Der seltsame Fund (15)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der seltsame Fund (15) – 14. Teil
Frau Schönberger, Lehrerin des Max-Planck-Gymnasiums und
Klassenlehrin der 7d, schrieb gerade die Regeln zur Groß- und
Kleinschreibung von Wörtern an die Tafel. Es war die erste Stunde
am Montagmorgen, dementsprechend konzentriert waren ihre
Schüler. Sie hatte Glück, die Klasse in der ersten Stunde
unterrichten zu dürfen. Am schlimmsten waren in einer siebten
Klasse nämlich die 7.Stunden: Dort waren die Schüler erschöpft und
unkonzentriert.
Als die Deutschstunde sich schließlich dem Ende näherte und sie die
Hausaufgaben an die Tafel schrieb, wollten die Schüler schon
aufstehen, als Frau Schönberger rief: „Halt! Alle nochmal hinsetzen!
Ich möchte euch noch vier neue Schüler vorstellen, die ab sofort Teil
eurer Klasse sein werden.“ Sie öffnete die Tür und bedeutete Mirko,
Jens, Niklas und mir uns ins Klassenzimmer zu begeben. „Das sind
Niklas, Mirko, Jens und Jonas“, erklärte sie der Klasse. Stellt euch
doch alle kurz mal vor.
Ich begann mit: „Hallo, ich bin Jonas, 12 Jahre alt und habe 2
Schwestern, von denen eine zickig und die andere ganz okay ist.“
Dann machte Niklas weiter mit: „Also ich bin Niklas, bin 13 Jahre alt
und meine Hobbys sind Lego und Fahrrad fahren.“
Jens machte weiter mit: „Und ich bin Jens, bin 12 und habe einen
Hund namens André.“
Und zum Schluss sagte Mirko mit seiner schwächelnden Stimme:
„Ich bin Mirko, ich bin 11 Jahre alt und freue mich darauf, Teil der
Klasse sein zu dürfen.“
Ich wartete darauf, dass die ganze Klasse in Gelächter ausbrach, so
wie das bei und immer gewesen ist, aber niemand lachte! Das
schien wirklich eine sehr anständige Klasse zu sein.
Ich dachte an Freitagnachmittag zurück. Ich, Jens, Mirko und Niklas
hatten uns gemeinsam getroffen. Wir waren zu einer Art Clique
geworden: Der Windel-Clique. Ich hatte allen meine crinklz –
Windeln gezeigt und Niklas hatte sogar eine meiner Windeln
anprobiert! Er fand das Gefühl zwar auch total schön, hatte sich
aber doch nicht getraut, in die Windel hineinzupinkeln. Und Mirko
hatte seine Geschichte erzählt. Mirko war voll nett, ich hatte ihn die
ganze Zeit falsch eingeschätzt. Mir ist das zwar ein wenig peinlich
das so sagen zu müssen, aber so war das nun mal. Wir hatten
sogar mal unsere Windeln ausgetauscht, er hatte meine angezogen
und ich seine. Mirko trug noch Pampers Größe 7 und ich muss
sagen, dass auch seine Windel sehr bequem war.
Dann sagte Frau Schönthaler zu uns: „Sucht euch bitte einen freien
Platz hier im Klassenzimmer.“ Zuerst wollten wir uns alle vier
nebeneinander in die letzte Reihe setzen, doch dann viel mir ein,
dass ich ja eine Sehschwäche hatte und noch keine Brille bekommen
hatte. Also setzen wir uns verteilt im Klassenzimmer an freie Tische.
Vielleicht war das auch besser so, denn hätten wir
nebeneinandergesessen, dann hätten wir sicher viel geschwätzt und
ich hatte beschlossen, ein wenig an meinen Noten zu arbeiten. Auch
wenn die Sportnote bei mir zum Glück ab sofort ja ganz wegfiel.
Ich knüpfte schnell Kontakte mit meinen neuen Klassenkameraden.
Wir verstanden uns sehr gut und das Beste: Es gab keinen Kevin in
dieser Klasse. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass ich prinzipiell
den Namen „Kevin“ nicht mag, sondern dass es kein mit Kevin
vergleichbares Kind gab. Es gab in der Klasse keinen Tyrannen! Ich
fand im Laufe des Tages noch heraus, dass noch ein anderes Kind
auf diese Schule gewechselt hatte: Leon, das „Mathe-Ass“,
besuchte nun am Max-Planck-Gymnasium sie Klasse 7b.
Meinem alten Gymnasium ging es nach dem Vorfall mit Kevin echt
an den Kragen. Viele Schüler wechselten die Schule, das
Gymnasium wurde von sehr vielen empörten Eltern angezeigt und
an den Rande des Ruins getrieben worden. Sämtliche Ausflüge,
sogar der seit langem geplante Ausflug ins Umweltzentrum
Molchingen, wurden gestrichen. Man munkelt sogar, die Stadt
plane die Schule ganz zu schließen.
Und: Kevin ist endlich ins Heim gekommen. Gegen seine Eltern läuft
aktuell eine Anzeige wegen der unzumutbaren Zustände, die Kevin
bei seinen Eltern ertragen musste. Wie sich herausstellte, war nicht
Kevins Vater, sondern sein Onkel der Busfahrer, der besoffen den
Busunfall gebaut hatte. Die ganze Familie schien ein bisschen
daneben zu sein. Da war ich echt froh, dass Kevin nicht mehr bei
diesen Eltern leben musste. Ich wünschte ihm ehrlich, dass er schon
bald neue Eltern finden würde, die ihn adoptieren werden.
Allerdings bezweifelte ich sehr stark, dass nach dem, was Kevin mit
Mirko gemacht hat, es noch Eltern gibt, die Kevin adoptieren
wollen. Natürlich wurde das ganze vielfach gefilmt und ins Internet
hochgeladen. Dort findet sich jetzt die grauenhafte Szene, genauso
wie die Bilder, die meine große Schwester von mir angefertigt hat
und die Fotos von Kevin. Sie sind da und können nie mehr gelöscht
werden.
Doch am Ende war alles echt gut ausgegangen. Meine neue Klasse
war sehr nett und auch meine neuen Lehrer waren alle voll in
Ordnung. Und das beste: Im Unterricht kam ich super mit! Die Lehrer
erklärten viel verständlicher, was wohl auch mitunter daran lag,
dass die Klasse viel besser im Unterricht mitmachte.
Vielleicht lag es auch daran, dass sich mein Vater endlich mal Zeit
genommen hatte, um mir mal den Stoff in Mathe zu erklären. Er
hatte wohl eingesehen, dass es nicht schön für uns ist, wenn er
außer Arbeiten gar nichts mehr macht und bringt sich endlich
wieder mehr bei unserer Familie ein.
Trotzdem wurde ich heute von Niklas Eltern abgeholt. Als es
schließlich zum Ende der siebten Stunde gongte, rannte ich aus dem
Schulgebäude. Vor der Schule stand bereits das Auto von Niklas‘
Mutter.
Nachdem ich und Niklas eingestiegen waren, startete Niklas Mutter
den Motor und fragte uns: „Und, wie gefällt euch die neue Schule?“
„Super!“, erwiderte Niklas. Die Kinder sind alle sehr nett!“ „Das freut
mich“, antwortete Niklas Mutter. Und dann fragte sie mich: Jetzt
musst du aber mal davon erzählen, wie du denn auf die Windeln
gekommen bist! Ich habe mich das schon die ganze Zeit gefragt und
bin schon ganz gespannt auf deine Geschichte!“
Und ich begann ihr zu erzählen. Von den Bildern. Und von den
Windeln, die ich vor einer Woche im Keller durch einen Zufall
gefunden hatte. Jenem seltsamen Fund, mit dem alles angefangen
hatte.
Ende.
Autor: Jimket (eingesandt via E-Mail)
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Die Geschichte war insegsammt recht interessant beschrieben. Der Schluss hat eine überraschende Wendung genommen, wenn auch sehr schnell erzählt. Währe schon interessant gewesen zu erfahren ob die Babybehandlung der Geschwister weiter gegangen ist, und was mit der anderen Schwester geschehen ist. Wurde ja nicht nochmal erwähnt. Schade das es hier endet.
Ich schließe mich der Meinung von Burli an. Jimket hatte die Chance die Geschichte etwas um zu schreiben, doch hat diese leider nicht genutzt. Somit bleiben einige Fragen offen, obwohl die Windelgeschichte zu Ende ist.
Wie findet es die kleine Schwester, dass es plötzlich wieder Windelträger in der Familie gibt?
Muss Jonas als Strafe in einem Gitterbedchen schlafen?
Werden die beiden Geschwister für immer, wie Kleinkinder von der Mutter behandelt oder bekommen sie bald wieder normale Zimmer?
Wie reagieren seine neue Klassenkameraden auf die Windel bzw. auf seine Krankheit?
Schade, dass du aufhörst! Mich hätte mal interessiert, wie es mit der ganzen Truppe als erwachsene Menschen weiter geht.
Was vielleicht auch interessant ist, was ist eigentlich aus dem Vater geworden? Der ist einfach so verschwunden?
Und Kevin? Was wurde aus ihm, nachdem er ins Heim kam? Und die Schulleitung? Musste die Schule schließen, oder etwa nicht?
Hat die Mutter rausbekommen können, dass Sara ihren Bruder mit den Bildern erpresst hat ?
Hätte man ruhig noch einbauen können.
Ich habe das Gefühl, du hattest keine Lust mehr und wolltest das Ganze zu einem logischen Schluss bringen, hast dabei aber die offenen Fragen nicht bedacht, die durch dieses abrupte Ende entstanden sind.
Schade, da wäre noch eine gute Menge mehr nach oben gewesen.
Schöne geschichte gute Grammatik nicht so wie bei manch anderem
Top leistun
Schade dass die Geschichte schon vorbei ist. Mir hat se echt gut gefallen und es ist endlich mal ne Geschichte die nicht nach zwei Teilen im Sand verläuft.