Projekt „Z“ (2)
Windelgeschichten.org präsentiert: Projekt „Z“ (2)
Zwei Tage später
Auf der linken Seite unter der Schulter von der Pflegerin und rechts von deren Kollegin auf die gleiche Weise gestützt tappte sie in Richtung der Toilette. Trotz der Hilfe brachte sie nur kurze Schritte zustande. Schwer hingen die beiden vollgesogenen Vlieswindeln in ihrem Schritt. Ihre Hände schmerzten stark nach dem Verbandswechsel den sie gerade eben abgeschlossen hatten. Das war wohl aber auch normal und würde zumindest für die nächsten Wochen zu ihrem Alltag gehören – ob sie es wahr haben wollte oder nicht. Sie spürte regelrecht, wie die Verbände an ihren Fingern bereits wieder feucht wurden. Vier Schritte von der Toilette entfernt spürte sie zusätzlich, wie etwas langsam warm auf der Innenseite ihres linken Schenkels herunterlief, irgendwann ihren Knöchel erreichte und dann vom Fuß aus auf den Boden lief.
„Was … passiert hier?“, fragte sie müde und machte einen weiteren, wackeligen Schritt.
„Alles gut.“, sagte die Pflegerin links neben ihr, die einen Blick zwischen ihre Beine warf: „Die Einlagen sind ziemlich am Limit.“, sie warf der anderen Pflegerin einen vielsagenden Blick zu, zusammen positionierten sie die junge Frau vor der Toilette, zogen die Netzhose herunter, entsorgten die Einlagen und ließen sie sich dann auf die Klobrille setzen. Die junge Frau lehnte sich am Klodeckel und der hellbeige gefliesten Wand an und hörte, wie es immer wieder ins Wasser der Toilette tropfte. Musste sie auf die Toilette? Sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Im Normalfall hätte sie das schockieren müssen. Tat es aber nicht. Ihr fehlte die Kraft, sich darüber zu wundern. Sie presste mehr instinktiv als bewusst ihren Bauch zusammen und hörte, wie ein schwacher Strahl für wenige Augenblicke in das Wasser rann. Dann schluckte sie wieder stark, um den schlechten Geschmack in ihrem Mund loszuwerden. Es war, wie auch die letzten Male, gleichsam erfolglos.
„Bin fertig.“, nuschelte sie erschöpft und die Pflegerin kam mit zwei Vlieswindeln zurück, wischte sie mit Einwegtüchern trocken und presste ihr die beiden Einlagen in den Schritt. Dann ging sie links neben ihr in die Hocke, legte den rechten Arm um ihre Schulter und zog die junge Frau hoch, bis sie – wenn man das so formulieren wollte – auf den eigenen Beinen stand, wobei die Pflegerin das allermeiste Gewicht selbst stützte und heilfroh war, dass die junge Frau einen zierlichen Körperbau hatte. Mit der freien Hand zog sie geschickt die Netzhose wieder hoch und beruhigte die junge Frau, die merkte, dass die Netzhose nicht wirklich gut saß: „Das muss nur halten, bis du wieder im Bett bist.“
In genau diesem Moment legten sich zuerst rote, dann dunklere Schleier über das Gesichtsfeld der jungen Frau. Ihr wurde schwindelig: „Mir … ist gerade nicht so gut. Muss mich …“, dann ging sie zu Boden und registrierte mit ihren schwindenden Sinnen, wie die Pflegerin unaufgeregt aber mit einer gewissen Dringlichkeit nach ihrer Kollegin rief.
Sie konnte nur wenige Augenblicke weggetreten sein, denn sie kam wieder zu sich, als sie ins Bett gelegt wurde: „So“, sagte eine der beiden Pflegerinnen gedehnt: „schön ausruhen.“
„Ja, da ging was in die Einlage.“, sagte die andere Pflegerin, die sich seitlich an der Mitte des Betts befand mit einem vielsagenden Blick zu ihrer Kollegin und zog vorsichtig die Netzhose herunter: „Ich lasse mal eben die Vlieswindeln drauf, bis wir fertig sind.“
„Ja, das ist eine gute Idee.“, stimmte diese mit einem Blick auf die Vlieswindeln zu.
Die zweite Pflegerin entfernte sich vom Bett, ging zu einem Schrank und fragte: „Soll ich zusätzlich Pads reinmachen?“
„In den ersten Tagen wäre das sicher nicht schlecht. Bis wir’s genauer einschätzen können.“
Die Pflegerin nickte und holte die notwendigen Gegenstände aus dem Schrank. Die junge Frau spürte, wie es weiter oder wieder warm aus ihr heraussickerte: „Es tut weh.“, stöhnte die junge Frau.
„Wo denn?“, fragte die Pflegerin, die dichter an ihrem Kopf stand.
„Unten.“
„Geht das noch etwas genauer?“, bat die Pflegerin.
„Im Unterleib. Als ob ich meine Tage hätte oder gleich bekäme.“, sie hatte sichtlich Mühe wachzubleiben und entsprechend undeutlich war ihre Aussprache.
„Ja, das wird gleich besser. Zumindest ein bisschen.“
Jetzt war die zweite Pflegerin wieder da und machte irgendetwas zwischen ihren Beinen. Dann spürte sie, wie etwas Weiches auf ihren Po, ihre Scham, ihren Venushügel und auch ihren Unterleib gedrückt wurde und sich dann fest um ihre Hüften schloss.
„Bitte nicht erschrecken, aber wir haben dir fürs Erste eine Windel angelegt.“
„Oh.“, sagte sie nur. Sie war zu erschöpft, um es schlimm zu finden oder sich auch nur darüber zu wundern.
„Wir werden diese anfangs alle drei bis vier Stunden wechseln.“, als sich die Augen der jungen Frau flatternd schlossen ergänzte sie: „Wahrscheinlich merkst du es ohnehin nicht, wenn du aufs Klo musst. Aber falls doch: Einfach entspannen und laufen lassen. Ok?“, als eine Reaktion der jungen Frau ausblieb, beeilte sich die Pflegerin noch die Netzhose über die Windel zu ziehen und die junge Frau zuzudecken.
„Und jetzt versuch ein wenig zu schlafen. Ich mache dir noch eben einen frischen Beutel an die Sonde.“
Die Pflegerin legte die schmerzenden Hände vorsichtig auf der Decke links und rechts neben ihrem Körper ab. Dann legte sie ihren Kopf so bequem wie möglich hin und schloss die Augen. Kurz bevor sie erschöpft einschlief spürte sie, wie sich der Schlauch in ihrer Nase dehnte und fast gleichzeitig die Windel in ihrem Schritt nass wurde. Sie träumte wirres Zeug: Wie sie zusammen mit zwei weiteren Personen, deren Gesichter dunkle Fratzen waren, in einem dunklen Eck an irgendeinem Bahnhof stand. Wie sie von dem Eck aus Dampfloks sehen konnte, die tiefrote Wagons zogen. Wie die Leute um sie herum sie nicht zu sehen schienen und obwohl ein ungesund blassgelbliches Sonnenlicht durch die – geschlossene?! – Decke des Bahnhofs fiel und alle Leute um sie herum in kurzer Kleidung herumliefen fröstelte sie. Einer der Personen mit der Fratze statt einem Gesicht lachte. Es war kein heiteres Lachen. Ganz und gar nicht. Es klang bösartig. Sie versuchte vor den beiden Personen – oder waren es Dämonen? – zurückzuweichen. Doch je mehr Schritte sie nach hinten ging, desto weiter schien sich ihre Umgebung von ihr zu entfernen. Endlich schaffte sie ihren Blick abzuwenden und rannte auf einen der Züge zu. Es fuhren alle Züge gleichzeitig los. Obwohl sie so schnell sie konnte auf die Bahnsteige zu rannte, entfernten sich diese immer schneller von ihr. Dann drehte sie sich um. Die beiden Personen-Dämonen hatten zur Verfolgung angesetzt. Obwohl sie nur langsam gingen, verkürzten sie die Distanz immer schneller. Plötzlich und ohne jede Vorwarnung war einer über ihr. Nun konnte sie ihn – nein es – genau sehen: Es war definitiv nicht menschlich. Wie hatte sie sich da nur so täuschen können? Lange, schwarze Flügel ragten aus dem Rücken des Wesens, die Züge entsprachen einer Mischung aus Fledermaus, Katze und Mensch und waren mit Worten kaum beschreibbar. Der Körper war etwas gedrungener als der eines Menschen und statt Händen und Füßen besaß das Wesen klauenbewehrte Pfoten, die nun auf sie zugeflogen kamen. Das Wesen riss sein Maul auf und entblößte oben und unten eine doppelte Reihe blitzender, scharfer Zähne. Sie riss die Arme nach oben und spürte den heißen Schmerz in ihren Fingern, als das Maul zuschnappte. Sie schrie auf und machte sich vor Panik in die Hose – dann erwachte sie.
„Ruhig, ganz ruhig. Du hast nur schlecht geträumt.“, sagte die Pflegerin und legte sie vorsichtig wieder auf das Bett und die Hände wieder sorgsam neben sie auf die Decke: „Ich muss dich noch eben frisch windeln, dann kannst du schlafen.“
Die Pflegerin wechselte ihr nur eine Stunde nachdem sie ihre erste Windel erhalten hatte eben diese, wischte sie gründlich sauber und noch bevor sie die junge Frau wieder frisch gewindelt und zugedeckt hatte, war diese wieder eingeschlafen: „Schlaf gut.“, sagte die Pflegerin leise: „Und versuch dich ein bisschen zu erholen.“
Autor: Dreamwalker (eingesandt via E-Mail)
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Gruß
Petra