Kleine-große-große-kleine Ute (23)
Dieser Eintrag ist Teil 23 von 28 der Serie Kleine-große-große-kleine Ute Windelgeschichten.org präsentiert: Kleine-große-große-kleine Ute (23)
Kapitel 23 possible or impossible?
RalfRolf stehen bestimmt schon zwei Minuten da und schauen sich an. Dabei sieht man manchmal ein paar Kopfbewegungen und die Mundwinkel zucken hoch oder runter. Ich denke nicht, dass es eine Geheimsprache ist aber sie sind sich sichtlich unschlüssig und kommunizieren miteinander. Ich bin auch sehr sicher, dass sie gleich beide das selbe machen werden. Die machen zwar nicht immer alles gleich aber doch das meiste und vor allem, alles was ihnen wichtig ist, wollen sie so gleich wie möglich. Ich würde sagen, das kann man Zwillingstick nennen. Ich sehe, dass es Manuela sichtlich schwer fällt, still zu bleiben, aber ich bin sicher, dass wir jetzt abwarten müssen. Mein Gott ist das spannend. Jetzt hätte ich gerne einen Schnuller zum Beruhigen, aber natürlich nicht im Kindergarten und nicht vor Manuela. Noch eine Minute vergeht, dann macht Ralf die linke Hand an die Schnalle vom Träger der Latzhose. Rolf hebt auch die Hand und macht die erste Schnalle auf.
Ralf (klingt ziemlich leise und unentschlossen): „Hm, irgendwann müssen wir es ja mal probieren.“
Rolf: „Manuela, du musst uns aber wirklich versprechen, dass du uns wieder wickelst, wenn wir später doch lieber Windeln wollen.“
Manuela: „Versprochen, und was versprochen ist wird nicht gebrochen.“
Zögerlich ziehen RalfRolf die Latzhosen aus und schlüpfen aus den Schuhen. Manuela macht die Bodys auf und zieht sie über die Köpfe. Ich ziehe auch die Latzhose und die Hausschuhe aus und gehe sehr zufrieden aufs Klo. Ich muss zwar nicht wirklich, aber so tun muss ich ja. Auf dem Klo ziehe ich die Unterhose aus. Dann spüle ich ab. Eigentlich bin ich ja nicht wirklich der Fan von Ryder und den Fellfreunden, vor allem bin ich dafür eigentlich zu alt. Na ja, es gehört zur Mission und schlimmer als die rosa Prinzessinnen Unterhose ist es eigentlich auch nicht. Ich verdrehe die Augen. Wie sagt Sina immer Ambival… ach ihr wisst schon.
Ute: „Manuela, gibst du mir meine Paw Patrol Unterhose?“
Manuela gibt mir die Unterhose. Ich ziehe sie an und verlasse die Kabine. RalfRolf stehen in Paw Patrol Unterhose und Paw Patrol T-Shirt da und auf dem Boden liegen zwei relativ trockene Windeln. Manuela gibt mir auch ein T-Shirt mit dem selben Aufdruck. Das ziehe ich an. Was für ein Zufall, dass die das selbe T-Shirt auch eine Nummer kleiner vorrätig hat -grins- oder soll ich besser sagen, wie gut, dass Sina sich so viel Mühe beim Einkaufen gemacht hat? Hoffentlich halten alle dicht und die beiden erfahren das erst in ein paar Jahren. Wenn die das in den nächsten drei Monaten mitbekommen, traue ich denen zu, dass die aus Protest noch Jahrelang das Klo-gehen verweigern.
Ute: „Dann schmeißt jetzt jeder von euch seine letzte Windel für heute Morgen in den Windeleimer und dann müsst ihr aber mal probieren, ob das Klo hier wirklich so ist, wie im Schwimmbad.“
Ralf Rolf rollen ihre Windeln zusammen und gehen einigermaßen unsicher und langsam zum Windeleimer. Das ist so einer, wo man die Windel oben rein legt und dann einen Hebel umlegt.
Ralf: „Wer zuerst?“
Manuela: „Ich glaube, die passen gleichzeitig rein, dann könnt ihr das zusammen machen.“
Sichtlich erleichtert stecken beide zusammen die Windel rein und greifen gemeinsam nach dem Griff. Danach gehen sie wirklich in die Kabinen und man hört es plätschern. Manuela grinst mich an und streckt beide Daumen in die Höhe. Sie macht die Bodys und mein T-Shirt und meine Unterhose in eine Tüte und legt sie in das Fach mit den Windeln von RalfRolf. Ich warte mit dem Anziehen der Latzhose, bis RalfRolf auch da sind. Dann gehen wir Händewaschen.
Als wir aus dem Bad kommen, rennen RalfRolf sofort wieder zu den SONOS. Ich sehe, dass Erik gerade mit drei Kindern durch die Tür kommt.
Manuela: „Nanu, wo hast du die denn eingefangen?“
Erik: „Die habe ich nicht eingefangen, Steffi hatte mich angerufen und gesagt, ich soll mit denen in der Nachbargruppe aufs Klo gehen, weil hier gerade das Bad belegt ist.“
Manuela und ich müssen lachen.
Ich gehe auch wieder SONOS spielen. Nach einer halben Stunde ruft uns Steffi zusammen. Jetzt ist Vorlesezeit. Dreimal dürft ihr raten, welche Erzieherin heute mit Vorlesen dran ist? Richtig, Hilfs-Erzieherin und Geheimagentin Ute. Aber ich hab ja inzwischen echt viel Übung im vorlesen und die Kinder sind begeistert, dass jemand, der so groß ist wie ein Kindergartenkind, so toll vorlesen kann. Ich glaube, ich habe jetzt einen Fanclub. Normalerweise gibt es nur eine Geschichte aber die Kinder wollen unbedingt noch eine und Steffi fragt mich, ob ich noch eine vorlesen kann. Ich nicke und Steffi verkündet, dass das wirklich eine Ausnahme ist und nur diese Woche zwei Geschichten vorgelesen werden. Nächste Woche gibt es dann wieder nur eine. Ich glaube, ich habe da so eine Vermutung, wer da morgen und übermorgen zwei Geschichten vorlesen darf.
Wir gehen wieder spielen. Da es regnet bleiben wir heute drinnen. Aber dank den Bausteinen macht Spielen auch drinnen viel Spaß. Auch ich bekomme nicht mit, wieviel Zeit vergeht. Irgendwann kommt Manuela zu Mir und den zwei Nicht-mehr-Windelträgern.
Manuela: „Ich schicke die Kinder gleich alle aufs Klo, weil es bald Mittagessen gibt. Wenn ihr nicht wollt, dass es jemand merkt, dann geht besser jetzt noch schnell aufs Klo.“
RalfRolf schauen sich an und flitzen los. Manuela gibt mir ein Highfive. Nach dem RalfRolf wieder aus dem Bad sind ruft Manuela, dass alle Kinder aufs Klo gehen sollen und sammelt vier Windelkinder ein zum frische Hose machen.
Ein Vielleicht dreieinhalb jähriges Windelkind: „RalfRolf, frische Hose.“
Manuela: „Mit den beiden war ich schon.“
Die Halbtagskinder werden abgeholt und danach gibt es für die Ganztagskinder Mittagessen. Zum Mittagessen gibt es Fischstäbchen mit Kartoffelbrei. Ich darf ganz normal mitessen, sitze aber zwischen zwei kleineren Kindern, denen ich ein bisschen helfen soll, die Fischstäbchen klein zu machen.
Nach dem Mittagessen sollen die kleineren Kinder Mittagschlaf machen. Dafür gibt es einen separaten Raum mit vielen kleinen Matratzen auf dem Boden. Zwei Kinder bekommen dafür von Manuela vorher noch eine Windel, weil sie nachts noch nicht trocken sind. Manche Kinder haben sich ihren Schnuller geholt, der sonst im Kindergarten vorne auf der Ablage wartet, bis die Kinder heim gehen. Die meisten haben auch ein Kuscheltier dabei. Manuela macht den Rollladen runter und als alle Kinder liegen, macht sie das Licht aus.
Manuela: „So, ihr macht jetzt wie immer Mittagschlaf. Nicht mehr reden. Ute bleibt bei euch. Ute, ich komme in ein paar Minuten wieder, wenn jemand quatsch macht oder redet, dann kannst du schimpfen, wenn es nicht klappt, kannst du mich holen.“
Manuela geht raus. Zwei Kinder fangen an zu reden.
Ute (flüstert relativ laut): „Wenn ihr jetzt nicht brav seid, dann lese ich morgen nur eine Geschichte vor.“
Schlagartig ist Ruhe. Ich sitze auf einem Sitzsack in der Nähe von der Tür. Nach fünf Minuten habe ich den Eindruck, dass alle Kinder schlafen. Hier im Dunkeln werde ich auch ein bisschen dösig. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht einschlafe. Nach zehn Minuten kommt Manuela wieder. Sie schaut mich strahlend an, als sie sieht, dass alle schon schlafen und winkt mich nach draußen.
Manuela: „Das ging ja schnell, hat alles gut geklappt?“
Ute: „Am Anfang haben zwei Kinder noch geplappert, aber als ich gesagt habe ‚wenn ihr nicht ruhig seid, lese ich morgen nur eine Geschichte‘ war ruhe.“
Manuela: „Ich sehe, du hast verstanden, wie Kindererziehung funktioniert. Ich denke, demnächst kannst du RalfRolf noch mal ans Klo erinnern, höchstwahrscheinlich merken die das auch alleine rechtzeitig, aber gerade am ersten Tag wäre ein Pipiunfall natürlich doof. Ich bin mal gespannt, ob sie heute mit Unterhose heim gehen oder lieber doch nicht. Notfalls passen die Unterhosen auch über die Windeln. Es geht also auch beides gleichzeitig. So, ich denke wir können raus gehen.“
Ute: „Wie lange schlafen die jetzt?“
Manuela: „Das ist unterschiedlich. Normalerweise lassen wir sie schlafen, bis sie aufwachen. Die wissen, dass sie dann leise raus kommen dürfen. Die ersten wachen meist schon nach einer guten halben Stunde auf. Wenn sie nach zwei Stunden noch schlafen, machen wir den Rollladen hoch und wecken sie ein paar Minuten später.“
Der Nachmittag im Kindergarten ist deutlich ruhiger. Das liegt natürlich daran, dass weniger Kinder da sind. Ein paar der Halbtagskinder kommen um halb zwei noch mal, das ist aber eher die Ausnahme. Glücklicherweise wollen RalfRolf auch am Nachmittag keine Windel und mir bleibt es erspart, mein Versprechen einzulösen, dass ich auch eine anziehe. Im Kindergarten mit Windel wäre mir echt verdammt peinlich gewesen. Wobei, beim Abholen hatte ich ja auch schon eine an, aber das ist was anderes. Ich spiele weiter mit RalfRolf und gehe aber recht bald noch mal aufs Klo. Ich muss zwar noch lange nicht aber so kann ich RalfRolf mitnehmen, damit kein Pipiunfall passiert. Um viertel nach drei kommt Manuela bei uns vorbei und zwinkert mir zu. Das war so abgemacht für den Fall, dass ich die Uhr gerade nicht im Blick habe. Als sie wieder weg ist, muss ich ‚zufällig‘ wieder aufs Klo. So merken RalfRolf hoffentlich nicht, dass sie kurz vor der Abholzeit aufs Klo gehen und denken gar nicht darüber nach, vielleicht doch lieber mit Windel heim zu gehen. Danach gehen wir wieder weiterspielen. Wir haben gerade angefangen, da kommt Manuela zu uns und setzt sich auf den Boden.
Manuela: „So, in zehn Minuten beginnt die Abholzeit. Wollt ihr schnell noch mal aufs Klo?“
RalfRolf: „Wir waren eben auf dem Klo.“
Manuela: „Sollen wir eurer Mama verraten, was ihr heute gemacht habt?“
RalfRolf schauen sich an.
RalfRolf: „Die Paw Patrol Unterhosen sehen cool aus.“ … „Die will ich Mama zeigen, damit sie uns auch so welche kauft.“ … „Aber ich will nicht immer aufs Klo rennen.“… „Windeln sind eigentlich praktischer.“… „Unterhosen für große Kinder ist aber auch cool.“
RalfRolf schauen sich noch mal ziemlich lange an.
RalfRolf: „Wir zeigen Mama die Unterhosen.“ … „Aber daheim ziehen wir uns wieder um, da will ich nicht aufs Klo.“
Manuela und ich strahlen um die Wette.
Manuela: „Okay, wie sollen wir es eurer Mama sagen? Soll ich die Tüte mit euren Klamotten einfach an den Haken hängen? Oder wollt ihr es ihr sagen?“
RalfRolf: „Ne, die Tüte holen wir später.“ … „Wir erzählen es Mama.“
Sina kommt heute recht früh. Schon kurz nach Beginn der Abholzeit. Erstens ist es da recht ruhig, weil da noch wenig Eltern kommen und zweitens haben RalfRolf dann weniger Zeit, sich das noch mal anders zu überlegen. Manuela hat ihr noch nichts verraten sondern nur bestätigt, dass sie wie geplant recht früh kommen soll.
Sina: „Hallo ihr drei, na Ute, wie war dein erster Tag als Hilfs-Erzieherin?“
Ute: „Hat Spaß gemacht.“
RalfRolf: „Ähm, Mama, wir haben eine Überraschung für dich.“ … „Du musst mit uns was einkaufen gehen.“
Sina: „Das verstehe ich nicht, wieso muss ich was mit euch einkaufen? Ich dachte ihr habt was für mich?“
RalfRolf: „Ähm, wir haben heute was ausprobiert.“ … „So ähnlich wie im Schwimmbad.“ … „Wir haben von Manuela was zum Anziehen ausgeliehen bekommen.“ … „Wir haben das Klo ausprobiert.“ … „Aber wir wollen das trotzdem erst mal nur ausprobieren.“ … „Und nur hier. Nicht daheim.“ … „Und vielleicht nicht immer.“ … „Ist irgendwie komisch.“
Sina: „Das ist ja super. Und das heißt, ich soll für euch jetzt Unterhosen kaufen?“
RalfRolf: „Und T-Shirts.“
Sina: „Sollen wir jetzt gleich Einkaufen fahren?“
RalfRolf: „Ich mag aber lieber nicht ohne Windel einkaufen fahren.“ … „Ich will das Klo erst mal nur hier probieren.“ … „Aber mit Windel kann man ja die Unterhosen nicht anprobieren.“
Sina: „Unterhosen probiert man sowieso im Laden nicht an, die kauft man nach der Größe und dann werden die erstmal gewaschen. Sollen wir jetzt gleich Einkaufen fahren, dann können wir ja vorher hier noch zum Wickeltisch.“
RalfRolf schauen sich an und nicken. Ich werde rot. Eigentlich hab ich ja auch gerne eine Windel an und Sina weiß das, aber hier will ich nicht gewickelt werden, ich denke aber, Sina hat nur die beiden gemeint.
Wir gehen zusammen ins Bad. Sina hebt Ralf auf den Wickeltisch und zieht ihm die Hose aus.
Sina: „Uii, Paw Patrol, sollen wir die anlassen? Die können wir bestimmt auch über die Windel ziehen. Aber das ist eine Ausnahme, normalerweise finde ich die Bodys besser, wenn ihr eine Windel an habt.“
RalfRolf nicken und Sina wickelt die beiden. Dann nimmt sie die Tüte mit den Klamotten, wir verabschieden uns von Manuela und gehen zum Auto. Im Auto stecke ich mir als erstes den Schnuller in den Mund. Ich merke, dass ich den ganzen Tag doch ziemlich angespannt war und mich gefragt habe, ob das so klappt. Eigentlich ist es sogar besser gelaufen, als wir gehofft hatten. Es wäre schon ein großer Schritt gewesen, wenn die beiden nur einmal aufs Klo wären und nach einer halben Stunde wieder ihre Windeln hätten haben wollen. Der Schnuller hilft mir, mich wieder richtig zu entspannen. Jetzt bin ich neidisch auf RalfRolf, ich hätte auch gerne wieder eine Windel an.
Ute: „Ähm, Sina, kann ich auch, ähm, du weißt schon.“
Sina: „Klar, wenn du magst. Sollen wir in den Wickelraum oder direkt im Klamottengeschäft in der Umkleidekabine im Stehen.“
Ute: „Weiß nicht, ich glaube Wickelraum geht ein bisschen einfacher, aber ich weiß ja nicht, wo der ist. Mitten im Damenklo gewickelt werden ist mir zu peinlich.“
Sina: „Ich glaube ich kenne alle Wickelräume in der Umgebung. Die habe ich in den letzten fünf Jahren ausgiebig kennengelernt und getestet. Der ist schon ganz gut, sonst hätte ich das gar nicht vorgeschlagen.“
Sina fährt mit uns ins Kaufhaus in die Stadt in der auch der Bahnhof ist, an dem ich ausgestiegen bin. Wir gehen alle vier zum Wickelraum. Sina ist mal wieder die einzige, die keinen Schnuller im Mund hat, sondern nur in ihrer Handtasche. Eigentlich Verschwendung. Außerdem macht sie so unsere Schnullerquote kaputt. Vielleicht sollte ich sie auch mal zum Schnullern bringen. Wäre vermutlich leichter als damals zu den Windeln oder RalfRolf aufs Klo locken. Andererseits wäre das bestimmt etwas übertrieben. Lustig wäre es trotzdem. Wenn es ihr gefallen würde wären das dann mal wieder Ambivalenzen die Sina aushalten müsste. Sina hat nur ihre Handtasche dabei. Den Wickelrucksack hat sie im Auto gelassen. Die Geheimfächer waren wohl eine gute Idee. Der Wickelraum ist leer aber als wir wieder raus gehen, treffen wir eine Frau, die Sina kennt.
Andere Frau: „Hallo Sina, seit wann hast du denn drei Kinder?“
Sina: „Das ist Ute, meine Nichte, die hab ich mir nur ausgeliehen, aber ja, heute sehen sie ein bisschen aus wie Drillinge.“
Andere Frau: „Sind die eigentlich dieses Jahr in die Schule gekommen?“
Sina: „Nein, die sind erst nächstes Jahr dran.“
Die Frau scheint sich nicht zu wundern, dass wir aus dem Wickelraum kommen.
Wir gehen in zwei Klamottenläden und finden einige schöne T-Shirts und auch genug Unterhosen. Zum Schluss bekommen wir alle noch ein großes Eis. Dann fahren wir wieder heim.
Tom ist natürlich auch total überrascht, dass wir Unterhosen kaufen waren. Der Rest des Abends ist eigentlich wie immer. Ich lese im Kinderzimmer die Gute-Nacht-Geschichte und nachdem die Zwillinge schlafen liege ich wieder bei Sina auf der Couch und kuschele.
Sina: „Das hast du echt super hinbekommen. Da sind wir einen riesigen Schritt weiter.“
Ute: „Eigentlich habe ich doch gar nicht so viel gemacht und daheim wollen sie doch lieber immer noch Pampers.“
Sina: „Du hast ziemlich viel gemacht, du hast den Plan gemacht und die beiden im richtigen Moment in die richtige Richtung geschupst. Daheim ist erst mal egal. Wenn die im Kindergarten aufs Klo gehen ist ja klar, dass die tagsüber ohne Windel können, wenn sie wollen. Erstmal ist es nur wichtig, dass die nächstes Jahr in der Schule aufs Klo gehen. Die Wackelzähne machen demnächst einen Ausflug in die Schule, da kann Manuela dann mit den beiden auch mal das Klo anschauen, aber ich denke, das wird dann schon klappen. Nächstes Jahr besuchen die dann noch zwei- oder dreimal die Schule. Wenn sich das mit dem Kindergarten eingespielt hat, dann kann ich immer noch versuchen, ein paar mehr Situationen zu verhandeln, in denen die beiden aufs Klo gehen. Mit etwas Glück ist ihnen das mit der Windel dann demnächst irgendwann zu peinlich. Vor allem, weil dann ja jeder weiß, dass sie ohne können und mit Absicht in die Windel machen. Das haben zwar vorher auch schon alle vermutet, aber jetzt wissen RalfRolf, dass das alle wissen und alle wissen, dass RalfRolf wissen, dass das alle wissen. Aber wenn das noch etwas dauert, ist das auch okay. Dann wäre aber nur noch nachts und das große Geschäft übrig, das fände ich schon ganz gut.“
Ute: „Groß machen die doch auch mit Absicht in die Windel, da können die doch auch einfach aufs Klo.“
Sina: „Du würdest dich wundern, wie viele Kinder für das große Geschäft lieber eine Windel haben wollen. Ich kenne einige Familien, da waren die Kinder schon lange trocken aber bis zum Anfang der Grundschule haben die Kinder für den Stinker eine Windel verlangt. Ich kenne auch zwei, da haben die Eltern irgendwann gesagt, dass die Kinder dafür zu alt sind und die Kinder hatten dann Verstopfung.“
Ute: „Das wusste ich nicht. Denkst du, die machen nachts auch absichtlich in die Windel?“
Sina: „Naja, ich denke schon, dass die nachts meistens auch absichtlich in die Windel machen, aber ich weiß es nicht. Ich glaube auch, dass ich das nicht rausfinden könnte. Zumindest wenn die morgens nach dem Aufwachen die Windel noch nass machen. Das wissen die beiden glaube ich auch ziemlich genau. Das heißt, solange die noch Windeln tragen wollen, werden die nachts auch noch welche tragen. Da sehe ich aber wirklich kein Problem drin.“
Ute: „Wollen nicht eigentlich alle Eltern, dass die Kinder möglichst schnell trocken werden?“
Sina: „Viele Eltern veranstalten da irgendwie ein Wettrennen. ‚Meiner läuft schon‘ ‚meiner kann schon alleine essen‘ ‚meiner geht schon aufs Klo‘ ‚meiner ist am tollsten‘ aber eigentlich kann man da sowieso nicht so viel machen und das Gras wächst auch nicht schneller, wen man daran zieht. Und wie gesagt: Ich kenne auch Familien, da ist das nach Hinten los gegangen. Natürlich sollte man die Kinder unterstützen und Loben, wenn sie sich für das Klo interessieren aber wenn man unnötig Druck macht, bekommen manche Verstopfung oder gewöhnen sich irgendwie was falsches an. Ich kenne eine Familie da wollte der Kindergarten unbedingt, dass die Kinder ab drei ohne Windeln kommen und die haben die dann lieber dreimal am Tag umgezogen. Die Tochter hat dann irgendwie nicht gelernt, wie man die Blase richtig entleert und hatte tagsüber bis in die dritte Klasse fast täglich Pipi Unfälle. Sie hat sich aber geweigert, tagsüber Windeln anzuziehen. Das war dann in vielen Situationen echt anstrengend. Da sind die beiden natürlich das andere Extrem aber das wusste ich vor zwei Jahren ja noch nicht und ich hab mir einfach vorgenommen mir (und den beiden) da keinen Stress zu machen. Dafür brauch ich aber auch nie ein Klo suchen gehen. Wenn wir unterwegs sind, nehme ich die einfach mit, wenn ich muss. Ich hab vor kurzem mal das Gefühl gehabt, dass die viel trockener sind, wie die Freunde, die schon lange keine Windel mehr an haben. Wir waren letztens zusammen mit drei anderen Familien unterwegs und immer wieder musste jemand schnell ein Klo suchen, nur wir nicht. Ambivalenzen muss man aushalten. Es kann auch sein, dass die immer wieder mal ein nasses Bett hätten, wenn die ohne Windel schlafen. Stell dir mal vor, die würden plötzlich keine Windel mehr wollen und ich müsste die jede Nacht noch mal aufs Klo tragen, damit das Bett trocken bleibt. Das wäre sicher anstrengender als so wie jetzt. Natürlich ist das unwahrscheinlich, aber es gibt Kinder, bei denen machen die Eltern das so. Aber was anderes: Was hältst du davon, wenn wir nächste Woche in den Europapark fahren? Nur du und ich, quasi als Belohnung für deine Unterstützung. Das dürfen die beiden dann natürlich auch nicht wissen. Ich erzähle denen, dass ich eine Freundin besuchen fahre.“
Ute: „Wow, Europapark war ich noch nie, aber ich habe gehört, der ist voll cool und voll riesig. Aber der ist ja auch ganz schön weit zu fahren.“
Sina: „Deshalb würden wir da auch für drei Tage hin fahren und dort im Hotel übernachten. Dein Affe darf natürlich auch mit. Du musst nur entscheiden, ob ich die Windeln mitnehmen soll oder nicht. Wenn du lieber magst, trage ich dich auch nachts aufs Klo.“
Ute: „Ne, aufs Klo tragen ist doof und nimm lieber genug Windeln mit, das kann ich mir dann ja noch überlegen, ob ich welche anhaben will.“
Wow, Europapark. Ich gebe Sina einen Kuss und kuschele mich wieder an sie. Sina nimmt meine Trinkflasche und füttert mich mal wieder. Als mir die Augen zufallen, trägt sie mich hoch und macht mich Bettfertig.
Die letzten beiden Kindergartentage diese Woche gehen RalfRolf auch wieder im Kindergarten aufs Klo. Donnerstag kommen sie morgens noch mit Windel und Manuela darf direkt beim Umziehen helfen. Nachmittags gehen sie mit Unterhose heim und wickeln sich dann daheim aber sofort gegenseitig. Am Freitagmorgen sehen sie ein, dass sie eigentlich auch daheim schon die Unterhose anziehen können, wenn sie die Nachtwindel ausziehen. Das sind ja dann nur ein paar Minuten bis in den Kindergarten.
Ich glaube aber, die beiden sind schon ziemlich froh, dass Sina nicht schimpft, dass sie daheim doch weiter Windeln haben wollen.
Ich bleibe noch bis Sonntag und dann kommen Mama und Papa wieder, um mich abzuholen. Am Dienstag kommt Sina dann und fährt mit mir in den Europapark. Der Park ist echt toll, aber da gibt es jetzt nicht so wirklich was Spannendes zu berichten. Ich denke die meisten von euch kennen den Park und dass Sina mich die ganze Zeit wickeln darf/soll/muss wird euch auch nicht überraschen. Das Verrückteste, was ich dort gesehen habe war allerdings das Achterbahnrestaurant. Also da kommt das Essen auf einer Art Achterbahn an den Tisch, es ist keine Achterbahn, in der man was zu Essen bekommt. Wäre wohl auch etwas schwieriger als beim Gondelmenü.
Wie immer gilt: eure Kommentare sind wie Schokolade ohne Kalorien!
Autor: Volker | Eingesandt via Mail
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Sina sollte auch mal wieder eine Windel tragen und den Schnuller fände es witzig und gut
Wieder eine interessante Fortsetzung der Geschichte. Interessant auch das Ute auf die Idee gekommen ist Sina auch nen Schnuller zu verpassen! Bin mal gespannt ob Sie das macht und wie es weiter geht im nächsten Teil.
Super Fortsetzung Die Ute ist richtig klasse genau wie die Sina so eine Tante hätte ich auch gerne gehabt schön
Schön, dass euch die Geschichte gefällt. Ich glaube allerdings nicht, dass sich Sina für Schnuller begeistern lässt… das war nur ein lustiger Gedanke von Ute.
Eigentlich echt tolle Geschichte nur ist sie mittlerweile viel zu lang für mein Geschmack
Die Geschichte hat momentan 28 Teile und endet dann. Eventuell ergänze ich zwischen drin noch ein Kapitel aber wahrscheinlich nicht…