Der Winterurlaub (4)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der Winterurlaub
Kapitel 4
Mittwoch, gaaaanz gaaaaaaaaaanz zeitig…
„Raus aus den Federn, Jungs! Macht hinne, wir wollen zeitig los!“
Was? Wie? Wo?
Ich war noch völlig verdattert, eben schlummerte ich noch selig in Jorins Armen und nun diese lautstarke Weckaktion durch Jakob. Mistkerl der. Gefühlloser Hetero, typisch halt.
Auch Jorin war nicht begeistert.
„Hau ab!“
„Nichts ist. Aufstehen, aber etwas hurtig. Wer in 3 Minuten nicht beim Frühstück ist, bekommt nichts ab.“
Naja. Er hatte das EINE Argument gefunden, welches uns zu Geschwindigkeitsrekorden antreiben konnte. Kurz darauf saßen wir am Tisch in der Küche. Logischerweise noch im Schlafanzug, allerdings in ganz normalen. Die Windelepisode von Freitag auf Samstag hatte sich nicht wiederholt, allerdings würde das nicht mehr lange so bleiben. Jorins Eltern und Jakob waren bereits komplett angezogen, Jan war wie wir noch im Schlafanzug.
Gerade mal 6 Uhr. Und das am ersten Ferientag, also wirklich! Aber wir wollten möglichst zeitig los, um eventuelle Staus zu vermeiden.
Da keiner so richtig wach war verlief das Frühstück mehr oder weniger schweigend. Erst als alle fertig waren, übernahm Irene das Kommando.
„Lucas, Jorin, ihr geht jetzt gleich durchs Bad und macht euch fertig. Wir sind alle schon durch, auch Jan. Aber trödelt heute bitte nicht!“
Trödeln? Wir? Wie kam sie bloß da drauf?
„Jakob, du packst bitte Jan in seine Windel.“
DAS hätte sie wohl lieber nicht sagen sollen.
„Wieso Windel, Mutti? Wir gehen doch noch gar nicht zum Skifahren! Ich denke, die muss ich nur dann anziehen!“
„Wir haben eine lange Fahrt vor uns.“
Stimmt, so 5—6 Stunden würden wir unterwegs sein. Wenn alles glatt lief.
„Und wir wollen wegen dir nicht jede Stunde einmal anhalten müssen, bloß weil du aufs Klo musst. Und was ist, wenn wir in einen Stau geraten? Du bekommst eine Windel um, Thema erledigt!“
Jan war alles andere als begeistert und auch ich hatte so eine böse Vorahnung.
„Wenn unser Liebespaar dann durchs Bad ist, machst du das gleiche bei denen, Jakob.“
Ich wusste es! Ich wusste, dass das kommen würde!
„Aber…“
„Nichts aber, Jorin! Das haben wir auch alles schon durchgekaut. Ich sage nur: Wette. Keine Widerrede!“
So langsam verfluchte ich diese dämliche Wette aus tiefstem Herzen. Okay, die eine Windelnacht war ja ganz lustig. Ich würde mich wohl auch daran gewöhnen können, nachts gewindelt zu schlafen. Aber am Tag so rumlaufen? Wenn das jemand mitbekam. Und ich konnte mir irgendwie nicht so richtig vorstellen, dass das KEINER mitbekommen würde.
„So, nun kommt aus der Hocke! Ab ins Bad mit euch beiden.“
Ende der Fahnenstange. Wir sprangen auf und stürmten davon, während Jakob uns noch etwas nachrief.
„Beeilt euch, ich warte in eurem Zimmer auf euch.“
Juchu…
Im Bad erledigten wir all das, was man eben morgens so erledigen sollte. Zum Glück war das Bad groß genug, um uns beiden Platz für diese Verrichtungen zu lassen, so dass wir nach einer Viertelstunde fertig für den Tag waren. Naja, jedenfalls was Badahngelegenheiten betraf. Wir gingen zurück in Jorins Zimmer, ohne uns die Mühe zu machen, unsere Schlafanzüge noch mal anzuziehen. Die hatten wir gleich in den Wäschekorb im Bad geworfen.
„Da seid ihr ja. Ging ja sogar mal recht flott für eure Verhältnisse.“
Blah…
„Jorin, heute bist du als erster dran. Hüpf aufs Bett.“
Jo tat wie ihm aufgetragen war und Jakob begann in professioneller Geschwindigkeit die Windel um ihn herum zu packen.
„Na prima, habt euch also von eurem Wildwuchs da unten trennen können.“
Ja, hatten wir. Bloß das Nachwachsen der Haare war blöd, gestern hatten wir schon wieder nachrasieren müssen. Allerdings hatten wir jetzt einen eigenen Rasierer von Herrn Brenner bekommen.
„So Brüderchen, das war’s. Plätze wechseln!“
Ich schaute Jorin etwas genauer an. Also das sollte die Tageswindel sein? Die sah nicht dünner aus als die dicken Nachtwindeln! Also nicht sonderlich dünner.
„Jake, bist du dir sicher, dass das die richtigen Windeln sind? Die für tagsüber?“
„Wieso, Luke?“
„Naja, die sieht arg dick aus.“
„Ist nicht ganz so schlimm wie es aussieht, Lucas.“
„Wirklich, Jo?“
„Ja, das erscheint nur im ersten Augenblick so.“
Na hoffentlich. Ich wollte nicht auch noch tagsüber mit ’nem Elefantenhintern herumlaufen.
Während dieses Wortwechsels befand auch ich mich bereits in Jakobs Behandlung und kurz darauf war auch ich windelbezogen reisefertig.
„So ihr zwei, hier hab ich jetzt für jeden eine Gummihose und einen Windelbody.“
Ich hatte es geahnt!
„Wir wollen doch, dass alles gut sitzt und nichts ausläuft während der langen Fahrt.“
Er warf jedem von uns eine durchsichtige Gummihose zu. Bei genauerem Hinsehen war es wohl eher irgendein Plastikzeug und kein Gummi. Es half nichts, wir zogen die Dinger über.
„Gut. Und jetzt die Bodys.“
Diese sahen aus wie T—Shirts, dunkelblau mit hellblauen Streifen, nur dass sie eben ziemlich lang waren und im Schritt eine breite Lasche von hinten nach vorne zum Zuknöpfen hatten.
„Sehr schön. Das restliche Anziehen schafft ihr ja sicher alleine. Vergesst die Strumpfhosen nicht! Wenn ihr fertig seid, schnappt euch euer Handgepäck und kommt runter.“
In diesem Handgepäck befanden sich unsere Gameboys, Bücher und MP3—Player. So würden wir wohl zumindest nicht vor Langeweile sterben.
Jakob verschwand aus dem Zimmer und Jo und ich begannen uns fertig anzuziehen. Ich hatte mir eine rote Strumpfhose rausgesucht, mein Freund eine hellblaue. Als wir diese anhatten, schauten wir uns kopfschüttelnd an.
„Luki—Baby, wir sehen unmöglich aus.“
Da konnte ich ihm nur zustimmen.
„Jup. Ich hoffe bloß, dass wenigstens die Jeans drüber passen.“
Das taten sie, so mit Ach und Krach und uns war klar: Jeder, aber auch wirklich jeder, der uns so sah würde wissen, dass wir Windeln trugen. Was konnte man dagegen unternehmen?
„Lucas, wir ziehen die größten Sweatshirts an die wir haben. Vielleicht verdecken die das ein wenig.“
Gute Idee. Leider nur eingeschränkt wirkungsvoll. Naja, vielleicht würde damit nur noch jeder zweite der uns so sah wissen, dass wir Windeln trugen. Aber halt.
„Jo, es ist Winter!“
„Ja und?“
„Winter bedeutet dicke, lange Jacken! Die verdecken das alles!“
„Stimmt! Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin.“
„Habt ihrs bald da oben? Wir wollen los!“
Oh, Wolfgang schien es wirklich eilig zu haben.
„Wir kommen schon!“
Wir griffen uns unsere Taschen und rannten nach unten. Naja, falls man das rennen nennen konnte. Es war ein SEHR komisches Laufgefühl mit den Windeln und allem drum und dran.
„Da sind wir schon, Paps.“
„Sehr schön. Dann los, Schuhe und Jacken anziehen.“
Wir taten genau das und dabei fiel mir Jan auf. Genau genommen fiel mir an ihm auf, dass mir eben nichts an ihm auffiel!
„Sag mal Jake, hat der Stift gar keine Windel um?“
„Doch, hat er. Aber er ist schlauer als ihr und zieht keine enge Jeans drüber.“
Tatsächlich, Jan hatte eine weite, schlapprige Freizeithose an, die anscheinend wirklich einen riesigen Unterschied bezüglich des Windelverbergens ausmachte. Sollte man sich vielleicht mal merken!
„Lucas, Jorin, ihr fahrt mit Jakob im Van. Jan fährt mit uns im Kombi.“
War mir ganz recht. Wir würden mit zwei Autos fahren, ansonsten würde es bei sechs Personen auf dem Weg in zweiwöchige Winterferien wohl auch arg eng werden. So aber hatten wir reichlich Platz, besonders im Van, in dem zwei Sitze weggeklappt waren und ein riesiger Kofferraum zur Verfügung stand. Die zwei mittleren Einzelsitze stellten wir so ein, dass sie am rechten Fenster abschlossen, dann nahmen wir Platz. Jo am Fenster, ich neben ihm in der Fahrzeugmitte.
„Wie sieht’s aus da hinten auf den billigen Plätzen? Alles abfahrtbereit?“
„Dem Personal sind keine Unterhaltungen mit den zahlenden Kunden gestattet!“
„Ach, ihr bezahlt mich? Cool!“
„Träum weiter, Jake. Aber wir sind soweit, es kann losgehen.“
Beim zweiten Fahrzeug dauerte es etwas länger, bis Jan endlich in seinem Kindersitz steckte, dann aber war es soweit. Herr Brenner setzte den Blinker und fuhr los, Jakob reihte sich direkt dahinter ein und die große Fahrt begann.
„Ich hoffe bloß, dass Paps sich die Strecke gemerkt hat und sich nicht wie letztes Jahr wieder verfährt.“
„Keine Bange Jo, er hat versprochen sein neues Navigationssystem zu benutzen.“
Sollte das beruhigend wirken? Ich erinnerte mich an den Fall als der Navi—Pilot an einer als Brücke titulierten Fähre direkt in den Fluss gefahren wäre. Naja, wenigstens fuhr der Möchtegern—Pfadfinder vor uns her.
Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis wir uns durch die Stadt zur Autobahnauffahrt vorgekämpft hatten. Bis dahin war die Fahrt noch ganz interessant, sobald wir aber auf der Schnellstraße waren wurde es ziemlich schnell langweilig. Jo und ich holten unsere Gameboys heraus, verbanden sie und spielten ein wenig, während es draußen langsam hell wurde. Der Verkehr rollte recht zügig voran, die Straße war trocken, die Heizung sorgte für wohlige Wärme und die Fahrerei wirkte auf Dauer einschläfernd. Bald steckten wir die Gameboys wieder weg, Jorin nahm ein kleines Kissen, klemmte es zwischen Scheibe und seinen Kopf und schlief ziemlich schnell ein. Ich wiederum nahm mir seine Schulter als Kissen und tat das gleiche.
Als ich wach wurde standen wir. Stau? Ah. Nein. Rastplatz. Ich schaute auf die Uhr. Wir waren seit gut zwei Stunden unterwegs. Jetzt konnte ich auch sehen, warum wir angehalten hatten. Jorins Eltern packten aus dem Kombikofferaum das zweite Frühstück aus. Jakob war bereits ausgestiegen und stand daneben. Vorsichtig rüttelte ich Jorin wach.
„He, aufwachen.“
„Was is?“
„Frühstück is.“
„Oh… Gut…“
Wir lösten unsere Gurte und Jorin griff zum Türgriff.
„Man ist das in der Bude warm!“
Da hatte er recht, es war richtig gut geheizt. Zum Glück hatten wir die Jacken schon kurz nach der Abfahrt ausgezogen, nachdem der über Nacht ausgekühlte Wagen etwas aufgewärmt war.
Wir stiegen aus und gingen rüber zum Rest der Reisegruppe.
„Hallo Paps. Wie ist es gerollt?“
„Sieht wirklich gut aus, Jo. Wir haben schon rund 200 Kilometer geschafft, in gerade mal zwei Stunden. Trotz der Ortsdurchfahrt zur Autobahnauffahrt.“
Das klang wirklich gut, wenn es so weiterrollte würden wir nicht viel länger als fünf Stunden brauchen.
„Jungs, zieht eure Jacken über wenn ihr hier draußen essen wollt, sonst holt ihr euch den Tod.“
Typische Mütterbesorgnis halt. Aber es war wohl auch besser so, wir wollten uns nicht gleich wieder setzen sondern lieber etwas unsere Glieder strecken. Also holten wir unsere Jacken und zogen sie an, dann gesellten wir uns wieder zu den anderen und führten uns heißen Tee, Salamibrote und andere Leckereien zu Gemüte. Irene hatte reichlich zusammengepackt, das würde auch noch für eine zweite Rast um die Mittagszeit reichen. Die Rasthäuser boykottierten wir, das konnte sich ja höchstens Bill Gates leisten dort mit sechs Leuten etwas zu essen!
Nach etwa zehn Minuten waren alle abgefüttert, die Erwachsenen hatten die Toilette aufgesucht (Gemeinheit!) und wir gingen wieder alle zu unseren jeweiligen Autos.
„Legt eure Jacken jetzt in den Kofferraum, die müssen nicht unbedingt auf dem Boden rum liegen.“
Da wir die vorhin erst während der Fahrt ausgezogen hatten, hatten wir sie auf den Fahrzeugboden gelegt. Na gut, das musste ja nun nicht mehr sein.
Wir gingen nach hinten zur großen Klappe des Vans, zogen unseren Jacken aus und legten sie fein säuberlich auf die dort bereits fest verzurrt herumliegenden Koffer und Taschen. In diesem Moment hörten wir hinter uns Gekicher.
„Guck mal, die haben Windeln an!“
Eben hatten wir uns noch ein wenig in den Kofferraum gebeugt und schon schossen wir kerzengerade in die Senkrechte. Jetzt konnten wir froh sein, dass wir keine langen Bohnenstangen waren, ansonsten hätten wir wohl höchst unangenehme Bekanntschaft mit der Kofferraumklappe gemacht.
Langsam drehten wir uns um. Vor uns standen zwei Mädchen, die wohl gerade aus einem dicken Mercedes ausgestiegen waren. Sie waren etwa in unserem Alter und konnten sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten.
„Kommt ihr endlich, Paps ist schon fast am Losfahren!“
Jakobs Ruf rettete uns. Wortlos knallten wir die Kofferraumklappe zu und stürzten zur Schiebetür. Wir stolperten regelrecht in den Wagen hinein, setzten uns und legten mit zittrigen Händen die Sicherheitsgurte an.
„Fahr los, Jake!“
„Schon dabei.“
Herr Brenner hatte gesehen, dass wir im Auto saßen und fuhr los, Jakob hinterher. Nichts wie weg hier!
„Luke, das war Scheiße!“
„Wem sagst du das.“
„Zum Glück sind wir gleich abgefahren. Stell dir vor, das wäre passiert, als wir gerade angekommen waren.“
Nicht auszudenken!
Die nächsten zehn Fahrtminuten verbrachten wir damit, uns ein wenig zu beruhigen.
„Aber irgendwie lustig war es schon.“
„Lustig? Jo, spinnst du?“
„Naja okay, nicht lustig. Aber irgendwie aufregend!“
Typisch Jorin. Kaum war der erste Schreck vorbei, da kam schon seine Abenteuerlust durch.
„Na ich weiß nicht.“
Wir spielten wieder ein wenig mit den Gameboys, diesmal alleine und einige Zeit später sprach Jorin das aus, was auch mir schon auf der Zunge lag.
„Sag mal Jake, musst du die Heizung dermaßen aufdrehen? Wir werden hier fast gebraten!“
Es war mittlerweile tatsächlich reichlich warm geworden.
„Ja, muss ich.“
„Wieso?“
„Weil ICH keine Strumpfhose unter der Jeans anhabe und auch nicht frieren will.“
„Hättest ja wenigstens ne lange Unterhose drunterziehen können. So was besitzt du doch, oder?“
„Klar, aber die zieh ich erst in den Alpen an, wenn es RICHTIG kalt ist.“
„He, wir hatten keine Wahl!“
„Wie tragisch für euch.“
„Depp.“
„Angenehm, Jakob!“
Hmpf.
„Aber ihr könnt doch eure Jeans ausziehen.“
Wie bitte?
„Sieht hier drin doch eh keiner und vor dem nächsten Aussteigen zieht ihr sie einfach wieder an.“
„Jetzt einfach so, während der Fahrt?“
„Naja extra dafür anhalten werde ich bestimmt nicht! Müsst euch halt beeilen.“
Während ich noch überlegte ob das wirklich ernst gemeint war, schnallte sich Jorin schon ab und begann sich die Schuhe aufzubinden.
„Machst du das wirklich?“
„Na klar! Ich hab keine Lust hier im eigenen Schweiß zu ersaufen.“
Hm. Wieder mal eine tolle Wahl vor der ich stand. Jorin hatte inzwischen die Schuhe aus, öffnete seinen Gürtel, die Hosenknöpfe, hob seinen windelverpackten Hintern kurz an und schob die Jeans die Beine hinunter. Kurz darauf war alles erledigt und er saß wieder angeschnallt in seinem Sitz, eben nur minus Jeans und minus Schuhe. Ich seufzte, dann tat ich es ihm nach und bald war mir zwar nicht mehr so warm, dafür aber doch ziemlich komisch zumute. Was wohl noch so alles passieren würde.
Autor: Mark (eingesandt via Nachricht)
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