Schicksalhafter Ferienbeginn (23)
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Kapitel 60: Von Intrigen und anderen Halunken
Kahti suchte Sandras Nummer in ihrem Handy. Das Handy klingelte. Sie hoffte, dass sie Sandra jetzt noch erreichen würde. Sie erhielt nach einer Weile, die ihr wie Stunden vorkamen ein Freizeichen.
„Was ist denn?“ fragte Sandra verschlafen.
„Sandra wir haben ein Problem. Die Konferenz wurde verlegt. Die ist schon morgen früh und nicht erst übermorgen!“ berichtete Kathi.
Sandra war urplötzlich hellwach. „Scheiße warum das denn?“ fragte Sandra.
„Keine Ahnung. Ich berate mich gleich mit Tom, aber ich gehe davon aus wir müssen heute Nacht in die Schule. Hoffentlich ist das Band da so wie Leonie es gesagt hat.“ sagte Kathi panisch.
„Verdammt wir können doch nicht einfach so in die Schule einsteigen.“ entgegnete Sandra.
„Das ist mir jetzt gerade ziemlich egal. Überleg mal zur Gerichtsverhandlung sollte ich auch nicht und du hättest mich hin gebracht. Also bist du dabei oder nicht?“ fragte Kathi.
„Klar. Ich treffe euch später an der Schule. Schreib mir wann ich da sein soll.“ sagte Sandra und legte auf. Kathi eilte zu Tom und klopfte an seine Zimmertüre.
„Hey Tom mach auf, es ist wichtig.“ rief Kathi, kurze Zeit später öffnete er die Türe einen Spalt breit, sodass Kathi nur sein Gesicht sehen konnte.
„Wasn los?“ fragte er.
„Die Konferenz ist verlegt wurden. Sie ist schon morgen früh.“ berichtete Kathi ihm.
„Scheiße. Warte in der Küche ich komme mit Leonie rüber.“ sagte er und schloss seine Zimmertüre.
Keine zehn Minuten später kamen Leonie und Tom in die Küche.
„Also die Konferenz ist morgen? Warum das denn?“ fragte Tom.
„Keine Ahnung. Ich habe gerade ein Gespräch oben mitbekommen, dass sie verlegt wurde.“ sagte Kathi.
„Verdammt. Leonie weißt du ob Nina das Band schon in ihrem Schreibtisch versteckt hat?“ fragte Tom.
„Möglich. Sie meinte sie wollte es am Dienstag wenn die Konferenz vorbei ist und Sarah von der Schule geflogen ist, feierlich verbrennen. Möglich, dass sie es am Freitag schon mitgebracht hat.“ erklärte Leonie.
„Hast du herausgefunden warum sie was gegen Sarah hat?“ fragte Kathi.
„Sie hat nur gesagt, dass sie Sarah von früher kennt und noch eine offene Rechnung mit ihr hätte.“ sagte Leonie.
„Verdammt.“ ärgerte sich Kathi.
„Hey jetzt ganz ruhig. Du hast doch bestimmt schon einen Plan oder?“ fragte Tom.
„Klar, aber der wird dir nicht gefallen.“ entgegnete sie.
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„Du hattest Unrecht, der Plan gefällt mir sehr gut.“ sagte Tom, als er mit Kathi und Leonie durch die Dunkelheit schlich.
„Musstest du unbedingt Leonie mitnehmen wollen?“ beschwerte sich Kathi.
„Hey sie ist die einzige, die weiß wo das Band sein könnte. Außerdem meintest du ja auch Sandra mit reinziehen zu müssen.“ entgegnete Tom.
„Ist ja schon gut. Still jetzt wir sind gleich da.“ flüsterte Kathi.
Das Schulgebäude war trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit immer noch hell erleuchtet. Die drei versteckten sich in einem Gebüsch in der Nähe der Sporthalle und warteten auf Sandra, die anscheinend noch nicht da war.
„Bist du sicher, dass sie kommt?“ flüsterte Tom.
„Klar warts ab. Wenn sie in zwanzig Minuten nicht da ist gehen wir rein.“ flüsterte Kathi zurück und schaute auf ihre Uhr. Glücklicherweise konnte man die Zeiger auch im dunklen lesen. Es war kurz nach 4:00. Jetzt würde bestimmt niemand in der Schule sein. Aber in spätestens zwei Stunden mussten sie wieder aus der Schule raus sein, dann würde der Hausmeister seine Runden drehen.
„Verdammt wo ist sie nur?“ fragte Kathi leise.
„Schau mal da ist wer.“ flüsterte Leonie und deutete auf einen Schatten, der sich langsam in ihre Richtung bewegte.
„Hoffentlich ist sie das.“ flüsterte Tom.
„Kathi.“ hörte sie ein leises Rufen.
„Hier drüben.“ antwortete Kathi und war erleichtert, dass es sich bei dem Schatten wirklich um Sandra handelte. Die drei verließen ihr Versteck.
„Ach da ward ihr.“ bemerkte Sandra leise.
„Ja. Ok wir gehen durch die Sporthalle rein. Sandra und ich gehen ins Büro des Rektors und schauen ob wir irgendwas über Nina herausfinden und ihr sucht das verdammte Band. Wir treffen uns dann vor der Aula und verschwinden wieder nach Hause.“ erklärte Kathi den Schlachtplan.
„Was machen wir wenn was schief geht?“ fragte Sandra.
„Erstmal hoffen, dass nichts schief geht.“ entgegnete Kathi. „Und jetzt los.“ befahl sie.
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Kathi und Sandra hatte das Büro des Rektors erreicht. Der Generalschlüssel war ein wunderbares Werkzeug wie sie feststellen mussten. Kathi leuchtete mit ihrem Handy auf die Schränke.
„Ach scheiße die Akten sind alphabetisch sortiert. Nach Nachnamen, wir kennen Ninas Nachnamen nicht.“ bemerkte sie niedergeschlagen.
„Such mal Sarahs Akte.“ sagte Sandra.
„Hä was wollen wir denn mit der?“ fragte Kathi.
„Frag nicht und such mir die Akte.“ entgegnete Sandra.
„Ok Moment. Ah hier ist sie. Die ist echt verdammt dick.“ sagte Kathi und zog die Akte aus dem Schrank und reichte sie Sandra, die daraufhin anfing darin zu blättern und zu lesen.
„Schau mal unter Liebig nach Kathi.“ sagte Sandra.
„Ähm klar wie kommst du drauf?“ fragte Kathi während sie die Akte suchte.
„Naja irgendwoher muss Nina Sarah ja kennen, also probieren wir jetzt einfach mal alle Schülernamen aus, die hier drin stehen.“ erklärte Sandra.
„Ok da finde ich leider nichts.“ sagte Kathi.
„Verdammt. Dann schau mal bei Weber.“ befahl Sandra.
„Ja Moment.“ sagte Kathi und durchsuchte den nächsten Schrank.
„Und?“ fragte Sandra ungeduldig.
„Ja ich habe eine Akte. Aber das ist nicht die von Nina.“ merkte Kathi an.
„Heißt der Schüler Tim?“ fragte Sandra.
„Ähm ja.“ sagte Kathi.
„Ok her damit.“ befahl Sandra und nahm die Akte entgegen und blätterte durch sie.
„Was bringt die Akte?“ fragte Kathi.
„Moment ah hier. Schau mal bitte unter Schuster ob du Ninas Akte da findest.“ sagte Sandra.
„Wenn du meinst.“ sagte Kathi kopfschüttelnd und nahm sich den nächsten Schrank vor.
„Hast du was?“ fragte Sandra nochmal.
„Ähm ja ich hab sie.“ antwortete Kathi triumphierend.
„Sehr schön. Gib mir die bitte mal.“ wie Sandra sie an.
„Klar hier.“ sagte Kathi und reichte Sandra die Akte.
„Ah ja wunderbar. Wir haben unsere Verbindung.“ erklärte Sandra.
„Wie jetzt?“ fragte Kathi verwirrt.
„Hier schau mal in Sarahs Akte. Der erste Vorfall war es nicht ich bin dann zum zweiten.“ erklärte Sandra und deutete auf den Eintrag.
„Der mit der Schneeballschlacht?“ fragte Kathi.
„Ja. Sarah hat einen Jungen ziemlich direkt am Kopf getroffen in dem Schneeball war ein Stein.“ erklärte Sandra.
„Autsch.“ kommentiere Kathi.
„Ja. Es ist wohl ne Narbe zurückgeblieben. Der Junge den sie getroffen hat war Tim. Nina ist seine Schwester.“ erklärte Sandra.
„Ah so bist du auf die Nachnamen gekommen.“ staunte Kathi.
„Ja. Pack Sarahs Akte zurück. Die beiden nehmen wir mit und dann lass uns verschwinden. Wir sind schon viel zu spät dran.“ sagte Sandra.
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Leonie und Tom bahnten sich ihren Weg zur Schülerzeitung. Als sie dort angekommen waren, atmete Leonie erleichtert auf.
„Hey du kannst dich jetzt nicht ausruhen. Der schwierige Teil kommt erst noch.“ sagte Tom.
„Ok siehst du den großen Schreibtisch?“ fragte Leonie.
„Klar ist das Band da drin?“ fragte Tom.
„Möglicherweise.“ entgegnete Leonie.
„Ok ich schau mir das mal an.“ sagte ihr Bruder und untersuchte den Schreibtisch.
„Das scheiß Ding ist abgeschlossen. Warum geben sie euch abschließbare Schreibtische?“ fragte er.
„Naja ganz einfach. Damit wir unsere Artikel darin lagern können und uns keiner unsere Ideen klaut.“ erklärte Leonie.
„Na toll. Weißt du wo der Schlüssel ist?“ fragte Tom.
„Keine Ahnung.“ sagte Leonie.
„Dann hilf mir mal suchen.“ forderte er sie auf.
Beide suchten im Schein ihrer Handy nach dem Schlüssel fanden ihn aber einfach nicht.
„Verdammte Scheiße.“ beschwerte sich Tom.
„Kriegst du das nicht so auf?“ fragte Leonie.
„Aufgehebelt auf keinen Fall. Die Lücke ist zu schmal.“ erklärte er Leonie.
„Und was ist wenn du es hiermit versuchst?“ fragte Leonie und reichte ihm eine ihrer Haarklammern.
„Ich kanns mal versuchen. Leuchte mal bitte auf die Schublade.“ weis er Leonie an und versuchte mit der Haarklammer das Schloss zu knacken. Es dauerte eine ganze Weile dann hörten beide das erlösende Klack des Schlosses.
„Perfekt.“ sagte Leonie.
„Abwarten.“ entgegnete Tom und zog die Schublade auf. „Leuchte mal hier rein.“ sagte er und fing an die Schublade zu durchsuchen. „Ah hier ich glaube ich habe etwas gefunden.“ sagte Tom und zog eine kleine Kassette hervor.
„Sarahs Rettung. Die blöde Kuh hat es auch noch drauf geschrieben.“ amüsierte sich Tom.
„Dann lass uns schnell zu den anderen.“ sagte Leonie.
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Etwa zeitgleich kamen sie vor der Aula an.
„Habt ihr alles?“ fragte Tom.
„Ja und ihr?“ fragte Kathi.
„Klar jetzt raus hier.“ forderte er die anderen auf.
Plötzlich ging das Licht an und blendete alle für einen kurzen Moment.
„Scheiße es ist 6:00 der Hausmeister kommt.“ sagte Sandra.
„Mist. Hier findet der uns sofort.“ stellte Tom fest.
„Ok ganz ruhig wir improvisieren. Leonie hier hast du die Akten. Pass gut darauf auf. Merk dir bitte Nina ist die Schwester von dem anderen Schüler, dessen Akte du hast. In Ordnung?“ fragte Kathi und reichte ihr die Akten.
„Ja.“ antwortete Leonie verwirrt.
„Tom gib ihr deinen Generalschlüssel und das Band.“ forderte Kathi ihn auf.
„Klar.“ sagte er und gab Leonie das Band und den Schlüssel.
„Leonie du versteckst dich in der Aula. Da gibt es einen Nebenraum, da schaut nie jemand rein. Von dem hat Svenja mir mal erzählt. Egal was passiert du musst mit dem Band zur Konferenz gelangen. Die ist um 8:00 neben dem Lehrerzimmer. Alles verstanden?“ fragte Kathi.
„Ja und ihr?“ fragte Leonie.
„Wir versuchen hier raus zu kommen. Und jetzt schnell.“ sagte Kathi.
Leonie verschwand in der Aula und versteckte sich in dem kleinen Nebenraum. Kathi und der Rest schlichen durch die Gänge in Richtung Ausgang.
„Der Plan ist bescheuert Kathi.“ merkte Tom an.
„Das war das beste was mir gerade einfiel.“ erklärte sie.
„Na toll.“ erwiderte Tom.
Sandra, die an der Spitze der drei ging, blieb plötzlich stehen.
„Ähm ich glaube wir haben ein Problem.“ sagte sie.
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Das Telefon klingelte. Eine seltsame Uhrzeit für einen Anruf stellte Helen fest, hob aber trotzdem ab.
„Kraus guten Morgen.“ begrüßte sie den Anrufer.
„Guten Morgen Frau Kraus. Schmitz von der Polizei. Vielleicht erinnern sie sich?“ begrüßte er sie.
„Natürlich. Was kann ich für sie tun?“ fragte Helen.
„Wir haben hier ihre Tochter und zwei ihrer Freunde auf dem Revier. Die drei wurden dabei erwischt wie sie sich in der Schule herumgetrieben haben.“ erklärte er Helen.
„Bitte was? Sie meinen doch nicht etwa Sarah?“ fragte Helen.
„Ähm nein Katharina.“ entgegnete Kommissar Schmitz.
„Das wird ja immer besser. Wer ist bei ihr?“ fragte Helen.
„Ähm lassen sie mich mal schauen. Ich habe hier einmal Sandra und Tom.“ antwortete Kommissar Schmitz.
„Super ausgerechnet heute. Ich muss mit Sarah zu einer Schulkonferenz, ich schicke ihnen meinen Lebensgefährten vorbei. Das ist der Vater von Tom.“ sagte Helen.
„Kein Problem.“ sagte Kommissar Schmitz und wollte gerade auflegen als Stefan in die Küche kam.
„Die Kinder sind weg.“ sagte er entsetzt.
„Warten sie nochmal kurz.“ sagte Helen in den Hörer. „Kathi und Tom sind bei der Polizei, sie sind in die Schule eingebrochen.“ erklärte Helen.
„Na toll und wo ist Leonie?“ fragte Stefan.
„Wie sie ist auch weg?“ fragte Helen.
„Ja ist sie.“ sagte Stefan.
„Ähm Herr Schmitz war zufälligerweise auch die Tochter meines Lebensgefährten bei den dreien? Sie heißt Leonie.“ fragte Helen.
„Nein leider nicht. Wir fragen die drei gleich, wenn ihr Lebensgefährte hier ist.“ sagte der Kommissar und legte auf.
„Leonie ist nicht bei der Polizei.“ erklärte Helen.
„Scheiße.“ sagte Stefan.
„Pass auf du fährst zur Polizei und ich gehe mit Sarah zur Konferenz. Die drei können dir bestimmt sagen wo Leonie steckt.“ erklärte Helen.
„Von mir aus, aber Kathi halte ich ne gehörige Standpauke.“ sagte er.
„Unbedingt.“ sagte Helen und machte sich auf den Weg um Sarah zu wecken, während Stefan sich auf den Weg zur Polizei machte.
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Leonie hatte ihr Handy ausgeschaltet und wartete weiter in ihrem Versteck. Inzwischen füllte sich die Schule mit Schülern, dass konnte sie hören. Sie wollte bis kurz nach dem Beginn der ersten Stunde warten und dann schnell zum Konferenzraum schleichen. Der Gong ertönte. Das Zeichen für die erste Stunde. Sie zählte bis 300 das sollte reichen, damit niemand mehr auf den Fluren war.
Als sie fertig war, schlich sie vorsichtig aus ihrem Versteck und eilte möglichst unauffällig zu dem Raum in dem die Konferenz stattfinden sollte. Sie konnte den Raum schon sehen und rannte darauf zu als sie plötzlich hinter sich ihren Namen hörte. Sie drehte sich kurz um und sah Herrn Schmidt.
„Was machst du denn hier. Du musst doch schon längst im Unterricht sein.“ merkte er an und kam näher.
„Ähm ich musste mal eben zur Toilette.“ versuchte Leonie sich raus zu reden.
„Hier sind keine Toiletten.“ entgegnete er.
„Nicht?“ fragte Leonie.
„Nein. Also ab in die Klasse.“ forderte er sie auf.
„Das geht nicht. Tut mir leid.“ sagte Leonie und rannte auf die Tür zu und riss diese mit Schwung auf.
Kapitel 61: Die Konferenz
Sarah war eigentlich alles egal. Ihre Mutter hatte ihr davon erzählt, dass Kathi, Sandra und Tom bei der Polizei seien und sie hatte sich während der gesamten Autofahrt darüber aufgeregt und Sarah ausgefragt ob sie etwas darüber wusste. Sarah gab nur einzelne Worte von sich und keine ganzen Sätze. Helen hatte es schließlich aufgegeben etwas aus ihr heraus zu kriegen. Sie war mit Sarah direkt in den Konferenzraum geeilt. Durch die nächtlichen Ereignisse verzögerte sich natürlich der Beginn.
„Der Hausmeister hat sie in der Sporthalle gefunden.“ erklärte Herr Krautscheidt.
„Hat er auch Leonie gesehen?“ fragte Helen.
„Nein von der fehlt jede Spur. Weiß Sarah mehr?“ fragte er.
„Anscheinend nicht. Ich habe das Gefühl die steht völlig neben sich.“ sagte Helen mit einem Unterton von Mitleid.
„Naja ist halt keine schöne Situation und dabei hat das Schuljahr echt gut für sie angefangen.“ erklärte er.
„Ja. Was ist jetzt eigentlich mit den drei andern?“ fragte Helen.
„Ich denke die werden ebenfalls eine Konferenz kriegen, aber bislang haben sie sich ja nichts zu Schulden kommen lassen, also kommt da vermutlich weniger auf die drei zu.“ erklärte er.
„Gut.“ entgegnete Helen.
„Sollen wir dann anfangen.“ fragte er.
„Ja bringen wir es hinter uns.“ sagte Helen und setzte sich hinter Sarah.
„Also Sarah. Wir haben die Konferenz wegen des abgedruckten Interviews einberufen.“ erklärte er und las den Artikel nochmals vor. „Dazu haben wir diese Tonaufnahme, die zweifelsfrei deine Stimme enthält und als Grundlage für diesen Artikel gedient hat. Möchtest du hierzu etwas sagen?“ fragte der Rektor.
„Ist doch egal was ich sage, sie glauben mir sowieso nicht. Bringen sie die Nummer hier einfach schnell zu Ende.“ sagte Sarah.
Herr Krautscheidt wollte gerade etwas sagen als die Türe mit einem fürchterlichen Getöse aufflog und Leonie in den Raum stürzte. Sie verlor den Halt und stürzte zu Boden. Herr Schmidt eilte ebenfalls zur Türe.
„Was ist denn hier los?“ fragte Herr Krautscheidt wütend.
„Leonie was machst du hier?“ fragte Helen genauso wütend.
Leonie richtete sich auf.
„Ihr macht einen großen Fehler.“ fing sie an zu erklären.
„Ich glaube du machst einen Fehler.“ schaltete sich Helen ein. „Kannst du mir mal erklären wo du heute Morgen warst?“
„Ähm in der Schule.“ gestand Leonie.
„In der Schule mit Tom, Sandra und Kathi oder wie?“ fragte sie weiter.
„Ja.“ sagte Leonie.
„Na toll und warum bist du nicht bei den anderen?“ fragte Helen weiter.
„Ich sollte mich verstecken und hier hin kommen.“ erklärte Leonie.
„Warum der ganze Aufwand Leonie?“ fragte Herr Krautscheidt, der sich inzwischen wieder etwas gefangen hatte.
„Erzähle ich ihnen, aber nur wenn sie mit bis zum Ende zuhören. Versprochen?“ forderte Leonie.
„Na gut dann setz dich mal und erzähl uns was du weißt. Herr Schmidt ich denke sie können in den Unterricht.“ sagte er und Herr Schmidt verließ den Raum.
„Also Leonie wir hören.“ sagte der Reakto als Herr Schmidt den Raum verlassen hatte.
Leonie berichtete alles was die letzten Tage passiert war, wie sie und die anderen ihren Plan geschmiedet und umgesetzt hatten. Zuletzt schilderte sie die Ereignisse der letzten Nacht.
„Das klingt aber sehr abenteuerlich und weit hergeholt was du uns hier erzählst.“ schlussfolgerte der Rektor.
„Leonie er hat Recht.“ meldete sich Sarah zu Wort.
„Ich kann es aber beweisen.“ sagte Leonie.
„In Ordnung, dann bitte.“ forderte sie der Rektor auf. Leonie ging zu ihm und legte die beiden Akten, die sie unter ihrer Jacke versteckt hatte und die Kassette auf den Tisch.
„Bitteschön.“ sagte sie und setzte sich wieder.
„Dir ist klar, dass das Akten aus meinem Büro sind?“ fragte er.
„Ja. Schon klar, ich kann mir schon vorstellen, dass das Ärger gibt.“ antwortete Leonie und schaute zu Helen, die alles andere aus freundlich schaute.
„Was haben die Akten hier mit zu tun und was ist das für ein Band?“ wollte der Reaktor wissen.
„Das ist die Originalaufnahme von Sarah.“ sagte Leonie.
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Leonie setzte sich an ihren Schreibtisch. Nina kam auch gerade rein. Sie hatte verdammt gute Laune.
„Hi warum hast du denn so gute Laune?“ fragte Leonie ahnungslos.
„Die Konferenz von Sarah wurde verlegt. Die war schon heute.“ antwortete sie freudestrahlend.
„Achso ja habe ich mitbekommen ich wollte dazu gerade was schrieben.“ entgegnete Leonie.
„Oh ja tob dich richtig aus.“ forderte sie Leonie auf und setzte sich auf ihrem Platz.
Die Türe zu ihrem Büro wurde langsam geöffnet. Sarah betrat den Raum.
„Ach ne ein letzter Besuch zur Feier des Tages?“ fragte Nina sie gefolgt von einem diabolischen Lachen.
„Möglich.“ entgegnete Sarah abgekämpft.
„Na was willst du hier?“ fragte Leonie mit einem Unterton der alles andere als einladend klang.
„Euch beglückwünschen. Eure Hexenjagd auf mich hat ja wunderbar funktioniert. Das Tonband hat mir echt den Rest gegeben.“ erklärte Sarah.
„Tja da hat jemand geholfen. Du errätst niemals wer.“ erwiderte Nina.
„Ist mir ziemlich egal. Mir ist eigentlich alles egal.“ kommentiere Sarah.
„Tja dann ist es dir wohl auch egal, wenn du jetzt aufs Internat darfst?“ fragte Nina.
„Woher weißt du denn davon?“ entgegnete Sarah neugierig.
„Tja ich würde sagen, dass ich die Info von deinem Vater bekommen habe.“ antwortete Nina.
„Wie jetzt?“ fragte Sarah verwirrt.
„Ach Dummerchen. Glaubst du eigentlich das hätte ich alles alleine bewerkstelligt. Er war fleißig an der Planung und Durchführung beteiligt.“ sagte Nina lachend.
„Woher kennst du ihn überhaupt?“ fragte sie.
„Ach der ist mit meiner Mutter zusammen. Wir haben schnell ein gemeinsames Interesse gefunden.“ erklärte Nina.
„Es ist ziemlich dumm mir das alles zu erzählen. Ich könnte ja gleich zum Rektor gehen und ihm das erzählen.“ merkte Sarah an.
„Und der glaubt dir noch was? Ich glaube nicht, dass du auch nur eine Person von einer so absonderlichen Theorie überzeugt bekommst.“ erklärte Nina.
„Sehe ich genauso.“ sagte Leonie und ging auf Sarah zu. „Am besten gehst du jetzt, wir haben noch zu arbeiten.“
Sarah war die Diskussion sowieso leid und verließ den Raum.
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„Glaubt ihr Sarahs Konferenz ist gut verlaufen?“ fragte Sandra die anderen.
„Keine Ahnung.“ antwortete Kathi.
Sie saßen immer noch auf dem Polizeirevier fest. Stefan hatte sich Kathi und Tom vorgenommen und ihnen eine Standpauke gehalten, die alles bisherige in dieser Richtung übertraf. Vor allem, weil erst spät eine Mitteilung von Helen kam, dass Leonie in der Schule war, sorgte dafür, dass Stefan sich aus Sorge um Leonie nahezu in Rage geredet hatte. Die drei hatten ihre Aussagen gemacht. Jetzt waren Stefan und Sabine, die eine ähnlich gute Laune wie Stefan hatte bei Kommissar Schmitz und klärten noch ein paar Angelegenheiten.
„Ich glaube Leonie hats geschafft.“ bemerkte Tom.
„Hoffentlich, sonst ist der ganze Ärger umsonst.“ warf Sandra ein.
„Ach komm das hat doch irgendwo Spaß gemacht.“ merkte Tom an.
„Dir vielleicht. Mir definitiv nicht.“ sagte Sandra.
„Ach komm ich fand das auch aufregend.“ sagte Kathi.
„Naja aufregend vielleicht.“ antwortete Sandra und rang sich ein kleines Lächeln ab.
Sabine und Stefan waren fertig und kamen zu ihnen.
„So wir können jetzt fahren.“ sagte Stefan.
„Also auf mit euch.“ forderte Sabine die drei auf.
Die drei standen auf und verließen das Revier. Die Fahrten nach Hause waren sehr schweigsam. Alle wussten, dass es zu Hause mit Sicherheit eine weitere Standpauke geben würde. Stefan schickte die beiden zuerst in ihr Zimmer und machte ihnen klar, dass es nochmal ein Gespräch geben würde wenn Helen zurück wäre. Diese versuchte er dann anzurufen und hoffte, dass die Konferenz schon vorbei war.
„Hi Stefan.“ begrüßte ihn Helen.
„Hi ich hab die beiden abgeholt, die sind in ihren Zimmern.“ antwortete er ihr.
„Hast du ihnen schon ein paar Takte erzählt?“ fragte Helen.
„Klar, aber wenn du zurück bist, darfst du auch gerne nochmal was dazu sagen. Weißt du was Neues wegen Leonie?“ fragte er besorgt.
„Ja die ist hier bei mir. Sie kam urplötzlich in die Konferenz gestürmt.“ erklärte Helen.
„Und wo war sie?“ fragte Stefan.
„Sie hat sich in der Schule versteckt. Das ist eine ziemlich lange und komplizierte Geschichte, die muss ich dir später erzählen. Du brauchst dir auf jeden Fall keine Sorgen zu machen ihr geht es gut.“ antwortete Helen.
„Gut. Was ist mit Sarah?“ fragte Stefan.
„Auf die warte ich gerade.“ sagte Helen.
„Wie jetzt ist die Konferenz immer noch am Laufen? Warum bist du nicht mit drin?“ fragte er.
„Ne die Konferenz ist schon vorbei. Das ist sagen wir ähnlich kompliziert wie die Sache mit Leonie.“ sagte Helen.
„Dann sag mir wenigstens mal wie die Konferenz ausgegangen ist.“ forderte Stefan sie auf.
„Welches Ergebnis möchtest du? Das was wir hier gerade basteln oder das richtige?“ fragte Helen.
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Sarah merkte, dass die letzten Tage sie jeglicher Kraft beraubt hatten. Selbst das Gespräch mit Nina war anstrengend gewesen. Sie sehnte sich nach ihrem Bett, auch wenn sie dort schon mehr als genug Zeit verbracht hatte. Sie schlenderte die Flure entlang zum Büro des Rektors. Die Sekretärin schaute kurz hoch und beachtete Sarah dann nicht mehr weiter. Sarah ging einfach in das Büro und ließ sich müde auf den Stuhl vor dem Tisch des Rektors fallen.
„Und hat es geklappt?“ fragte Helen, die am Fenster stand.
Sarah nickte.
„Wunderbar hast du das Band?“ fragte der Rektor.
„Hier bitte.“ sagte Sarah und zog eine kleine Kassette aus ihrer Tasche, die Leonie ihr gerade unauffällig in die Tasche gesteckt hatte.
Herr Krautscheidt nahm sich die Kassette und legte sie in sein Diktiergerät und spielt sie ab.
„Ähm Frau Kraus das sollten sie hören.“ sagte er ihr und reichte ihr das Gerät. Helen spulte das Band zurück und mit jedem Satz wurden ihre Augen größer.
„Das gibt es doch nicht.“ sagte sie als das Band vorbei war.
„Ich stimme ihnen zu.“ sagte der Rektor.
„Reicht das denn jetzt um den ganzen Spaß mit der Konferenz zu beenden?“ fragte Helen.
„Natürlich. Warten sie kurz.“ sagte er und nahm sich ein paar Zettel von einem Stapel, füllte sie aus und unterschrieb sie. „So das mit dem Verweis von der Schule ist erstmal vom Tisch.“ ergänzte er und wandte sich an Sarah: „Sarah ich muss mich bei dir entschuldigen. Was uns an Beweisen vorgelegt wurde, war einfach zu eindeutig um dir zu glauben.“
„Schon gut. Ich hab schon selber geglaubt, dass ich das alles gesagt hätte.“ entgegnete Sarah.
„Ich muss mich natürlich auch bei dir entschuldigen.“ sagte ihre Mutter und umarmte sie.
„Schon gut.“ wiederholte Sarah. „So und was machen wir jetzt mit Nina?“ fragte Sarah.
„Du machst nichts.“ sagte der Rektor.
„Würden sie mir möglicherweise einen kleinen Gefallen tun?“ fragte Sarah.
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Leonie saß noch immer mit Nina in den Räumlichkeiten der Schülerzeitung als eine Durchsage begann.
„Achtung! Die Schülerin Sarah Kraus ist von der Schule verwiesen. Ihre Ämter stehen für Neuwahlen zur Verfügung. Bitte meldet euch im Sekretariat sofern Interesse besteht.“ hörten beide die Stimme des Rektors.
„Ah wunderbar nicht? Das ist Musik in meinen Ohren.“ sagte Nina lachend.
„Ja hat doch echt super geklappt und was machen wir jetzt?“ fragte Leonie.
„Na feiern, nein erstmal werden wir dieses dämliche Band los.“ sagte sie und kramte in ihrer Schublade. „Ah da ist es ja.“ sagte sie und holte die Kassette hervor.
„Ist das das Band mit der Aufnahme von Sarah?“ fragte Leonie.
„Ja und das landet jetzt schon in einem kleinen Feuer.“ erklärte Nina lachend.
„Cool.“ stimmte Leonie zu.
„Ja möchtest du mitkommen und den Anblick genießen wie das einzige was Sarah hätte retten können in Rauch aufgeht?“ bot sie Leonie an.
„Klar.“ bestätigte Leonie.
„Na dann komm.“ sagte Nina und rannte Richtung Türe.
Nina führte Leonie zu einem abgelegenen Teil der Schule hinter der Sporthalle.
„So hier machen wir unser kleines Feuerchen.“ sagte Nina und holte eine schwarze Tüte aus einem Regenrohr. „Ich habe schon lange darauf gewartet. Ohne dich hätte ich Sarah bestimmt niemals so mürbe bekommen, dass sie beinahe widerstandslos ins Verderben gerannt ist.“ freute sich Nina.
„Gern geschehen.“ sagte Leonie und hoffte, dass sie nicht auffliegen würde.
Nina hatte sich inzwischen aus den kleinen Holzstücken aus der Tüte eine kleine Feuerstelle gebaut und zündete die gerade an. Die Kassette legte sie auf das Feuer und schaute gespannt zu wie das Band sich langsam auflöste.
„Weißt du eigentlich mag ich Feuer.“ kommentiere Sarah die sich gegen eine Wand gelehnt hatte und die Szenerie gespannt beobachte.
„Was willst du denn noch hier?“ fragte Nina und ärgerte sich, dass Sarah ihren Moment des Sieges unterbrach.
„Interessiert dich das wirklich?“ fragte Sarah.
„Nein eigentlich nicht, aber ich finde du solltest dich verziehen. Schau mal hier ins Feuer, da geht deine Rettung gerade in Flammen auf. Das ist das Orignalband.“ erklärte sie Sarah lachend.
„Ja ich weiß.“ kommentiere Sarah.
Ninas Lachen verstummte. „Ähm und warum reagierst du dann so gelassen?“ fragte sie verwundert.
Sarah schaute auf ihr Handy.
„Sag mal willst du mir auch mal antworten?“ fragte Nina wütend.
„Das erledigen andere für mich in 3..2..1.“ sagte Sarah und eine neue Durchsage wurde gesprochen.
„Ich bitte nochmals um eure Aufmerksamkeit. Es ist gerade eben ein Fehler unterlaufen. Sarah Kraus wurde nicht der Schule verwiesen, ich wiederhole, Sarah Kraus wurde nicht der Schule verwiesen. Die Schülerin Nina Schuster kommt bitte in das Büro des Reaktors.“
„Was wie?“ fragte Nina verwirrt.
„Tja. Ich würde sagen zu früh gefreut. Leonie komm wir gehen.“ sagte Sarah.
„Ok ich komme.“ rief Leonie und beide ließen Nina alleine zurück.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
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Man, die Warterei zerrt echt an den Nerven.
Jetzt darf ich wieder drei bis vier Wochen warten, ehe der nächste Teil kommt.
Ich freue mich über die Aufklährung dieser ganzen Intrigen. Ich bin Feund von Krimis gewsen, bei dieser Geschichte bin ich froh weiter gelesen zu habe. Ich hoffe das die Familienverhältnisse bald bereinigt sind. Nun kann ich den nächsten Teil garnicht mehr erwarten! Schreib bitte bald weiter!
Mahlzeit sollte am besten noch einmal in die Schule gehen ?
Zwischen 23 und 22 waren es gerade mal 6 ( SECHS ) Tage !!!!!!!!!!
Die folgen sind so spannend.
Ich hoffe die Geschichte geht noch ewig weiter……..
Definitiv eine super Story bis hier hin, ich freue mich darauf wie es weitergeht
Bitte weiter schreiben
@swb
Es war im übertragenen Sinne gemeint, dass du das nicht verstehst.. ?