahe getreten bin. Es war keine Dummheit die du begangen hast oder?“
Ich schüttelte meinen Kopf: „Nein, Daddy. Ich habe mich nicht dumm verhalten.“, ich dachte über seine Worte und meine Situation nach und gab kleinlaut zu: „Naives Ding, passt aber schon.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, stand ich auf und steuerte meine Spieldecke an. Er ließ mich und wir ignorierten eine Zeit lang einander. Jedenfalls war es das, was ich mit ihm tat. Nachlässig schmierte ich in einem der Malbücher rum und sah mich nicht ein einziges Mal nach ihm um. Nur das mich bald darauf eine bleierne Müdigkeit überkam. Ich gähnte und rieb mir ein Auge. Gerade als ich mit dem Gedanken spielte mich auf meine Spieldecke zu legen, strich mir mein Daddy über den Kopf.
Erschrocken fuhr ich zusammen und er lächelte mich liebevoll an: „Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf, Mina.“
Ich runzelte die Stirn und er zog amüsiert einen Mundwinkel nach oben: „Willst du mir jetzt sagen, dass du nicht müde bist? Oder möchtest du vorher etwas essen?“
„Nein, ich bin nicht hungrig. Aber ich versteh nicht, warum ich plötzlich so müde bin.“
„Jetlag, Honey.“, gab er zurück.
„Aber den Flug habe ich doch auch verschlafen.“, gab ich zu bedenken. Er nickte: „Hier tickt die Uhr trotzdem anders und das fällt deinem Körper schwer. In ein zwei Tagen hört das auf.“, er streckte seine Arme nach mir aus und ich ließ es zu, dass er mich hochnahm. Das leise Rascheln, welches dabei aufkam, ignorierte ich einfach. Ebenso das Gefühl des Inlays, dass sich warm und schützend an mich schmiegte, als er mich auf seiner Hüfte platzierte. Meine Arme fanden diesmal automatisch ihren weg und ich legte erschöpft meinen Kopf auf seine Schulter: „Du hast mir aber nicht wieder was ins Trinken gemacht oder, Daddy?“, murmelte ich.
Er trug mich in mein Zimmer und sagte: „Nein, Mina. Das im Flugzeug hat mich ziemlich erschreckt. Du standest so neben dir. Ich denke, das war mir eine Lehre.“
„Ich kann mich kaum daran erinnern.“, gab ich zu. Mister Regis setzte mich auf der Wickelkommode ab und knöpfte das Kleid auf: „Das waren die Tropfen. Sie sollten dich beruhigen und gleichgültig machen, aber Laurie hat das Beruhigungsmittel mit einem Schlafmittel kombiniert und das hast du nicht sonderlich gut vertragen.“
Ich half etwas mit, damit er mir das Kleid leichter über den Kopf ziehen konnte. Danach griff ich nach dem weißen Bären, weil ich fürchtete, dass er mich wieder wickeln wollte. Doch es blieb mir erspart. Stattdessen zog er mir eine blaue Schlafanzughose mit vielen kleinen Wolken drauf über. Verlegen sah ich nach unten, denn die Windel zeichnete sich darunter sichtbar ab. Mein Auftraggeber strich mir eine Strähne hinters Ohr und schob mir, als ich aufsah einen Nuckel in den Mund: „Ich wecke dich in einer Stunde, damit du heute Abend keine Probleme mit dem Einschlafen hast.“
Ich nickte und er trug mich kurzerhand ins Bett. Sanft schob er die Decke über mich und schob das Gitter nach oben. Allerdings nur zu einem Drittel und ich atmete erleichtert auf. Sanft lächelte er mich an, als er meine Reaktion wahrnahm: „Stück für Stück, Mina.“
Dankbar sah ich ihn an er verließ den Raum, nachdem er die Fenster verdunkelte und eine Spieluhr angestellt hatte. Ich drehte mich auf die Seite und ließ den Nuckel aus meinem Mund fallen. Die Müdigkeit musste nicht mit mir kämpfen, sie gewann einfach, trotz der fremden Umgebung.
Wach wurde ich, als mir jemand über die Wange und durch mein Haar strich. Verschlafen blinzelte ich Mister Regis an und drehte mich einfach auf die andere Seite. Er lachte leise: „Es ist Zeit, Babygirl. Na komm.“
Ich wurde einfach aus dem Bett gehoben und murrte. Trotzdem fuhr Mister Regis fort und stellte mich auf beiden Füßen ab. Er hielt mein Gesicht in seinen Händen: „Du schaffst die Nacht nicht, wenn du jetzt weiterschläfst. Na komm, Kleines. Daddy, ist für heute fertig mit der Arbeit.“
Ich rieb mir die Augen und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich umdrehte, um nach meinem Teddy zu greifen. Den liebevollen Blick, den ich daraufhin von ihm bekam, nahm ich nur am Rande war.
„Na komm, du willst doch sicher mal deine Familie anrufen oder?“, lockte mich Mister Regis. Und das mit Erfolg. Schlagartig fühlte ich mich etwas wacher und tapste ihm hinterher. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es zu Hause sein mochte und trotzdem trieb mich die Vorstellung voran. Wir gingen in einen Raum, den ich nicht kannte, doch mir kam er wie ein etwas protziges Wohnzimmer vor. Zwei schwarze Ledersofas standen sich gegenüber und der Glastisch in der Mitte wurde zwar von einer Obstschale geschmückt, doch gegen die Kälte des Ambientes kam diese auch nicht an. Da half nicht mal der weiße flauschige Teppich. Mister Regis bedeutete mir mich zu setzen und reichte mir ein Telefon. Wie eine Ertrinkende nach dem Rettungsring, griff ich danach. Doch dann fiel mir ein, dass ich keine einzige Nummer im Kopf hatte. Ich blinzelte und gab dann mein Problem zu. Mein Daddy strich mir durchs Haar und reichte mir dann von einer Anrichte aus mein Handy. Ich suchte die Nummern raus und wählte zuerst die meiner besten Freundin. Dabei griff ich mir einen Apfel aus der Obstschale und fuhr mit dem Daumen über die seltsame Struktur. Wachs. Enttäuscht ließ ich das künstliche Obst zurück in die Schale fallen.
Mister Regis stand auf und ging nach draußen. Ich fand es nett, dass er mir dieses Stück Privatsphäre gönnte und schon nahm Jessica ab.
„Hey Jess, ich bins.“
„Oh mein Gott! New York Baby!“, kreischte sie mir ins Ohr.
Sofort lief ich rot an und rutschte auf meinem Platz herum, was nur ein Rascheln der Windel hervorrief und mein Unbehagen schlimmer werden ließ. Woher wusste sie davon? Schambehaftet brachte ich nur ein: „Mhm.“, hervor, doch sie ignorierte es und fuhr munter fort: „Das du mal vor mir da sein würdest! Wie ist die Stadt, die nie schläft?“
Jetzt dämmerte es mir. Sie meinte nicht: „New-York-Baby!“, sondern „New York, Baby!“, erleichtert atmete ich auf und gab zu: „Ich habe noch nicht viel gesehen. Aber ich bin ja auch zum Arbeiten hier.“
„Was? Lässt der Mann dich nicht aus dem Käfig?“, sie klang empört und ich musste schmunzeln, „Kommt noch. Ich habe donnerstags frei. Also was soll ich machen?“
Sie überlegte und schlug vor: „Empire State Building! Ground Zero, nein warte zu dir passt eher der Central Park!“
Ich schloss die Augen und lächelte: „Weißt du was, ich weiß es noch nicht. I-ich habe ja eh kaum Geld. Wahrscheinlich lasse ich es eher ruhig angehen.“
„Bist du wahnsinnig geworden? Mina! Du bist in New York! Scheiß auf deine Schulden, Erfahrungen sind viel wichtiger!“
Ich ließ meine Schultern sinken: „Ich mag nicht mit dir darüber reden. Nicht jetzt.“, gab ich zu und sie seufzte: „Min-Min, das Thema ist nur heute vom Tisch, weil du dich echt fertig anhörst. Aber ich schick dir eine Liste mit Sachen, die du auf jeden Fall machen solltest! Wie ist es sonst? Alles gut?“
„Mhm… Jetlag. Erzählst du mir was von der Kleinen?“, fragte ich und munter berichtete sie von Emily und dem Besuch im Zoo. Die Kleine hatte wohl endlich „Affe“ gesagt und da Emily faul mit dem sprechen war, war Jessica nun überglücklich: „Ich sags dir, dass ist ihr Schlüsselwort! Sie wird jetzt so richtig loslegen.“
Ein Teller wurde vor mir abgestellt und ich sah von dem geschnittenem Apfel zu meinem Auftraggeber auf. Er nickte mir zu und weil er sich mir gegenüber setzte meinte ich: „Das ist echt schön. Auch wenn ich immer noch glaube, dass sie nicht mehr aufhören wird zu reden, wenn sie erst mal richtig loslegt. Du, Jess. Ich muss jetzt aufhören. Ich melde mich bald wieder, okay?“
„Oh, schade. Also bis bald und lass dich nicht unterkriegen.“
„Mach ich nicht.“, murmelte ich und legte auf. Mister Regis sah mich überrascht an: „Schon fertig?“
Ich nickte und legte das Telefon auf den kalten Glastisch. Er ließ nicht locker: „Keine weiteren Gespräche? Mit deinem Onkel Ben oder der Bank?“
„Nein, Daddy.“, ich schüttelte sogar den Kopf. Lieber würde ich auf der Stelle in die Windel machen, als dass er mir bei meinen Privatgesprächen zuhörte. Dann musste das eben bis Donnerstag warten. Sein Blick durchbohrte mich und er legte die Fingerspitzen aneinander: „Babygirl, das hier wird nicht funktionieren, wenn wir keine Vertrauensebene aufbauen.“
Ich presste die Lippen aufeinander und schüttelte leicht den Kopf: „Ich dachte das hier ist ein Arbeitsverhältnis…“
„Du wolltest dich auf das hier einlassen, Mina.“, gab er zurück und ich hörte, wie sich sein Ton veränderte. Ich schluckte und sah auf meine Füße: „Mister Regis, inwieweit hat das was mit meinem Privatleben zu tun?“
„Es gibt keine Geheimnisse zwischen einem Daddy und seinem kleinen Mädchen. Denk darüber nach.“, forderte er mich auf. Er stand auf und schob den Teller mit dem geschnitten Apfel näher. Dann ging er hinter mich und das Raumlicht wurde heller. Ich sah mich irritiert um, als leise Klaviermusik ertönte und Mister Regis vor seiner Anlage stehen blieb. Die Anspannung in seinen Schultern war wieder da. Ich nahm ein Stück Apfel und schloss meine Augen. Wann hatte mir das letzte Mal jemand einen Apfel geschnitten? Ich legte das angebissene Stück zurück, um aufzustehen. Irritiert sah Mister Regis mich an, als ich an seinem Hemdärmel zupfte.
„Ich will dir ja vertrauen, Daddy. Aber sowas kommt nicht über Nacht… wir kennen uns ja gar nicht weiter.“
„Dann lass mich dich kennen lernen.“, schlug er schlicht vor und ich schüttelte leicht den Kopf, „Das muss schon auf Gegenseitigkeit beruhen.“
Sein Mundwinkel zuckte nach oben: „Ist das ein Deal?“
„I-ich weiß nicht.“, das wusste ich wirklich nicht. Er lachte leise: „Missy, du verstehst wirklich nichts vom Geschäften oder?“
„Nein.“
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich so ihn anzusehen: „Wie wäre es, wenn ich dir für den Anfang ein wenig über Geld beibringe?“
Ich starrte ihn überrascht an: „Können Sie das wirklich?“
„Ja, das kann ich. Kannst du mich Duzen? Immer?“
„Ja, Daddy.“, ich würde wirklich darauf achten und hakte dann schnell nach: „Und an Donnerstagen?“
„Auch, nur das es dann John, anstelle von Daddy ist.“
Ich nickte und gab zu: „Dass man etwas über Geld lernen kann, war mir gar nicht klar.“
In meiner Welt konnte man mit harter Arbeit Geld verdienen. Mein Daddy nickte in Richtung der Sofas: „Ruf deine Bank an und du erfährst die erste Lektion.“
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe: „Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Es fühlt sich an, als würde ich mich bloßstellen.“
Mister Regis strich über meine Schulter: „Mina, selbst ohne Sex ist das hier eine sehr intime Angelegenheit. Das geht nicht ohne Vertrauen.“
„W-wie hast du es denn mit den anderen Mädchen gemacht?“, wagte ich mich zu fragen und er lächelte, „Oh Spätzchen. Die anderen waren Profis und jahrelang im Gewerbe. Sie fanden es durchaus albern, weil keine von ihnen das Bedürfnis klein zu sein in sich trug, aber sie haben ihre Rolle gespielt, bis es mir zuwider war.“
Ich verstand nicht, was er meinte und legte meinen Kopf fragend auf die Seite. Ihm schien der Anblick zu gefallen, denn sein Lächeln wurde warm: „Sie waren kaltschnäuziger, als du es bist. Sich Sachen herausnehmen, in die Windeln machen, mit zu Veranstaltungen kommen oder sich Geld fordern, alles kein Problem. Jede von ihnen hat ihren Bonus kassiert. Aber es wirkte alles zu aufgesetzt. Es ist nicht unbedingt leicht als Daddydom seine passende Partnerin zu finden. Die Bedürfnisse der Frauen in meinen Kreisen entsprechen oft nicht meinen eigenen.“, dabei musterte er mich intensiv und ich konnte dem Blick nicht standhalten.
„Vielleicht hast du in den falschen Kreisen gesucht?“, piepste ich das erstbeste, das mir einfiel. Er legte ein Finger unter mein Kinn und mir wurde schmerzlich bewusst, dass er das oft tat. Wann hatte ich dir mir anerzogene aufrechte Haltung aufgegeben?
„Das wird sich zeigen. Du Mina,“, setzte er fort, „Bist süß und sicher ziemlich lieb. Manchmal glaube ich etwas Freches und Starkes hinter dieser Fassade aus Unsicherheit wahrzunehmen und ich will das aus dir rausholen!“
Mir wurde warm: „Wieso?“, fragte ich und meine Stimme brach weg. Er küsste meine Stirn: „Weil ich diesmal keine Schauspielerin vor mir habe. Eher eine verschlossene Muschel und ich will die Perle darin sehen.“
Ich wusste weder wo ich hinsehen sollte, noch was ich dazu sagen sollte. Für mich klangen seine Worte irgendwie unanständig. Mister Regis neigte sich zu meinem Ohr und flüsterte: „Und jetzt ruf deine Bank an. Ich werde neben dir sitzen, du musst keine Angst haben.“
„Ich hab keine Angst!“, behauptete ich und er schmunzelte wissend, „Baby, es gibt nur zwei Gefühle, die Menschen in Bezug auf Geld haben und bei dir ist es eindeutig Angst.“
Durchschaut! Trotzdem fragte ich mich, was das zweite Gefühl war. Mein Daddy legte sanft seine Hand in meinen Rücken und schob mich dann zu den Sofas. Wir setzten uns und ich sah mich nach meinem Nuckel um. Doch ich konnte ihn nicht finden. Damit war meine Ausweichmöglichkeit verpufft. Ich wählte zaghaft die Nummer und wartete darauf, dass ich verbunden wurde. Ich schloss meine Augen und betete, dass einfach niemand abnahm. Es nahm jemand ab, natürlich.
Mein Bankberater war nicht gerade freundlich. Schnell kamen wir zu dem Wesentlichen. Die Höhe meiner Schulden, kein festes Einkommen, Ungewissheit was meine Zukunft anging und und und… Mein Daddy war näher gerückt und murmelte mir zu: „Frag nach einem Umschuldungskredit.“
Ich sah ihn irritiert an und er erklärte: „Bei den Niedrigzinsen ist ein Kredit für dich das Beste. Der alte Vertrag lief nicht auf deinen Namen. Du löst die Schuldsumme ab und nimmst eine Neue zu besseren Konditionen auf.“
„Ähm…“, ich wusste nicht was ich sagen sollte und mein Daddy sprach es mir langsam vor, damit ich es wiederholen konnte. Mein Bankberater schnaubte nach einer etwas längeren Pause und behauptete dann: „Das geht nicht! Ohne sicheres Einkommen kann ich Ihnen keinen Kredit in der Höhe gewähren!“
„Äh…“, ich kam mir unglaublich dumm vor und wusste gar nicht mehr, was ich sagen sollte. Mein Daddy seufzte und schob mir einen Nuckel in den Mund. Meine Augen wurden groß, als er mir das Telefon aus der Hand zog.
Er stellte sich vor und übernahm das Gespräch mit kühler Professionalität. Eiskalt behauptete er mein Finanzberater zu sein und dass ich nun über ein Einkommen verfügte. Lediglich um das zu bestätigen, durfte ich den Nuckel aus dem Mund nehmen. Ich schloss verzweifelt die Augen, als ich das tatsächlich tat. Schließlich hatte ich schon dümmere Entscheidungen getroffen… Nervös sah ich meinen Daddy an und malträtierte den Sauger in meinem Mund. Ich konnte es nicht glauben, wie sehr es mich beruhigte, aber ich drückte meinen Teddy an mich und ließ den Nuckel auf mich wirken. Ich versuchte in Mister Regis Gesicht zu lesen, während ihm mein Bankberater meine Schuldsituation und die Ursache erklärte. Ich hätte heulen können und mein Herz schlug fiel zu schnell in meiner Brust. Am Ende hörte ich nur, wie Mister Regis sagte: „Ich ziehe es in Betracht als Bürge einzutreten. Schicken Sie uns die Unterlagen zu.“
Er gab die Daten durch und ich schüttelte vehement den Kopf. Ich zupfte an seinem Ärmel und versuchte seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er grinste spitzbübisch und tippte meine Nase an, nachdem er aufgelegt hatte. Ich wollte den Nuckel aus dem Mund nehmen, doch er schob ihn vorher zurück: „Nein. Das hat seine Richtigkeit.“
Ich runzelte die Stirn und schüttelte wild den Kopf. Darüber musste er lachen: „Oh, Mina. Na gut. Sag was du zu sagen hast.“
Ich spuckte den Sauger aus: „Du kannst keine Bürgschaft für mich übernehmen, Daddy! D-du… was ist wenn ich es nicht zurückzahlen kann oder… es ist total dämlich für eine fremde Person, die keine Ahnung von Geld hat eine Bürgschaft zu übernehmen!“
„Das ist richtig.“, unterbrach er mich und lehnte sich zurück, „Aber egal wie, Mina. Ich gewinne. Deine Schuldsumme ist lächerlich und wenn du es nach meinen Lektionen nicht schaffst deine Finanzen in den Griff zu bekommen, dann wird es mir ein Vergnügen sein, das kleine Häuschen als Ferienwohnung zu nutzen oder zu vermieten. Immobilien sind mein Geschäft und das wäre für mich nur eine nette kleine Nebeninvestition. Und jetzt zu deiner ersten Lektion. Hör auf Angst zu haben, wenn es um Geld geht!“
„Ich hab keine Angst.“, behauptete ich schon wieder.
„Doch hast du. Entweder haben die Menschen Angst oder sie empfinden Gier. Gierig bist du nicht, aber du hast Angst, dass das Bisschen das du hast, dir noch durch die Finger gleitet. Das ist normal. Aber blende das aus.“
„Was soll ich denn sonst empfinden?“, fragte ich irritiert und er klopfte mit einer Hand auf seinen Oberschenkel. Mein Augenverdrehen kam automatisch. Immerhin erklärte er mir gerade etwas Wichtiges, aber ich sollte schön das artige Mädchen spielen. Mir fiel erst danach auf, dass das wahrscheinlich nicht so gut war, da ich schon wieder meinen Wiederwillen zum Ausdruck gebracht hatte. Um das zu überspielen kletterte ich auf seinen Schoß. Mein Daddy legte sein Kinn auf meiner Schulter ab und schlang seine Arme um mich, „Du sollst nichts empfinden. Wenn es um Geld geht, dann musst du sachlich bleiben und die Fakten kennen.“
„Deshalb habe ich ja Angst.“, räumte ich ein, „Ich kenne die Fakten ja nicht. A-andere arbeiten für ihr Geld. Ich mach nicht mal das.“
„Die Fakten lernst du, Spatz. Je mehr wissen du erlangst, desto ruhiger wirst du und kannst deine Angst ausschalten. Allerdings darfst du dann nicht gierig werden. Außerdem arbeitest du gerade für dein Geld. Genaugenommen musst du dafür ziemlich über deinen Schatten springen und das hat Respekt verdient. Du musst wissen wer du bist und warum du was tust. Führe dir dein Ziel immer vor Augen. Okay?“
„Okay, Daddy.“, sagte ich aufrichtig und er lehnte sich zurück.
„Komm näher, Honey. Wir schmusen ein bisschen. Das stärkt die Bindung.“
Das klang seltsam, aber ich kam seiner Aufforderung nach. Sanft zogen seine Finger Kreise und ließen mich meine Ängste und Sorgen ein wenig vergessen. Es war irgendwie gemütlich. Die leisen Klavierklänge und seine Wärme lullten mich ein und ich schloss einfach die Augen.
„Hey.“, sein Knie wippte, „Nicht einschlafen. Dafür ist es noch zu früh.“
„Aber ich bin immer noch müde.“
„Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang?“
„NEIN!“, das war etwas heftig, aber der Gedanke in Windeln durch New York zu spazieren…
Mister Regis wirkte überrascht und lachte dann: „Gott, Kleines. Ich hätte dir ein dünnes Pull-up angezogen.“
Was sollte ich denn dazu sagen? Etwas blitzte in seinen Augen: „Das war kein Nein.“
„Nein!“, sagte ich schnell, doch er zog mich nur näher an sich. In seinem Gesicht las ich die Belustigung.
„Na fein. Möchtest du noch deinen Onkel anrufen?“
Ich schüttelte meinen Kopf und mein Daddy fragte: „Meinst du er kommt mit deinen Bienen zurecht?“
Ich nickte einfach und hoffte das Beste.
„Vertrauen, Mina.“, erinnerte er mich und mir kamen die Tränen hoch: „Ich finde, du hast gerade einen riesigen Vorschuss bekommen, Daddy.“,
Ich fand mich in einer sanft wiegenden Umarmung wieder: „Das habe ich. Danke, Kleines. Willst du ihm eine Textnachricht schicken? Er soll sich keine Sorgen machen und du kannst ihm noch Instruktionen für deine Bienen geben.“
Ich nickte und nahm mein Handy auf. Mister Regis legte seinen Kopf nach hinten auf der Sofalehne ab. Seine Art mir zu zeigen, dass er nicht mitlesen würde. Also schrieb ich: „Hey Onkel Ben…“
Die Nachricht wurde lang, aber immerhin war die Anleitung jetzt Idiotensicher. Selbst wie man einen Futterteig machte, hatte ich ihm geschrieben. Wenn es schon zu kalt war, würden die Bienen kein Zuckerwasser mehr trinken und da war so ein Teig das beste Mittel der Wahl. Über meinen Aufenthalt hier schrieb ich nur, dass man sehr nett zu mir war und ich mich auf meinen freien Tag freute. Er sollte Tante Emma grüßen und so schickte ich die Nachricht dann auch ab.
Ich legte das Smartphone mit dem Riss auf dem Bildschirm ab und Mister Regis nahm wieder eine bequemere Position ein.
Dann reichte er mir nach und nach die Apfelstückchen und erzählte mir etwas von sich. Am Anfang nahm ich das gar nicht so war, doch als ich mich langsam beruhigte verstand ich, dass das sein Vertrauensbonus mir gegenüber war.
Er hatte eine Schwester, die Schauspielerin war und einen Vater, den er einmal im Monat besuchte. Meistens Arbeitete er von zu Hause aus, da er den Trubel und die kleinen Konflikte in seinem Unternehmen, als ablenkend und nervig empfand. Das man Leute einstellen konnte, damit sie Häuser kauften, ausbauen ließen und sie dann überteuert weiterverkauften, war mir neu. Aber scheinbar war es ein florierendes Geschäftsmodell.
„Warum arbeitest du dann noch, wenn du Leute dafür hast, Daddy?“
„Weil es mir Spaß macht. Außerdem bekommt man ein Gefühl fürs Geschäft, wenn man Dinge selbst erledigt, man lernt immer etwas dazu.“, meinte er schulterzuckend, „Ich langweile mich nicht gerne, Mina.“
„Aber du könntest doch andere Sachen machen, die dir Spaß machen.“, wandt ich ein und er kitzelte mich, „Mach ich doch. Dafür habe ich dich ja da.“
Er wurde etwas ernster und meinte, „Wir werden schon noch Unternehmungen haben. Manche werden dir Spaß machen und andere nicht. In meiner Branche zählen Kontakte und die Art des Auftretens. Es ist wichtig, dass ich mein Gesicht zeige.“
Ich nickte, als würde ich verstehen, was er da sagte und er grinste: „Püppi, nur nicken reicht nicht.“
„Was soll ich denn sagen?“, fragte ich und er schob mich von seinem Schoß, sodass mein Po auf dem Sofa saß, aber meine Beine noch über seinen lagen.
„Sag, was immer dir gerade im Kopf rumgeht.“, meinte er und schob einen Arm unter meine Knie. Ich schluckte: „Ich finds nicht gut, dass du dich in meine Geldsachen einmischst. Sowas macht man doch nicht.“
„Daddys kümmern sich um ihre kleinen Mädchen.“, gab er zurück und hob nun meine Beine an. Er kontrollierte so meinen Schritt und ließ etwas enttäuscht meine Beine wieder runter: „Du solltest noch etwas Trinken.“
„Du lenkst vom Thema ab!“, warf ich etwas verärgert ein. Er zog eine Augenbraue hoch: „Vorsicht mit deinem Ton, Fräulein!“
„Aber das tust du doch! Für dich mögen das nur Peanuts sein, aber mir ist mein zu Hause wichtig! Ich will nicht, dass man es mir wegnimmt!“, ich wurde lauter. Ruppig schob er meine Beine von sich und zischte: „Stell dich in die Ecke, Mina!“
Ich blinzelte irritiert und begehrte dann doch auf: „Bitte was? Ist das deine Art mit einem Konflikt umzugehen?“
„Ich habe noch eine ganz andere, aber die willst du jetzt nicht provozieren!“, drohte er und ich schlucke schwer. Das klang nicht nach meinem verständnisvollen Auftraggeber. Das klang kalt und nach einem Mann, der bekam was er wollte. Ich folgte dem strengen Fingerzeig, weil ich die andere Konsequenz fürchtete. Anfangs war ich wütend, doch ich spürte meinen Daddy dicht hinter mir und zuckte zusammen, als ich einen ziemlich heftigen Klapps auf den Po bekam. Es tat nur ein wenig weh, zumindest körperlich, was das emotional mit mir machte, ließ sich nur schwer in Worte fassen. Jedenfalls ließ der Schreck schnell nach und wich einem tiefen Loch, in das ich fiel. Hier war ich keine selbstbestimmte erwachsene Frau. Hier war ich ein Kleinkind und Mister Regis war gezwungen, mir das deutlich zu machen, weil ich es nicht schaffte, in diese Rolle zu schlüpfen. Ich sog meine Unterlippe ein und blinzelte einige Male. Als meine Schultern zu zucken begannen, drehte mich mein Daddy zu sich: „Entscheidet ein kleines Mädchen, was ihr Daddy mit seinem Geld macht?“
Ich schüttelte den Kopf, doch das war ihm nicht genug, „Und mischt sich ein kleines Mädchen in die Geschäfte von Daddy ein?“
„N-nein, Daddy…“
„Wer trägt die Verantwortung und hat das letzte Wort?“, hakte er nach und ich schluchzte, als mir diese Erkenntnis klar wurde: „D-du Daddy.“
„Gut.“, raunte er und ließ von mir ab. Ich zitterte und verstand nicht einmal warum. Mister Regis drehte sich nicht zu mir um, sondern ging zu einem hölzernen Schrank und nahm sich daraus ein Glas und goss sich eine bräunliche Flüssigkeit ein. Als er einen Schluck nahm, schloss er die Augen und rieb sich den Nasenrücken: „Findest du den Gedanken dein Haus an mich zu verlieren wirklich schlimmer, als es der Bank zu überlassen?“
„Ich weiß es nicht.“, murmelte ich, „I-ich glaube ich finde es beides schlimm.“
Nun sah er mich wieder an, „Dann lerne, Mina. Lerne meine Lektionen und überlege verdammt nochmal, was es sein könnte, was ich hier von dir erwarte!“
Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Mein Kopf fühlte sich taub an, wie bei einem Mathetest, für den man nicht gelernt hatte. Ich hatte einfach keine Ahnung, was genau er von mir erwartete. Mister Regis sah es mir an und schwenkte nachdenklich sein Glas, bevor er einen weiteren Schluck nahm: „Geh in die Küche, setz dich etwas zu Konstanza, ich brauche einen Augenblick Ruhe.“
Ich eilte aus dem Raum und wischte mir noch die Tränen von der Wange. Es dauerte, bis ich mich wieder beruhigte und suchte danach die Küche.
Ich fand sie nicht gleich, denn bisher war es für mich noch nicht notwendig gewesen diesen Raum aufzusuchen. Also probierte ich auf gut Glück ein paar Türen und fand ein Sportzimmer, eine Art Bibliothek, Gästezimmer, weitere Bäder, sowie einen Raum in dem ein Billiardtisch stand. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass mein Daddy reich war. Also so richtig reich! Klar, war mir der Fakt als solches bekannt, doch erst jetzt, beim Stöbern, sackte die Nachricht auch zu mir durch. Gleichzeitig trat dieses flaue Gefühl in meinen Magen. Mein Häuschen wäre für ihn wirklich kein Verlust, aber in dem Zustand, in dem es sich befand auch kein Gewinn. Ich wurde traurig bei dem Gedanken, dass es für ihn nur ein nicht zu gebrauchendes Spielzeug war, dass er dann eben hatte. Ich holte tief Luft und öffnete die nächste Tür. Der warme Duft von etwas Gebratenem kam mur entgegen und ich wusste, dass ich richtig war. Konstanza drehte sich vom Herd zu mir um und runzelte die Stirn: „Was ist? Sollst du etwas holen?“
Ich mochte ihren Akzent und fragte mich, ob sie Spanierin oder Brasilianerin war. Erst als sie mit ihrem Kochlöffel auf die Arbeitsplatte klopfte, wurde mir klar, dass ich nicht geantwortet hatte.
„Hey, was ist?“, fragte sie, „Hast du deine Zunge verschluckt?“
„N-nein. Ich soll hier hergehen. Mister Regis möchte gerne etwas Ruhe haben.“
„Ach je, hast du Wiederworte gehabt, ja?“, sie drehte sich zum Herd zurück und rührte in einem Topf, aus dem Dampf hervorstieg. Unschlüssig blieb ich stehen. Konstanza probierte ihre Suppe, würzte nach und hielt mir dann einen Löffel hin: „Los, probier mal.“
Unschlüssig starrte ich den Löffel an und sie verdrehte die Augen: „Es ist nicht giftig, Mädchen.“
Ich schloss die Augen und öffnete meinen Mund. Der tomatige Geschmack breitete sich auf meiner Zunge aus und ich leckte mir die Lippen: „Mjam, machst du da Sahne mit dran?“
Ihre Augen leuchteten vor Freude, doch sie versuchte schnell wieder streng zu wirken: „Ja, ein Schuss Sahne.“, sie deutete mit dem Kochlöffel auf einen Stuhl, „Setz dich.“
Ich folgte ihrer Anweisung und sie kramte einen Schnabelbecher aus dem Schrank, in den sie dann Tee goss, welcher schon zum kühlen bereit stand. Wortlos stellte sie ihn vor mir ab und stemmte dann die Hände in ihre Hüften. Zögernd nahm ich ein paar Schlucke und sie lächelte: „Na, so störrisch wie die anderen bist du jedenfalls nicht. Was ist also das Problem?“
Ich starrte auf den Becher und gab zu: „Ich bin sozusagen in die ganze Sache reingerutscht…“
Konstanza drehte kurz die Herdflamme kleiner und setzte sich dann mit einem Kaffee mir gegenüber. Sie nickte mir zu und so erzählte ich ihr alles. Auch wie man mich überrumpelt hatte, der Flug und wie schwer es mir fiel, in meine Rolle zu finden. Kein einziges Mal unterbrach sie mich. Auch nicht, als ich ihr erklärte, was mein ‚Daddy‘ grade gemacht hatte und wie sehr mir das an die Nieren ging. Und genau da hörte ich auch auf zu erzählen. Konstanza schlug mit der flachen Hand auf den Tisch: „Gut Mädchen. Dann sag ich dir jetzt mal was.“
Sie sah mich an, um sicherzugehen, dass ich auch wirklich zuhörte und sagte dann eindringlich: „Hör auf zu jammern! Das hier ist deine Chance deine Probleme anzugehen! Lerne, nimm die Erfahrung mit und finde zu dir selbst. Denn für jemanden deines Alters scheinst du nicht wirklich zu wissen, was du eigentlich willst.“
Autor: Bic (eingesandt via E-Mail)
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Ich liebe diese Geschichte, ist wie 50 shades of grey nur von dem Inhalt etwas softer aber der still kommt an die Bücher sehr nahe ran ☺️.Großes Lob. Dein schreibstill gefällt mir sehr. Bitte weiterschreiben….. ?
Klasse!!
Freue mich sehr auf den nächsten Teil.
Absolut toll geschrieben, wirklich sehr gut geschrieben.
Vielen Dank. Ich freue mich, wenn es gefällt und es macht sehr viel Spaß daran weiterzuarbeiten. Für die nächsten zwei Teile fehlt noch ein guter Übergang und eine Überarbeitung. Ich versuche es zeitnah zu schaffen.
50 Shades of Grey habe ich ehrlich gesagt nicht gelesen? (aber immerhin kenne ich die Filme)
Ich bin von der Fortsetzung sehr angetahn. Auch über die Geduld von Herr’n Regis. Ich denke aber auch, das es für Mina nicht einfach ist diese Situation. Ist ein gutes Zusammenspiel und immer wieder toll beschrieben. Bin schon auf das nächste Kapittel gespannt!
Danke für die, die sich durchringen einen Kommentar da zu lassen. Das freut mich sehr, dass es euch gefällt und ich bleibe am Ball. Außerdem motiviert mich euer Feedback. Der nächste Teil ist in der Überarbeitung und ich hoffe bald Zeit dafür zu finden.
50 Shades of Grey habe ich nicht gelesen (der Anfang war so langatmig, ich konnte das einfach nicht weiterlesen). Aber ich kenne die Filme. Daher weiß ich nicht, ob der Stil sich sehr ähnelt oder nicht. Aber Hauptsache ihr habt Freude an der Geschichte.
Bitte lass uns nicht mehr so lange auf den nächsten Teil warten.