Kleine-große-große-kleine Ute (28)
Dieser Eintrag ist Teil 28 von 28 der Serie Kleine-große-große-kleine Ute Windelgeschichten.org präsentiert: Kleine-große-große-kleine Ute (28)
Kapitel 28 auch Ute wird irgendwann größer
Zuhause habe ich auch in den nächsten Monaten weiterhin fast nur nachts Windeln an. Es gibt ein paar seltene Ausnahmen, zum Beispiel beim Kinobesuch. Den Schnuller habe ich aber öfter im Mund. Sina hat tatsächlich auch die Hochziehversion mit den Einhörnern von den Windeln bestellen können. Die sind manchmal echt praktisch. Besonders wenn man vorher nicht sicher ist, ob man aufs Klo will oder nicht. Andererseits will ich dann normalerweise sowieso nicht aufs Klo, wenn ich Windeln an habe. Viel Spannendes über die Windeln habe ich ansonsten nicht zu berichten. Natürlich hatte ich sie an, als ich mal wieder Sina besucht habe. In den Osterferien war ich noch mal zwei Tage im Kindergarten bei meinem Fanclub. Natürlich ohne Windeln. Ende April war es dann endlich wieder warm genug für einen Playmobil-Matschepampe-Marathon. Als ich Tanja davon erzählt habe, hat sie gefragt, ob sie auch mal mit zu Sina kann. Anne hat mich das selbe gefragt. Da wurde es dann etwas kompliziert: RalfRolf hatten da nichts dagegen. Sina war etwas überrascht über die Frage, aber auch sie fand das in Ordnung, wobei relativ schnell klar war, dass Tanja und Anne dann auch mit übernachten müssten, weil sich das sonst nicht lohnt. Das Problem war, dass Tanja ja nicht wusste, dass Anne manchmal auch Windeln trägt und die nachts noch braucht. Ich musste also erst Tanja überreden, dass sie im Sandkasten ausnahmsweise eine anzieht und behaupten, dass ich Anne die selbe Bedingung stelle. Dann musste ich Anne überreden, dass sie Tanja anvertraut, dass sie auch nachts Windeln an hat und das hat sie nur getan, weil Tanja zugesagt hat, im Sandkasten auch Windeln anzuziehen. Anne hat dann für Tanja welche von ihren Windeln mitgebracht, meine sind ihr ja zu klein. Wir sind dann freitags mit dem Zug hin und sonntags auch mit dem Zug wieder heim gefahren. Mama, Beate und Sina haben uns schon ein bisschen für Verrückt gehalten. Tanjas Mama haben wir nur erzählt, dass wir einen Playmobil-Matschepampe-Marathon machen, das fand die schon verrückt genug. Aber Mama war einverstanden, dass wir ihr nichts von den Windeln erzählen. Aber nur, weil Mama mal mit Tanjas Mama geredet hatte, nachdem Tanja meinen Schnuller entdeckt hatte und Tanjas Mama damals gesagt hat, dass es für sie okay ist, wenn Tanja bei mir mal aus Spaß eine Windel anzieht. Wie schon mal erwähnt: Mütter unterhalten sich immer über die intimsten Geheimnisse ihrer Kinder. Grmpf. In dem Fall hatte das aber dann doch was Gutes. Ambivalenzen muss man aushalten. Für alle, für die das noch nicht kompliziert genug ist: Wir haben mit Sina besprochen, dass sie diesmal keine Freunde von RalfRolf oder sonst wen rein lässt. Nicht so wie mit Jakob und Felix letztes Jahr.
In den Pfingstferien durfte ich wieder mit Sina, Tom und RalfRolf in Urlaub fahren. Dieses mal habe ich das aber zum Geburtstag geschenkt bekommen und weil RalfRolf ja inzwischen sechs sind, oder zusammen zwölf, kostet es auch extra, wenn ich mitfahre. Wir fahren zwar nicht in den selben Ferienpark, aber in einen von der selben Firma. RalfRolf tragen dort wieder die ganze Zeit Windeln, ‚ist doch kein Kindergarten‘ also abgesehen vom Schwimmbad natürlich. Ich habe dieses Mal aber in der Kinderbetreuung keine Windeln angezogen, das war mir dann doch zu peinlich. Immerhin bin ich inzwischen so ‚groß‘, dass ich gefragt werde, ob ich in der ersten Klasse bin. RalfRolf werden zwar auch gefragt, ob sie in der ersten oder vielleicht schon zweiten Klasse sind, aber die Windeln sind denen immer noch nicht peinlich. Die waren sogar ein bisschen enttäuscht, dass ich in der Kinderbetreuung keine an hatte.
Im Sommer haben sich Mama und Papa wieder mit Sina und Tom abgesprochen und so konnte ich vier Wochen Urlaub auf einem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte machen. Das ging aber nur, weil RalfRolf inzwischen richtig gut schwimmen können. Die hatten nach den Herbstferien Seepferdchen gemacht und zwischen den Jahren schon ihren Jugendschwimmer Bronze. Als ich das gehört habe, habe ich sofort Papa überredet mit mir ins Hallenbad zu gehen, das ist leider weiter weg. Das Freibad haben wir ja im Ort. Dort habe ich dann mein goldenes Abzeichen gemacht. Irgendwie muss ich ja schauen, dass der Abstand zu den Kleinen passt.
Tom hat für mich im Urlaub extra einen Optimist gemietet, der hing dann die ganze Zeit am Hausboot und ich konnte damit fast immer aufs Wasser, wenn ich Lust hatte. RalfRolf waren voll neidisch, die müssen aber erst sieben werden, bevor sie das lernen können. Tom war auch etwas neidisch, er ist zu schwer für den Optimist und Segeln ist viel cooler als Hausbootsteuern. Zumindest nach mehr als zehn Minuten fahren.
Nach den Sommerferien sind RalfRolf dann in die Schule gekommen und die gehen wirklich nur in der Schule aufs Klo. Zu hause ziehen die sich mittags sofort wieder Windeln an. Sina hat mich schon gefragt, ob ich da nicht noch mal weiter helfen kann, aber da habe ich momentan keine Idee und sie hofft jetzt einfach weiter, dass die irgendwann von selbst keine mehr wollen. Sie will sich dann auch mal auf die Suche nach einem Kinderpsychologen machen, der Erfahrung mit Zwillingen hat, aber erst gegen Ende der ersten Klasse, damit sich die beiden erstmal an die Schule gewöhnen können.
In den Herbstferien wollten RalfRolf dann unbedingt Segeln lernen und Tom hat auch tatsächlich eine Segelschule gefunden, die da noch offen hatte. Ich bin auch mit und habe einen Kurs für Fortgeschrittene gemacht. Das Wetter war nicht so besonders gut, aber dafür hatten wir viel Wind. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben aber auch alle drei unfreiwillig kentern geübt. Brrr, das Wasser war echt kalt. Gut, dass immer entweder Sina oder Tom zugeschaut und uns dann trockengelegt haben.
Ein paar Monate später ging es dann auf meinen zwölften Geburtstag zu.
Martin: „Ute, wir würden gerne mal mit dir über das Thema ‚Kindersitz‘ reden. Du wirst ja bald zwölf. Offiziell müssen wir dich ja nur bis zwölf in den Kindersitz setzen.“
Ute: „Ich weiß, es sei denn, ich bin vorher schon einen Meter und fünfzig.“
Steffi: „Aber bei einem Unfall ist es eigentlich egal, wie alt man ist, da geht es darum, dass der Anschnallgurt gut sitzt. Deshalb wollten wir mit dir besprechen, wie wir das in Zukunft machen.“
Ute: „Ganz einfach, ich wachse nächste Woche einfach mal schnell noch 20 Zentimeter und dann kann ich zwei Wochen vor meinem Geburtstag auf den Kindersitz verzichten.“
Wir müssen alle drei lachen.
Steffi: „Uns wäre es lieber, wenn du auch weiterhin im Kindersitz sitzt oder zumindest auf der Sitzerhöhung. Wir wollen dich aber nicht zwingen.“
Ute: „Naja, manchmal ist das schon peinlich, dass ich noch im Kindersitz sitze. Die anderen in meiner Klasse haben keinen mehr. Die meisten sind schon groß genug. Nur manche haben noch ne Sitzerhöhung. Aber besonders wenn ich müde bin, ist es echt praktisch, dass der Sitz eine Schlafposition hat und ich den Kopf an der Seite anlehnen kann. Und der ist halt schon echt bequem.“
Martin: „Naja, hinten haben wir doch die getönten Scheiben, da sieht dich doch eh keiner.“
Ute: „Doch, beim Aussteigen.“
Martin: „Stimmt, aber da habe ich eine Idee: Wenn es jemand sehen könnte, dann steigst du einfach auf der anderen Seite aus, da wo kein Sitz ist.“
Ute: „Das ist eine gute Idee, aber den Sitz sieht man dann trotzdem. Nur nicht so gut. Außerdem weiß doch jeder, dass ihr nur ein Kind habt.“
Steffi: „Wir könnten schauen, ob wir einen neuen Bezug für den Sitz kaufen können, dann könnten wir den in grau nehmen, so ähnlich wie die Sitze. Der Rote sieht inzwischen sowieso ziemlich alt aus. Das lohnt sich aber nur, wenn du den Sitz weiterhin benutzt.“
Ute: „Okay, aber nur, wenn es den Bezug einfach so gibt, das ist kein Geburtstagsgeschenk! Und es gibt Ausnahmen: Wenn wir andere Kinder mitnehmen bauen wir ihn raus und nehmen die Sitzerhöhung. Zumindest manchmal. Und wenn ich bei anderen mitfahre, darf ich mit entscheiden, ob ich eine Sitzerhöhung mitnehme oder nicht.“
Steffi: „Okay, so können wir das machen.“
Der Kindersitz ist halt wirklich bequem, weil man den Kopf seitlich anlehnen kann, besonders wenn ich im Auto schlafen will. Andererseits bin ich doch schon zu alt für Kindersitz. Ambivalenzen muss man aushalten.
Gegen Ende der ersten Klasse haben RalfRolf dann angefangen, daheim ab und zu mal aufs Klo zu gehen und am Anfang der zweiten, mit mittlerweile acht, haben sie ausprobiert, Stinker aufs Klo zu machen. Nicht immer, aber immer öfter. Etwa zur selben Zeit, also am Anfang der siebten Klasse, hat es angefangen, dass ich nachts plötzlich aufgewacht bin, wenn ich Pipi muss. Am Anfang nicht immer aber dann doch ziemlich schnell immer öfter. Da bin ich auch echt froh drüber. Ich bin inzwischen immerhin zwölf. Die Skifreizeit mit der siebten Klasse am Anfang des zweiten Halbjahrs war dann meine erste Klassenfahrt ohne Windeln. Leider muss ich eigentlich jede Nacht einmal raus und beim Einschlafen habe ich meinen Schnuller vermisst. Den habe ich inzwischen fast nur noch zum Schlafen und auf langen Autofahrten. Auf der Piste habe ich dann die Windeln manchmal vermisst. Mit Skiklamotten aufs Klo gehen, macht nicht wirklich Spaß. Falls ich irgendwann mal mit Mama und Papa oder mit Sina Ski fahren gehen sollte, denke ich da nochmal drüber nach. Auf der Klassenfahrt wäre es natürlich keine Option gewesen. Aber Mama, Papa und Sina fahren sowieso kein Ski.
Drei Mal dürft ihr raten, was dann aber kurz nach der Klassenfahrt passiert ist? Na? Ich habe das erste Mal meine Tage bekommen. Da muss man eine Binde tragen und trotzdem aufs Klo. Ich habe auch noch das Pech, dass meine Periode den Kalender nicht lesen kann. Die kommt ziemlich unregelmäßig. Ich habe dann entschieden, dass ich nachts immer zwei Wochen nach der Periode anfange, wieder Windeln anzuziehen, manchmal habe ich drei Tage später schon meine Tage, manchmal erst zwei Wochen später. So ist das dann aber egal und natürlich mach ich mir dann nicht die Mühe, aufzustehen.
An meinem dreizehnten Geburtstag haben mir RalfRolf ganz stolz erzählt, dass sie jetzt auch nachts trocken sind und keine Windeln mehr brauchen. Sie haben aber mit Sina besprochen, dass sie bei speziellen Gelegenheiten trotzdem noch eine anziehen dürfen. Sina hat mir dazu gesagt, dass sie da wohl größere kaufen muss, weil es jetzt natürlich kein Rezept mehr gibt und die anderen dann doch langsam zu klein werden. Mir passen sie noch ganz gut. Grmpf. Aber wenn ich so weiterwachse, auch nicht mehr so arg lange. Drei Kartons Windeln sind noch da. Da wird es sicherlich noch Gelegenheiten geben, die aufzubrauchen. Aber so langsam wird meine Periode auch pünktlicher und es gibt immer mehr Nächte, in denen ich nicht aufs Klo muss. Ich habe zur Zeit auch keine Lust mehr, absichtlich in die Windeln zu pinkeln. Ganz verschwinden werden die Windeln aus meinem Leben aber vermutlich nicht: Auf dem Weihnachtsmarkt werde ich bestimmt immer eine anziehen und bei manch anderer Gelegenheit auch. Mama hat mir versprochen, dafür irgendwann auch größere zu kaufen.
Mama und Sina haben jetzt eine Wette laufen, bei wem die Schnuller zu erst verschwinden. Das habe ich zufällig mal mitbekommen, aber ich glaube RalfRolf wissen davon nichts. Die haben die Schnuller inzwischen auch nur noch nachts. Ob die damit irgendwann aufhören wollen, weiß ich nicht. Mama schüttelt immer mal wieder den Kopf, wenn ich meine Schnuller auskoche oder mal wieder einen neuen in der Apotheke kaufe und umbaue. Das muss ich nämlich inzwischen selbst machen. Das Kaufen in der Apotheke ist erheblich peinlicher als im Drogeriemarkt, aber mit meiner Fahrkarte für die Schule kann ich dafür glücklicherweise ein paar Orte weiter fahren, wo mich keiner kennt. Die Schnuller sind bei mir auch gut versteckt, damit die auf keinen Fall jemand sieht. Ich kann inzwischen zwar auch problemlos ohne Schnuller einschlafen, aber ich mag die einfach. Also gibt es keinen Grund, die irgendwo an einen Schnullerbaum zu hängen.
Vielleicht erzähle ich irgendwann mal weiter, aber jetzt geht das nicht: Erstens habe ich jetzt nur noch selten eine Windel an und zweitens bin ich beim Aktuellen Datum angelangt und was in der Zukunft passiert, weiß ich natürlich nicht.
Autor: Volker | Eingesandt via Mail
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
In den Pfingstferien durfte ich wieder mit Sina, Tom und RalfRolf in Urlaub fahren. Dieses mal habe ich das aber zum Geburtstag geschenkt bekommen und weil RalfRolf ja inzwischen sechs sind, oder zusammen zwölf, kostet es auch extra, wenn ich mitfahre. Wir fahren zwar nicht in den selben Ferienpark, aber in einen von der selben Firma. RalfRolf tragen dort wieder die ganze Zeit Windeln, ‚ist doch kein Kindergarten‘ also abgesehen vom Schwimmbad natürlich. Ich habe dieses Mal aber in der Kinderbetreuung keine Windeln angezogen, das war mir dann doch zu peinlich. Immerhin bin ich inzwischen so ‚groß‘, dass ich gefragt werde, ob ich in der ersten Klasse bin. RalfRolf werden zwar auch gefragt, ob sie in der ersten oder vielleicht schon zweiten Klasse sind, aber die Windeln sind denen immer noch nicht peinlich. Die waren sogar ein bisschen enttäuscht, dass ich in der Kinderbetreuung keine an hatte.
Im Sommer haben sich Mama und Papa wieder mit Sina und Tom abgesprochen und so konnte ich vier Wochen Urlaub auf einem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte machen. Das ging aber nur, weil RalfRolf inzwischen richtig gut schwimmen können. Die hatten nach den Herbstferien Seepferdchen gemacht und zwischen den Jahren schon ihren Jugendschwimmer Bronze. Als ich das gehört habe, habe ich sofort Papa überredet mit mir ins Hallenbad zu gehen, das ist leider weiter weg. Das Freibad haben wir ja im Ort. Dort habe ich dann mein goldenes Abzeichen gemacht. Irgendwie muss ich ja schauen, dass der Abstand zu den Kleinen passt.
Tom hat für mich im Urlaub extra einen Optimist gemietet, der hing dann die ganze Zeit am Hausboot und ich konnte damit fast immer aufs Wasser, wenn ich Lust hatte. RalfRolf waren voll neidisch, die müssen aber erst sieben werden, bevor sie das lernen können. Tom war auch etwas neidisch, er ist zu schwer für den Optimist und Segeln ist viel cooler als Hausbootsteuern. Zumindest nach mehr als zehn Minuten fahren.
Nach den Sommerferien sind RalfRolf dann in die Schule gekommen und die gehen wirklich nur in der Schule aufs Klo. Zu hause ziehen die sich mittags sofort wieder Windeln an. Sina hat mich schon gefragt, ob ich da nicht noch mal weiter helfen kann, aber da habe ich momentan keine Idee und sie hofft jetzt einfach weiter, dass die irgendwann von selbst keine mehr wollen. Sie will sich dann auch mal auf die Suche nach einem Kinderpsychologen machen, der Erfahrung mit Zwillingen hat, aber erst gegen Ende der ersten Klasse, damit sich die beiden erstmal an die Schule gewöhnen können.
In den Herbstferien wollten RalfRolf dann unbedingt Segeln lernen und Tom hat auch tatsächlich eine Segelschule gefunden, die da noch offen hatte. Ich bin auch mit und habe einen Kurs für Fortgeschrittene gemacht. Das Wetter war nicht so besonders gut, aber dafür hatten wir viel Wind. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben aber auch alle drei unfreiwillig kentern geübt. Brrr, das Wasser war echt kalt. Gut, dass immer entweder Sina oder Tom zugeschaut und uns dann trockengelegt haben.
Ein paar Monate später ging es dann auf meinen zwölften Geburtstag zu.
Martin: „Ute, wir würden gerne mal mit dir über das Thema ‚Kindersitz‘ reden. Du wirst ja bald zwölf. Offiziell müssen wir dich ja nur bis zwölf in den Kindersitz setzen.“
Ute: „Ich weiß, es sei denn, ich bin vorher schon einen Meter und fünfzig.“
Steffi: „Aber bei einem Unfall ist es eigentlich egal, wie alt man ist, da geht es darum, dass der Anschnallgurt gut sitzt. Deshalb wollten wir mit dir besprechen, wie wir das in Zukunft machen.“
Ute: „Ganz einfach, ich wachse nächste Woche einfach mal schnell noch 20 Zentimeter und dann kann ich zwei Wochen vor meinem Geburtstag auf den Kindersitz verzichten.“
Wir müssen alle drei lachen.
Steffi: „Uns wäre es lieber, wenn du auch weiterhin im Kindersitz sitzt oder zumindest auf der Sitzerhöhung. Wir wollen dich aber nicht zwingen.“
Ute: „Naja, manchmal ist das schon peinlich, dass ich noch im Kindersitz sitze. Die anderen in meiner Klasse haben keinen mehr. Die meisten sind schon groß genug. Nur manche haben noch ne Sitzerhöhung. Aber besonders wenn ich müde bin, ist es echt praktisch, dass der Sitz eine Schlafposition hat und ich den Kopf an der Seite anlehnen kann. Und der ist halt schon echt bequem.“
Martin: „Naja, hinten haben wir doch die getönten Scheiben, da sieht dich doch eh keiner.“
Ute: „Doch, beim Aussteigen.“
Martin: „Stimmt, aber da habe ich eine Idee: Wenn es jemand sehen könnte, dann steigst du einfach auf der anderen Seite aus, da wo kein Sitz ist.“
Ute: „Das ist eine gute Idee, aber den Sitz sieht man dann trotzdem. Nur nicht so gut. Außerdem weiß doch jeder, dass ihr nur ein Kind habt.“
Steffi: „Wir könnten schauen, ob wir einen neuen Bezug für den Sitz kaufen können, dann könnten wir den in grau nehmen, so ähnlich wie die Sitze. Der Rote sieht inzwischen sowieso ziemlich alt aus. Das lohnt sich aber nur, wenn du den Sitz weiterhin benutzt.“
Ute: „Okay, aber nur, wenn es den Bezug einfach so gibt, das ist kein Geburtstagsgeschenk! Und es gibt Ausnahmen: Wenn wir andere Kinder mitnehmen bauen wir ihn raus und nehmen die Sitzerhöhung. Zumindest manchmal. Und wenn ich bei anderen mitfahre, darf ich mit entscheiden, ob ich eine Sitzerhöhung mitnehme oder nicht.“
Steffi: „Okay, so können wir das machen.“
Der Kindersitz ist halt wirklich bequem, weil man den Kopf seitlich anlehnen kann, besonders wenn ich im Auto schlafen will. Andererseits bin ich doch schon zu alt für Kindersitz. Ambivalenzen muss man aushalten.
Gegen Ende der ersten Klasse haben RalfRolf dann angefangen, daheim ab und zu mal aufs Klo zu gehen und am Anfang der zweiten, mit mittlerweile acht, haben sie ausprobiert, Stinker aufs Klo zu machen. Nicht immer, aber immer öfter. Etwa zur selben Zeit, also am Anfang der siebten Klasse, hat es angefangen, dass ich nachts plötzlich aufgewacht bin, wenn ich Pipi muss. Am Anfang nicht immer aber dann doch ziemlich schnell immer öfter. Da bin ich auch echt froh drüber. Ich bin inzwischen immerhin zwölf. Die Skifreizeit mit der siebten Klasse am Anfang des zweiten Halbjahrs war dann meine erste Klassenfahrt ohne Windeln. Leider muss ich eigentlich jede Nacht einmal raus und beim Einschlafen habe ich meinen Schnuller vermisst. Den habe ich inzwischen fast nur noch zum Schlafen und auf langen Autofahrten. Auf der Piste habe ich dann die Windeln manchmal vermisst. Mit Skiklamotten aufs Klo gehen, macht nicht wirklich Spaß. Falls ich irgendwann mal mit Mama und Papa oder mit Sina Ski fahren gehen sollte, denke ich da nochmal drüber nach. Auf der Klassenfahrt wäre es natürlich keine Option gewesen. Aber Mama, Papa und Sina fahren sowieso kein Ski.
Drei Mal dürft ihr raten, was dann aber kurz nach der Klassenfahrt passiert ist? Na? Ich habe das erste Mal meine Tage bekommen. Da muss man eine Binde tragen und trotzdem aufs Klo. Ich habe auch noch das Pech, dass meine Periode den Kalender nicht lesen kann. Die kommt ziemlich unregelmäßig. Ich habe dann entschieden, dass ich nachts immer zwei Wochen nach der Periode anfange, wieder Windeln anzuziehen, manchmal habe ich drei Tage später schon meine Tage, manchmal erst zwei Wochen später. So ist das dann aber egal und natürlich mach ich mir dann nicht die Mühe, aufzustehen.
An meinem dreizehnten Geburtstag haben mir RalfRolf ganz stolz erzählt, dass sie jetzt auch nachts trocken sind und keine Windeln mehr brauchen. Sie haben aber mit Sina besprochen, dass sie bei speziellen Gelegenheiten trotzdem noch eine anziehen dürfen. Sina hat mir dazu gesagt, dass sie da wohl größere kaufen muss, weil es jetzt natürlich kein Rezept mehr gibt und die anderen dann doch langsam zu klein werden. Mir passen sie noch ganz gut. Grmpf. Aber wenn ich so weiterwachse, auch nicht mehr so arg lange. Drei Kartons Windeln sind noch da. Da wird es sicherlich noch Gelegenheiten geben, die aufzubrauchen. Aber so langsam wird meine Periode auch pünktlicher und es gibt immer mehr Nächte, in denen ich nicht aufs Klo muss. Ich habe zur Zeit auch keine Lust mehr, absichtlich in die Windeln zu pinkeln. Ganz verschwinden werden die Windeln aus meinem Leben aber vermutlich nicht: Auf dem Weihnachtsmarkt werde ich bestimmt immer eine anziehen und bei manch anderer Gelegenheit auch. Mama hat mir versprochen, dafür irgendwann auch größere zu kaufen.
Mama und Sina haben jetzt eine Wette laufen, bei wem die Schnuller zu erst verschwinden. Das habe ich zufällig mal mitbekommen, aber ich glaube RalfRolf wissen davon nichts. Die haben die Schnuller inzwischen auch nur noch nachts. Ob die damit irgendwann aufhören wollen, weiß ich nicht. Mama schüttelt immer mal wieder den Kopf, wenn ich meine Schnuller auskoche oder mal wieder einen neuen in der Apotheke kaufe und umbaue. Das muss ich nämlich inzwischen selbst machen. Das Kaufen in der Apotheke ist erheblich peinlicher als im Drogeriemarkt, aber mit meiner Fahrkarte für die Schule kann ich dafür glücklicherweise ein paar Orte weiter fahren, wo mich keiner kennt. Die Schnuller sind bei mir auch gut versteckt, damit die auf keinen Fall jemand sieht. Ich kann inzwischen zwar auch problemlos ohne Schnuller einschlafen, aber ich mag die einfach. Also gibt es keinen Grund, die irgendwo an einen Schnullerbaum zu hängen.
Vielleicht erzähle ich irgendwann mal weiter, aber jetzt geht das nicht: Erstens habe ich jetzt nur noch selten eine Windel an und zweitens bin ich beim Aktuellen Datum angelangt und was in der Zukunft passiert, weiß ich natürlich nicht.
Autor: Volker | Eingesandt via Mail
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Schade das diese Storry nun zu Ende ist. War wieder schön zu lesen, auch wenn es sehr schnell erzählt wurde. Und das Ute Ihren Kindersitz behalten möchte, ist praktisch. Bin gespannt ob es weitere Geschichten von Ute und Ihren Freunden geben wird, auch wenn es sie nicht unter diesem Titel geben wird. War aber schön diese Geschichte hier lesen zu dürfen.
Echt schade war eine der besten Geschichten hier aber jede gute Geschichte endet mal. Trotzdem würde es mich freuen wenn wir an anderer Stelle mal wieder was von Ute hören
Es freut mich sehr, dass euch meine Geschichte gefallen hat. Leider habe ich zur Zeit keine Ideen für eine neue Geschichte.
Falls ihr meine anderen Geschichten noch nicht gelesen habt, ihr findet sie hier auf der Seite: „Anne trägt wieder Windeln“ und „Winterzeit Windelzeit“
Vielleicht können die Administration sie ja unten verlinken.