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Kein Zurück (17)

20/11/2025 2 comments Article Gemischt, KI Geschichten Hans_Steam
This entry is part 17 of 18 in the series Kein Zurück
Windelgeschichten.org präsentiert: Kein Zurück (17)

 

Kapitel 17: Frische Hose

Am Dienstag unternahmen Mom, Steffi, Anne und ich den Ausflug zum See. Mom und ich fuhren um halb neun zu Steffi. Steffi befestigte den Kindersitz in Moms Auto und setzte dann Anne hinein. Ich half den Rollstuhl im Kofferraum zu verstauen. Steffi holte noch ihren Rucksack, dann ging es los.

 

Am See wurde als Erstes Anne wieder in ihren Rollstuhl gesetzt, dann schnallte sich jeder seinen kleinen Rucksack um, in die wir das Mittagessen und die Getränke verteilt hatten. Annes Sachen waren in einer Tasche an ihrem Rollstuhl und den wollten wir nicht noch weiter beladen. Das erste Stück schob ich Anne. Der Weg war wirklich sehr gut dafür geeignet. Der See und die umgebende Natur waren im Sommer noch schöner als beim letzten Mal im Herbst. Wir sahen Frösche, Libellen und sogar eine Kreuzotter. Nach etwa einem Drittel des Weges machten wir Pause auf einer Bank. Wir genossen den milden Sommertag und die herrliche Aussicht. Aus einmal wurde Anne unruhig, aber keiner von uns konnte sich erklären, was mit ihr los war. Es dauerte ziemlich lange, bis wir verstanden was sie wollte. In einem Baum ein ziemliches Stück weg, hatte sie ein Eichhörnchen entdeckt, das sie uns zeigen wollte. Anne war völlig fasziniert davon, wie das Eichhörnchen mühelos weite Sätze durch die Äste machte.

 

Das zweite Drittel bis zu der alten Wirtschaft schoben Mom und Steffi abwechselnd den Rollstuhl. Neben der Wirtschaft war ein Picknickplatz, wo wir Brotzeit machten. Es gab freche Spatzen, die einfach auf den Tisch flogen und Krümel stibitzten. Einer fraß mir sogar aus der Hand. Anne war völlig fasziniert von den Spatzen. Danach setzten wir uns für einen Kaffee auf die Terrasse der Wirtschaft. Nach dem Kaffee mussten wir alle aufs Klo und danach bot ich an, Anne zu wickeln. Ich hatte aber ein Problem. Unverrichteter Dinge musste ich zu Mom und Steffi zurückgehen

 

„Steffi, die haben hier nur in der Damentoilette einen Wickeltisch.“

 

Steffi antwortete: „In dem Fall darfst du auch in die Damentoilette. Also wenn du das nicht willst, kann ich auch Anne wickeln.“

 

Ich sagte: „Also mich stört das nicht. Aber nicht, dass ich Ärger bekomme.“

 

Mom stimmte Steffi zu: „Wenn es nur den einen Wickeltisch gibt, nein. Was soll ein Mann mit einem Kind denn sonst machen?“

 

Ich ging also auf die Damentoilette. Der Wickeltisch war etwas abgetrennt vom Bereich mit den Waschbecken und so fiel es den meisten Frauen gar nicht auf, dass ich da war. Als ich kurz davor war Anne die Windel auszuziehen, kam eine Frau mit einem kleinen Mädchen herein. Sie stellten sich hinter mich, um zu warten, bis der Wickeltisch frei wurde.

 

Ich sagte zu der Frau: „Sorry, ich beeile mich.“

 

Sie antwortete: „Nur die Ruhe, wir haben es nicht eilig.“

 

Kurz darauf sagte die Kleine: „Mama, warum ist der Junge auf unserem Klo?“

 

Ich antwortete: „Auf dem Männerklo ist kein Wickeltisch.“

 

Die Frau, also ihre Mutter, fügte hinzu: „Siehst du? Wie soll der Junge denn sonst seiner Schwester eine frische Hose machen.“

 

Die Kleine kam mir schon etwas zu groß für Windeln vor. Aber ich kannte mich aber auch nicht aus, bis zu welchem Alter Kinder normalerweise Windeln tragen.

 

Die Frau hatte mich offenbar beim Wickeln beobachtet und sagte zu mir: „Du kannst das ziemlich gut. Willst du nicht gleich noch bei meiner Tochter?“ Das war natürlich nicht ernst gemeint. So, wie wenn ich mal Moms Auto vor der Garage aussaugte und alle Nachbarn, die vorbeigingen, sagten ‘Kann ich dir mein Auto auch noch vorbeibringen?‘ Ich antwortete also nicht darauf und fasste das nur als Kompliment auf.

 

Doch die Kleine sagte empört: „Ich will nicht, dass der Junge mir eine frische Hose macht!“

 

Ihre Mutter antwortete: „Leonie, das war doch nur ein Spaß. Ich mache das schon selbst.“

 

Als wir wieder an den Parkplatz zurückkamen, war es noch relativ früh am Nachmittag und keiner hatte Lust, schon wieder zu fahren. Für eine zweite Runde war es aber schon zu spät und auf Dauer war das Schieben doch anstrengend. Ich hatte eine Idee: „Mom, kann ich bitte kurz den Autoschlüssel haben?“

 

„Was willst du denn damit?“

 

„Lass dich überraschen.“

 

„Aber nicht, dass du alleine heimfährst.“

 

Ich ging zum Auto und holte die Decke aus dem Kofferraum, die Mom immer dabeihatte. Zwischen See und Parkplatz befand sich eine Liegewiese mit großen alten Bäumen, auf der vereinzelt Leute lagen. Ich legte die Decke zu Füßen eines Baumes, setzte mich mit dem Rücken an den Stamm und bat Steffi, mir Anne zwischen die Beine zu setzten. So konnte ich Anne wie ein Sessel stützen. Mom und Steffi setzten sich auf die freien Plätze der Decke. Anne so in den Armen zu halten war schön. Anne schien es scheinbar auch zu genießen. Sie kuschelte sich an mich und wurde ganz ruhig. Auch Mom und Steffi gefiel der schattige Platz mit Aussicht und es dauerte nicht lange, bis beide neben mir lagen und dösten.

 

Um halb fünf meinte ich zu Steffi: „Ich glaube es wird bei Anne langsam Zeit für eine frische Hose.“

 

Steffi fragte überrascht: „Hat Anne sich vollgekleckert?“

 

„Nein, Zeit fürs Wickeln. Die Frau auf der Toilette vorhin, hat dazu ‘frische Hose machen’ gesagt. Ich dachte, das sagt man so.“

 

„Ach so. Ja, gut dass du aufgepasst hast. Es wäre mal wieder Zeit. Soll ich?“

 

„Nö, ich mache schon.“ Ich legte Anne mit Steffis Hilfe vorsichtig hin und holte die Tasche vom Rollstuhl. Dann wickelte ich Anne. Mom und Steffi mussten sich hinsetzten, damit ich genug Platz hatte. Mom war ziemlich überrascht, wie routiniert ich Anne inzwischen wickeln konnte. Ich befestigte die Tasche wieder am Rollstuhl und brachte die gebrauchte Windel zu einem Mülleimer. Dann legte ich mich neben Anne, die sich wieder an mich kuschelte und wir dösten wir noch eine Runde.

 

Mom fragte: „Sollen wir langsam heimfahren fürs Abendessen oder bleiben wir noch liegen und gehen essen?“

 

Alle waren für Essengehen. Als wir allmählich Hunger bekamen, fuhren wir Richtung Heimat und hielten beim ersten einladenden Restaurant. Als wir bei Steffi zu Hause waren, um sie und Anne abzusetzen, dämmerte es bereits. Anne war auf der Fahrt eingeschlafen. Steffi verabschiedete sich von Mom und mir, indem sie uns nacheinander ganz fest umarmte und mit feuchten Augen sagte, dass das der schönste Tag war, den sie in den letzten Jahren hatte. Ich fand es cool, dass es Steffi so gut gefallen hatte und mir auch – eine echte Win-win-Situation.

 

***

 

Am Mittwoch war ich wie vereinbart bei den Schmalbecks. Wir saßen zu viert am schattigen Tisch im Garten.

 

Toms Vater begann: „Also Nico. Damit der Urlaub ein Erfolg wird, gibt es leider ein paar Regeln für dich. Tom kennt seine Regeln schon. Regel Nummer eins für dich: Du duzt uns und nennst mich Volker und meine Frau Tina. Zweitens: Wenn du etwas willst oder dir etwas nicht passt, dann sagst du uns das sofort. Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass wir dir alle Wünsche erfüllen können, aber wir werden zumindest darüber nachdenken. Dritte Regel: Es gelten prinzipiell alle Regeln deiner Mutter. Also wir werden die nicht nachfragen, sondern verlassen uns darauf, dass du auch so einhältst. Vierte Regel: Wenn wir gemeinsam Radfahren, sagt du hinterher zu Tom, dass es ganz schrecklich und langweilig war und er überhaupt nichts verpasst hat. Fünfte und letzte Regel, wenn wir gemeinsam Radfahren, fährst du mir am Berg nicht davon.“ Die letzten beiden Regeln waren mit einem Augenzwinkern. „Einkaufen werden wir vor Ort, und daher müssen wir den Speiseplan jetzt noch nicht festlegen. Brauchst du irgendwelche Medikamente oder sonstige Besonderheiten? Hast du irgendwelche Allergien oder isst du irgendetwas gar nicht?“

 

„Nein, nichts. Und ich esse so ziemlich alles, außer Schnecken und Austern.“

 

„Gut, dann bist du pflegeleicht. Und keine Angst, wir fahren nicht über Frankreich nach Italien. Gepäck sollte kein Problem sein. Wir fahren mit dem VW-Transporter, da ist genug Platz, allerdings müssen die Räder auf den Heckträger. Normalerweise habe ich die Räder lieber im Auto. Aber spätestens bei der Heimfahrt, wenn Tina Einkaufen war, um unsere Speisekammer aufzufüllen, ist für die Räder innen kein Platz mehr. Das nötigste Werkzeug und die wichtigsten Ersatzteile fürs Rad habe ich schon dabei. Du brauchst also nur die Standard-Radsachen, wie für ein Rennen. Blicklichter sollte man in Italien haben, da kannst du die von Tom haben.“

 

Volker – daran musste ich mich erst noch gewöhnen – wollte dann noch die Zeit abstimmen: „Ich fahre gerne nachts und hasse Staus. Wir können das Haus von Montagvormittag bis Sonntagvormittag haben. Ich würde gerne Sonntag zwischen zehn und elf nachts los und am Abreisetag noch etwas am Gardasee oder auf dem Weg unternehmen und am späten Nachmittag zurückfahren, sodass wir bis Montag am frühen Morgen wieder da sind. Passt das?“

 

Alle waren einverstanden. Ich hatte zwar noch nie eine Nacht bewusst im Auto verbracht, aber das würde schon irgendwie klappen.

 

Tina wollte noch wissen: „Sonst noch Fragen?“

 

Mich interessierte: „Wart ihr schon mal in dem Haus und was kann man in der Gegend machen?“

 

Tina antwortete: „Ja, wir waren schon viermal dort. Das Haus hat drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine große Wohnküche und eine schöne Terrasse, aber keinen Pool. Ihr habt also jeder ein eigenes Schlafzimmer. Man kann wandern, darauf sollten wir aber Tom zuliebe verzichten. Man kann Tagesausflüge nach Brescia, Mantova oder Verona machen. Und wenn nicht August ist, was es jetzt leider ist, kann man auch die vielen kleinen Städtchen am See anschauen. Die dürften aber gerade ziemlich überlaufen sein.“

 

Volker ergänzte: „Und man kann dort sehr gut Rad fahren, weil es nördlich sehr bergig und südlich nur hügelig ist.“

 

„Tina, fährst du auch mit uns Rad?“, wollte ich wissen.

 

„Ich hab’ doch kein Rad ab. Mit euch Verrückten auf keinen Fall. Nicht mal mit dem E-Bike. Ich habe fünf Bücher, die ich schon lange lesen will, und freue mich schon auf die bequeme Gartenliege oder meine geliebte Hängematte. Und Tom kann die Zeit ja nutzen, um was gegen seine Vier in Latein zu machen.“

 

„Bestimmt nicht. Noch habe ich Ferien.“

 

Ich sagte: „Ah, Stichwort Bücher. Tom, ich habe dein Buch dabei. Das ist wirklich gut. Danke für’s Leihen“

 

Und Volker freute sich: „Super, dann hab‘ ich jetzt auch was Gutes zu Lesen im Urlaub.“

 

***

 

Am Donnerstag war das Wetter schlecht. Ich trainierte deshalb bereits am frühen Vormittag auf der Rolle. Danach bot sich endlich wieder einmal die Gelegenheit, eine Windel zu tragen. Ich wickelte mich und setzte mich danach an den PC. Nur noch zwei Wochen bis zu meinem sechzehnten Geburtstag. Mit Mom hatte ich schon besprochen, dass ich dann mein eigenes Konto fürs Taschengeld bekam, wodurch sich mir die Möglichkeit des Onlineshopping eröffnen würde. Ich suchte also am PC, was es noch für Windeln und ABDL-Sachen zukaufen gab. Eine Windel, die ich sehr interessant fand, war die Crinklz. Sie war bunt bedruckt mit Comic-Tieren und Sternen und saugfähiger als meine Tenas. Aber leider waren bunte Windeln selbst mit Onlineshopping für mich unerreichbar. Schließlich kannte Mom die Tenas von Anne und wie hätte ich ihr im Fall der Fälle, erklären sollen, wie ich an so eine bunte Windel gekommen bin und warum ich die trage? Bevor ich später noch zu Steffi und Anne ging, zog ich meine inzwischen nasse Windel natürlich wieder aus und machte mich kurz untenrum in der Dusche frisch.

 

***

 

Am Freitag waren wir wieder alle baden. Nur Lea fehlte, die ja Praktikum machte. Nachdem alle ihre Sachen gepackt hatten und wir am Gehen waren, sagte Leon zu mir: „Nico, hast du noch ein paar Minuten? Ich würde mir dir gerne über etwas reden.“

 

„Klar, komm lass uns nochmal zurückgehen und uns setzen.“ Während wir zurückgingen, dachte ich mir: ‘Hoffentlich will Leon mir nicht sagen, dass er auf mich steht‘. Dann müsste ich mir wegen meiner Wirkung auf andere Männer langsam echt Sorgen machen.

 

Als Leon sein Strandtuch wieder ausgebreitet und wir uns gesetzt hatten, sagte er: „Seit ich aus dem Urlaub zurück bin, ist bei uns im Stall ein neues Mädchen, die eine Kombi aus Ferienjob und Reitkurs macht. Sie heißt Lisa. Sie ist mir aufgefallen, weil sie erstens gut aussieht und zweitens total nett und fleißig ist. Andrea hat das natürlich sofort gemerkt und ausgenutzt und hat sie schuften lassen wie ein Pferd. Ich habe dann ‘was zu meiner Mutter gesagt und die hat mit Andrea geredet. Aber so richtig gebracht hat’s fürchte ich nichts. Jetzt muss Lisa zwar weniger schwer arbeiten, aber ich glaube, jetzt gibt Andrea ihr dafür eher unbeliebtere Arbeiten. Jedenfalls finde ich Lisa total süß und habe mich ein bisschen in sie verknallt. Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.“

 

Okay, und damit kam er ausgerechnet zu mir: „Hast du denn schon gemerkt, ob sie dich auch mag?“

 

„Ne, das ist total schwierig. Ich bin der einzige Kerl auf dem Reiterhof und außerdem der Sohn der Besitzerin. Da behandeln mich alle, als ob ich der Prinz von Pferdeapfel wäre. Meine Mutter warnt mich auch immer vor den Mädels auf dem Reiterhof, weil die nur hinter meinem Geld her seinen.“

 

„Ja, aber das Problem hast du doch immer. Du musst doch ohnehin lernen zu unterscheiden, wer echte Freunde sind und wer dich nur wegen des Geldes mag. Aber wenn Lisa dir aufgefallen ist, weil sie so fleißig ist, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass sie hinter deinem Geld her ist. Außerdem würde sie sich dir doch dann aggressiver an den Hals werfen, oder?“

 

„Ja, das glaube ich auch.“

 

„Also, du könntest Hannah auf sie ansetzen.“

 

„Ja, aber ich traue mich nicht, mit Hannah darüber zu reden.“

 

„Hanna ist voll in Ordnung, verständnisvoll und hilfsbereit. Mit der könntest du schon über sowas reden. Aber über drei Ecken, also dass ich Hannah frage und sie Lisa, das ist schon ein bisschen kindisch, oder? Und ob sie dir die besten Tipps geben kann, wie mal als Junge bei einem Mädchen landet, bezweifle ich auch. Die bessere Möglichkeit ist, dass du einfach Lisa direkt fragst, was sie von dir hält oder ob sie etwas mit dir unternehmen will.“

 

„Spinnst du? Das traue ich mich doch nie.“

 

„Hör mal zu, Leon. Du bist sehr gutaussehend – das sage nicht nur ich – charmant, sympathisch, clever und nett. Was gibt es an dir nicht zu mögen? Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, dass sie sagt, dass du nicht ihr Typ bist.“

 

„Ja aber ich kann doch nicht einfach zu ihr hingehen und sagen ‚‘Hey, was hältst du eigentlich von mir?‘ oder ‘Willst du mal ‘was mit mir unternehmen?‘“

 

„Natürlich nicht so plump. Du musst halt ins Gespräch mit ihr kommen und schauen, ob ihr gemeinsame Themen findet. Wenn sie dich mag, wird sie schon selbst Interesse an einem Gespräch haben. Und dann musst du halt Schritt für Schritt schauen, wie sie auf dich reagiert und ob sich irgendwas entwickelt.“

 

„Ja, aber wie soll ich sie das allererste Mal ansprechen?

 

„Na, du fragst sie halt, ob sie dir bei etwas helfen kann. Oder mag sie Katzen?“

 

„Das weiß ich nicht.“

 

„Und schon hast du ein erstes Thema, um mit ihr zu reden. Wenn sie Katzen mag, kann sie sich ja um deine kümmern.“

 

„Aber das macht doch Hannah schon.“

 

„Leon, du musst schon ein bisschen Kreativität an den Tag legen. Das ließe sich ja sicher leicht ändern. Wenn du Hannah sagst, warum du gerne möchtest, dass Lisa sich um die Katzen kümmert, hat sie bestimmt Verständnis. Zu dumm, dass du nicht reiten kannst, dann könntest du mal mit Lisa ausreiten.“

 

„Wer sagt, dass ich nicht reiten kann?“

 

„Ich dachte, du hast Angst vor Pferden und magst sie nicht.“

 

„Ja, ich mag sie nicht besonders, vor allem diese nervösen Vollblüter. Aber wir haben auch ein paar ganz brave Pferde vor denen ich keine Angst habe. Reiten musste ich schon lernen, sonst hätte mich meine Mutter wahrscheinlich enterbt. Jetzt im Urlaub waren wir ein paarmal ausreiten, das war schon schön. Auch wenn mir hinterher der Hintern wehtat und ich danach tierischen Muskelkater hatte.“

 

„Okay, Leon. Ich weiß selbst am besten, wie schwer es ist, sich zu überwinden, ein Mädchen anzusprechen. Aber ich glaube, einfacher als in dieser Situation geht es echt nicht.“

 

„Und wenn ich einfach warte, bis Lisa mich anspricht?“

 

„Das wird sie wahrscheinlich nicht machen. Überleg’ mal. Aus ihrer Perspektive. Das hatten wir doch vorhin. Wie kann sie vermeiden, den Eindruck zu erwecken, auf dein Geld aus zu sein? Außerdem, wenn sie auch ein bisschen schüchtern ist, wird sie sicher erwarten, dass du den ersten Schritt machst.“

 

„Ja, verstehe. Macht Sinn. Also muss ich mit Hannah reden.“

 

„Ich denke, du solltest mit Lisa reden. Frag sie doch einfach mal, ob sie Katzen mag. Oder du kannst mit ihr über Pferde reden. Und wenn du alleine nicht weiterkommst, kannst du immer noch mit Hannah reden, ob sie dir hilft. Nur Mut, das wird schon. Wenn du gar nicht weiterkommst, spielst du ihr ein Ständchen auf der Gitarre.“

 

***

 

Am Samstag war ich wieder mit den anderen baden. Bis auf Leon waren alle schon da.

 

In der Sonne funkelten bei Lea kleine Stoppeln an den Beinen. Meine Beine waren wie immer perfekt rasiert. Das fiel Lea auf, weshalb sie wissen wollte: „Nico, von Tom konnte ich nie eine vernünftige Antwort erhalten. Warum rasieren sich Rennradler eigentlich die Beine?“

 

„Soweit ich weiß, gibt es dafür keinen vernünftigen Grund. Das gehört halt einfach dazu. Die Pros haben irgendwann damit angefangen und die Amateure haben es dann übernommen, als Zeichen, dass sie den Sport ernsthaft betreiben. Warum die Pros das gemacht haben, weiß ich auch nicht genau. Es gibt viele Theorien. Die plausibelste ist, wegen der Massage. Aber heute gibt es bessere Regenerationsmethoden als Massage, wie das Eiswasserbad. Ich bin mir gar nicht sicher, ob Pros überhaupt noch täglich massiert werden. Heute ist das mit den rasierten Beinen, glaube ich, eher ein ästhetisches Ding. Manche sagen auch, dass rasierte Beine bei Schürfwunden besser sind. Aber Pros sind sehr abergläubisch. Sich die Beine zu rasieren, als Vorbereitung dafür, dass man auf die Schnauze fliegt, hört sich für mich unlogisch an. Was auch noch so ein Radfahrer-Ding ist, dass man unterm Trikot und der Radhose kreidebleich bleibt und die Bräunungslinie an den Armen, Beinen und am Hals möglichst scharf sein soll. Im Gegensatz zu rasierten Beinen finde ich aber, dass das ziemlich bescheuert aussieht.“

 

Leon kam – und ich traute meinen Augen kaum – in Begleitung eines sehr attraktiven Mädchens. Beide wirkten sehr verlegen und wurden etwas rot.

 

„Hallo, das ist Lisa“, stellte Leon sie uns vor.

 

Lisa sagte: „Hallo. Hallo Hannah.“

 

Lea war baff: „Echt jetzt? Hannah, du machst mir langsam Angst.“

 

Lisa machte einen sehr netten Eindruck, war aber, was kaum zu glauben war, noch schüchterner als Leon. Da hatten sich ja zwei gesucht und gefunden. Ich wäre zu gerne dabei gewesen, als Leon Lisa angesprochen hat. Ich dachte an Toms Besuch und wie Mom so schnell interessante Dinge über ihn erfahren hatte. Schade, dass sie nicht hier war. Ich überlegte, was sie Lisa jetzt wohl fragen würde.

 

Ich sagte zu Lisa: „Du gehst noch zur Schule oder?“

 

„Ja.“

 

„Welche?“

 

„Luisen-Realschule.“

 

„Welche Klasse ab nächster Woche?“

 

„Zehnte.“

 

Puh, das war anstrengend.

 

Hannah merkte, was ich vorhatte und kam mir zu Hilfe: „Was hast du eigentlich noch für Hobbys, außer Reiten?“

 

„Ich spiele Geige und mache Ballett.“

 

Ich fragte Lisa: „Wie bist du da darauf gekommen, reiten zu lernen?“

 

„Ich war jetzt mit meinen Eltern in der Bretagne im Urlaub. Dort konnte man Reitausflüge mit Pferden am Stand machen. Das fand ich so toll. Aber irgendwie habe ich auch gemerkt, dass ich falsch auf dem Pferd saß, so wie ein Sack Steine. Da dachte ich mir, wie toll es erst sein muss, wenn man richtig reiten kann. Und darum will ich das jetzt lernen.“

 

Leon und Hannah unterhielten sich dann mit Lisa über schöne Reitausflüge langsam taute Lisa auf. Leon und sie unterhielten sich dann den Rest des Tages pausenlos.

 

Am Abend musste ich etwas früher nach Hause, weil ich schon packen wollte. Für Sonntag war Traumwetter angesagt und da wollte ich noch mit Mom ins Spaßbad. Damit es danach nicht zu hektisch wurde, wollte ich die meisten Sachen lieber schon zusammengesucht und in den Taschen verstaut haben. Hannah musste auch früher weg.

 

Während wir gemeinsam nach Hause radelten, fragte ich sie: „Hast du Leon mit Lisa geholfen? Ich frage mich die ganze Zeit schon, wie Leon das so schnell geschafft hat, Lisa zum Baden einzuladen.“

 

„Nein. Ich habe zwar mitbekommen, dass es zwischen den beiden schwer gefunkt hat und habe mir schon überlegt, ob ich mich einmischen soll, weil sie beide ja ziemlich schüchtern sind. Aber entweder ist mir jemand zuvorgekommen oder Leon hat das ganz alleine geschafft.“

Autor: Hans_Steam | Eingesandt via Mail

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Burli
Burli
Gast
21/11/2025 23:52

Schön war es wieder diesen Teil lesen zu können. Freu mich auf ein weiteres Kapittel und wie es im Urlaub für Nico weitergeht.

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Julia-Jürgen
Julia-Jürgen
Gast
23/11/2025 01:55

TOI TOI toi

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