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Florians Schatten (22)

27/05/2025 19 comments Article Jungs, KI Geschichten michaneo

Dieser Eintrag ist Teil 22 von 25 der Serie Florians-Schatten
Windelgeschichten.org präsentiert: Florians Schatten (22)

„Ein herzliches Dankeschön an alle, die einen Kommentar hinterlassen haben! Besonders bedanken möchte ich mich erneut bei nice.smile, der sich jedes Mal die Zeit nimmt, meine Texte aufmerksam zu lesen und mich auf Logikfehler hinzuweisen.
Diesen Teil habe ich bewusst etwas früher enden lassen, da sich einige von euch das gewünscht hatten – und ja, die letzten Abschnitte sind tatsächlich ziemlich lang geworden. Ich bin gespannt auf eure Meinungen zum aktuellen Teil!“
Annette hatte das Buch inzwischen zur Seite gelegt. Es lag einfach offen auf der Bettdecke, als hätte es vergessen, dass es vorgelesen werden wollte. Wir sagten nichts mehr. Ich saß auf ihrem Schoß, ganz dicht an sie gekuschelt. Ihre Arme hielten mich, nicht fest, aber genau richtig. Ich hörte ihren Herzschlag, ganz leise, und spürte, wie ruhig sie atmete. Es war… schwer zu erklären. Als wäre alles, was sonst so komisch und wirr in meinem Kopf war, plötzlich ganz still. Als müsste ich nichts mehr machen oder sagen. Einfach nur da sein – und das war okay.
In meinem Kopf waren trotzdem noch viele Gedanken. Sachen, die ich ihr erzählen wollte. Erinnerungen, die wie kleine Blasen auftauchten und wieder verschwanden. Aber irgendwie wollte ich diesen Moment nicht kaputt machen. Es war schön so. So ruhig, so… weich. So als würde jemand aufpassen, dass mir nichts passiert.
Nach einer Weile klopfte es leise an der Tür. Ich zuckte ganz kurz zusammen, hob aber nur ein bisschen den Kopf. Eine Frau kam herein – nicht die von vorhin. Sie trug ein helles Oberteil und hatte ein freundliches Gesicht. In den Händen hielt sie ein Tablet auf dem etwas stand.
„Eine Kleinigkeit zum Kaffee für den kleinen Mann“, sagte sie und lächelte. „Es gibt einen Pudding. Wenn du noch einen möchtest, sag einfach Bescheid.“
Sie stellte das Tablett auf den Tisch, nickte nochmal und ging leise wieder hinaus.
Mein Bauch machte genau in dem Moment ein leises Geräusch. Die Suppe von vorhin war irgendwie schon wieder weg, als wäre sie nie da gewesen. Ich wollte eigentlich nicht von Annette runter. Es war so gemütlich, so sicher. Aber mein Magen hatte andere Pläne.
Langsam richtete ich mich ein kleines bisschen auf. „Darf ich… den essen?“ fragte ich leise und schaute sie an.
Annette lachte leise, so ein warmes Lachen, das irgendwie von innen kam. „Also, ich sehe hier nur einen kleinen Mann – und der braucht dringend Energie, damit er mit mir wieder nach Hause kann.“ Dabei streichelte sie mir sanft über den Rücken und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Das kribbelte ein bisschen, aber nicht unangenehm. Eher so, als würde mein Herz für einen Moment hüpfen.
Sie half mir vom Schoß runter und kam mit zum kleinen Tisch. Ich setzte mich auf den Stuhl, der ein bisschen zu hoch war, sodass meine Beine in der Luft baumelten. Aber das störte mich nicht. Ich zog den Deckel vom Becher ab – es machte ein leises Plopp – und nahm den kleinen Löffel, der dabei lag.
Der Pudding war schokoladig und schön kühl. Er schmeckte einfach nur lecker – überhaupt nicht nach Krankenhaus oder so. Ich aß hastig, vielleicht sogar ein wenig zu hastig, aber ich konnte einfach nicht aufhören. Mein Bauch war ganz glücklich über das, was da ankam.
Annette beobachtete mich mit einem Schmunzeln. „Das ging aber fix… aber da kriegen wir bestimmt noch einen Löffel raus.“
Sie nahm mir den Becher ab, kratzte mit dem Löffel sorgfältig die Reste aus den Ecken und holte tatsächlich noch zwei ordentliche Löffel heraus.
„Möchtest du noch einen?“
Ich nickte eifrig. „In meinem Bauch ist noch Platz“
Annette stand auf, strich mir noch einmal liebevoll über den Kopf und ging zur Tür. „Ich bin gleich wieder da.“
Als sie draußen war, fiel die Tür hinter ihr zu – Klack – ganz von allein. Es wurde ein kleines bisschen stiller im Zimmer. Nicht unheimlich, aber so, dass ich sie gleich ein bisschen mehr vermisste.
Ich blieb still auf dem Stuhl sitzen und sah zur Tür. Es war komisch, wie schnell so ein Zimmer anders wirkt, wenn jemand fehlt. Eben war es noch warm gewesen, irgendwie lebendig – jetzt war es eher ruhig. Nicht schlimm. Nur… anders. Ich wackelte ein bisschen mit den Beinen, die noch immer in der Luft baumelten, und sah auf den leeren Puddingbecher. Der Löffel lag ganz still daneben, als hätte er auch nichts mehr zu tun.
Was wäre, wenn sie nicht wiederkommt?
Ich wusste nicht, warum ich das dachte. Es war einfach so da. Ganz leise zuerst, wie ein Flüstern, und dann immer lauter. Ich sah zur Tür, als könnte ich die Antwort irgendwo darauf erkennen. Aber da war nichts. Nur die weiße Fläche.
Ich wollte den Gedanken wegschieben, aber er blieb. Was wäre, wenn sie es sich anders überlegt? Oder wenn sie nicht mehr zurückkommt?
Ganz langsam hob ich die Hand, zögerte kurz – und steckte mir den Daumen in den Mund. Das fühlte sich jetzt richtig an. Irgendwie… beruhigend. Der Daumen war warm und vertraut, und das Saugen ließ den Knoten in meinem Bauch ein bisschen kleiner werden. Nicht weg, aber kleiner.
Ich zog die Beine ein Stück hoch, machte mich klein auf dem Stuhl und schloss kurz die Augen. So fühlte es sich ein bisschen sicherer an. So, als könnte ich den Gedanken für einen Moment vergessen. Nur ein winziges bisschen.
Sie hat gesagt, sie kommt wieder, erinnerte ich mich. Und ich hoffte einfach ganz fest, dass es stimmte.
Ich weiß nicht, wie lange ich da saß. Mein Daumen war noch immer in meinem Mund, und ich hatte die Augen halb geschlossen. Die Geräusche draußen klangen ganz weit weg, so als kämen sie durch Watte. Ich dachte an nichts Bestimmtes mehr. Ich war einfach nur da. Klein, still und ein bisschen verloren.
Dann spürte ich plötzlich, wie sich die Tür leise öffnete – ohne Klopfen, nur ein sanftes Geräusch, eine Bewegung im Raum. Ein kaum wahrnehmbarer Luftzug. Schritte. Und dann war da dieser vertraute Geruch. Der von Annette. Ich wusste sofort, dass sie es war. Aber mein Körper blieb ganz still, wie eingefroren. Als hätte er noch nicht begriffen, dass der blöde Gedanke von vorhin jetzt endlich gehen durfte.
Und dann war sie schon da. Ohne ein Wort hob sie mich hoch – ganz vorsichtig, aber bestimmt. Und ich fiel ihr sofort in die Arme. Einfach so. Ich konnte nicht anders. Mein Gesicht vergrub sich an ihrer Schulter, und mein ganzer Körper wurde weich. Als hätte ich die ganze Zeit die Luft angehalten und könnte jetzt endlich wieder atmen.
Ich merkte, wie meine Schultern zuckten. Da waren Tränen, obwohl gar nichts passiert war. Und doch irgendwie alles.
Annette hielt mich ganz fest. Ihre Hand streichelte über meinen Rücken, langsam, beruhigend. Ihre Stimme war ganz leise, fast wie ein Flüstern.
„Schsch… alles gut, mein Schatz. Ich bin da. Was ist denn passiert?“
Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, aber ein Schluchzen kam trotzdem heraus. Meine Stimme war leise, brüchig, fast verschwunden.
„Gar nichts… ich… ich hatte nur Angst… dass du vielleicht nicht wiederkommst…“
Annette hielt mich noch ein kleines bisschen fester, aber nicht zu fest. Genau richtig. Ihre Wange berührte meine, als sie sprach.
„Oh, Florian… mein kleiner Schatz… ich komme immer wieder. Immer. Du musst dir keine Sorgen machen, hörst du? Es gibt nichts auf der Welt, was mich davon abhalten könnte. Ich lass dich nicht allein. Nicht heute, nicht morgen, nie. Versprochen.“
Ich klammerte mich an sie, so fest ich konnte. Ihre Worte fühlten sich an wie eine Decke, die sich ganz langsam um mein Herz legte. Warm, weich und sicher.
Den zweiten Pudding aß ich auf ihrem Schoß. Ich hatte mich wieder ganz klein gemacht, eng an sie gekuschelt, und diesmal wollte ich gar nicht mehr runter. Der Pudding schmeckte wieder gut – ein bisschen wie vorher, aber irgendwie noch besser, vielleicht weil ich wusste, dass sie da war. Ich ließ mir mehr Zeit als beim ersten, aber am Ende war der Becher trotzdem leer.
Annette lächelte, als ich den letzten Löffel schleckte. Dann hob sie ihre eigene Tasse an und trank einen Schluck Kaffee, den sie sich irgendwoher mitgebracht hatte. Es duftete ein bisschen bitter, aber auch warm.
„Du musst auch etwas trinken“, sagte sie sanft und nickte in Richtung Tisch. „Da steht noch dein Tee.“
Ich sah zur Tasse, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Sie war weiß mit einem kleinen blauen Muster. Vorsichtig nahm ich sie mit beiden Händen und hob sie an.
Die Tasse war warm, aber nicht heiß. Das war gut. Ich trank einen kleinen Schluck. Es schmeckte nach Pfefferminze. Irgendwie kühl und komisch im Mund, als würde man Zahnpasta trinken, aber nicht so schlimm, dass ich es nicht trinken wollte. Ich nahm noch einen kleinen Schluck und stellte die Tasse dann zurück auf den Tisch.
Annette wartete, bis ich sie abgestellt hatte, dann sagte sie: „Das Spielzimmer ist gerade nicht so voll. Wollen wir da jetzt mal hin?“
Ich zuckte leicht zusammen. Mein erster Gedanke war ja, sofort. Aber dann kam wieder dieses Bild von vorhin in meinen Kopf. Der Flur. Die vielen Stimmen. Schritte, Türen, Menschen. Alles auf einmal, alles zu viel. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz einen kleinen Hüpfer machen, aber keinen fröhlichen, sondern eher so einen, bei dem man nicht weiß, ob man gleich weglaufen will.
Ich sagte erst mal nichts, sondern sah nur auf meine Hände. Meine Finger drehten sich umeinander, ohne dass ich das wollte.
Annette merkte das natürlich sofort. Ihre Stimme war ruhig, geduldig.
„Wir müssen nicht, Florian. Nur wenn du willst. Ich geh mit dir. Und wenn’s zu viel wird, dann gehen wir einfach wieder. Ganz in Ruhe. Es wartet da niemand. Es ist nur ein Raum mit Spielsachen. Mehr nicht.“
Ich nickte langsam. Ein Teil von mir wollte schon gerne gehen. Aber eben nur ganz vorsichtig. Und am liebsten, wenn da nicht so viele Leute wären.
„Und, wie hast du dich entschieden?“ fragte Annette leise, aber mit diesem kleinen Lächeln in der Stimme, das mich ein bisschen mutiger machte.
Ich sah kurz zu ihr hoch, dann wieder auf meine Hände. „Ich… ich möchte in das Spielzimmer“, flüsterte ich. „Aber nur… nur wenn da nicht so viele sind.“
Annette nickte, als wäre das völlig selbstverständlich. „Na dann lass uns mal schauen“, sagte sie und begann, die leeren Becher und Tassen auf das Tablett zu stellen. Dann sah sie mich an. „Magst du das mit raus tragen?“
Ich zögerte kurz, dann nickte ich. Irgendwas an der Idee, ihr zu helfen, fühlte sich gut an. Wichtig. Ich nahm das Tablett in beide Hände – es war nicht schwer, aber es wackelte ein bisschen. Annette öffnete die Tür und wartete geduldig, bis ich hinausging.
Der Flur war jetzt anders. Nicht leer, aber auch nicht laut. Keine rennenden Schritte, kein Durcheinander. Nur ein paar Stimmen in der Ferne. Und eine Mutter, die gerade mit einem kleinen Mädchen an der Hand in ein Zimmer verschwand. Die Tür fiel leise ins Schloss.
Uns kam eine Schwester entgegen – die mit dem Pudding. Sie sah mich an, lächelte freundlich. Ich versuchte auch zu lächeln, aber es wurde nur so ein halbes.
Am Geschirrwagen nahm Annette mir das Tablett ab und stellte es behutsam hinein. Dann streckte sie ihre Hand aus – und ich legte meine sofort in ihre. Ihre Finger umschlossen meine ganz leicht. Nicht fest. Aber sicher.
Wir liefen den Flur entlang. Meine Schritte waren kleiner, langsamer, aber Annette passte sich einfach an. Sie zog nicht, sie drängte nicht. Sie war einfach da.
Als wir an einer Glastür mit buntem Aufkleber ankamen – darauf war ein Ball und ein kleiner Bär – öffnete Annette sie vorsichtig. Ich blieb kurz stehen, blinzelte ins Zimmer.
Es war hell. Richtig hell. Große Fenster ließen das Licht rein, das auf dem Boden tanzte. In einer Ecke standen Kisten mit bunten Plastikbausteinen, die ein bisschen durcheinander waren, als hätte gerade jemand gespielt. Auf einem niedrigen Tisch stand ein Spielzeug für Babys, so eins mit Perlen auf Drähten. Das war nichts für mich. Ich schaute weiter.
Ein Regal mit Büchern stand an der Wand. Und daneben – mein Blick blieb sofort daran hängen – ein Parkhaus aus Holz. Mit mehreren Etagen. Und Autos. Viele Autos. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, diesmal einen guten.
Auf einer Couch saß eine Frau mit einem Jungen. Außer den beiden war niemand im Raum. Der Junge war, glaube ich, ein bisschen größer als ich – zumindest sah es so aus. Sie saßen dicht beieinander, hielten gemeinsam ein Buch in den Händen und flüsterten ganz leise, so als wäre es ihr kleines Geheimnis.
Der Junge hob kurz den Kopf und schaute in meine Richtung. Kein Starren, kein komisches Gucken – nur ein kurzer Blick, so als hätte er einfach gemerkt, dass da jemand Neues da war.
Annette ging in die Hocke, sodass sie mir direkt in die Augen schauen konnte. Ihre Stimme war sanft und geduldig. „Möchtest du hier ein bisschen spielen, oder lieber wieder zurück ins Zimmer? Du darfst das entscheiden, ganz wie du möchtest.“
Ich sah wieder zum Parkhaus. Es zog mich regelrecht an. Die bunten Autos, die kleinen Rampen, das sah alles so spannend aus. Aber gleichzeitig war da dieses komische Ziehen in meinem Bauch. Darf ich das überhaupt? Ich meine… da saßen ja schon welche. Die Frau mit dem Jungen. Was, wenn ich sie störe? Vielleicht ist das ihr Lieblingsplatz? Oder sie mögen es nicht, wenn andere Kinder da sind.
Ich drehte mich halb zu Annette zurück, wollte schon fast sagen, dass ich doch lieber ins Zimmer will. Aber sie sah mich nur ruhig an, lächelte ganz leicht, als ob sie wusste, was ich gerade dachte – und dass es trotzdem okay war.
Ich nickte ganz leicht.
Sie antwortete nicht, sagte nichts weiter, sondern gab mir nur einen liebevollen Klaps auf den Po, ganz weich, wie ein kleines Los, trau dich. Und ich ging langsam los. Schritt für Schritt, bis ich beim Parkhaus ankam.
Ich setzte mich auf den Boden. Nicht zu laut, nicht zu schnell. Ich wollte nichts umwerfen oder rumpeln lassen. Dann nahm ich ein kleines rotes Auto aus der Kiste. Ganz leise. Ich rollte es vorsichtig auf das Dach des Parkhauses. Und dann ließ ich es fahren. Kein Brumm, kein Geräusch, nur mein Blick, der dem Auto folgte.
Es blieb an der ersten Rampe hängen. Ich stupste es mit dem Finger an – vorsichtig. Dabei schielte ich rüber zu der Frau und dem Jungen. Aber sie hatten den Kopf noch immer über ihrem Buch, sprachen leise, wie vorher. Kein Blick zu mir. Kein Naserümpfen. Gar nichts. Als wäre ich gar nicht da.
Irgendwie war das beruhigend. Und auch ein bisschen traurig. Ich wusste nicht genau, was mehr war.
Ich versuchte es mit einem anderen Auto. Blau diesmal. Es blieb auch stecken. Ich half nach, lenkte es mit den Fingern weiter nach unten, langsam und leise. Immer mit einem Auge bei den beiden. Aber sie sahen nicht her. Und irgendwann vergaß ich fast, dass sie überhaupt da waren.
Dann spürte ich es.
Dieses leichte Drücken, tief im Bauch. Ich hielt kurz inne. Ich kannte das schon. Und noch bevor ich etwas tun konnte, wurde es warm in meiner Windel. Nicht unangenehm warm – nur eben… deutlich. Ich wusste, was gerade passierte.
Ein Teil von mir war fast froh. Froh, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Dass ich einfach sitzenbleiben und weiterspielen konnte. Dass ich nicht aufspringen und hektisch suchen musste, wo das nächste Klo war. Es war alles geregelt.
Aber dann kam das andere Gefühl. Das, das immer noch da war. Dieses leise, miese Gefühl, dass ich irgendwas falsch gemacht hatte. Ich wusste ja eigentlich, wann ich muss. Früher hab ich’s auch geschafft. Ich hab einfach weniger getrunken. Dann musste ich nicht so oft. Dann ging’s. Ich war nie „trocken“, so wie die Erwachsenen das nennen, aber ich hab’s halt irgendwie hinbekommen. Meistens.
Jetzt war’s anders. Jetzt… machte ich einfach in die Windel. Und das fühlte sich einerseits sicher an – aber andererseits… auch wie schummeln. Wie faul sein. Als ob ich nicht mal versuche, auf die Toilette zu gehen. Und das machte mich traurig. Und wütend. Auf mich selbst.
Ich schob das blaue Auto wieder auf die Rampe. Ich schaute ihm nach, als es hängen blieb. Ich half nach. So wie immer. So wie ich mir manchmal wünschte, dass jemand bei mir hilft. Ohne zu fragen. Einfach so.
Nach einer Weile, als ich schon ganz viele Autos die Rampen rauf und runter geschickt hatte, ging die Tür vom Spielzimmer nochmal auf. Ich hörte es zuerst nur – dieses Klack vom Türgriff – dann Schritte. Ich schaute kurz hoch.
Ein Junge kam rein. Der war viel größer als ich. Bestimmt so groß wie ein Drittklässler. Vielleicht sogar größer als der Größte aus meiner Klasse. Er sagte nichts. Schaute auch niemanden an. Einfach geradeaus. So, als würde der ganze Raum ihn gar nicht interessieren, nur das, was er suchte.
Er kam direkt zu mir. Setzte sich einfach neben mich auf den Boden. Ganz ohne zu fragen oder zu schauen, ob da noch Platz war. Aber irgendwie machte er auch keinen Lärm, gar nichts. Es war, als hätte er seine eigene, unsichtbare Spur, auf der er lief.
Er beachtete mich nicht. Nicht mal ein bisschen. Dann griff er in die große Kiste mit den Plastikbausteinen. Holte ein paar raus – und dann noch mehr. Und dann fing er an, sie zu sortieren. Rot zu Rot, Blau zu Blau, Gelb zu Gelb. Ganz genau. Wenn mal ein Stein nicht richtig passte, drehte er ihn in der Hand hin und her, schaute ihn von allen Seiten an, als müsste er erst mit dem Stein reden, bevor er ihn irgendwo hinlegt.
Er sagte nichts. Kein Hallo, kein Guck mal. Auch nicht Willst du mitspielen? Einfach nur sortieren. Und immer die gleichen Bewegungen. Nehmen. Anschauen. Ablegen. Und wieder von vorn.
Manchmal wackelte er dabei ein bisschen mit dem Oberkörper. Vor und zurück. Ganz leicht. Wie ein Baum im Wind. Es sah nicht schlimm aus. Nur ein bisschen seltsam. Ich wusste nicht, warum er das machte. Vielleicht beruhigte ihn das? Oder er dachte nach, aber ohne Worte. So wirkte es jedenfalls.
Einmal machte er ein komisches Geräusch mit dem Mund. So ein hmm-mm-hmm, ganz leise und immer gleich. Ich konnte nicht sagen, ob das Singen war oder nur ein Geräusch, das ihm gefiel.
Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Irgendwie hatte ich Angst, was Falsches zu sagen. Vielleicht wollte er einfach nur in Ruhe Steine sortieren. Vielleicht war das sein Spiel. Eins, das keiner verstehen musste außer ihm. Also schwieg ich. Schaute einfach weiter auf mein Parkhaus, rollte ein Auto los. Ganz leise.
Als der große Junge sich einmal umdrehte, konnte ich es ganz deutlich sehen. Seine Hose war ein kleines Stück heruntergerutscht, und darunter sah man den Rand einer Windel. Die musste richtig groß sein – viel größer als meine. Sie machte auch so ein leises Raschelgeräusch, wenn er sich bewegte. Ich starrte kurz, dann schaute ich schnell weg.
Also hatte die Schwester doch nicht gelogen. Es gab wirklich noch andere Kinder, die tagsüber eine Windel brauchten. Und der Junge schien sich gar nichts dabei zu denken. Er sortierte einfach weiter seine bunten Steine, als wäre das ganz normal.
Ich drückte unauffällig meine Hände an die Seiten meiner Hose. Hoffentlich sieht man meine nicht so deutlich, dachte ich. Ich spürte ein komisches Kribbeln im Bauch – nicht weil mir etwas wehtat, sondern weil ich nicht wusste, ob ich mich schämen sollte oder nicht. Dann stand ich langsam auf und ging zu Annette, die ein Stück weiter auf einem kleinen Stuhl saß und mich schon ansah.
Ich trat ganz dicht an sie heran, beugte mich vor und flüsterte leise: „Was ist mit dem Jungen? Warum macht der so komische Geräusche?“
Annette schaute mich ruhig an, als wollte sie überlegen, wie sie mir das erklären konnte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, kam eine andere Stimme – ruhig und nicht böse, sondern freundlich und sanft.
„Der Junge heißt Maik“, sagte eine Frau, die in der Ecke des Zimmers saß. Ich hatte sie vorher gar nicht bemerkt. Sie trug eine weiche Strickjacke, ihre Hände lagen im Schoß, und sie lächelte, ohne dass es gespielt wirkte. „Ich bin seine Mama“, fügte sie hinzu, „und er ist Autist.“
Ich sah sie mit großen Augen an, und dann wieder zu dem Jungen – Maik –, der noch immer ganz in sein Spiel vertieft war. Er hatte jetzt nur noch blaue Steine vor sich, die er Nebeneinander legte, ganz ordentlich, wie nach einem unsichtbaren Plan.
„Autisten nehmen die Welt ein bisschen anders wahr“, erklärte sie mir weiter. „Für Maik sind viele Geräusche und Stimmen sehr laut – manchmal sogar zu laut. Deshalb kommen wir meistens nachmittags hierher, wenn es ruhiger ist. Dann fühlt er sich wohler.“
Ich nickte langsam, auch wenn ich das nicht ganz verstand. Aber irgendwie passte das zu dem, was ich bei ihm gesehen hatte. Dass er nicht redete, dass er niemanden ansah. Dass er immer die gleichen Bewegungen machte und ganz still blieb.
„Er spricht nicht mit Worten“, sagte die Frau leise. „Aber er versteht dich. Und er zeigt, wie es ihm geht – eben auf seine eigene Weise.“
Ich sah wieder zu Maik. Wie konzentriert er arbeitete. Wie er bei sich war. Und auf einmal kam er mir gar nicht mehr komisch vor. Er war nur anders. Anders, aber nicht falsch.
Ich mag es auch nicht, wenn es laut ist, dachte ich. Wenn viele da sind, und alles wuselt und dröhnt und keiner merkt, dass es zu viel ist.
Ich schaute wieder zu Annette. Sie hatte mir die Hand auf den Rücken gelegt, streichelte ganz langsam. Und das half.
Vielleicht mochte Maik es auch, wenn jemand so bei ihm war. Nur eben… auf seine Weise.
„Möchtest du wieder zurück ins Zimmer?“ fragte Annette leise.
Ich blieb stehen. Ganz still. Als hätten meine Füße plötzlich Wurzeln bekommen. Ich schaute sie an, aber mein Mund blieb zu. In meinem Kopf war es laut. Was, wenn sie eigentlich zurück will? Was, wenn sie müde ist oder keine Lust mehr hat? Und ich sag dann, dass ich noch bleiben will? Ist sie dann enttäuscht? Oder genervt?
Ich zuckte mit den Schultern. Nicht stark – nur ganz leicht, so dass man es gerade so sehen konnte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste ja, was ich fühlte – ich wollte eigentlich noch bleiben. Noch ein bisschen bei den Autos. Vielleicht später auch zu den Büchern. Aber das laut zu sagen… das traute ich mich nicht.
Annette legte den Kopf leicht schräg und sah mich ruhig an. „Weißt du es nicht?“ fragte sie, ganz vorsichtig. Nicht drängend. Eher so, als würde sie mir helfen wollen, meine Gedanken zu sortieren.
Ich schluckte. Meine Finger spielten mit dem Saum meines Pullovers. Ich schaute auf den Boden, dann wieder kurz zu ihr.
„Ich… weiß nicht“, murmelte ich, kaum hörbar.
Sie stand nicht sofort auf. Blieb einfach da, auf Augenhöhe, wie vorher. Ihre Stimme war ruhig, aber warm. „Es ist wirklich okay, wenn du noch spielen möchtest. Ganz ehrlich. Ich warte so lange, wie du magst. Ich bin ja hier bei dir.“
Ich blinzelte. Sie klang nicht, als ob sie das nur sagte. Sie klang… ehrlich. Und das machte etwas in mir leichter.
„Wirklich?“ fragte ich leise.
„Wirklich“, sagte sie. „Du musst dich nicht beeilen. Und du musst auch nicht das tun, von dem du glaubst, dass ich es will. Ich will nur, dass du dich wohlfühlst. Und wenn du jetzt gerne noch hier sein willst, dann bleiben wir einfach noch ein bisschen.“
Ich spürte, wie sich etwas in meiner Brust lockerte. Als hätte jemand einen Knoten gelöst. Ich nickte. Ganz langsam. Dann ein bisschen fester.
Annette lächelte. „Na dann, mein kleiner Autotester – ab zurück zu deinem Parkhaus.“
Ich war schon eine ganze Weile mit meinem Parkhaus beschäftigt. Die Autos fuhren rauf und runter, blieben stecken, rutschten weg oder landeten manchmal ganz unten auf dem Teppich. Aber irgendwann wurde das Spiel ruhiger in mir. Nicht langweilig – nur… leiser. Ich merkte, wie meine Gedanken woanders hin wollten.
Zu Maik.
Er saß noch immer an derselben Stelle, bewegte sich kaum und sortierte weiter seine Steine – ganz in Ruhe, ganz für sich. Jetzt waren zusätzlich auch grüne und gelbe dabei. Er legte sie ordentlich nebeneinander, so, als gäbe es dafür eine unsichtbare Regel, die nur er kannte. Und ich sah, wie friedlich er dabei wirkte. Fast so, als würde ihn das Sortieren beschützen – wie ein leiser Schutzschirm gegen alles um ihn herum.
Ich weiß nicht, warum ich es gemacht habe. Aber irgendetwas in mir wollte es einfach ausprobieren. Vorsichtig ging ich zur Kiste, aus der er auch immer seine Steine holte, und begann, rote Steine heraus zu nehmen. Nur die roten. Ich setzte mich ein paar Schritte von ihm entfernt auf den Boden, nicht zu nah, aber so, dass man sehen konnte, was ich machte.
Ich legte die roten Steine nebeneinander, so wie ich es bei ihm gesehen hatte. Ganz ordentlich. Ich achtete darauf, dass sie gleich lagen. Nicht schief. Nicht verdreht.
Maik reagierte erst gar nicht. Er sah mich nicht an. Machte einfach weiter, so wie vorher. Aber das war okay. Ich hatte auch nicht erwartet, dass er gleich was sagt – er hatte ja noch nie was gesagt. Trotzdem spürte ich, dass es sich nicht falsch anfühlte.
Ich sortierte weiter. Immer mehr Rot. Und dann – ganz plötzlich – bewegte sich Maik. Er beugte sich zur Kiste, holte zwei weitere rote Steine heraus und legte sie… zu mir. Nicht irgendwohin. Direkt neben meine Reihe.
Er sah mich dabei nicht an, aber ich wusste: Er hat gesehen, was ich tue. Und er hat mitgemacht. Auf seine Art. Das war wie ein leises Ja. Und irgendwie machte mein Herz einen kleinen Sprung. Kein lauter, fröhlicher – eher so ein warmer, stiller, der ganz tief drin leuchtet.
Ich wollte gerade noch einen Stein holen, da ging die Tür auf.
Zwei Mädchen kamen mit ihren Müttern rein. Die eine war kleiner, bestimmt noch im Kindergarten. Die andere vielleicht so alt wie ich. Sie setzten sich gleich an den Tisch mit den Büchern. Anfangs war es noch okay, aber dann wurde es schnell laut. Sie sprachen nicht – sie schrien fast. Irgendwas über ein Buch mit einem Drachen und wer zuerst gucken darf. Dann fingen sie an zu streiten.
Ich zuckte zusammen. Streit mochte ich gar nicht. Wenn Leute sich anschreien, wird es in meinem Kopf sofort eng. Ich wollte am liebsten sagen: Hört bitte auf! Vertragt euch doch einfach!
Ich schaute zu Maik.
Er war nicht mehr so ruhig wie vorher. Sein Oberkörper wippte schneller, und er hielt sich die Hände ganz nah an die Ohren, aber nicht ganz drauf. Seine Finger bewegten sich hektisch. Seine Steine lagen verlassen vor ihm. Er wirkte… unruhig. Fast, als würde das ganze Durcheinander in seinem Kopf klettern und er nicht wusste, wie er es rausschieben soll.
Dann kam seine Mama. Sie sagte nichts. Sie nahm einfach seine Hand – ganz ruhig, aber bestimmt – und führte ihn zur Tür. Maik ließ es geschehen, aber sein Körper spannte sich, als würde er die Geräusche noch immer hören.
Gerade als sie die Tür öffnete, rief das kleinere Mädchen laut zur anderen: „Der hat ja noch eine Windel an!“ Beide fingen sofort an zu lachen.
Ich erstarrte.
Ein brennendes Gefühl stieg in mir hoch. Mein Herz klopfte bis in den Hals. Ich fühlte mich ertappt. Bloßgestellt. Die Tränen kamen nicht wie ein großer Schwall, sondern langsam. Wie Tropfen, die sich einen Weg suchten.
Aber dann sah ich, wie das Mädchen mit dem Finger auf Maik zeigte und rief: „Da!“
Erleichterung. Ganz kurz. Weil nicht ich gemeint war. Aber sofort auch ein anderes Gefühl. Ein schlechtes. Ein wütendes. Das war gemein. Maik hatte ihnen nichts getan. Und sie lachten trotzdem. Ich wollte etwas sagen. Hört auf! Das ist nicht lustig! Aber meine Stimme blieb stecken. Irgendwo zwischen Bauch und Kehle.
Ich bückte mich langsam, ganz vorsichtig. Sammelte meine Steine ein. Auch Maiks. Ich achtete darauf, dass ich ihnen nie den Rücken zudrehte. Dass sie nichts sehen konnten. Nichts, was raschelte oder verrutschte.
Mein Bauch fühlte sich eng an. Ich wollte zu Annette. Aber wie? Ohne dass sie meinen Po sehen?
Und dann war sie schon da. Einfach so. Als hätte sie gespürt, dass ich sie brauche. Ihre Stimme war ruhig und warm:
„Komm, mein Schatz.“
Sie bückte sich und hob mich hoch. Einfach so. Und ich ließ es geschehen. Lehnte mich an sie, verbarg mein Gesicht an ihrer Schulter. Meine Arme schlangen sich fest um sie.
Sie sagte nichts weiter. Und das war genau richtig.
Als sie die Tür hinter uns zuzog, war es, als würde jemand den Lärm in meinem Kopf ausschalten. Und für einen Moment war alles wieder still. Sicher. Und ich wusste: Sie passt auf mich auf. Immer. Auch wenn ich selbst nichts sagen kann.
Auf dem Flur, auf dem Weg zurück zu unserem Zimmer, sahen wir Maik und seine Mama. Sie hockten beide vor einem der großen Fenster. Maik ganz nah am Boden, seine Hände auf den Knien, den Blick gesenkt. Seine Mama war neben ihm, ebenfalls in der Hocke. Als sie uns bemerkte, sah sie kurz zu uns und lächelte freundlich.
Annette blieb stehen, ging dann langsam zu ihr hinüber und sprach leise: „Geht es wieder?“
Die Frau nickte. „Ja… für ihn war es einfach zu viel. Zu viele Stimmen, zu laut, zu plötzlich. Das ist für ihn purer Stress. Als würde alles durcheinander in seinem Kopf tanzen.“
Annette legte mir die Hand auf den Rücken und streichelte sanft. „Florian mag das auch nicht“, sagte sie. „Wenn es laut ist oder zu viele Leute reden, zieht er sich auch lieber zurück.“
Ich hörte zu, fühlte, wie meine Wangen ein kleines bisschen warm wurden. Es war schön, dass sie das sagte – aber auch irgendwie komisch, so offen. Doch gleichzeitig fühlte ich mich verstanden.
Ich beugte mich zu ihr hoch, ganz nah an ihr Ohr, und flüsterte: „Darf ich zu Maik?“
Annette sah mich an, als wollte sie sicher sein, dass ich es wirklich will. Dann nickte sie, lächelte, und ließ mich vorsichtig runter.
Ich ging langsam, nicht direkt auf ihn zu, sondern ein bisschen im Bogen, damit ich ihn nicht erschrecke. Er hatte mich nicht bemerkt. Er war ganz bei dem, was vor ihm auf dem Boden lag: ein bunter Fleck. Ein Regenbogen aus Licht, der durch das Fenster auf die Fliesen fiel. Er flackerte leicht, weil draußen ein Blatt im Wind zitterte.
Ich setzte mich neben ihn. Nicht zu nah. Einfach so, dass ich es auch sehen konnte. Der Fleck war wirklich schön. Gelb, Rot, Blau – alles vermischt, aber trotzdem ordentlich, fast wie gemalt.
Maiks Mama sah zu mir herüber. Ihre Stimme war leise, wie ein warmes Kissen.
„Er mag Farben“, sagte sie. „Er ist fasziniert davon. Wenn er könnte, würde er sie den ganzen Tag sortieren. Farben sind für ihn wie Geschichten – nur ohne Worte.“
Ich nickte langsam. Das konnte ich irgendwie verstehen. Ich mochte auch Sachen, die man einfach anschauen und dabei ganz still sein konnte.
„Und du?“ fragte sie, „Magst du Autos?“
Ich nickte wieder. Ich wusste nicht, warum – aber mit ihr konnte ich einfach reden. Es war, als würde sie nicht fragen, weil sie etwas wissen will, sondern weil sie mich verstehen will.
„Ich hab einen gelben Jeep… und ein Polizeiauto“, sagte ich. „Die hab ich von Sebastian bekommen. Der ist… das ist der große Sohn von Annette.“
Ich sah zu Annette. Sie stand ein paar Schritte entfernt, beobachtete mich. Und sie lächelte. So wie immer, wenn ich etwas wagte.
Ich schaute wieder zu Maik. Er bewegte die Finger leicht im Lichtfleck. Ganz vorsichtig, als würde er die Farben fühlen wollen.
Und ich dachte: Vielleicht muss man nicht gleich Freunde sein. Vielleicht reicht es, wenn man einfach still zusammen sitzt und dasselbe sieht.
Annette kam leise zu mir ans Fenster. Ihre Stimme war weich und ruhig, fast ein Flüstern.
„Wir müssen langsam weiter, mein Schatz. Es gibt bestimmt gleich Abendessen.“
Ich schaute auf. Der Regenbogenfleck war fast verschwunden, nur noch ein bisschen Licht zitterte am Rand der Fliesen. Und irgendwie spürte ich es jetzt auch: dass mein Körper müde wurde, die Beine ein bisschen schwer und mein Kopf voll. Ich wollte nicht zurück ins Zimmer, weil ich musste. Ich wollte zurück, weil ich bei Annette sein wollte. Ganz nah.
Ich trat ein paar Schritte auf sie zu. Nicht direkt vor sie, sondern erst ein bisschen zur Seite, dann langsam näher. Ich wusste nicht genau, wie ich’s ihr zeigen sollte. Ich wollte auf ihren Arm, aber ich traute mich nicht zu fragen. Was, wenn sie es gerade nicht will? Oder wenn ich zu schwer bin? Oder schon zu alt?
Ich blieb direkt vor ihr stehen, ganz nah, und schaute sie kurz an. Dann guckte ich schnell auf meine Füße. Mit meinen Fingern spielte ich an meinem Pulli rum. Ich sagte nichts, aber in meinem Bauch war dieses Gefühl… Ich hoffte einfach, dass sie trotzdem verstand, was ich meinte.
Und sie merkte es.
Ganz ohne Worte beugte sie sich zu mir runter, legte ihre Arme um mich und hob mich langsam hoch. Ich ließ es einfach geschehen. Mein Körper entspannte sich sofort. Ich schlang die Arme um ihren Hals und legte den Kopf an ihre Schulter.
Da gehörte ich hin.
Maiks Mama sah uns und lächelte. „Da hat es aber jemand gut“, sagte sie freundlich. „Es ist schon eine Weile her, dass ich Maik einfach so auf den Arm nehmen konnte.“
Dann sah sie mich an und sagte mit einem liebevollen Blick: „Genieß es, solange du kannst.“
Annette antwortete für mich: „Das machen wir ganz bestimmt.“ Dabei drückte sie mich ein klein wenig fester an sich. Nicht zu fest – aber genau so, dass ich es spürte. Dass ich wusste: Ich bin gemeint. Ich bin sicher.
Ich legte den Kopf auf ihre Schulter. Es war warm dort. Und es roch nach Annette. So vertraut, dass mir ein bisschen schwindlig wurde vor lauter… Nähe. Ich wollte nirgendwo anders sein.
Annette sagte noch zur Frau: „Einen schönen Abend euch.“
„Euch auch“, hörte ich die Mama von Maik sagen, ihre Stimme ganz leise hinter uns.
Als wir schon ein Stück gegangen waren, flüsterte Annette mir ins Ohr:
„Ich glaube, wir sollten dich mal ganz dringend frisch machen – deine Windel ist nämlich schon ziemlich voll.“
Ich antwortete nicht. Ich musste auch nichts sagen. Ich schloss einfach die Augen. Und ließ mich von ihren Schritten wiegen.
Annette:
Als wir das Zimmer betraten, war es nur noch ein wenig hell. Die letzten Sonnenstrahlen waren schwach, als hätten sie selbst beschlossen, dass es Zeit zum Ausruhen war. Ich schaltete das Licht an, das den Raum mit einem warmen, sanften Schein füllte.
Florian ruhte in meinen Armen, ganz still, den Kopf an meiner Schulter. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals – ruhig, regelmäßig. Ich trug ihn bis ans Bett und setzte mich einen Moment mit ihm auf die Kante, ehe ich ihn ganz vorsichtig ablegte. Seine kleinen Arme blieben noch kurz um meinen Hals geschlungen, dann ließ er los, ganz langsam.
Ich strich ihm eine Strähne aus der Stirn und schaute ihn an. Er sah mich mit müden Augen an. Die Lider flackerten leicht, als würde sein Körper selbst noch entscheiden, ob er schon schlafen will oder doch noch wach bleibt.
So viel hatte er heute erlebt. So feinfühlig war er gewesen – hatte sich auf einen Jungen eingelassen, der so ganz anders war, hatte ihn nicht bewertet, nicht gedrängt, einfach nur da gewesen. Mit einer Art von Verständnis, die ich bei Kindern in seinem Alter selten gesehen hatte. Und wie sehr er meine Nähe gesucht hatte… ohne Worte, aber mit jedem Blick, jedem Zögern, jedem leisen Schritt.
Ich liebte ihn. Nicht irgendwie. Nicht vorsichtig. Sondern mit einem stillen Entschluss, der sich tief in mein Herz gesetzt hatte. Und ich wusste: Ich würde ihn nie wieder hergeben.
„Du siehst schon ganz schön müde aus“, sagte ich sanft.
Florian nickte nur leicht, kaum merklich. Seine Augen waren halb geschlossen.
Ich öffnete behutsam den Knopf seiner Hose und zog sie vorsichtig nach unten. Alles ganz ruhig, Schritt für Schritt, so wie ich es bei ihm immer machte. Seine Windel war spürbar voll, aber er wirkte entspannt, ließ alles geschehen. Ich lächelte leise. Er vertraute mir – und das bedeutete mir mehr, als Worte je ausdrücken könnten.
Mit beiden Händen löste ich vorsichtig die Klettverschlüsse, einer nach dem anderen. Die Windel öffnete sich langsam, ohne Eile. Alles war in Ordnung. Ich hob die Windel etwas an und klappte sie nach unten, legte sie beiseite und griff zu den Feuchttüchern.
Meine Handbewegungen waren sanft, fast schon wie ein Streicheln. Ich reinigte ihn gründlich, aber mit viel Ruhe, achtete auf jede kleine Hautfalte. Danach nahm ich eine frische Windel und breitete sie sorgfältig aus.
Dann schob ich sie unter ihn, ganz vorsichtig, damit nichts verrutschte. Ich zog sie langsam nach oben, fixierte die Seiten – und da, als ich die Beinbündchen zurechtzupfen wollte, streifte ich ihn ganz leicht an der Seite. Nur ein Hauch. Aber das reichte.
Florian zuckte zusammen und kicherte leise.
Ich sah sofort zu ihm, und er grinste mich schüchtern an, ein bisschen verschlafen, aber fröhlich.
„Na, da ist wohl jemand kitzelig“, sagte ich leise und lächelte, während ich die Bündchen noch einmal glättete und sanft unter seine Oberschenkel strich. Er zuckte wieder, diesmal mit einem kleinen Gackern, das er aber gleich wieder unterdrückte.
„Alles gut“, murmelte ich und strich ihm beruhigend über den Oberschenkel, „gleich hast du’s geschafft.“
Dann war die Windel fest, ordentlich, bequem. Kein Faltenwurf, nichts, was drücken würde. Ich zog ihm den Schlafanzug an – den mit den kleinen Bären – und schloss den Reißverschluss bis zum Hals. Als ich fertig war, betrachtete ich ihn für einen Moment.
So weich. So klein. So sehr ein Kind, das man einfach liebhaben muss. Mein kleiner Kuschelbär.
Ich setzte mich zu Florian, der im Bett lag, die Augen halb geschlossen, eingekuschelt in seinen Schlafanzug mit den kleinen Bären. Ganz behutsam ließ ich mich an seiner Seite nieder und öffnete die Arme.
Er zögerte keine Sekunde. Wie selbstverständlich kam er zu mir, kletterte langsam auf meinen Schoß und schmiegte sich eng an mich. Ich zog ihn sanft näher und schlang die Arme um seinen kleinen Körper.
Er schloss die Augen und seufzte leise – so, als wäre allein dieser Moment alles, was er gerade brauchte.
Ich beugte mich ein wenig zu ihm herunter, flüsterte ihm leise ins Ohr:
„Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht, mein Schatz.“
Er antwortete nicht, aber er drückte sich noch ein bisschen fester an mich. Seine kleinen Finger spielten mit dem Stoff meines Pullovers – ruhig, gedankenverloren. Und ich wusste: Er hatte es gehört. Und gespürt.
Ich wiegte ihn sanft, nur ganz leicht. Das Licht war warm, der Raum still, und es gab nichts, was diesen Moment störte.
Ich blieb einfach so sitzen – mit meinem kleinen Schatz auf dem Schoß.
Weil es genau das war, was wir beide gerade brauchten.
Da klopfte es leise an der Tür. Eine Schwester trat mit einem freundlichen Lächeln ins Zimmer. In der Hand hielt sie ein kleines Tablett mit einem abgedeckten Abendessen.
„Guten Abend“, sagte sie leise. „Eine Kleinigkeit für den kleinen Mann.“
Sie stellte das Tablett auf den kleinen Tisch und verschwand kurz aus dem Raum. Wenige Sekunden später kam sie mit einem zweiten Tablett zurück, das sie ebenfalls auf dem Tisch abstellte. Sie nickte mir freundlich zu – und verließ das Zimmer still, ohne ein weiteres Wort.
Die Tür schloss sich leise hinter ihr.
Und wir waren wieder ganz unter uns.
„Wollen wir uns noch einen Tee holen?“ fragte ich leise.
Florian zuckte nur mit den Schultern. Ich kannte dieses Zucken inzwischen gut. Es war sein leises Ich weiß nicht, sein Bitte entscheide du für mich. Er wusste nicht, was er wollte – oder besser gesagt: Er konnte sich nicht entscheiden. Und ich wusste auch, dass er viel zu müde war, um es überhaupt zu wollen.
Also nahm ich ihm die Entscheidung ab. Ich wollte ihn nicht überfordern, nicht jetzt, wo er ohnehin schon so fertig war.
„Na dann komm“, sagte ich sanft, „wir gehen zusammen zum Teewagen und holen uns einen Tee. Du darfst dir einen aussuchen, ja?“
Er sagte nichts, aber als ich ihm noch einmal in seine kleinen Schuhe half und ihn vom Bett hob, ließ er es einfach geschehen. Ich nahm ihn an die Hand, und gemeinsam gingen wir durch den Flur.
Als wir gerade am nächsten Zimmer vorbeikamen, trat die Schwester von eben aus der Tür. Sie lächelte Florian an. „Na, du hast aber einen tollen Schlafanzug“, sagte sie freundlich.
Ich spürte, wie seine Hand sich fester um meine schloss. Er drückte sich ein kleines Stück näher an mich. Sein Blick wanderte zu Boden. Ich glaube, es war ihm unangenehm – nicht weil sie unfreundlich war, sondern weil es einfach zu viel war, so direkt angesprochen zu werden.
Ich lächelte der Schwester zu, nickte kurz, und als wir weitergingen, beugte ich mich leicht zu ihm herunter.
„Das hat sie nicht böse gemeint, mein Schatz“, flüsterte ich. „In dem Schlafanzug siehst du wirklich toll aus. Ein kleiner Bär zum Liebhaben.“
Am Teewagen angekommen, zeigte ich ihm die Auswahl. Es waren kleine, bunt beschriftete Karten hinter dem Glas. Ich las ihm langsam jede Sorte vor. Er hörte aufmerksam zu, sein Kopf leicht zur Seite geneigt.
Er entschied sich schließlich für Apfeltee. Ich nickte und bereitete den Tee für ihn zu. Während ich das Tablett in die Hand nahm, lief er neben mir zurück in unser Zimmer. Er öffnete mir die Tür, ganz vorsichtig, als wäre das etwas Besonderes – und ich lächelte dabei still.
Wir setzten uns gemeinsam an den kleinen Tisch. Ich stellte das Tablett ab und schob es so zurecht, dass Florian gut herankam. Ich nahm sein Abendessen zuerst zur Hand.
Er hatte zwei Scheiben weiches Weißbrot, ein kleinen Teller mit Hühnerbrustaufschnitt, etwas Butter, ein wenig Banane, fein geschnitten. Schonkost – leicht verdaulich, aber trotzdem liebevoll angerichtet.
Ich strich ihm etwas Butter auf das Brot, legte zwei dünne Scheiben Huhn darauf und schnitt es in kleine, mundgerechte Stücke. Florian begann zu essen. Ganz langsam, aber mit erkennbarem Appetit. Auch ich bereitete mir mein Brot zu – ganz schlicht, ein wenig Käse, etwas Tomate.
Während ich aß, beobachtete ich ihn.
Er wurde mit jedem Bissen langsamer. Kaute nachdenklicher. Dann immer träger. Ich sah, wie seine Lider schwerer wurden, seine Hände nur noch locker das Brot hielten.
Und dann – ganz plötzlich – schloss er die Augen. Ganz. Und öffnete sie nicht mehr.
Gerade als sein Kopf langsam nach vorne zu kippen drohte, war ich da. Ich fing ihn auf, nahm ihm vorsichtig das Brot aus der Hand und zog ihn sanft auf meinen Arm.
Er blinzelte kurz, wurde wieder ein wenig wach. Doch sein Körper war schon schlaff, warm und schwer in meinen Armen. Ich trug ihn zum Bett, bettete ihn vorsichtig in die Kissen und deckte ihn liebevoll zu.
Dann nahm ich seinen Pandi und legte ihn in seinen Arm. Fast automatisch schloss sich Florians Hand darum. Ich nahm den Nuckel vom Nachttisch. Als ich ihn ihm anbot, öffnete er ganz leicht den Mund, und kaum war er zwischen seinen Lippen, verdrehte er schon ein wenig die Augen. Ein letzter, müder Atemzug – und er war eingeschlafen.
Ich beugte mich über ihn, strich ihm eine Strähne von der Stirn, und hauchte ihm einen Kuss auf die warme Haut.
„Schlaf gut, mein kleiner Schatz“, flüsterte ich.
Dann blieb ich noch einen Moment sitzen. Einfach nur da. Und sah ihm beim Schlafen zu.
Ich begab mich zurück an den kleinen Tisch und aß in Ruhe mein Brot. Florian lag ganz still in seinem Bett, sein Atem gleichmäßig, der kleine Panda fest in seinem Arm. Der Apfeltee stand noch unberührt auf dem Tablett – er hatte keinen Schluck davon genommen. Ich lächelte leise. Er war einfach zu müde gewesen.
Ich sammelte das Geschirr zusammen, bis auf den Tee, und brachte alles zurück auf den Flur zum Geschirrwagen. Danach machte auch ich mich bettfertig. Ich zog mich um, wusch mir das Gesicht, bürstete mir die Haare. Alles leise, um ihn nicht zu wecken.
Gerade als ich aus dem Badezimmer kam und die Tür leise hinter mir schloss, klopfte es an der Zimmertür. Noch bevor ich antworten konnte, öffnete sie sich vorsichtig, und eine Schwester trat ein – nicht dieselbe wie vorhin, sondern eine andere. Ihr Blick war ruhig und freundlich.
„Guten Abend“, sagte sie leise. „Ich würde gern noch einmal kurz nach Florian sehen.“
„Er schläft schon“, antwortete ich.
„Das ist kein Problem. Ich bin ganz vorsichtig.“
Sie trat leise an sein Bett, beugte sich sanft über ihn und nahm ein Ohrthermometer zur Hand. Mit geübter Bewegung schob sie es ihm behutsam ins Ohr. Florian regte sich kaum. Ein leises Piepen, dann ein zufriedenes Nicken.
„Kein Fieber.“
Anschließend griff sie nach einem kleinen Pulsoxymeter, das sie ihm vorsichtig auf den Finger setzte „Puls und Sauerstoffsättigung sind auch gut.“
Dann richtete sie sich auf und sah zu mir. Ihre Stimme blieb leise und freundlich:
„Er bekommt gleich noch eine kleine Infusion zur Flüssigkeitsgabe. Wir machen das abends eigentlich nur, wenn es wirklich nötig ist – aber bei ihm ist es heute sinnvoll. Sein Kreislauf braucht noch ein bisschen Unterstützung.“
Ich nickte dankbar.
Die Schwester bereitete alles sorgfältig vor, desinfizierte den Anschluss an der Kanüle und hängte den kleinen Beutel mit der Infusion an den dafür vorgesehenen Haken am Bett. Florian bewegte sich kaum – nur ein leises Ausatmen, als ob er das kühle Gefühl auf der Haut im Schlaf wahrnahm.
Sie überprüfte den Tropf, justierte langsam die Durchflussrate und warf einen letzten prüfenden Blick auf das Pflaster und die Lage seines Armes.
Dann wandte sie sich wieder an mich.
„Wird er nachts wach, um zur Toilette zu gehen?“
Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein, er trägt Windeln.“
Die Schwester nickte verständnisvoll. „Dann sollten Sie vielleicht später nochmal nach ihm sehen. Die zusätzliche Flüssigkeit muss ja irgendwohin – und wir möchten natürlich nicht, dass er durchnässt aufwacht.“
„Ich kümmere mich darum“, sagte ich ruhig.
„Danke“, erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. Sie warf noch einen letzten Blick auf Florian.
„Dann wünsche ich Ihnen beiden eine ruhige Nacht.“
Sie trat zurück, verließ leise das Zimmer, und die Tür schloss sich sanft hinter ihr.
Ich trat noch einmal ans Bett, zog Florian die Decke bis unter das Kinn und strich ihm liebevoll über die Stirn. Seine Atmung war tief und gleichmäßig, der kleine Panda lag sicher in seinem Arm. Ich stellte das Nachtlicht etwas dunkler und ließ mich dann selbst ins Bett sinken – mit einem letzten Blick auf ihn.
Alles war gut. Und ich war da.
Fortsetzung folgt….
„Ich habe geschrieben, Florian hat erlebt – jetzt seid ihr dran! Kommentieren geht schneller als Windeln wechseln, versprochen! Zumindest bei den meisten… und keine Sorge: Hier riecht es nicht, selbst wenn ihr länger überlegt. Also haut in die Tasten – Florian (und ich) freuen uns auf eure Gedanken, Ideen und Lieblingsmomente!“

Autor: michaneo | Eingesandt via Mail

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Tags: florians, schatten, präsentiert, herzliches, dankeschön
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Diaperwinni
Diaperwinni
Gast
27/05/2025 20:08

Hallo Michaneo,

es fühlt sich beim Lesen so an, als wäre man Florian oder auch Annette und taucht komplett in die Geschichte ein.
Florian hat in Maik einen „Bruder im Geiste“ getroffen der die Stille vorzieht. Ist für Florian bestimmt eine Erkenntnis, das er damit nicht alleine ist. Danke für den „kleinen“ Teil!

3
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Diaperwinni
28/05/2025 16:39

Hallo Diaperwinni,

vielen Dank für dein Feedback! Beim Schreiben tauche ich selbst immer tief in die Charaktere ein – so erlebe ich ihre Welt mit. Maik ist ein nonverbaler Autist und stellt für Florian eine ganz neue Erfahrung dar. Bislang hatte Florian noch kaum direkten Kontakt zu Menschen mit Behinderung – abgesehen von Paul, der ähnlich wie Florian unter Blasenproblemen leidet.

Was die Länge der Kapitel angeht, möchte ich versuchen, sie künftig in diesem Rahmen zu halten. Vielleicht schaffe ich es dadurch auch, wieder häufiger neue Teile zu veröffentlichen.

Liebe Grüße
Michaneo

4
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Phill
Phill
Gast
27/05/2025 22:16

Wieder einmal eine Perfekte Geschichte.
Hut ab.
Hab keinerlei Kritik.
Immer weiter so 💪

3
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Phill
28/05/2025 16:40

Hallo Phill,

vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass es nichts zu bemängeln gab. Ich gebe mir Mühe, die Qualität auch weiterhin aufrechtzuerhalten.

Liebe Grüße
Michaneo

2
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Tobi
Tobi
Gast
28/05/2025 07:11

Einfach super gemacht! Sehr einfühlsam geschrieben. Man hat als Leser das Gefühl, dass man mitten in der Geschichte drin ist.

Ich brenne darauf zu erfahren, wie es weitergeht.

Diese Geschichte darf nicht aufhören!!!

5
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Tobi
28/05/2025 16:46

Hallo Tobi,

schön, dass du dich so gut in die Geschichte hineinversetzen kannst – genau das war mein Ziel!
Ich bin selbst schon gespannt, wie es weitergeht… zumindest ein bisschen weiß ich’s ja schon 😜.

Irgendwann wird die Geschichte aber zu einem Ende kommen müssen – auch wenn mir der Abschied nicht leichtfallen wird. Ich möchte „Zwischen gestern und morgen“ noch abschließen und habe außerdem noch so viele Ideen für neue Projekte. Wann genau der Schlusspunkt kommt, kann ich aber noch nicht sagen – ein paar wichtige Punkte möchte ich vorher auf jeden Fall noch erzählen.

Liebe Grüße
Michaneo

2
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MiRa
MiRa
Gast
Antwort an  Michaneo
29/05/2025 17:13

Ich weiß, jede Geschichte wird irgendwann mal ein Ende haben. Auch Florian wird mal das Rentenalter erreichen und es wäre toll, ihn bis dahin begleiten zu dürfen. 😀😀🥰

1
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  MiRa
29/05/2025 18:49

Hallo MiRa,

oh 😂…
Ich fürchte, das schaffe ich in diesem Leben nicht mehr! Ich schreibe jetzt seit ungefähr einem halben Jahr an der Geschichte – und wir befinden uns gerade mal in Woche drei der Erzählzeit.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Florian erst sieben Jahre alt ist und ich selbst schon eher zur fortgeschritteneren Altersklasse zähle… dann sehe ich schwarz.
In diesem Fall müsste Florian vermutlich aus gesundheitlichen Gründen in eine sehr, sehr frühe Rente gehen – aber das wollen wir ihm ja nicht antun.
😉

2
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MiRa
MiRa
Gast
Antwort an  Michaneo
02/06/2025 21:18

Hihihi, natürlich sollte Florian kein Frührentner werden, aber ich denke, dass sein Leben Dank Annette und ihrer Familie, zu der er ja auch gehört, etwas ruhiger werden könnte. Vielleicht bietet sich ja dann die Möglichkeit die Zeitsprünge etwas größer werden zu lassen…… 🤔

0
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Jörg Zach
Jörg Zach
Gast
28/05/2025 08:50

Hallo Michaneo , die Geschichte von Florian finde ich sehr interessant und würde mir wünschen daß er mit Maik näher in Kontakt kommt . Ich bin gespannt wie es weitergeht.

0
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Jörg Zach
28/05/2025 16:52

Hallo Jörg Zach,

schön, dass dir der Teil wieder gefallen hat!
Maik ist ein nonverbaler Autist – eine klassische Freundschaft wäre da eher unrealistisch. Aber Florian beginnt, ihn auf seine eigene Weise zu verstehen. Vielleicht begegnen sich die beiden im Laufe des Krankenhausaufenthalts ja noch einmal.

Liebe Grüße
Michaneo

0
Antworten
Micha zwo
Micha zwo
Gast
28/05/2025 10:36

Es ist wieder ein sehr gutes Kapitel geworden. Herzlichen Dank dafür und bitte schreibe so weiter. In diesem Kapitel werden Florians Bindungsstörung und das fehlende Urvertrauen (bedingt durch die Ursprungsfamilie) deutlich, das ist sehr gut beschrieben. Das erklärt u.a. Florians Faszination für den autistischen Jungen. Mir gefällt, dass das Kapitel etwas kürzer ist, es ist auch so genug Input vorhanden. Und vielleicht muss ich dann nicht allzu lange auf das nächste Kapitel warten.

2
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Micha zwo
28/05/2025 17:02

Hallo Micha zwo,

vielen Dank für dein Feedback – ich freue mich sehr darüber und werde mein Bestes geben, auch weiterhin in diesem Stil weiterzuschreiben.

Ein fehlendes Urvertrauen bzw. eine Bindungsstörung ist bei Pflegekindern leider keine Seltenheit, vor allem dann, wenn sie traumatische Erfahrungen gemacht haben. Solche tiefgreifenden Wunden heilen nicht von heute auf morgen – sie begleiten einen oft noch lange.

Gerade dieses Trauma macht Florian jedoch besonders empfänglich für die Gefühle anderer. Er bringt viel Empathie mit – besonders für Menschen, die anders denken oder sich anders verhalten.

Wie oben schon angedeutet: Ich möchte die Kapitel künftig bewusst in dieser Länge halten. Vielleicht gelingt es mir dann ja auch, sie etwas regelmäßiger zu veröffentlichen.

Liebe Grüße
Michaneo

1
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Michael
Michael
Gast
28/05/2025 11:53

Finde die Emotionen sehr nachvollziehbar. Der Junge Mann in der der Autismus im Griff behält, aber das feine Gespür für das Umfeld. Anette die Übersicht hat zu allen Vorgängen und Florian der versucht trotz Ängste, Bedenken sich dem Leben zu stellen.
Herzlichen Dank für die wunderschöne Geschichte.

0
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Michael
28/05/2025 17:09

Hallo Michael,

vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass du dich so gut in die Emotionen der einzelnen Figuren hineinversetzen kannst.

Maik ist ein nonverbaler Autist – ich habe versucht, ihn entsprechend sensibel und authentisch darzustellen.

Annette ist mittlerweile ganz in ihrer Mutterrolle aufgegangen. Nach den Ereignissen am Samstag weicht sie kaum noch von Florians Seite – sie möchte ihm jetzt besonders viel Sicherheit geben.

Und Florian… ja, er stellt sich tapfer allem, was auf ihn zukommt – auch wenn es ihn oft Überwindung kostet.

Liebe Grüße
Michaneo

0
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Pamperspopo
Pamperspopo
Gast
29/05/2025 15:17

Danke für diese Tolle Fortsetzung Es ist einfach so schön aus der Sicht von Florian und auch Anette Erzählt das man voll in dem geschehen eintauchen kann und intensiv die Gefühle und Emotionen spüren kann als wäre man dabei Wunderschön Freue mich schon auf mehr

1
Antworten
Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Pamperspopo
29/05/2025 18:25

Hallo Pamaperspopo,

vielen Dank für deinen Kommentar – ich freue mich sehr darüber!
Der große Vorteil von Geschichten in der Ich-Perspektive ist, dass sich Emotionen und Gedanken besonders intensiv und direkt transportieren lassen. Auf der anderen Seite bringt diese Erzählform aber auch Einschränkungen mit sich: Man kann dem Leser nur das zeigen, was die erzählende Figur selbst erlebt oder weiß.

Das war für mich zum Beispiel eine Herausforderung bei der Geschichte „Zwischen gestern und morgen“. Deshalb habe ich im späteren Verlauf zusätzlich Katjas Perspektive als erwachsene Bezugsperson eingebunden, um den Leserinnen und Lesern weitere Einblicke zu ermöglichen.

Liebe Grüße
michaneo

0
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Jojo
Jojo
Gast
30/05/2025 10:32

Hallo, super Fortsetzung!
Wie sieht es denn beim großen Geschäft aus? Da fehlt mir leider etwas Logik. Es kaum meines Erachtens noch nicht einmal vor. Wurde nicht thematisiert. Spätestens im Krankenhaus wird oft auf den Stuhlgang geachtet.

0
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Michaneo
Michaneo
Gast
Antwort an  Jojo
31/05/2025 06:08

Hallo Jojo,

danke für dein Feedback und deine Frage! Das Thema „großes Geschäft“ ist meiner Meinung nach von der Logik her weiterhin stimmig. Florian isst generell ja nicht viel. Als er am Samstag in die Klinik eingeliefert wurde, hatte er sich kurz vorher übergeben und so seinen Magen geleert. Danach wurde er sediert und hat nur Flüssigkeit über Infusionen bekommen.

Im Krankenhaus selbst hat er bisher nur Brühe, Pudding und ein wenig Brot zum Abendessen zu sich genommen. Nach der langen Sedierung dauert es oft eine Weile, bis der Darm wieder in Schwung kommt. Da Florian ohnehin zu den Kindern gehört, die eher mit Verstopfung zu kämpfen haben, denke ich, dass es insgesamt noch stimmig ist. Und die Frage nach dem Stuhlgang wird bei der Visite sicher auch noch gestellt werden.

Liebe Grüße,
michaneo

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