Marcels Traum und der weg zur Verwirklichung (2)
Dieser Eintrag ist Teil 1 von 7 der Serie Marcels Traum und der weg zur Verwirklichung Windelgeschichten.org präsentiert:Marcels Traum und der weg zur Verwirklichung (2)
Montagmorgen
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich: „Wow, schon wieder so ein Traum.“ Ich musste in die Schule. Seufz. Also stand ich auf, nahm meinen Babyschnuller, den ich letzte Woche gekauft hatte, und versteckte ihn in meinem Rucksack, damit meine Mama ihn nicht sieht. Ich mag ihn echt, es fühlt sich irgendwie gut an. Ich packte meine Schulsachen und ging vor die Tür, wo Jessy schon wartete. Jessy ist meine Sandkastenfreundin, und wie immer hatte sie ihren kleinen Bruder Julian dabei. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Schule.
In der Schule angekommen, sah ich, dass wir Deutsch hatten – und dann auch noch eine Doppelstunde! Als unsere Lehrerin den Klassenraum betrat, stellte sich heraus, dass wir ein Diktat schreiben mussten. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Plötzlich wurde mir schlecht, richtig schlecht. Ich rannte so schnell ich konnte zur Toilette und übergab mich schon auf dem Weg dorthin. Ich versuchte, es mit meinen Händen aufzuhalten, aber es klappte kaum. Auf der Toilette übergab ich mich lautstark. Eine Lehrerin, die in einem Nebenzimmer ihre Stunde vorbereitete, hörte mich und kam, um nach mir zu sehen. Als sie mich sah, zog sie mich an sich, half mir, mich zu waschen, und tröstete mich. Mit tränenverschmierten Augen stand ich vor ihr. „Na, komm, Marcel, alles wird wieder gut“, sagte sie. Jetzt erkannte ich sie – es war Frau Schneider, unsere Musiklehrerin.
Ohne nachzudenken, lief ich in ihre Arme und schluchzte los. Ich hatte Angst, Ärger zu bekommen, weil ich den Flur vollgekotzt hatte. Als Frau Schneider merkte, dass ich völlig aufgelöst war, wuschelte sie mir über den Kopf, nahm mich an die Hand und brachte mich ins Lehrerzimmer. Dort gab sie mir ein Glas Wasser. „Trink einen Schluck, Marcel, um den Rest kümmere ich mich.“ Schnell ging sie aus dem Raum.
Als sie zurückkam, war ich eingeschlafen. Der ganze Stress hatte mich wohl fertiggemacht. Blöderweise nuckelte ich im Schlaf an meinem Daumen. Frau Schneider beschloss, mich etwas ausruhen zu lassen. Sie hatte meine Schultasche schon ins Lehrerzimmer gebracht, und der Hausmeister machte in der Zwischenzeit den Flur sauber.
Als ich aufwachte, nuckelte ich friedlich an meinem Schnuller – und erschrak! Sofort setzte ich mich auf und nahm ihn aus dem Mund. „Ach, Marcel, du bist wach“, sagte Frau Schneider. „Ich dachte schon, du verschläfst die Schule. Keine Sorge, niemand hat dich mit deinem Schnuller gesehen. Als ich deine Sachen in deinen Rucksack gepackt habe, habe ich ihn unten in der Tasche gefunden. Und als ich dich hier schlafen sah, wie du friedlich am Daumen genuckelt hast, dachte ich, es wäre besser, dir den Schnuller zu geben. Ich hoffe, das nimmst du mir nicht übel. Es ist völlig okay, wenn du ihn brauchst.“ Ich nickte. Seit Frau Schneider unsere Klassenlehrerin war, mochte ich sie – sie war meine Lieblingslehrerin.
Sie kam zu mir, wuschelte mir wieder durchs Haar und nahm mir den Schnuller ab. „So, der kommt jetzt dahin, wo er hingehört! Da kommt der Flieger!“, sagte sie mit einem Lächeln, und schon landete der Schnuller wieder in meinem Mund. Perplex von der Situation konnte ich nichts anderes tun, als kräftig loszunuckeln. Frau Schneider lächelte mich an. „Ich muss in fünf Minuten zum Unterricht, aber nach der Stunde sehe ich nochmal nach dir, okay, Kleiner?“ Ich nickte, legte mich wieder auf die Couch und bemerkte erst zu spät, dass sie mich zugedeckt hatte. Überwältigt von den Ereignissen schlief ich schnell wieder ein und nuckelte die ganze Zeit kräftig am Schnuller.
Irgendwann rüttelte jemand an mir. „Marcel, deine Mama ist jetzt da“, sagte Frau Schneider. Als ich die Worte realisierte, war es schon zu spät – meine Mama hatte meinen Schnuller gesehen und dass ich gerade wieder stark anfing zu nuckeln. Sie lächelte, nahm mich an die Hand, zog mir den Schnuller aus dem Mund und verabschiedete sich von Frau Schneider. Als sie meinen Rucksack nahm und mit mir aus dem Zimmer gehen wollte, hielt Frau Schneider sie noch auf. „Haben Sie noch einen kurzen Moment für mich?“ Meine Mutter drehte sich um und schaute sie fragend an. „Marcel, wartest du mal einen Augenblick vor der Tür, bitte.“ Also ging ich raus.
Ich versuchte zu lauschen, was die beiden sprachen, aber ich bekam leider nichts mit. Als meine Mama rauskam, schaute Frau Schneider mich an und sagte: „Marcel, wir haben morgen in der Hofpause etwas Zeit zum Sprechen. Komm bitte hier in den Raum.“
Ich fragte mich, was Frau Schneider wohl mit mir besprechen wollte. Während ich darüber nachdachte, bemerkte ich gar nicht, dass ich auf die Straße lief. Plötzlich zog meine Mama mich zurück. Verdutzt schaute ich sie an. Weil meine Hand vom Zurückziehen wehtat, kullerten mir Tränen über die Wangen. Meine Mama griff in ihre Tasche, steckte mir den Schnuller wieder in den Mund, und sofort nuckelte ich drauflos, um mich zu beruhigen. Zufrieden nahm sie mich an die Hand, und bald waren wir zu Hause angekommen.
„Ruh dich noch etwas aus, Marcel“, sagte meine Mutter. Fragend blickte ich sie an, und als ich nicht reagierte, nahm sie mich wieder an die Hand, ging mit mir in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und deckte mich zu.
Am Nachmittag wachte ich auf und ging ins Wohnzimmer zu meiner Mama. „Ach, schau, der große Nuckler ist ja wieder wach. Komm, setz dich mal her“, sagte sie und zeigte auf die Couch neben ihr. Ich setzte mich, und sie begann zu sprechen: „Marcel, Frau Schneider möchte mit dir über das, was heute passiert ist, sprechen. Sie meint, dass dich etwas bedrücken könnte, weil du den Übelkeitsanfall hattest und wieder nuckelst. Wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, kannst du auch gern mit mir darüber reden.“ „Is trau mi nis“, kam aus meinem Mund, bevor ich merkte, dass der Schnuller noch drin war. Schnell nahm ich ihn heraus. „Ich trau mich nicht“, sagte ich dann. Mama schaute etwas bedrückt zu mir. „Mensch, Marcel, ich bin doch immer für dich da. Was ist denn los?“ Nach kurzem Zögern, als ich merkte, dass sie nicht nachgeben würde, sagte ich: „Kann ich zuerst mit Frau Schneider sprechen? Ich sage dir danach alles, versprochen.“ Mama nickte und schaltete den Fernseher wieder ein.
Am nächsten Tag
Niemand fragte mich in der Schule, was passiert war, was komisch war, denn unsere Klasse ist eigentlich sehr neugierig. Als die Schulglocke zur Hofpause klingelte, ging ich mit einem mulmigen Gefühl zu Frau Schneider. Angekommen klopfte ich an die Tür, und sie ging sofort auf. „Komm rein, Marcel“, sagte sie.
„Marcel, ich kenne dich ja schon lange, deshalb weiß ich, dass dich etwas bedrückt. Du magst nicht darüber sprechen, das merke ich. Ich verspreche dir, dass alles, was du mir sagst, geheim bleibt.“ „Also, also“, begann ich, „ich weiß es nicht genau.“ „Dann erzähl mir doch, was du weißt oder vermutest. Vielleicht kann ich dir helfen“, sagte sie.
Leicht stotternd fing ich an und wurde rot, als die Worte über meine Lippen kamen: „I-i-ich glaub, dass ich ein Baby sein will.“ Sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund, schaute zu Boden und wartete auf ihr Lachen. Aber es blieb aus. Stattdessen sagte sie: „Das habe ich mir fast gedacht, kleiner Zel. Ich kannte mal jemanden, der war erwachsen, ging arbeiten, aber zu Hause wollte er klein sein. Ich hatte es durch Zufall gesehen. Als du gestern hier auf der Couch geschlafen hast, habe ich es gleich gemerkt. Du hast sogar im Schlaf ein Kissen an dich genommen, das kurz bevor du wach wurdest runterfiel. Pass auf, ich habe einen Vorschlag: Ich schreibe deiner Mama einen Zettel. Den darfst du nicht lesen, deshalb packe ich ihn in einen Umschlag. Wenn du ihn mir unterschrieben zurückbringst und versicherst, dass du ihn nicht gelesen hast, verspreche ich dir, dass ich dir helfe.“ Ich nickte. Frau Schneider schrieb den Brief, steckte ihn in einen verschlossenen Umschlag und gab ihn mir.
Ich war natürlich neugierig, was darin stand, und versuchte, ihn gegen das Licht zu halten, aber es klappte nicht. Enttäuscht ging ich nach dem Unterricht heim und überlegte die ganze Zeit, was wohl in dem Brief stehen könnte. Plötzlich bekam ich einen Stoß. „Redest du nicht mehr mit mir?“, fragte Jessy. „Ja, doch, aber …“, stammelte ich. „Nichts aber! Die ganze Zeit schweigst du mich an. Was ist bloß mit dir?“, erwiderte sie.
Autor: Marcel93 | Eingesandt via Mail
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Super interessant.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
danke für dein feadback
Etwas kurz der Teil, aber interessant. Etwas eigenartig auch das Marcel seine Lehrerin mit involviert ist, aber ne nette Idee! Bin gespannt wie es weiter geht. Wenn es wieder etwas länger sauern sollte bis zum nächsten Kapittel, währe rin kurzer Rückblick hilfreuch. Zumindest für mich.
danke für dein feadback ich denke der nächste teil solte in so 1 bis 2 wochen kommen
die erwähnte lehrerin ich habe sie sehr gern sie hat uns geholfen und unterstützt wo sie konnteteile der geschichte beruhen auf waren begebenheiten
WO IST TEIL 1
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