Anne trägt wieder Windeln 16-18
Windelgeschichten.org präsentiert: Anne trägt wieder Windeln (16-18)
Kapitel 16: Das selbe ist nicht das gleiche
Frau Dr. Will nimmt eine Tube und kleckst mir Glibber Schleim auf den Bauch. Igitt ist das kalt. Sie drückt mit dem Ultraschallding auf meinen Bauch. Das Kitzelt ein bisschen. Auf dem Bildschirm sieht man ein komisches Bild. Das ist aber gar nicht bunt und ich erkenne überhaupt nichts.
Nach ungefähr einer Minute drückt sie einen Knopf, und das Bild bleibt stehen, obwohl sie das Ultraschallding wieder an das Gerät hängt.
Dr. Will: „Das sieht alles soweit normal aus. Hier auf dem Bild seht ihr die Blase, das ist das Ding in dem das Pipi darauf wartet, dass du aufs Klo gehst. Und hier der schmale Strich, das ist der Harnleiter, das ist eine Art Röhre oder Schlauch, da läuft das Pipi durch, wenn du pinkelst. Momentan ist Pipi in der Blase. Wir machen jetzt folgendes: erst mal wischen wir das Glibber Gel ab und du ziehst dein T Shirt wieder an. Dann gehst du noch mal aufs Klo. Mit oder ohne Mama darfst du selbst entscheiden. Danach schauen wir noch mal mit dem Ultraschall in deinen Bauch. Den Rock können Sie hier lassen. Ich gehe schnell zu einem anderen Patienten, das kann vielleicht 10 Minuten dauern, aber Sie können dann einfach hier warten.“
Frau Dr. Will verschwindet und ich gehe mit Mama aufs Klo. Eigentlich muss ich gar nicht, ich war ja vorhin. Aber ein bisschen was kommt trotzdem. Als wir wieder im Ultraschallzimmer sind nimmt mich Mama auf den Schoß.
Beate: „Und, war das so schlimm?“
Anne: „Nein, das war aber kalt und kitzelig und komisch und hat ein bisschen gedrückt. Und über Nasse Hosen reden ist halt voll peinlich.“
Beate: „Das verstehe ich, aber es geht halt nicht anders.“
Wir warten eine Weile und kuscheln dabei. Dann kommt Frau Dr. Will wieder und ich soll wieder auf die Liege. Diesmal geht es etwas schneller als vorhin.
Dr. Will: „So, fertig, hier ist wieder Papier zum Abwischen und dann kannst du dich wieder anziehen.“
Während Mama mir hilft, redet sie weiter: „Hier auf dem Ultraschallbild sieht man, dass immer noch Pipi in der Blase ist. Das zeigt mir, dass Anne beim Pipi machen die Muskeln nicht ganz so verwendet, wie das richtig wäre. Das ist zumindest ein Teil des Problems. Das zeige ich euch gleich noch mal mit einem Luftballon voll Wasser, wenn ihr mit Anziehen fertig seid.“
Frau Dr. Will macht eine Schublade auf und holt einen Luftballon raus. So ein ganz normaler, den man auch für den Kindergeburtstag aufpustet. Was der mit meinem Pipi zu tun hat, verstehe ich nicht.
Dr. Will: „Anne, komm mal hier ans Waschbecken.“
Sie macht Wasser in den Luftballon, aber nicht viel. Er wird nicht größer.
Dr. Will: „So, jetzt machen wir mal das Ende vom Luftballon zwischen deinen Ringfinger und deinen kleinen Finger. Wenn du die zusammen drückst, kannst du ihn zuhalten. Den Luftballon legen wir in deine Hand und die machst du ein bisschen zu. Wenn du jetzt das Wasser raus lassen willst, musst du als erstes aufhören, mit Ringfinger und kleinem Finger zu drücken. Probier‘ mal. Genau. Gut. Aber jetzt ist nicht das ganze Wasser draußen. Deshalb musst du mit den anderen Fingern den Ballon zusammendrücken. Genau. So, ich mache den jetzt ein bisschen voller, und dann probierst du, den so zu halten, dass erst mal nichts raus läuft.“
Frau Dr. Will macht den Ballon noch mal voll, so dass er ein ganz kleines bisschen größer wird. Sie gibt ihn mir wieder in die Hand. Als sie los lässt, tropft Wasser raus, das zwischen meinen Fingern durch den Ausgang vom Ballon läuft.
Dr. Will: „Mit den beiden Fingern ein bisschen fester zu halten.“
Ich drücke die Hand etwas zu, aber es klappt nicht richtig.
Dr. Will: „Anne, siehst du? Du drückst mit allen Fingern auf den Ballon. Die, die das Wasser raus drücken, sind aber stärker, als die, die zu halten. Genau das wollte ich dir zeigen. Wenn du das Pipi anhalten willst, darfst du nur da anspannen, wo der Luftballon zu gehalten wird und nicht den ganzen Bauch. Wenn es dann raus soll, musst du erst da los lassen und dann warten, bis fast alles raus ist. Dann musst du die Muskeln im Bauch anspannen, und den Rest raus drücken. Dabei darfst du aber nicht da anspannen, wo zu gehalten wird, sonst kommt nicht alles raus. Das ist wahrscheinlich das Problem, warum bei dir vorhin nicht alles Pipi raus gekommen ist.“
Beate: „Das klingt ziemlich kompliziert. Glauben Sie, das kann man mit sechs schon so verstehen? Bringt das nicht nur Durcheinander?“
Dr. Will: „Ja, das ist ein bisschen kompliziert. Deshalb haben wir das ja mit dem Luftballon gemacht. Und das beim ersten mal zu verstehen, ist mit sechs Jahren sicherlich schwierig. Das können Sie zuhause zusammen noch ein paar Mal genauso üben. Im Körper ein Gefühl für die richtigen Muskeln zu bekommen, ist noch etwas schwieriger, aber zu wissen, wie es funktioniert, ist die Voraussetzung dafür, dass man das lernen kann. Wenn man sich das von Anfang an so angewöhnt, ist das natürlich einfach. Aber Anne kann nichts dafür, dass das am Anfang nicht richtig geklappt hat und das braucht auch Zeit, sich da umzugewöhnen. Jetzt möchte ich aber noch von euch hören, wann und wie Anne wieder Windeln trägt und wie das für dich ist. Ich weiß, dass das peinlich ist, aber das muss ich wissen, damit ich einen Vorschlag machen kann, wie es weiter geht. Wahrscheinlich reicht die Kurzfassung, ich kann ja dann nachfragen.“
Beate: „Na ja, wir waren am Freitag einkaufen, und da habe ich Maren, ihre kleine Schwester im Drogeriemarkt frisch gemacht und Anne hat gesagt ‚Maren hat keine Pipi Unfälle, ich will auch eine Windel‘ Sie ist wohl etwas erschrocken, als sie gemerkt hat, dass sie das wirklich gesagt hat. Ich fand die Idee zuerst doof. Anne ist ja schon groß kann aufs Klo gehen. Aber wir haben das dann ausprobiert. Und Nächste Woche fahren wir in Urlaub, da wäre es mir schon lieber, wenn ich dort kein Bettzeug waschen muss. Deshalb habe ich dann auch ein Paket gekauft. Ich habe ihr die Entscheidung weitestgehend selbst überlassen, wann sie eine anzieht und wann nicht. Sie hatte jetzt am Wochenende so etwa halbtags eine an. Wenn wir Besuch hatten, war es ihr zu peinlich. Sie hat auch teilweise absichtlich rein gepinkelt. Das hatte ich ihr erlaubt und ich habe das Gefühl, dass ihr das nichts ausmacht. Ich frage mich, ob ich da ein falsches Signal setze und ich mir vorwerfen muss, dass ich zu faul bin, ihr das trocken werden bei zu bringen.“
Dr. Will: „Da kann ich sie beruhigen. Anne ist kein Kind, das noch nicht trocken ist. Sie hat das aufs Klo gehen genauso gelernt, wie die meisten anderen Kinder auch. Die Pipi Unfälle sind was anderes. Natürlich sieht das erst mal genauso aus, wie wenn ein Baby Windeln braucht. Aber das ist nicht das gleiche. Das ist eine leichte Form der Inkontinenz. Anne, das heißt, dass du da nichts dafür kannst, obwohl du dir genug Mühe gibst. Viele Menschen haben irgendein kleines oder großes Problem. Da kann man meistens nichts dafür. Dein Problem fällt halt vielen auf und leider ist das ein Problem bei dem viele Leute was falsches drüber denken. Viele Probleme sieht man einfach nicht, da bekommen es weniger Leute mit. Es gibt aber auch andere Probleme, die man den Leuten ansieht. Schau mich zum Beispiel mal an. Was für ein Problem habe ich, das du nicht hast?“
Anne: „Keine Ahnung.“
Dr. Will: „Frau Mandel, was denken Sie?“
Beate: „Keine Ahnung.“
Dr. Will: „Anne, schau mal, was ich auf der Nase habe.“
Anne: „Eine Brille.“
Ich verstehe nicht, was mein Pipi Problem mit der Brille von Frau Will hat.
Dr. Will: „Und warum habe ich eine Brille auf?“
Anne: „Weil du ohne Brille nicht so gut sehen kannst.“
Dr. Will: „Genau, aber ohne Brille kann ich trotzdem was sehen, ich muss mich nur mehr anstrengen und muss vielleicht ganz nah an ein Schild gehen, um es richtig zu sehen. Aber sagt irgendwer, ich soll mich einfach mehr anstrengen und dass ich die Brille nur benutzen darf, wenn ich was lesen will?“
Beate: „Aber das ist doch was anderes als Windeln. Sie brauchen die Brille doch. Außerdem denkt bei Windeln doch jeder an Babys, weil alle Babys Windeln brauchen.“
Dr. Will: „Eigentlich ist das nichts anderes. Außerdem brauchen nicht nur Babys Windeln. Die gibt es auch für Erwachsene. Und es gibt halt nicht nur Schwarz und Weiß. Natürlich gibt es Menschen, die Windeln brauchen, weil sie keinerlei Kontrolle haben, aber die meisten haben halt irgendwas dazwischen, also ein bisschen Kontrolle. Ich mache ein anderes Beispiel. Sie haben ja sicher schon Menschen gesehen, die im Rollstuhl sitzen. Viele von denen können überhaupt nicht laufen oder stehen, aber viele können ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger laufen oder stehen. Und das gilt auch für Kinder im Rollstuhl. Haben Sie schon mal irgendwen sagen hören, ‚das Kind da drüben ist ein Baby weil es mit neun Jahren noch nicht laufen kann und im Rollstuhl sitzt. Babys können ja auch nicht laufen. Das Kind ist bestimmt nur zu faul‘?“
Beate: „Das ist ein gutes Beispiel. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber es gibt doch auch Kinder, die zu faul sind, um aufs Klo zu gehen.“
Dr. Will: „Ja, das ist aber sehr selten und meistens hat das dann andere Gründe. Zum Beispiel, dass in der Familie irgendwas ganz arg schief läuft. Die Kinder, die wirklich zu faul sind, gibt es natürlich auch, aber es gibt ja auch Leute, die im Lotto gewinnen. Da redet auch jeder drüber, obwohl es ganz selten ist. Wir sind da bei dem typischen Spruch ‚Das Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht‘. Die meisten Kinder wollen irgendwann trocken werden. Klar lassen sich viele ein paar Wochen mehr Zeit als sie bräuchten. Aber ich würde sagen, von den Kindern, die trocken werden können, lässt sich vielleicht nur eines von hundert ein ganzes Jahr länger Zeit, als es bräuchte. Aber auch bei denen empfehle ich, das abzuwarten. Dann ist es nämlich die Entscheidung der Kinder und die Motivation von sich selbst aus ist viel stärker, als jede Belohnung oder Bestrafung von außen. Bei Kindern, die sich noch länger Zeit lassen, muss man natürlich etwas nachhelfen, aber das ist vielleicht eines von tausend und bei den meisten liegt das dann an irgendwelchen Familienproblemen und nicht wirklich an den Kindern.“
Kapitel 17: Was heißt das jetzt?
Beate: „Heißt das jetzt, Anne soll einfach wieder Windeln anziehen und das ist dann halt so? Und das für immer? Das kann doch auch nicht sein.“
Dr. Will: „Nein, so ist das nicht gemeint. Anne kann ja aufs Klo gehen und wir haben ja schon raus gefunden, dass sie noch lernen muss, wie sie die Muskeln im Bauch richtig einsetzt. Der Kinderurologe kann da sicherlich noch genauer untersuchen und findet vielleicht noch mehr. So was kann sich auch mit der Zeit verändern. Zum Beispiel mit einem Wachstumsschub. Allerdings sagt die Statistik, dass die Hälfte der Kinder, die mit sieben noch solche Probleme haben, diese Probleme dauerhaft haben. Das würde dann aber einfach heißen, sie hat eine schwache Blase und muss sich etwas mehr Gedanken darüber machen, wo das nächste Klo ist, vorsorglich gehen und vielleicht eine dickere Slip Einlage tragen, für die paar Tropfen, die sie auf dem Weg zum Klo verliert. Also eigentlich keine Slip Einlage, sondern so eine, die wirklich für Blasenschwäche gedacht ist. Wo fahren Sie denn in Urlaub hin und wie lange?“
Ich habe die ganze Zeit noch über das Beispiel mit der Brille und das mit dem Rollstuhl nachgedacht. Eigentlich hat sie recht. Trotzdem sind Windeln peinlicher als eine Brille. Aber warum interessiert Frau Will unser Urlaub?
Beate: „Wir fahren mit dem Wohnwagen nach Holland. Freitag geht’s los und wir sind zwei Wochen weg. Wir müssen uns ja wegen Mark schon an die Schulferien halten.“
Dr. Will: „Anne, Frau Mandel, dann schlage ich euch folgendes vor: Ihr schickt das Pipi Problem jetzt einfach mal in Urlaub, also ohne euch, und nach dem Urlaub sehen wir weiter.“
Anne: „Wie kann ich mein Pipi Problem in Urlaub schicken?“
Dr. Will: „Ihr bekommt von mir jetzt ein Rezept für Windeln für größere Kinder. Und du kannst selbst entscheiden, ob du die anziehen willst oder nicht. Ich denke aber, es wäre besser wenn du die anziehst. Entweder gleich oder erst wenn ihr in Urlaub fahrt. Ich schreibe euch auch Windeln auf, die man wie eine Unterhose rauf und runter ziehen kann. Die kannst du anziehen und trotzdem normal aufs Klo gehen. Wenn du die schon vor dem Urlaub anziehst, passt ihr diese Woche halt besonders gut auf, dass niemand was sieht. Vielleicht kauft Mama mit dir noch eine Latzhose und vielleicht auch Bodys. Bodys in der Größe muss man vielleicht online kaufen. Aber die können nicht wie ein T Shirt aus der Hose rutschen. Im Urlaub braucht ihr nicht so gut aufpassen, wenn da jemand komisch schaut, ist das halt so, aber den seht ihr nach dem Urlaub ja nicht mehr. Und wenn jemand komisch fragt, kannst du jedem sagen, deine Kinderärztin hat dich untersucht und hat gesagt, dass du in die Windel machen darfst, weil da im Bauch was nicht ganz in Ordnung ist. Dauerhaft kann man das nicht geheim halten, schon gar nicht vor der besten Freundin, aber man muss das natürlich nicht jedem auf die Nase binden. Nach dem Urlaub habt ihr dann einiges an Erfahrung und könnt zusammen überlegen wie es weiter geht.“
Beate: „Mit so einem Vorschlag hätte ich nicht gerechnet. Klingt sehr ungewohnt. Und ich hätte auch nicht gedacht, dass es Windeln auf Rezept gibt, wenn man nur ab und zu Unfälle hat.“
Dr. Will: „Auf Rezept gibt es das, was medizinisch notwendig ist. Und ja, die Krankenkassen streiten da gerne drüber und wollen das nicht bezahlen. Ich schreibe das Rezept aber entsprechend und sie bekommen von uns ein Merkblatt, wo wir alles Mögliche zu dem Thema drauf geschrieben haben. Also da stehen natürlich auch Sachen drauf, die Sie nicht betreffen. Krankenkassen meinen zum Beispiel manchmal, dass die Windeln zum Hochziehen zum Teil selbst bezahlt werden müssen weil die zum Kleben billiger sind. Aber in dem Alter können Kinder die normalerweise noch nicht selbst kleben und deshalb sind die zum Hochziehen notwendig. Damit kann das Kind trotzdem selbstständig werden. Die werden auch meckern, das ich nicht die billigsten aufschreibe, aber es ist halt ein Unterschied, ob ein Kind nur im Bett liegt oder auf dem Spielplatz tobt. Da braucht man schon welche, die was aushalten. Die zum kleben schreibe ich trotzdem auf, weil die für Unterwegs je nach Situation besser sind. Also wenn doch die Mama die Windel wechseln muss. Ich stelle jetzt erst mal ein Rezept für einen Monat aus, aber die Menge, die ich drauf schreibe, reicht eher für zwei. Dann haben Sie genug Vorrat. Am besten rufen Sie gleich beim Urologen an, mit etwas Glück bekommen Sie dann direkt nach dem Urlaub einen Termin. Der kann dann ein Dauerrezept ausstellen. Und machen Sie sich keinen Kopf, ob Sie hier von der Krankenkasse mehr bekommen, als sie brauchen. Überlegen Sie mal, wie viele Maschinen Wäsche Sie zusätzlich gewaschen haben. So, Anne, das war jetzt erst mal ziemlich viel für deine Mama. Jetzt musst du noch mal gut aufpassen. Am besten passt dein Hase mit auf.“
Ich schaue sie mit großen Augen an. Mein Hase sitzt auf meinem Schoß und ich halte seine Ohren hoch, damit der ganz genau zuhören kann.
Dr. Will: „Ich möchte, dass du immer genug trinkst und beim Pipi machen genau fühlst, was in deinem Bauch passiert. Egal ob du absichtlich in die Windel machst oder aus Versehen in die Windel machst oder aus Versehen auf dem Klo Pipi machst.“
Anne: „Ich mache doch nicht aus Versehen auf dem Klo Pipi, das mache ich doch mit Absicht!“
Frau Will lächelt mich an. Ich glaube, das hat sie mit Absicht falsch gesagt.
Dr. Will: „Äh, ja genau. Aber wichtig ist, dass du versuchst, es nicht raus zu pressen, sondern erst einfach laufen lässt und dann zum Schluss ein bisschen drückst. So wie vorhin mit dem Luftballon. Du kannst auch vorher versuchen, es erst noch eine Weile drin zu lassen. Wenn das klappt ist es besonders gut. Aber auf keinen Fall so lange, bis es weh tut und wenn es läuft, dann lass es laufen. Zwischendurch stoppen ist auch nicht wirklich gesund.“
Beate: „Woher bekommen wir denn die Windeln? Und warum nehmen wir nicht einfach die aus dem Drogeriemarkt?“
Dr. Will: „Die aus dem Drogeriemarkt werden ihr wohl nur noch relativ knapp passen und außerdem wird bei ihrer Körpergröße die Saugkapazität wohl an die Grenze stoßen. Besonders wenn wir gleichzeitig üben, wieder genug zu trinken. Die Windeln bekommen Sie im Sanitätshaus, hier zwei Straßen weiter. Die haben die normalerweise vorrätig, wir schicken denen des Öfteren Patienten die das brauchen. Es gibt übrigens noch einen großen Unterschied zu einem Baby: Anne kann selbst viel mithelfen. Es geht darum, dass sie auf ihr Pipi selbst aufpasst. Ob das dann in der Blase und im Klo ist, oder in der Windel, ist eigentlich egal. Aber sie muss lernen, darauf zu achten, dass die Wickeltasche gepackt ist und im Auto ist, sie muss merken, wenn es Zeit wird zu wechseln und sie sollte, kurz vor dem Wickeln immer noch mal Pipi machen, damit die Windel dann eine Weile trocken bleibt. Ob sie das auf dem Klo macht oder in die alte Windel spielt dabei nicht die große Rolle. Natürlich braucht sie da noch Unterstützung. Aber wir sollten hoffen, dass das Problem schnell weg geht und trotzdem damit rechnen, dass es lange dauert. Und wenn sie 20 Jahre alt ist, muss sie sich ja auch selbst drum kümmern, egal ob es nur eine Einlage ist oder mehr. Irgendwann zwischen jetzt und in zehn Jahren muss sie das also lernen. Für den Anfang darf sie aber jetzt auch mal die Vorteile nutzen. Also wenn sie im Kino sitzt und andere Kinder mitten im Film aufs Klo gehen, kann sie sitzen bleiben und weiter an ihrem halben Liter Fanta trinken. Das ist ein kleiner Ausgleich für die ganzen Probleme, die ihr bisher hattet. Hast du denn noch Fragen, Anne?“
Ich schaue sie immer noch mit großen Augen an. So ganz habe ich das jetzt noch nicht verstanden. Aber ich glaube sie hat gesagt, wenn jemand Baby sagt, kann ich antworten, dass die Frau Will gesagt hat, ich kann da nichts dafür. Und sie hat gesagt, es ist nicht schlimm, wenn ich absichtlich in die Windel mache und dass ich beim Pipi machen an den Luftballon denken soll. Ich finde das alles trotzdem peinlich. Mein Hase klappt die Ohren wieder runter und drückt mich. Ich schüttele den Kopf. Nein, Fragen habe ich keine mehr.
Dr. Will: „Frau Mandel, haben Sie noch Fragen?“
Beate: „Äh, dazu erst mal keine, glaube ich. Die kommen dann später, wenn ich versuche, das meinem Mann alles zu erklären. Aber ich habe noch eine Frage wegen Mark. Er wird ja bald acht und er hat immer noch dauernd den Daumen im Mund. Also immer die ganze Nacht, aber tagsüber auch immer mal wieder. Manchmal sogar in der Schule. Kann man da irgendwas machen?“
Frau Will fängt an zu grinsen.
Dr. Will: „Oh, das ist ein sehr spezielles Thema. Ich hatte sogar überlegt, meine Doktorarbeit darüber zu schreiben. Da kann ich Ihnen einiges zu sagen. Ich fürchte aber, es wird Ihnen nicht gefallen.“
Beate: „Da bin ich jetzt gespannt. Ich glaube ich wundere mich jetzt sowieso über nichts mehr, nachdem Sie die Brille mit den Windeln in einen Satz gepackt haben.“
Dr. Will: „Bei mir war der Daumen andauernd drin, bis ich zwölf war. Okay, mit zehn, beim Schulwechsel habe ich es in der Schule sein lassen. Dafür habe ich nachts aber bis ungefähr vierzehn genuckelt. Meine Mama hat alles probiert, um mich davon abzubringen. Aber eigentlich gibt es nur einen, der da wirklich helfen kann. Und ich meine jetzt nicht den Schneider aus dem Struwwelpeter, mit dem hat mir meine Oma immer gedroht. Haben Sie eine Idee wen ich dann meine?“
Beate: „Nein.“
Dr. Will: „Der einzige, der Mark das Nuckeln abgewöhnen kann ist er selbst. Aber eben nur, wenn er das selbst will. Natürlich können Sie ihm das Leben schwer machen oder ihn absichtlich in peinliche Situationen bringen. Aber wirklich helfen tut das nicht. Meine Mutter hat dann mit elf irgendwann aufgegeben und gesagt ‚was denkst du, wenn du mal etwas älter bist und deinen ersten Freund hast, was der dazu sagt‘ danach hat sie dann jahrelang nichts mehr dazu. Als ich fünfzehn war, hat dann meine beste Freundin mit dem Rauchen angefangen. Als meine Mutter das erfahren hat, war sie ein bisschen geschockt und meinte ‚Bitte fang nicht mit dem Rauchen an. Steck dir lieber wieder den Daumen in den Mund ich werde darüber nie wieder meckern‘ Da habe dann direkt den Daumen rein gesteckt um sie zu testen.“
Beate: „Sie meinen also, das müssen wir einfach hinnehmen und warten bis er selbst aufhört?“
Dr. Will: „Nein, nicht ganz. Erst mal macht es Sinn, mit ihm darüber zu sprechen. Er ist alt genug, um das zu verstehen. Das heißt aber auch, dass er nicht jammern darf, wenn ihn mal jemand deswegen auslacht. Trotzdem sollten sie ihn in so einer Situation unterstützen. Daumen lutschen ist allerdings auch nicht besonders gut für die Zähne und je nach Situation ziemlich unhygienisch. Für die Haut ist es auch nicht wirklich förderlich. Da kann man eventuell schon was machen.“
Frau Will grinst von einem Ohr bis zum anderen und schaut Mama an.
Beate: „Ja?“
Dr. Will: „Da gibt es ein Hilfsmittel das sie auch im Drogeriemarkt in der Babyabteilung bekommen, oder in der Apotheke in der richtigen Größe, da sind die aber nicht so schön. Man kann auch beides kaufen, im Internet gibt es Anleitungen zum Umbauen.“
Beate: „Ich verstehe nur Bahnhof.“
Dr. Will: „Ich meine einen Beruhigungssauger. Die meisten sagen dazu aber Schnuller.“
Beate: „Ich kann Mark doch keinen Schnuller kaufen.“
Dr. Will: „Wieso nicht? Ist auch nur ein Hilfsmittel, wie eine Brille. Bekommt man aber nicht auf Rezept. Dafür ist er aber deutlich billiger und hält länger. Wenn er gut damit umgeht, ist der wesentlich hygienischer als der Daumen, macht weniger Zahnprobleme und die Haut freut sich auch. Andererseits ist der vermutlich noch peinlicher, aber zumindest für daheim eine mögliche Alternative. Nachteil ist natürlich, dass er dann beide Hände beim Nuckeln frei hat und vielleicht noch mehr nuckelt. Nachteil ist da natürlich Ansichtssache, er sieht das vermutlich anders. Vorteil ist aber wiederum, wenn er sich auf den Schnuller umgewöhnt hat, ist das Abgewöhnen eventuell einfacher. Den Schnuller kann er ja bewusst außer Reichweite parken, den Daumen hat man immer dabei und kann ihn ohne nachzudenken sofort rein stecken.“
Beate: „Okay, ich glaube ich habe jetzt erst mal keine Fragen mehr. Ich hab ja jetzt genug zum Verdauen. Ihre Antworten sind wirklich etwas gewöhnungsbedürftig aber ich glaube ich kann sie weitgehend nachvollziehen.“
Dr. Will: „Dann wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Urlaub der für die ganze Familie entspannend wird. Am Empfang bekommen Sie dann noch das Rezept und das Infoblatt. Anne, ich wünsche dir alles Gute.“
Kapitel 18: Besuch im Sanitätshaus
Wir gehen zum Empfang. Die Dame dort ist gerade beschäftigt. Deshalb müssen wir kurz warten. Als sie mit ihrer Arbeit so weit ist, lächelt sie mich an und öffnet das Glas mit den Gummifröschen und Gummitieren.
Empfangsdame: „Magst du ein Gummibärchen?“
Anne: „Ja, bitte eine Schlange.“
Sie nimmt eine kleine Zange und fischt mir eine orangene Schlange aus dem Glas.
Empfangsdame: „So, bitteschön. Frau Mandel, hier noch der Infozettel. Der ist natürlich etwas allgemein gehalten und nicht alles betrifft Sie. Sollten Sie Fragen haben, schreiben Sie uns am besten eine Mail, dann können wir das in Ruhe beantworten. Wenn die Krankenkasse oder die Schule oder sonst wer hier irgendwelche Probleme macht, scheuen Sie sich nicht uns das zu sagen. Das braucht ihnen nicht peinlich zu sein, sondern eher dem, der meckert. Wir können dann etwas für die schreiben. Da haben wir so unsere Erfahrungen. Anne, hier haben wir noch dein Rezept. Das darfst du dann gleich im Sanitätshaus abgeben.“
Die Empfangsdame gibt mir das Rezept. Normalerweise bin ich immer stolz, wenn ich hier ein Rezept bekomme und das selbst in die Apotheke bringen darf, aber das Rezept ist ja für die Windeln. Das ist mir dann doch sehr peinlich. Ich versuche mich möglichst klein zu machen und mit dem Gesicht an Mama zu drücken, dass mich keiner sieht. Na ja, natürlich sehen mich trotzdem alle, aber ich sehe dann nicht, dass die mich sehen. Ich versuche, Mama das Rezept zu geben.
Beate: „Das das ist doch für dich. Sonst willst du die Rezepte doch auch selbst in die Apotheke tragen. Soll ich das dieses Mal nehmen?“
Ich nicke.
Empfangsdame: „Auf Wiedersehen und alles Gute.“
Beate: „Auf Wiedersehen und eine schöne Woche wünsche ich Ihnen.“
Wir gehen zum Auto. Ich greife nach Mamas Hand. So ganz wohl fühle ich mich nicht. Als wir am Auto sind bückt sich meine Mama zu mir runter und nimmt mich in den Arm.
Beate: „War es arg schlimm, mit der Kinderärztin über das alles zu reden.“
Anne: „Das war mir ganz arg peinlich. Aber sie war ganz lieb und hat gesagt, dass das das selbe ist, wie wenn man eine Brille auf hat. Das fand ich schon ein bisschen lustig. Muss ich jetzt immer Windeln anziehen?“
Beate: „Nein, Anne, ich denke, das machen wir so ähnlich wie am Wochenende. Normalerweise darfst du das selbst entscheiden. Du darfst auch selbst entscheiden, ob du trotzdem aufs Klo gehen willst. Wir gehen jetzt erst mal ins Sanitätshaus. Da bekommen wir ja auch die Windeln, die man wie eine Unterhose anziehen kann. Vielleicht sind die am besten. Da kannst du dann sicher sein, dass niemand eine nasse Hose sieht und du kannst trotzdem ganz normal aufs Klo.“
Anne: „Muss ich mit ins Sanitätshaus? Ich mag lieber im Auto warten.“
Beate: „Ich denke, da müssen wir zusammen rein. Vielleicht müssen die nach deiner Größe schauen.“
Wir steigen ein und fahren los. Es ist aber nur ein kleines Stück und wir sind viel zu schnell da.
Beate: „So, aussteigen, ich denke, den Hasen nehmen wir wieder mit rein. Der hat eben ja auch geholfen.“
Langsam steige ich aus und greife nach Mamas Hand. In der anderen Hand habe ich den Hasen in den Arm geklemmt. Über der Tür ist eine Glocke, das kenne ich nur von kleinen, alten Geschäften. Außer uns ist niemand im Geschäft. Kurz nachdem die Tür wieder zu ist, kommt eine Verkäuferin. Die hat so einen weißen Kittel an, wie ihn auch die Frau in der Apotheke an hat.
Verkäuferin: „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“
Beate: „Guten Tag, wir haben hier ein Rezept vom Kinderarzt.“
Verkäuferin: „Hallo, ich bin Frau Schneider, wie heißt du denn? Dann lass uns mal schauen, was du bekommst.“
Mama gibt ihr das Rezept und sie schaut kurz drauf. Ich verkrieche mich wieder bei Mama.
Beate: „Das ist Anne, ihr ist das aber doch ein bisschen peinlich.“
Verkäuferin: „Ah, o.k. Die haben wir da. Anne, ich verstehe, dass dir das peinlich ist, aber glaub mir, hier kommen immer wieder Kinder rein, die das brauchen. Am besten gehen wir kurz nach nebenan, da habe ich auch verschiedene Muster.“
Beate: „Ich dachte, das hat der Arzt ganz genau drauf geschrieben und wir können da nichts dran ändern. Es hieß, sonst klappt das nicht mit der Krankenkasse.“
Verkäuferin: „Ja, das stimmt schon. Aber wir arbeiten schon lange mit Ihrem Kinderarzt zusammen. Die wollen, dass die Patienten gut versorgt sind. Wenn wir hier feststellen, dass wir da etwas anderes brauchen als auf dem Rezept steht, klären wir das mit denen und die ändern das Rezept ab. Das ist aber eher die Ausnahme, die kennen sich da gut aus. Meist ist das dann nur die Größe. Das machen wir dann aber direkt mit der Praxis.“
Die Verkäuferin führt uns in einen Nebenraum. Hier steht auch so eine Liege wie in der Praxis. Auf der Liege ist ein langes Stück Papier von einer Rolle am Kopfende abgewickelt.
Verkäuferin: „So, Anne, setz dich einfach mal hier her. Ich weiß, das ist dir bestimmt total peinlich, aber das muss dir nicht peinlich sein. Stell dir einfach vor, wir würden für dich ein neues T Shirt aussuchen. Da müssten wir ja auch nach der Größe schauen. Außerdem würdest du da auch gerne entscheiden, welche Farbe und welches Bild du da drauf haben willst. Lass mich gerade mal messen, was du ungefähr für einen Hüftumfang hast.“
Sie holt ein Maßband von einem kleinen Tisch und misst um meinen Bauch.
Verkäuferin: „Okay, da müsste die kleinste Größe passen.“
Ich werde wieder rot und drücke mir meinen Hasen vors Gesicht“
Verkäuferin: „Anne, das muss dir wirklich nicht peinlich sein, ich habe hier immer wieder viel ältere Kinder und sogar Erwachsene, die dasselbe Problem haben. Stell dir mal vor, deine Mutter würde jetzt hier sitzen und du würdest nur zuschauen.“
Ich muss kichern.
Verkäuferin: „Siehst du, ist gar nicht so schlimm. So jetzt erst mal zu der Größe. Ihr bekommt Inkontinenzslips zum kleben und Pants.“
Anne: „Hä? Ich dachte, ich bekomme Pampers.“
Verkäuferin: „Ja, Anne, das ist nur ein anderer Name. Eigentlich bekommst du ja keine Pampers, sondern Windeln. Pampers ist ein Markenname für die Windeln, die eine bestimmte Firma herstellt und weil das die bekannteste Firma ist, sagen viele Pampers obwohl sie Windeln meinen. Bei den Erwachsenen ist das dann noch mal etwas anderes, da finden viele das Wort Windel ziemlich peinlich. Und deshalb heißen da die Windeln zum Kleben dann Inkontinenzslips und die zum hochziehen Pants. Wir müssen beides mal anprobieren. Ich suche hier aus dem Schrank mal jeweils ein Muster raus. Ich würde sagen, deine Mama zieht dir erst mal die zum kleben an. Ich schau da solange weg. Wenn du die an hast, schaue ich mit deiner Mama zusammen, ob die passt. Danach darfst du dann selbst die zum Hochziehen anziehen. Die kannst du dann auch anlassen wenn du willst. Den Rock und die Hose ziehst du am besten vorher aus. Die kannst du zum Schluss wieder anziehen. Hier sind die Muster.“
Sie legt zwei Windeln auf die Liege. Die sind ein ganzes Stück größer als die, die wir im Drogeriemarkt gekauft haben. Ich drücke meinen Hasen wieder an mich. Mama zieht mir die Schuhe, den Rock und die Hose aus. Ich will mich irgendwie lieber nicht bewegen. Das ist halt wieder ziemlich peinlich. Und die Frau weiß ja, warum wir hier sind. Im Drogeriemarkt auf dem Wickeltisch war das schon irgendwie anders. Mama wickelt mich. Die Windel hat vier Klebestreifen, nicht nur zwei, wie die Kinderwindeln. Als Mama fertig ist, hebt sie mich hoch und stellt mich auf den Boden. Die Frau bückt sich zu mir runter und dreht mich einmal um.
Verkäuferin: „Ja, die passt. Jetzt kannst du die wieder ausziehen und dafür die zum Reinschlüpfen probieren. Aufmachen kannst du die bestimmt alleine, du musst nur hier an den Klebestreifen ziehen.“
Die Frau zupft an einem der Klebestreifen, um mir zu zeigen, wie sie das meint. Dann dreht sie sich wieder um.
Beate: „Soll ich dir helfen?“
Ich schüttele den Kopf und öffne die Klebestreifen. Die Windel muss ich wieder runter ziehen, weil sie zwischen meinen Beinen klemmen bleibt. Mama hält mir die Hochziehwindel hin.
Beate: „Schau, das etwas breitere ist hinten. Genau wie bei einer normalen Unterhose.“
Ich schlüpfe rein und ziehe sie hoch. Meine Mama fährt am Rand mit den Fingern entlang.
Beate: „Schau, die Bündchen müssen nach außen, sonst läuft sie zu schnell aus. Da musst du immer nach dem Hochziehen drauf achten.“
Verkäuferin: „Ja, die passt auch gut. Zum Ausziehen kann man die an der Seite aufreißen. Das ist manchmal einfacher beim frisch machen. Dann kannst du dich wieder anziehen. Die Pants kannst du ja gleich an lassen.“
Beate: „Anne, ist es okay, wenn wir die gleich anlassen? Wir müssen ja gleich wieder ein ganzes Stück fahren.“
Ich nicke ein kleines bisschen. Mama hilft mir schnell in die Klamotten.
Verkäuferin: „So, jetzt müssen wir noch nach der Farbe schauen. Die Klebewindeln und die Pants gibt es so weiß, wie diese Muster, aber die gibt es auch mit Kindermotiven: Für die Mädchen mit Einhörnern und für die Jungs mit Autos. Natürlich dürftest du auch die mit Autos nehmen. Schau einfach mal hier auf dem Bildschirm.“
Ich schaue mir die Bilder an, die die Frau auf dem Bildschirm aufgemacht hat. Hm, die mit den Einhörnern sind schon schön, aber dafür sehen sie auch ein bisschen mehr wie Babywindeln aus. Die Weißen sind langweilig und sehen ein bisschen nach Arztpraxis aus.
Anne: „Ich weiß nicht.“
Beate: „Hm, die sehen schon schön aus, aber eigentlich ist das ja relativ egal. Wir verstecken die ja eh unter der Kleidung.“
Verkäuferin: „Sie können auch mischen. Sie bekommen 6 Pakete mit je 30 Stück von denen zum Hochziehen und 6 Pakete mit je 32 Stück zum Kleben. das reicht eigentlich 2 Monate, wenn man von 6 Stück am Tag ausgeht. Wir haben alle 3 Sorten da, ich kann die also auch mischen.
Beate: „Sollen wir dann mehr weiße oder mehr mit den Einhörnern nehmen?“
Anne: „Ich glaube mehr mit Einhörnern, aber die Autos sind auch schön. Können wir dreimal Einhörner und einmal Autos nehmen?“
Verkäuferin: „Also dann je dreimal Einhörner, einmal Auto und zweimal weiß?“
Beate: „Ja, ich denke das passt.“
Verkäuferin: „Dann gehe ich schnell ins Lager und ihr könnt schon vorne an der Kasse warten.“
Die Frau kommt ziemlich schnell wieder und trägt einen riesigen Karton. Der Karton ist braun und in einer Ecke steht etwas drauf. Darunter ist ziemlich klein eine Windel gemalt. Also wenn man nicht genau hin schaut, könnte in dem Karton auch ein Staubsauger drin sein.
Verkäuferin: „Das ist der erste, der zweite kommt auch gleich.“
Als die Verkäuferin mit dem zweiten Karton zurück kommt fragt sie: „Stehen Sie hier vor der Tür? Dann helfe ich noch schnell beim Einladen. Anne, hältst du uns die Tür auf und wir nehmen je einen der Kartons?“
Ich gehe zur Tür und Mama trägt die Kartons mit der Verkäuferin zusammen zum Auto. Danach ist der Kofferraum ziemlich voll.
Beate: „Vielen Dank Frau Schneider.“
Verkäuferin: „Kein Problem, das ist mein Job. Ich wünsche euch dann mal alles Gute.“
Anne: „Auf wiedersehen.“
Ich steige ins Auto und schnalle mich an.
Autor: Anonym (eingesandt via E-Mail)
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Erneut eine schöne Fortsetzung
Ach ist das eine schöne Geschichte. Man kann sich gut rein versetzen. Der Erzählstiel ist kindlich getroffen. Ich mag die Geschichte und lese gerne weiter.
Danke lieber Autor, für Deine Zeit, Mühe und Energie, die Du in die Geschichte steckst.
LG Tinchen