Projekt „Z“ (1)
Windelgeschichten.org präsentiert: Projekt „Z“ (1)
Zitternd und vorsichtig schob sie ihre Beine aus dem Bett. Es dauerte einige Minuten, bis sich die tanzenden, roten Schleier vor ihren Augen etwas gelüftet hatten und sie nicht mehr das Gefühl hatte jede Sekunde in Ohnmacht zu fallen. Sie stemmte sich ächzend hoch und wankte mehr als sie lief in das Badezimmer. Ihr unsteter Blick fiel auf die zwei leeren Tuben Beta-Isadona, eine Packung Wundkompressen und zwei Rollen Leukoplast, davon eine angefangen und achtlos wieder auf die weiße Fliesenablage unter dem breiten Spiegel geworfen. Eine der hellen Fugen war noch leicht rötlich verfärbt. Wenig verwunderlich, hatte sie doch gestern Abend nur noch sehr flüchtig saubergemacht. Sie stützte sich an der Vorbauwand über der Toilette ab, schüttelte leicht den Kopf um die Benommenheit loszuwerden und zog dann vorsichtig ihren hochschließenden Schlüpfer herunter. Aktuell waren Modefragen wirklich ihr kleinstes Problem. In der Mitte des Schlüpfers klebte eine Hygieneeinlage und sie bekämpfte die aufsteigende Übelkeit, als sie die zähen, braunen, schleimigen Fäden sah, die zwischen ihrer Vagina und der Einlage in der Luft hingen und sich ekelhaft langsam aus ihrem Körperinneren herauszogen und einer nach dem anderen auf die Einlage tropften. Sie rollte in großer Hast eine größere Menge Toilettenpapier ab, wischte sich sauber und riss die Einlage heraus. Peinlich achtete sie darauf, dass sie mit den Händen nicht den Schleim berührte. Dann sah sie, dass die Einlage zwar ein größeres Unglück verhindert hatte, aber eben nicht alles zurückgehalten hatte. Als sie spürte, dass es bereits wieder aus ihr herausfloss, riss sie eine frische Einlage aus der Packung und presste diese mit einer Hand in ihren Schritt. Mit der anderen Hand stemmte sie sich hoch und wankte dann zurück ins Schlafzimmer, um sich einen neuen Schlüpfer zu organisieren nachdem der Alte ein Fall für die Wäsche oder den Mülleimer war. Sie zog eine Schublade auf, griff hinein, zog einen neuen Schlüpfer heraus und blieb beim Zurückziehen der Hand mit einem Fingerverband bestehend aus Leukoplast und Kompressen an der Kante der Schublade hängen. Mit einem vernehmlichen, reißenden Geräusch riss das Leukoplast von ihrem Mittelfinger ab. Die festgeklebten Kompressen rissen ab und schickten Wellen heißen, üblen Schmerzes durch ihren Finger, ihre Hand, ihren Arm und ihre Schulter. Sie japste und starrte auf ihren stark blutenden Finger und erkannte stöhnend, dass nun kein Fingernagel mehr das Nagelbett bedeckte. Langsam, fast wie in Zeitlupe fiel ein Blutstropfen zu Boden – und die junge Frau bewusstlos hinterher.
Sie fror erbärmlich als sie wieder zu sich kam. Sie versuchte sich hochzustemmen, sackte aber wieder zurück. Sie schaute ihre Finger und erschrak: Der Finger, an dem der Verband und Nagel abgerissen war hatte zwar mittlerweile wohl aufgehört zu bluten, lag aber in einer stattlichen Blutlache. Das Nagelbett glänzte bräunlich und schmerzte höllisch. Das Gleiche galt auch für die anderen sieben betroffenen Finger, wo die Verbände komplett durchgeweicht waren. Sie kroch und robbte zur Türe des Badezimmers, schob diese auf und spürte in diesem Moment, wie es warm zwischen ihren Beinen hervorlief. Sie wusste, dass sie Hilfe brauchte. Schnell. Mit letzter Kraft zog sie sich im Flur an der Kommode hoch und riss das Schnurlostelefon herunter. Vor Schmerzen stöhnend drückte sie zweimal die Taste „1″ und einmal die „2″, ehe sie den Anruf mit einem Druck auf die Taste mit dem grünen Hörer begann: „Rettungsleitstelle Steinfurt, wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich brauche Hilfe!“, stöhnte sie.
„Wo befinden Sie sich?“
„Ibbenbüren“, sie hustete qualvoll: „Rohmannstraße 33″
„Ist dies ein Einfamilienhaus?“
„Ja.“
„Ich schicke jemand hin.“
„Danke.“
„Was ist passiert?“
„Ich … weiß nicht.“, sie hustete wieder: „Mir geht es nicht gut.“
„Seit wann geht es Ihnen schlecht?“
„Ich …“, dann verlor sie wieder das Bewusstsein. Die Disponentin in der Rettungsleitstelle hörte nun nur noch den rasselnden Atem und alarmierte sofort zusätzlich einen Notarzt und ein Gerätefahrzeug der Feuerwehr sowie die Polizei.
„Wo bin ich?!“, rief sie und setzte sich auf.
„Ruhig, Sarah, ruhig.“, sie erkannte die Stimme. Es war die ihres Freundes.
„Was ist … passiert?“
„Versuche nicht zu sprechen, mein Schatz.“
Mühsam drehte sie den Kopf und sah in seine wässrigen Augen. Was war denn nur los? Und verdammt! Ihre Nase juckte wie verrückt. Sie hob ihren rechten Arm und wollte sich kratzen, stellte dann aber fest, dass sie ihre Finger nicht bewegen konnte. Weder der Daumen noch einer der anderen vier Finger ließ sich in irgendeiner Form bewegen. Sie hob den Arm noch weiter und erschrak: Ihr kompletter Unterarm inklusive Hand und alle fünf Finger waren in einen geradezu lächerlich dicken Verband gehüllt, der wohl auf der Unterseite aus einer Gipsschiene bestand. Dann hob sie den linken Arm. Hier sah es kaum besser aus: Einziger Unterscheid war, dass ihr Daumen zwar in einem Verband steckte, nicht jedoch auf der Gipsschiene fixiert war.
„Was ist hier los?!“, fragte sie verständnislos und den Tränen nahe.
„Es geht dir nicht so gut.“, sagte ihr Freund: „Gar nicht gut.“
„Wann kommt … wann kommen die Verbände ab?“
„Das ist noch nicht klar.“
„Seit wann bin ich hier?“
„Seit etwa“, er blickte auf die Uhr: „fünfeinhalb Stunden.“
„Oh.“, sagte sie: „Und … kannst du meine Nase kratzen?“
„Nein, das wird nicht gehen.“
„Wieso?“
„Weil da ein Pflaster draufklebt.“, erklärte eine Frau, die in ihr Gesichtsfeld trat: „Ich bin eine der diensthabenden Pflegekräfte auf der Station.“, sie zeigte auf ihr Namensschild: „Patricia Reiter. Ich muss eben mal unten rum kontrollieren, ok?“
„Ich denke, ok…?“, antwortete sie. Sie war komplett überrumpelt.
„Dann mal los.“
Die Pflegerin schlug die Decke zurück und die junge Frau sah, dass ihr Unterleib in einer Netzhose steckte. Die Pflegerin streifte sich Einweghandschuhe über und zog die Netzhose ein Stück herunter, klappte die Einlagen herunter und hörte die junge Frau stöhnen, als sie die Einlagen vorsichtig von den Schamlippen zog. Dicker, dunkelbrauner Schleim tropfte aus ihrem Vagina in die durchgeweichte Einlage.
„Das sieht nicht so gut aus.“, sagte die Pflegerin nachdenklich und in dem Moment lief etwas Urin über Patricias Hände: „Ich mache dir jetzt frische Vlieswindeln rein.“
„Windeln?“, echote sie entsetzt.
„Keine Sorge, das sind eher breite Monatsbinden. Davon kriegst du eine unter den Po und zwei in die Mitte. Dass nicht alles ins Bett geht.“
Ungläubig schüttelte sie den Kopf und ließ die Pflegerin gewähren. Im Anschluss begann die Pflegerin zu erklären und mit jedem Satz wuchs ihre Verzweiflung.
Autor: Dreamwalker (eingesandt via E-Mail)
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Ziemlich blutiger Anfang.
Kann ich noch nicht beurteilen, ich warte erst mal Teil zwei ab.
Verdammt gut geschrieben, ich bin beeindruckt und gespannt, was kommen mag. Auch wenn das ganze natütlich Ekel hervorruft.
Eine Geschichte, die zwar gruselig Anfängt, aber vermutlich noch einiges mehr zu bieten hat – ich freue mich auf die Fortsetzung
Ich freue mich, dass die Geschichte – trotz eines „harten“ Einstiegs – Anklang findet. In den kommenden Tagen werden die nächsten Teile eingereicht, die etwas schonender mit dem Nervenkostüm der Leser umgehen.
Ich kann nicht beurteilen, ob die Geschichte gut oder schlecht ist, da ich beim Lesen buchstäblich kurz davor war zu erbrechen, nur weiß ich nicht, ob das daran liegt, dass der Inhalt sehr gut verbalisiert wurde, oder eben am Gegenteil.
Vielen Dank für den Kommentar. Wie gesagt: Ab dem nächsten Teil wird etwas schonender mit den Nerven umgegangen. Für diejenigen Leser, denen das „zu heftig“ ist, erscheint hoffentlich in Kürze eine weitere Veröffentlichung, welche sich nicht im Clinical-Bereich bewegt.
Ich kann schon einmal vorweg nehmen: Projekt „Z“ verlässt diesen Bereich ebenfalls ab Teil 6.
Tut mir leid wenn ich das sage, aber das war mit Abstand das ekelhafteste was ich je in meinem Leben gelesen habe.
Nimm es bitte nicht persönlich, allerdings kann ich mir so etwas nicht unbedingt etwas anfangen.
Daher werde ich auf eine Bewertung der Geschichte verzichten
Vielen Dank auch für diesen ehrlichen Kommentar. Und ja, mir ist klar, dass dieser Stoff nicht für jedermann / -frau zu lesen ist und sicher einige Leser arg strapaziert. Ich hoffe, dass die nächste Story, die eher „klassisch“ – sofern es so etwas in diesem Genre gibt 😉 – geschrieben ist, dir eher zusagt.
Gerne möchte ich dich einladen, dieser Story wieder ab Teil 6 zu folgen, da ab diesem Teil der Bereich des „Clinical“ komplett verlassen ist.
[…] Windelgeschichten.org präsentiert: Projekt „Z“ (2) – 1. Teil […]
Ich las den ersten Teil vor etwa einen Monat und jetzt wieder.
Nun wusste ich, was kommen wird, und war gewappnet.
Damals war ich außerstande eine objektive Bewertung abgeben zu können.
Den die Story ist stark angelehnt an einer englischen Geschichte, wo er ……..
Ich werde mal besser nicht Spoilern. 🙂
Doch Deine beginnt bei ihr zu Hause, das bedeutet für mich, Du schreibst sie anders und auch besser, schlüssiger, obwohl Du viele fragen, offen lässt, ist es dennoch schlüssig für mich.
Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann den das Du die Leser hast voll auflaufen lassen!
Eine Warnung wäre hier wirklich angebracht gewesen, Deine Splatereinlagen sind die von The Walking Dead ebenbürtig … Ich liebe diese Serie.
Sollte es eine …………… gewesen sein, muss ich sagen … klasse geschrieben, auch die Fingernägel ergeben dann einen Sinn. Es ist also spannend.
Doch gehört die Geschichte dann nicht eher zu gemischt als zu Mädchen/Frauen? Dieses ist aber eher ein geringeres Problem. 🙂
Bevor ich gleich Deinen 2. Teil lese, lass mich einige Fragen noch gewähren … möchtest Du nicht erst mal eine Geschichte zu Ende bringen, bevor Du mit der nächsten startest?
Du kündigst bereits vollmundig Teil 6 an und hast aber bereits über einen Monat Pause, bitte verausgabe Dein Talent nicht, oder ist alles nur geklaut aus dem englischen, kennst Du eine Seite, wo die Original herkommt und ich las nur eine geklaute Version davon (Englisch)?
Wenn ja dann danke für Deine Übersetzungsarbeit und für Deine positiven Veränderungen, es liest sich definitiv besser als das, was ich kenne.
Diese Bewertung ist mir dein erster Teil Wert
1 Stern für die Storyline
1 Stern für die Umsetzung
1 Stern für den Realismus
1 Stern für Dein Tempo
und
2 Sterne möchte ich Dir geben für Deinen Schreibstil macht zusammen 6 Sternchen.
Gruß
Petra
Hallo,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Kritik, liebe Petra. Ja, dem größten Kritikpunkt von dir und auch den anderen Rezensenten kann/muss ich zustimmen: Eine eindringliche Warnung zu Beginn des Textes wäre auf jeden Fall sinnvoll gewesen.
Auch hier kann ich dir versichern: In den Word-Files geht’s bereits bis Teil 6.
Zu der Frage, wieso ich an mehreren Strängen gleichzeitig schreibe, möchte ich dir ebenfalls gerne antworten:
1.) Die einzelnen Geschichten und deren Stränge inspirieren sich gegenseitig, so dass ich teilweise während des Schreibens an „Projekt Z“ Ideen zu „Kidnapped!“ entwickle – und anders herum.
2.) Je nach Verfassung / Stimmung schreibe ich eher an der einen oder der anderen Geschichte weiter.
Viele Grüße,
Dreamwalker
Das macht sinn, danke für Deine Erläuterung, den ich selbst bin ebenfalls an mehreren Geschichten dran.
Zurzeit sind es 5. Drei lange und zwei kurze mit maximal 5 Kapiteln.
Zwei wollte ich noch vor Weihnachten einstellen (komplett) doch ich weiß jetzt schon das ich es nicht schaffen werde, da ich mehr mit meiner Lieblingsstory im Augenblick beschäftigt bin.
Liege ich den mit meiner Vermutung richtig, dass die originale Geschichte aus dem Englischen kommt?
Oder ist dieses jetzt nur ein riesen Zufall?
Wenn ja, keine bange, Du schreibst sie besser als das Original, was ich kenne, es ist wesentlich intensiver bei Dir.
Danke für Deine Rückmeldung
lg Petra
Wow,
Eine der besten Geschichten die ich hier jemals gelesen habe.