Korrektionsanstalt (8)
Windelgeschichten.org präsentiert: Korrektionsanstalt (8)
Teil 8. Das Abendessen
Wenig später kam dann auch der Dozent, der uns vorhin in die Mittagspause entließ und öffnete die Türe. Wir betraten mit ihm das Klassenzimmer und er wies und uns an in der letzten Reihe Platz zu nehmen. Wir setzten uns und warteten auf die anderen. Ein Junge, der vorhin eingenässte hatte, betrat den Kursraum. Er hatte einen frischen Overall an und zwischen seinen Beinen sah man ein sehr dickes Windelpaket, das sich deutlich durch den Overall abzeichnete. Er setzte sich hin und klappte den Bügel hoch. Marie und ich klappten dann auch unser Bügel nach oben. Es waren noch 2 Plätze freigeblieben, da sprang die LED oberhalb der Türe von Grün auf Rot. „Oh Tom fehlt“ sagte der Dozent. Kurz darauf hörte man ein klopfen gegen die Türe. „Na wollen wir mal nicht so sein“ Der Lehrer ging zur Türe und öffnete sie, da für ihn wahrscheinlich auch keine Beschränkungen gelten. „Das ist absolute Ausnahme und ich mach das jetzt auch nur weil du noch kein einziges Mal gefehlt hast“. Er ging zu einem Sideboard neben der Türe und holte eine Flasche Wasser heraus. „Den Liter trinkst du jetzt auf Ex und erst dann setzt du dich hin.“ Tom erwiderte: „Aber dann schaff ich‘s ja nicht bis heut Abend“ „Ich kann dich auch gern wieder vor die Türe setzen.“ Er setzte an und trank die Flasche aus. Anschließend setzte er sich auf einen der beiden freien Plätze der ersten Reihe und klappte den Bügel hoch. „Ihr dürft die Tablets rausholen“ Jeder Schüler zog nun unter seinem Tisch ein Surface und ein Stift hervor. Das war in einer Tasche unter der Tischplatte untergebracht. Die Schüler meldeten sich an und öffneten ein Programm, mit dem sie mitschreiben konnten. Zu uns sagte der Lehrer „Solang ihr noch kein Zugang habt, bringt euch das eh nix. Den bekommt ihr am Freitag vor eurer ersten Kursanmeldung.“
Dann begann der Lehrer mit seinem Vortrag. Es ging um Steuern und wie man Steuererklärungen macht. Aber Marie und ich verstanden nicht viel. Da wir ja erst jetzt in der letzten Woche des Kurses eingestiegen sind. Meistens war ich Abwesend und schaute mir die anderen Schüler an. Ich besaß zum Glück die wunderbare Gabe, gerade so viel aufzupassen das ich merkte, wenn irgendwas auf eine Frage hinauslaufen könnte, ich diese auch schaffen würde zu beantworten. Das ging Marie allerdings nicht so und wurde vom Lehrer gefragt welche Ausgaben man den absetzen könnte. Das hatte der Lehrer etwa 5 Minuten vorher erklärt, aber sie hatte nicht aufgepasst und konnte sie nicht beantworten. Der Lehrer ging dann wieder zum Sideboard und holte eine Halb-Literflasche heraus und sagte zu Marie: „Trink die halbe Flasche.“ Marie fluchte trank aber wie gewünscht. Dann wandte sich der Lehrer wieder dem Unterricht zu.
Als ich mein Blick wieder mal durchs Zimmer schweifen ließ, fiel mir Tom auf, der Unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte und sich mit der linken Hand den Schritt massierte. Kurze Zeit später hörte man es Plätschern und alle drehten sich zu Tom. Unter seinem Platz bildete sich eine große Pfütze. Der Lehrer musste grinsen. „Wie lange warst du jetzt trocken?“ „Das war meine dritte Woche ohne Windel“ antwortete Tom. Er hatte Tränen in den Augen.
„Bald müsste Unterrichtsende sein“ dachte ich. Man merkte wie immer mehr Schüler langsam unruhig wurden. Auch Marie merkte man an das sie Nervös wurde. Ich wollte gar nicht daran denken und bin froh, dass ich bisher mein Blasendruck unterdrücken konnten. Weil ich will das unbedingt schaffen.
Dann war der Unterricht beendet und der Lehrer gab die Bügelfrei und sie klappten laut nach unten. Die Schüler verstauten das Surface unter der Tischplatte und wir alle gingen aus dem Raum. Es bildete sich sofort eine Riesenschlange vor den beiden Toilettentüren aber die LED über den Türen waren noch Rot. Da Marie und ich nicht durften, weil wir ja verschlafen hatten und wir nicht wussten, was wir jetzt machen sollten, setzten wir uns in die Mensa und beobachteten die länger werdende Schlange vor den Toiletten. Die Schüler deren Overall Nass war oder frisch gewickelt werden wollten, gingen an uns vorbei und stellten sich bei den Wickelräumen an. Einige gingen auch daran vorbei zu ihren Zimmern. Da es kurz nach 17 Uhr war musste man jetzt knapp eine halbe Stunde Warten bis Toilettenzeit war. In der Zwischenzeit wurde die Schlange auch immer etwas kürzer, weil ein Paar den Kampf gegen ihre Blase verloren. Dann trotteten sie In ihre Zimmer oder setzten sich in die Mensa. Viele von ihnen waren anscheinend in der Probewoche, denn nur 2 der etwa 15 Schüler hatten einen nassen Overall.
Aus dem Verwaltungstrakt kam Frau Niefers auf uns zu: „Ich habe hier eure Zimmerbelegung. Kommt bitte mit.“ Wir standen auf und gingen mit Ihr in den Wohntrakt. Nach dem wir an den 3 Wickelräumen vorbei waren kamen wir an die erste von 5 Kreuzungen. „Hier rechts und links entlang befinden sich die Jeweils 15 Einzelzimmer. Rechts in den Gängen sind Zimmer und Links sind Zellen.“ Wir gingen weiter geradeaus und kamen an die Nächste Kreuzung „Hier fängt es auch schon mit den Doppelzimmern an. Jan dein Zimmer ist D5 und dein Zimmergenosse ist Tim.“ Wir gingen gemeinsam nach rechts in den D-Gang und liefen zur 3. Türe auf der linken Seite. Ich warf einen kurzen Blick hinein und dann sagte Frau Niefers: „Marie, du wohnst in E4 mit Leonie zusammen“ Maries blick hellte sich auf, weil wir haben, ja Leonie schon kennenlernen dürfen. Auch dort gingen wir hin. Danach führte uns Frau Niefers wieder in die Mensa.
Die Schlange an den Toiletten war mittlerweile weg und weil die Türen noch grün waren, dachten wir beide „Probiern wir mal unser Glück.“ Wir warteten also bis Frau Niefers wieder in den Verwaltungstrakt zurück gegangen war und gingen zu den Toilettentüren, doch als ich den Türgriff in die Hand nahm, erschien auf dem Bildschirm am Türrahmen mein Name und darüber stand in Rot blinkender Schrift „Keine Toilettenerlaubnis“ Das gleiche wurde auch über den kleinen, aber trotzdem lauten Lautsprecher 2-mal durchgesagt und die Türe blieb verschlossen. Durch die Lautsprecheransagen hat das natürlich auch die halbe Mensa mitbekommen und viele schauten uns an als wir zum Tisch zurückliefen.
Grad als wir uns hingesetzt hatten rief ein Junge „Nein, nicht hinsetzen“ Doch es war zu spät. Mit einem rasseln sprangen die Ketten aus den Vertiefungen im Boden und wir konnten nicht mehr aufstehen. Der Jungen, der gerufen hat, setzte sich zu uns. „Das hat euch wohl keiner gesagt, wenn ihr verbotener Weise aufs Klo wollt und ihr vor dem Essen euch hinsetzet oder ins Zimmer geht könnt ihr nicht mehr zum Abendessen, weil entweder die Ketten kommen oder sich die Zimmertüre nicht mehr öffnet. Allerdings wär‘s egal ob du dich jetzt heut oder morgen zu früh hinsetzt das System merkt sich das. „Aha“ antwortete ich.
Kurz darauf klingelte die Mensa zum Anstellen und es bildete sich sofort die Schlange. Anschließend wurde das Essen ausgegeben. Leonie kam wieder zu uns. „Na, wie war eure erste Unterrichtsstunde?“ fragte sie. „Ach, naja läuft alles sehr streng ab hier“ Antworte Marie und fuhr fort: „Ich glaube du bist meine neue Zimmergenossin.“ „Das kann gut sein, meine bisherige Zimmergenossin wurde letzten Monat entlassen.“ Ich ließ die beiden Mädchen sich weiter unterhalten und störte nicht weiter.
Als das Abendessen vorbei war lösten sich bei allen die Ketten vom Overall und sie brachten ihre Tablets zu den Wägen. Leonie bzw. Leo wie wir sie nennen sollten sagte „Komm ich zeig euch mal die Freizeiträume. Eine halbe Stunde habt ihr ja noch bis ihr im Zimmer sein müsst“ Wir gingen mit ihr in den Unterrichtstrakt und am Kreisverkehr Bogen wir nach rechts ab. Am Ende den C-Ganges befand sich die Bücherei. Leo sagte: „Sucht euch ein besten ein Buch aus, das hilft gegen die Langeweile nachher auf euren Zimmern.“ Wir stöberten durch die Gänge und schnell fand ich auch ein Buch. Ich hatte mich für „Ender’s Game“ entschieden. Als Marie auch ein Buch gefunden hatte, gingen wir wieder zurück. Dieses Mal durchquerten wir die Mensa und bogen dann an der 2. Kreuzung des Wohntrakts nach links ab. Nach der 2. Zimmertüre befand sich ein großer etwa 5m tief und 10m langer Raum. Durch die Glasfront konnte man ihn Komplett einsehen. Das war der erste Raum der wirklich etwas Farbe hatte und der Boden nicht aus weißem Epoxid-Harz bestand. Der Boden war ein Betongrauer flauschiger Teppich und 8 Rote Sofas waren jeweils zu 2 4er Sitzgruppen zusammengestellt. Auf dem Boden in der Ecke gab es noch 4 Sitzsäcke. „Jeder Linke gang außer der erste, hat so ein Entspannungsraum.“ Sagte Leo und sagte zur Verabschiedung: „ich geh noch ein bisschen Computerspielen, bleibt nicht mehr zu lange hier, weil in ca. 15 min ist, Schließzeit.“ Sie ließ uns alleine und wir setzten uns aufs Sofa.
„Hast du deine Windel schon benutzt?“ Fragte ich Marie. Sie fing an zu weinen. „Ja, vorhin beim Abendessen“ „Das ist doch nicht schlimm“ antwortete ich und versuchte sie zu Trösten. Verheult und wütend auf sich selbst sagte sie: „Ich will das aber nicht, jetzt muss ich die ganze scheiß verfickte Woche dieses Ding benutzen. Und wahrscheinlich hast du noch nicht mal druck und ich bin dann am Ende diejenige, die sich wie ein Baby hier wickeln lassen muss.“ Ich hatte tatsächlich schon druck, aber das gute am fehlenden Abendessen war, das ich nichts trinken musste. „Doch ich habe auch schon druck. Aber es ist auch echtschwierig einen ganzen Tag nicht aufs Klo zu müssen. Ich will dich mit deinem Unglück nicht alleine lassen und benutze sie jetzt, dann stehen wir das zusammen durch.“ Ich ließ es laufen und es wurde warm im Schritt. Die Windel sog auch alles auf und war aber nun dicker als vorher. „Das ist nett das du das für mich tust.“ Sie lächelte verlegen. Dann gingen wir beide aus dem Raum. An der Kreuzung verabschiedeten wir uns und jeder ging zu seinem Zimmer.
Autor: Glaz (eingesandt via E-Mail)
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Dachte die Geschichte wurde weiter geschrieben, aber scheinbar folgen keine weiteren Teile mehr
Schade, dass es bisher nicht weiterging. Ich mochte die Ausgangslage sehr. Allerdings hätt ich es deutlich besser gefunden, wenn die Toilettenzeiten etwas realistischer gestaltet worden wären. Den beiden zu sagen ihr dürft jetzt 24 Stunden nicht aufs Klo, bleibt trocken, ist etwas unglaubwürdig. die beiden hätten spätestens gegen Mittag schon in die Hose machen müssen
Bitte weiterschreiben, jetzt wo es interessant wird.