Max‘ Ferien (5)
Windelgeschichten.org präsentiert: Max‘ Ferien (5)
Und so schlief ich ein, erschöpft, gebrandmarkt von den Erlebnissen des alten Tages und dennoch zufrieden.
Der nächste Tag, der nächste ? Nein, eigentlich war dieser Tag der letzte, nicht für mich, mein Aufenthalt sollte 2 Wochen währen, dies war der letzte Tag für einen Jungen, den ich hier kennen gelernt habe, der letzte Tag für eine Person, die meine bisherige Ferienzeit prägte wie keine zweite. Ich schreibe natürlich von Paul, er musste leider ins Krankenhaus, nicht weil er sich gestern in irgendeiner Weise vergiftet hatte, nein. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an Pauls Blasenentzündung? Nun, er hatte gar keine Entzündung der Blase, der Sanitäter, der nun einmal kein Urologe war, hatte sich geirrt. Paul hatte keine Blasenentzündung, er hatte wahrscheinlich einen Nierenstein, der durch die Nierenwand gegen seine Blase drückte, dadurch konnte er seinen Urin nicht so lange halten wie üblich. Aufgefallen ist das erst gestern Nacht, um 3 Uhr am Morgen fing er plötzlich an lauthals zu schreien, während er sich krümmte und seine Ellbogen gegen seinen Bauch drückte. Wir wachten erschrocken auf, fragten ihn fast schreiend was denn los sei, aber er antwortete nicht, er schrie nur, weinte. Nur Martin war nicht da, er war geistesgegenwärtig sofort zum Hauptbungalow gelaufen um Frau Weimann Bescheid zu geben, um den Notarzt zu rufen und um das Schlimmste zu verhindern. Danach ging alles furchtbar schnell, die Rettungssanitäter kamen schon nach wenigen Minuten, legten ihn sofort auf eine Trage und gaben ihm ein Beruhigungsmittel. Und was machte ich in dieser Zeit? Nichts, einfach nichts, ich stand nur da und machte mir Gedanken, naja, keine klaren, es waren eher wild umher irrende Fetzen, die durch meine Sinne schwirrten. Ich weiß auch nicht, warum ich nichts unternommen habe, wenn gleich ich nichts hätte tun können, ich war einfach wie gelähmt, konnte weder Beine noch Arme bewegen. Und dann war es auch schon vorbei, uns wurde gesagt, dass wir uns wieder beruhigen und schlafen gehen sollten und das taten wir, was blieb uns auch anderes übrig? Hätten wir darüber sinnieren sollen welche furchtbare Krankheit Paul vielleicht haben könnte? Vielleicht war es eine Appendizitis oder ein Nierenstein, der die Niereninnenwand ein wenig angekratzt hat, wir wussten es nicht und ich wollte es auch nicht wissen, ich wollte vergessen.
Letzt endlich hat sich herausgestellt, dass die letzte von mir geschrieben Vermutung tatsächlich die Ursache für Pauls Schmerzen gewesen waren. Darum musste Paul operiert werden, die nächsten Wochen danach musste er im Krankenhaus verbringen, ich sah ihn also nie wieder.
Dies war der letzte Teil von „Max‘ Ferien“, auch wenn dieser Teil nicht in das normale Bild einer solchen Geschichte passt und ungewohnt tragisch ist, schließe ich diese damit ab, nicht nur weil ich selbst bemerkt habe, dass sich die Geschichte über die nächsten Teile eigentlich nur noch wiederholen wird, ich wollte auch verhindern, dass ich meine eigene Arbeit damit zerstöre, dass ich sie bis ins Unendliche sinnlos strecke. Es heißt doch, man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist und genau deshalb mache ich das jetzt auch.
Ende der Geschichte
Autor: Kleiner Anonymous (eingesandt via E-Mail)
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Schade, einer der Wenigen Geschichten die mir gefallen.
War eine gute Geschichte.
Top.. Schade das es zu ende ist.
@ kleiner Anonymous
Was für ein „extrem Kurzes und jähes ende“ wirkt irgendwie auf mich dramatisch erzwungen.
die tatsache das du erkannt hast, dass du dich in einer sackgasse befindest, empfinde ich dabei am besten.
dann lieber solch ein ende als gar keins.
die 5 teile der Geschichte ist mir im ganzen betrachtet 3 sternchen wert, doch nur weil es keine halbe bewertungen gibt.
2 empfinde ich als zu wenig, 3 ein stückchen zu positiv, somit sind 3 nur für mich vertretbar, wegen deiner grammatik und rechtschreibung, alles ist gut lesbar und recht flüssig geschrieben.
die story selbst, ist mir nur 2 sternchen wert.
ich hoffe von dir noch weitere schöne geschichten lesen zu dürfen.
mfg Birdy
Danke für deine ehrliche Meinung, tatsächlich ist das Ende nur so dramatisch, weil ich zuvor „Die letzten Glühwürmchen“ gesehen habe, darum war ich ziemlich traurig gestimmt, was sich in Form dieses Endes manifestierte. 🙂