Absicht (2)
Dieser Eintrag ist Teil 2 von 2 der Serie Absicht Windelgeschichten.org präsentiert: Absicht (2)
Kapitel 2: Durstöscher
Fenix hatte sich vorgenommen, die Türe zu Amirs Kiosk langsam und vorsichtig zu öffnen. Nicht wie heute Morgen, wo er den Ladenbesitzer und sogar sich selbst gehörig mit der scheppernden Eingangstüre erschreckt hatte. Er wollte zeigen, dass Amirs Standpauke bei ihm gewirkt hatte. Selbst wenn er sie sofort zurückgenommen hatte, als er Fenix erkannt hatte.
Doch die Türe zu Amirs Kiosk stand offen und war mit einem Keil fixiert.
Fenix huschte hindurch. Ein unrasierter, gestresster Lieferbote lud im inneren des Ladens grade Pappkartons von einer Sackkarre ab, Amir sortierte die Kisten.
„Kann ich helfen?“, fragte Fenix und erschruk dabei die beiden Männer sichtlich.
„Äh … hi“, stammelte er verlegen.
„Ahhh … Fenix!“, freute sich Amir: „Nein, nein, die Pakete sind viel zu schwer für dich!“
Fenix stemmte die Hände in die Hüften: „Ich bin schon zehn!“
Herausgefordert griff der Junge nach dem obersten Pappkarton und zog ihn von den anderen Kartons runter. Schon beim Ziehen hätte er das Gewicht erahnen können, doch er spürte es erst, als er das Paket vom Stapel runternahm. Schnell setzte er es auf dem Boden ab: „Wo … wohin muss das?“, stöhnte er. Sein Magen knurrte und irgendwie waren seine Arme ohne Kraft. War er wirklich so schwach? War das Paket so schwer?
Amir klopfte ihm auf den Rücken: „Du bist wirklich ein starker Junge. Aber musst du nicht schleppen, die Pakete. Dafür ist doch die Sackkarre! Ich muss nur einräumen, Kollege schiebt sie mit Sackkarre hier her …“
Fenix nickte und fühlte sich plötzlich dumm und nutzlos – wie ein kleines Kind, das in das Vorhaben zweier Erwachsenen reingeplatzt war. Er steckte die Hände in die Taschen und ging einen Schritt zurück, damit die Erwachsenen wieder ihre Arbeit machen konnten.
„Wenn du willst, kannst du Einräumen. Hier …“, er schnitt einen der braunen Kartons mit dem Teppichmesser auf: „ … einfach zu den anderen im Regal, rot zu rot, grün zu grün.“
Fenix nickte: Das würde er hinbekommen! Der Bote manövrierte seine Sackkarre bereits zwischen den eng gestellten Regalen wieder zurück nach draußen und Amir lief ihm hinterher. Fenix hockte sich vor den Karton, zog zwei Durstlöscher-Trinkpäkchen hervor – Apfelgeschmack – und stellte sie ins passende Regal. Das machte er mit allen aus der Packung, bevor er die nächste Packung selbst öffnete und ebenfalls einsortierte. Vor dem Teppichmesser mit seiner scharfen Kante hatte er Respekt. Zuhause durfte er das nicht benutzen, das hatte Papa ihm sehr deutlich gesagt bei der letzten Renovierung. Amir hatte es ihm einfach dagelassen und schien sich da weniger Sorgen zu machen. Ob das daran lag, dass er jetzt zehn war? Er fuhr das Messer nur so weit aus wie grade nötig war, schnitt das Paket vorsichtig auf und nahm die nächste Sorte heraus. Er beeilte sich, denn er wollte zeigen, wie schnell er arbeiten konnte, die beiden Erwachsenen beeindrucken!
Die luden derweil weitere Pakete vor den anderen Regalen ab, doch Fenix konzentrierte sich ganz auf das Einräumen. Vier verschiedene Sorten führte Amir in seinem Sortiment und wollte man die alle aus den Kartons umpacken auf die passenden Regalböden, dann dauerte das schon ein bisschen, selbst wenn man sich so sehr beeilte wie er. So merkte Fenix gar nicht, dass ein Jugendlicher, nur ein paar Jahre älter als er, den Laden durch die offene Tür betrat und das Zeitschriftenregal betrachtete. Eine halbe Minute etwa sah sich der Junge die Magazine an, bevor er sich umdrehte und schon aus dem Laden gehen wollte, als er den vom Mittelregal halb verborgenen Fenix entdeckte.
„Hey …“, fragte der Teenager, doch der kleinere Junge, der grade die Regale einräumte, bemerkte ihn gar nicht.
„Heey …“, wiederholte er etwas lauter und der Junge fuhr herum: „Habt ihr die Sportbild nicht mehr?“
„Äh …“, stotterte Fenix, bevor er verstand, was der Jugendliche wollte. Der dachte wohl, er würde hier arbeiten! „Ähm … nein, ich … also … klar, eigentlich schon“, antwortete er perplex und von der Situation überrascht. Der Junge dachte offensichtlich, dass er hier arbeitete! Fenix streckte sich und sah an dem Jungen vorbei nach draußen: „Amir!“, rief er, aber auf der Kieler Straße war es so laut, dass der Ladenbesitzer ihn nicht hörte.
Der Teenager sah ihn erwartungsvoll an und hielt eine Hand flach ausgebreitet in die Luft, so als würde er sagen wollen: ,kommt da jetzt noch was?‘
Fenix beschloss, dass er das auch alleine konnte. Er stellte den halbleeren Durstlöscherkarton ab und lief rüber zum Zeitschriftenregal. Er war oft genug im Kiosk um die grobe Sortierung zu kennen, zumindest bei den spannenden Magazinen, wo es auch das Mickymaus-Magazin gab. Bei den Zeitungen natürlich nicht. Sofort stach ihm das große Titelbild irgendeiner komisch aussehenden Frau auf einer langweiligen Erwachsenenzeitschrift ins Auge, welches zweimal nebeneinander im Regal lag. Da war etwas falsch! Fenix legte das bunte Heft wieder auf den richtigen Stapel und griff nach der Sportbild, die darunterlag.
„Ahh, hier …“, bemerkte er, als würde er so etwas jeden Tag machen und gab dem Jugendlichen die gewünschte Zeitschrift. Fenix erwartete, dass der Jugendliche sich nun freuen würde, bedankte und anschließend gehen würde doch er schien immer noch irgendwas von ihm zu erwarten?
Der Teenager, jünger als Nick, aber doch deutlich älter als die Kinder auf seiner Schule, etwa Vierzehn, mit leichtem Bartflaum und krächzender Stimme rollte genervt mit den Augen.
Dann deutete er mit einer Kopfbewegung in Richtung Tresen: „Kasse?!“
„Oh … äh …“, verstand Fenix. Der Junge musste die Zeitschrift ja auch noch bezahlen, klar! Schnell lief er zum Tresen vorne in dem kleinen Ladenlokal und stellte sich auf die Zehenspitzen, als er merkte, dass er sonst kaum an die Geldschale kam. Unsicher sah der Zehnjährige zur Registrierkasse und griff dann zum Scanner, so wie Amir das auch immer machte. Es machte Piep, das Display zeigte ihm 1,70€ an.
„Ein Euro und Siebzig Cent“, sagte Fenix.
Der Jugendliche rollte mit den Augen und legte ein paar Münzen auf den Tresen. Fenix addierte schnell im Kopf: Fünfzig, Zehn, Zwanzig, Fünfzig, Zwanzig, Zwanzig – das passte! Er gab die Zeitschrift zurück und sagte sogar noch: „Beehren sie uns bald wieder!“, da kam Amir wieder durch die Türe.
„Hee, Moment, musst du noch zahlen!“, hielt er den Jugendlichen an der Türe auf.
„Habsch scho‘ beim Jungen da!“, antwortete der Jugendliche brüskiert. Amirs Augen wurden groß, er sah zum Tresen und erkannte dort Fenix. Der nickte: „Hat gezahlt!“
Genau so schnell wie Amir heute Morgen nicht mehr sauer wegen der aufgerissenen Türe gewesen war, wandelten sich seine Gesichtszüge auch jetzt in ein freundliches, gutmütiges Lächeln. Er klopfte dem Jugendlichen auf die Schulter, entschuldigte sich für das Missverständnis und ging dann zu Fenix.
„Ich hab sogar gescannt!“, erklärte Fenix stolz: „Er hat die Sportbild gesucht, aber da war ein bisschen Chaos bei den Zeitschriften und ich musste ihm helfen. Er hat gedacht, ich arbeite hier!“
„Wenn das so weiter geht muss ich dich bezahlen!“, lachte Amir und beugte sich von vorne über den Tresen, drückte die abgegriffene, längliche Taste auf der Registrierkasse und warf die Münzen auf der Münzschale in die Kleingeldfächer: „Alle Durstlöscher eingeräumt hast du ja auch! Bist ein guter Junge, Fenix!“
Alles daran fühlte sich super an. Dass Amir ihn lobte, dass er grade ganz alleine eine Zeitschrift verkauft hatte wie ein Erwachsener, dass der Junge gedacht hatte, er würde hier arbeiten … irgendwie war er stolz.
„Eigentlich müsste ich dich bezahlen … komm, nimm dir Durstlöscher, jetzt wo du hast alle eingeräumt!“
Fenix flitzte hinter dem engen Tresen hervor, lief wieder zum Regal neben dem Getränkekühlschrank und griff nach einem Himbeer-Trinkpäkchen. Eigentlich hatte er gar keinen Durst, dafür hatte er zu Hause zuviel Cola getrunken, aber er wollte nicht unhöflich sein und vor allem freute er sich über die Belohnung. Und der künstliche Himbeersaft schmeckte eben auch ziemlich gut.
„In ein paar Jahren kannst du Aushilfe hier machen vielleicht, neben der Schule …“, lobte Amir ihn weiter, aber Fenix Aufmerksamkeit war in diesem Moment bereits woanders. Gradezu gierig griff er nach einer Bifi, die im Regal neben den Trinkpäkchen lag und verschluckte sich fast: „Ohhh … darf ich die haben? Bitte?? Ich hab soooo einen Hunger!!“, platzte es aus ihm heraus.
Amirs ausdrucksstarke Mimik wechselte von dem gutmütigen Lächeln zu einem besorgten Gesichtsausdruck. Er zog die Augenbrauen hoch: „Hast du noch immer nix gegessen??“
„Klar, die Chips heute morgen“, antwortete Fenix.
Amir seufzte: „Kein Mittagessen?“
Fenix schüttelte den Kopf. Amir ging einen Schritt auf ihn zu: „Fenix, mein Kiosk wirklich guter Kiosk. Aber kein Kind sollte Mittagessen aus Kiosk haben, egal wie guter Kiosk. Niemand zu Hause da bei dir?“
Fenix nickte beschämt.
Amir schüttelte den Kopf. Dann wiederholte er: „Du brauchst richtige Mittagessen!“ Er überlegte kurz, dann war da wieder dieser besorgte Blick. Aber im Gegensatz zu all den anderen Erwachsenen, die ihn mit einem besorgten Blick ansahen, machte Amir auch etwas. Und sah ihn nicht einfach nur besorgt an. Er hielt sich ein abgegriffenes, silbernes Schnurlostelefon an das Ohr und begrüßte die Person am anderen Ende der Leitung überschwänglich. Auf Türkisch vermutlich, jedenfalls verstand Fenix nichts außer ,Salam aleikum‘. Amir redete laut, schnell, beinahe überschwänglich, kurz hörte er anschließend zu, dann legte er wieder auf.
„Fenix, kennst du türkische Restaurant links an die Straße?“
Fenix überlegte kurz: Ja, das kannte er!
„Ist gute Freund von mir! Macht dir eine Lamacun. Entweder du kannst hohlen ab oder ich hohle und du passt nochmal kurz auf den Laden auf. Machst Kasse!“
Fenix überlegte. Nein, in einen fremden Laden zu gehen traute er sich jetzt nicht: „Hohlen, bitte …“
Amir lächelte und klopfte ihm auf die Schulter: „Dann zeigen ich dir nochmal richtig Kasse …“
Zwei Minuten später wusste Fenix dann auch, wie man die Geldschublade öffnete, wie man mehrere Artikel zusammenfügte und das man auf der Tastatur des Gerätes den gegebenen Geldbetrag eingeben konnte und angezeigt bekam, wieviel Wechselgeld man zurückgeben musste. Mit dieser Erkenntnis verloren eine ganze Menge Textaufgaben aus Fenix Mathebüchern plötzlich ihren Sinn, aber Amirs Kasse beherrschte er nun.
„Zur Not sage ich bin in zwei-drei Minuten zurück!“, rief er, dann ging er aus dem Laden raus.
Die Neonröhre an der Decke summte und flackerte ganz leicht wenn man sich darauf konzentrierte. Es roch nach heißer Pappe und Papier und nach Amirs Tee, der neben der Kasse vor sich hindampfte. Es war kurz vor halb sieben, die Häuserschlucht schon dunkel doch der Himmel blau und hell. Fenix sah erwartungsvoll zur Türe, doch niemand kam. Dabei hatte er sich als Verkäufer so gut geschlagen, fand er! Auch ansonsten war grade alles ziemlich toll, zumindest gemessen daran, wie es ihm in den letzten Wochen gegangen war. Er half Amir, hier war es alles andere als langweilig und gleich würde er sogar etwas leckeres zu essen bekommen. Vielleicht sollte er morgen einfach wieder hierher kommen.
Das Lahmacun verschlang Fenix regelrecht. Er setzte sich in die Ecke zu den Zeitschriften, blätterte dabei in einem neuen Mickymaus-Magazin und schlürfte einen weiteren Durstlöscher. Bald darauf schloss Amir den Laden, nicht ohne den Zehnjährigen zu fragen, ob er vielleicht noch ein paar Lebensmittel für Zuhause bräuchte. Fenix dachte kurz nach und nahm eine Milchtüte mit, für die Cornflakes morgen früh. Und eine Cherrycola, einfach so. Er war Amir total dankbar, aber traute sich nicht ihn zu umarmen, also winkte er ihm einfach als er seinen Laden abschloss, bevor er wieder zurück in seine Wohnung ging.
Zuhause war es dunkel und still. Niemand da, verstand der Zehnjährige sofort. Er würde heute Nacht alleine zuhause sein …
Als erstes machte er in jedem Raum das Licht an. Dann ging er in die Küche, stellte seinen kleinen Minieinkauf in den Kühlschrank und ging zur Toilette – er musste sooo dringend! Wie Amir das wohl machte, wenn er den ganzen Tag im Kiosk war? Oder gab es hinten auch irgendwo eine Toilette? Bestimmt gab es eine.
Sein Blick fiel auf die Waschmaschine: Die musste er ja auch noch ausräumen, das hatte er ganz vergessen! Schnell klappte er die Klobrille hoch, zog seine Badeshorts runter und …
Und wurde von seiner Underjams überrascht. Er hatte sie ganz vergessen. Wobei das nicht stimmte. Er hatte sie den ganzen Nachmittag lang gespürt, wie weich sie war, wie sie sachte an den Oberschenkeln rieb wenn man sich bewegte und weil sie einfach viel dicker als eine Unterhose war. Aber bis grade hatte er vergessen, wofür Windeln eigentlich da waren.
Fenix wollte jetzt nicht aufs Klo.
Ganz und gar nicht.
Stattdessen wollte er das lauwarme Gefühl einer nassen Windel spüren. Und zwar jetzt. Ein absurder Gedanke, aber so klar und deutlich das Fenix genau wusste was er wollte auch wenn es etwas war das ihm total falsch vorkam. Mit Absicht in die Hose machen, und das als Zehnjähriger.
Einfach so. Weil niemand da war, der ihn davon abhalten konnte. Niemand, der es überhaupt mitbekam.
Das Herz des Zehnjährigen klopfte wie wild vor Aufregung während er die Augen schloss, die Beine etwas auseinander stellte und locker lies. Sofort spritzte sein Pipi in die Underjams. Ein starker, erleichternder Strahl, als würde er in die Toilette pullern, immerhin stand er auch genau davor. Das Pipi floss zwischen seine Beine, sammelte sich dort und im Vorderteil der Windel, wo am meisten hinging. Fenix erschrak regelrecht. Weil es so viel war, aber vorallem, weil es so heiß war! Nicht wie morgens nach dem Aufwachen, wenn die Windel lauwarm und immer auch ein bisschen klamm war. Seine Windel war jetzt richtig kuschelig heiß.
Sofort setzte ein wohlantrainierter Reflex ein und der Zehnjährige hielt Augenblicklich wieder ein. Mit zitternden Händen zog er die Underjams herunter und setzte sich für den Rest aufs Klo. Trotzdem zog er die leicht nasse Underjams anschließend wieder hoch und dachte garnicht daran, sie gegen ein trockenes Exemplar zu tauschen. Sie war kuschelig heiß, vorne leicht geleeartig aufgequollen, man fühlte es am besten wenn man mit der Hand dagegendrückte oder die Beine zusammenquetschte. Das war mehr als okay so, das war ein richtig gutes Gefühl. Fenix sah noch eine halbe Stunde lang fern, bevor er müde wurde und in sein Zimmer rübertrottete, seine Kleidung ablegte und sein Bett für die Nacht zurechtmachte. Die leicht nasse Windel behielt er einfach an – auch dass er schon wieder pinkeln musste ignorierte er, stattdessen freute er sich regelrecht darauf, heute Nacht wieder ins Bett zu machen, auch wenn er beim besten Willen nicht verstand warum.
Kapitel 3:
Krach
Einige Stunden später war es diesmal kein Sonnenstrahl, der den Zehnjährigen weckte. Es war nicht mal hell draußen. Vielleicht war es die Stehlampe im Flur, die umfiel und dabei ein metallisches Klirren erzeugte. Vielleicht die Flurkommode, gegen die jemand polterte.
Fenix brauchte länger als am Morgen, um zu Bewusstsein zu kommen.
Zuerst vermischten sich die Geräusche mit seinem Traum. Das Rennauto – in Form eines gelben Schwammes – dass er grade fuhr klapperte und polterte plötzlich als würde es jeden Moment auseinanderfallen.
Dann war es warm und nass in seinem Traum.
Doch nur in seinem Schritt, zwischen seinen Beinen, an seinem Po. Eine ganz spezifische Nässe, die sein Unterbewusstsein selbst im Traum mühelos zuordnen konnte.
Seine Underjams war nass – und wenn man als Schwammrennautopilot eine nasse Windel hatte, dann konnte das nur eines bedeuten: Man träumte.
Es war nur folgerichtig, dass Fenix im nächsten Moment die Augen öffnete.
Die Straßenlaternen tunkten sein Kinderzimmer in neonoranges Dämmerlicht. Er lag verkehrt herum auf seinem Bett, die Decke war verrutscht und er hatte nichts außer seiner aufgequollenen Windel an.
Bei diesem Wetter auch angemessen.
Seine Fenster waren immer noch offen und eine angenehm kühle Brise strich über seinen Rücken. Mit den Armen stützte sich Fenix von der Matratze ab und versuchte sich zu orientieren. Warum war er wach? Wegen der Steilkurve beim Schwammrennen? Nein, das war sein Traum gewesen, das war jetzt egal. Der Zehnjährige blinzelte und sah durch sein Zimmer.
Er war jedenfalls nicht wach geworden um aufs Klo zu gehen. Seine Underjams war da eindeutig.
Müde ließ sich der Fünftklässler wieder auf die Matratze sinken und schloss grade die Augen, als im Flur plötzlich das Licht anging – Fenix sah es durch den Spalt unter der Türe. Hätte im nächsten Moment nicht eine ihm sehr vertraute Stimme „Scheiße, Diggah“ gerufen, hätte er wohl mit Einbrechern gerechnet und endgültig seinen Vater angerufen. Und vermutlich auch die Polizei.
Aber es gab nur einen, der Mitten in der Nacht so ,Scheiße, Diggah‘, rufen konnte. Fenix sprang sofort aus seinem Bett, riss die Zimmertüre auf und rannte in den Flur: „Niiick!“, quiekte er, breitete seine Arme auf und stürmte auf seinen großen Bruder zu. Er umarmte den Sechzehnjährigen so wie er schon lange niemanden mehr umarmt hatte. Als wäre er der einzige Mensch auf der Welt. Endlich war Nick wieder zu Hause! Er roch nach Schweiß, natürlich, bei dem Wetter, würzig und irgendwie auch süßlich. Aber er war trotzdem sein Bruder! Und er war da! Endlich war er da.
Wie in Zeitlupe legte auch sein großer Bruder eine Hand um ihn. Doch dann stutze er, stockte und fragte dann langsam: „Fussel, warum hastn ne Pampers an??“
Überrascht sah Fenix zu seinem Bruder hoch: „Na … weil ich ins Bett mach?“, antwortete er. Gefolgt von einem vorwurfsvollen: „Das weißt du?!“
Nick ließ seine Hand sinken und streifte durch Zufall den tiefhängenden Pullup zwischen den Beinen seines kleinen Bruders: „Diggah, hast du da reingepisst?“, wunderte er sich.
Mit einer Hand stieß Fenix sich von seinem großen Bruder ab und verschränkte die Arme: „Ja?? Ich hab halt geschlafen bis grade?! Bettnässer?!“
Dass er schon nass war, bevor er ins Bett gegangen war, behielt Fenix natürlich für sich.
Nick blinzelte verwirrt.
„Bist du betrunken??“, herrschte Fenix seinen großen Bruder enttäuscht an.
Nick räusperte sich: „Neee … Nur stoned!“
Dann lachte er.
Fenix schlug wütend gegen die Brust seines großen Bruders: „Mann!! Wo warst du ?? Warum bist du so?? Ich hasse dich!“
Dann legte er seinen Kopf weinend auf Nicks Brust.
Nick sagte gar nichts. Egal dass er high war, er verstand seinen kleinen Bruder.
„Sorry, Diggah …“ murmelte Nick kleinlaut.
„Hast du geschwänzt heute?“, fragte Fenix enttäuscht.
„Maaan ich geh morgen!“, wich Nick der Frage aus.
„Morgen ist Samstag …“, antwortete Fenix konsterniert.
„Echt? Shit ey. Fuck! Wobei? Eigentlich ganz gut … glaub ich“
Fenix weinte. In den Armen seines großen Bruders, wegen seinem großen Bruder. Wegen allem.
„Ohhh Fussel …“, reagierte Nick und strich über den Rücken des Jungen: „Tut mir leid, dass ich grade echt ein scheiß Bruder bin … es geht grade irgendwie nicht anders, ich … ich …“
Ihm fiel nichts ein was eine Rechtfertigung sein könnte. Nicht vor seinem kleinen Bruder. Er räusperte sich: „Hast du auch so Hunger wie ich? Wollen wir Schoko-Pudding machen??“, schlug er vor, nachdem es kurz still war.
Fenix war wütend und traurig, doch der Vorschlag war gut. Es ärgerte ihn, dass er sich den halben Nachmittag über sein Essen den Kopf zerbrochen hatte, weil sie wirklich gar nichts im Kühlschrank hatten und jetzt polterte Nick hier rein, war bekifft und dachte an Schokopudding. Und es klang verführerisch.
Nick ging in die Küche, Fenix hinterher. Die durchnässte Hochziehwindel sackte zwischen seinen Beinen herab, ein Luftzog strich durch das warme Saugfließ und sorgte für angenehme Kühle an seiner nassen Haut.
Überhaupt war es um diese Uhrzeit viel angenehmer als Tagsüber.
Laut Küchenuhr war es kurz nach Vier Uhr.
„Warum glaubstn das wir alles für Schokopudding da haben??“, forderte Fenix seinen großen Bruder heraus.
„Easy, dafür braucht man nur das Pulver …“, Nick griff zielsicher in einen der Hängeschränke: „ … und Milch.“
Der Sechzehnjährige entnahm wie selbstverständlich eine Milchtüte aus der Seitentüre des Kühlschrankes.
„Guck“, lächelte Nick und durchwuschelte seine Haare. Fenix ballte die Händen zu Fäusten und grummelte leise. Klar war da Milch, weil er sie heute besorgt damit er morgen etwas zum Frühstücken hätte, ansonsten wäre da gar nichts gewesen. Und jetzt kam Nick lässig um die Ecke, griff Schokopudding-Mischung und Milch aus dem Kühlschrank und kam sich wie der beste große Bruder auf der ganzen Welt vor.
„Willst du mir helfen, Fussel?“, fragte Nick und hielt ihm einen Schneebesen hin. Aber selbst in der Verfassung, in der er grade war, erkannte er, dass etwas nicht stimmte: „Alles gut, Kleiner?“
Fenix verschränkte wütend die Arme: „Woher glaubst du, kommt diese Milch?“
Nick deutete zum Kühlschrank.
„Davor …“, spezifizierte Fenix.
„Eine Kuh?!“
Fenix griff nach dem Tetrapack: „Aus dem Kiosk an der Kreuzung. Ich hab sie Heute da mitgenommen, weil wir nichts, gar nichts mehr zu Hause hatten. Okay, außer Gewürzgurken! Wir haben nur Milch, weil ich uns heute welche gekauft hab! Weil ich Hunger hatte. Weil niemand von euch einkaufen war. Weil du nicht da warst! Und Papa auch nicht und …“
Sein großer Bruder sah ihn ziemlich zerknirscht an. Für Fenix fühlte es sich gut an, sich so aufzuregen. Er drückte Nick die Milch zurück in seine Hände, so feste, dass dabei etwas über dessen Shirt verteilt wurde, aber das war ihm egal.
Wortlos goss der Sechzehnjährige die Milch in den Topf.
„Wollen wir morgen zum Frühstück neue kaufen?“, fragte er dann seinen kleinen Bruder.
„Wann bist du denn morgen wach?!“, spottet Fenix.
„Für dich stell ich mir gerne nen Wecker“, antwortete Nick. Unironisch und Ernst. Er legte eine Hand um die schmalen Schultern seines zehnjährigen Bruders und diesmal schlug Fenix sie nicht weg: „Wenn du willst, dann machen wir Morgen einen richtigen Einkauf. Mit Einkaufszettel und so.“
Fenix nickte. Einkaufen klang gut.
„Wir müssen jetzt zuerst warten bis die Milch köchelt, also so ohne Blasen, und dann das Pulver einrühren und gut verrühren“, erklärte Nick: „Willst du?“
Fenix nickte erneut.
Nick schaltete den Herd ein, dann fragte er: „Warst du den ganzen Tag alleine?“
Wieder nickte der Junge.
Aber dann sagte er etwas, bevor Nick seine nächste Frage stellen konnte: „Papa dachte, du passt auf mich auf. Hätte ich ihm gesagt, dass du nicht da bist wäre er bestimmt sofort zurückgekommen. Aber dann hätte ich dich ja verpfiffen“
„Fuck“, verstand Nick. Verlegen strich er sich durch seine blonden Haare: „Shit das ist messed up. War es okay für dich alleine zu sein? Nein fuck. Okay, okay …“, er überlegte, was er sagen sollte. „Du musst nicht für mich Lügen, wenn es dich in Schwierigkeiten bringt. Never, okay?“
„Nie?“, wunderte sich Fenix. Ihm fielen da mindestens ein Duzend Gegenbeispiele aus den letzten Jahren ein. Nick war ein cooler großer Bruder, einer der einen verteidigte, der Sachen besorgte und ihn Spiele spielen lies die Papa und Mama nicht gut fanden, aber gelogen hatte er für seinen großen Bruder schon oft.
Aber Nick sah aus, als würde er das, was er sagte ernst meinen. Fenix wollte ihn grade noch fragen, ob er sich morgen überhaupt noch an das gesagte erinnern können würde, da kochte die Milch plötzlich über. Beide Brüder hatten vergessen, darauf zu achten. Nick drehte schnell den Herd runter und Fenix versuchte zu helfen indem er hastig umrührte. Daraufhin waren die zwei Brüder erstmal still und widmeten sich, der eine verschlafen und der andere übernächtigt der Schokopuddingzubereitung.
Erst zum Schluss, als aus der weißen Milch längst eine zähflüssige, dunkelbraune Masse geworden war, traute sich Nick vom Topf wegzusehen und nahm die halbvolle Flasche Cherrycola aus dem Kühlschrank.
„Auch ein Glas?“, fragte er seinen kleinen Bruder.
„Ich darf doch nach Acht keine Cola mehr …“, erinnerte Fenix ihn.
Nick schmunzelte: „Technisch gesehen ist es aber ja vor Acht und nicht nach Acht jetzt … Aber hast recht“, dann verstellte er seine Stimme in eine nasale Tonlage: „Ist dem kleinen Herren denn Leitungswasser erlaubt?“
Zum ersten Mal lachte auch Fenix mit: „Klaro warum denn nicht??“
„Wegen dem Ins-Bett-machen mein ich jetzt …“, erklärte Nick.
Schlagartig wurde Fenix wieder bewusst, dass er nur mit einer nassen Windel bekleidet neben seinem Bruder stand. Peinlich berührt hielt er seine Hände vor die in seinen Schritt gelb angelaufene Windel: „Ich glaube das ist egal“
Zumindest war es ihm egal. Er war doch eh schon nassgepinkelt. Und er hatte Durst! Er musste grade zwar auch dringend auf Toilette, das hatte er schon beim kochen gemerkt, aber das würde er nach dem Essen erledigen.
Das Glas, das Nick ihm gab, trank er in einem Zug aus. Anschließend setzten sich die beiden Brüder an den schmalen Küchentisch, löffelten in ihrem Pudding und redeten miteinander. Vor allem Nick redete viel, was er sonst in den letzten Wochen wenig gemacht hatte. Es war toll, ihm zuzuhören. Er erzählte, wo er in den letzten Tagen gewesen war, was er erlebt hatte und auch wenn er manchmal stockte wenn ihm auffiel, dass er Fenix manche Erlebnisse besser vorenthalten sollte – das tat er dann auch. Trotzdem hing Fenix an seinen Lippen, heilfroh, dass endlich mal wieder jemand normal mit ihm redete. Keine großen besorgten Augen, kein ,du tust mir echt leid‘ oder ‚sag, wenn du etwas brauchst‘, einfach nur ein normales Gespräch über normalen Quatsch.
Fenix Harndrang wurde währenddessen immer stärker, doch das Gespräch mit seinem großen Bruder hielt ihn davon ab, schnell auf die Toilette zu gehen. Zu groß war seine Angst, dass Nick das Interesse an ihm wieder verlieren würde, wenn er kurz auf Klo wäre. So wie sein Interesse in den letzten Wochen weg gewesen war und auch davor Phasenweise immer wieder, grade als sie noch kleiner gewesen waren. Nick würde das Interesse und den Beschützerinstinkt gegenüber seinem kleinen Bruder nie wieder verlieren, aber das wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner der beiden Jungen.
Seine Blase tat langsam trotzdem etwas weh. Es war ein durch und durch merkwürdiges Gefühl. Er war schläfrig und alles wirkte ein bisschen unwirklich. Die Wärme in der Luft, dass es draußen dunkel war aber dass sie trotzdem am Frühstückstisch saßen. Das er nichts anhatte außer seiner nassen und langsam nur noch lauwarmen Windel. Überhaupt, dass seine Blase schmerzte, aber sein Schritt sich feucht anfühlte weil er eine nassgepinkelte Windel anhatte. Dass er seinen Urin einhielt wie ein kleiner Junge, weil er grade nicht wegwollte. Das er wie ein ganz kleiner Junge keine Angst davor haben musste sich in die Hose zu machen, weil er eine Windel anhatte, wie auch schon heute Nachmittag.
Entwickelte er sich jetzt zurück zu einem Kleinkind?
Dieser Gedanke fühlte sich nicht gut für den Zehnjährigen an.
Trotzdem legte er müde seinen Kopf auf seiner Hand ab, blinzelte, kicherte über den Witz seines großen Bruders und lies einfach locker.
Er war Bettnässer und es war Mitten in der Nacht. Es war okay das er in die Hose machte, selbst wenn es mit Absicht war.
Überrascht war er dann, dass doch gar nicht so viel kam. Sein Pipi tröpfelte lediglich ein bisschen, machte die Windel zwar wieder angenehm warm, doch seine Blase blieb weiterhin angespannt.
Gestört von dem nervigen Gefühl und von einer beinahe schalkhaften Neugier überkommen drückte Fenix absichtlich. Wollte mit voller Absicht in die Hose machen!
Doch da kam nichts.
Eine innere Barriere verweigerte jeden Durchfluss, sein Kopf schlug Alarm bei dem Vorhaben loszupullern ohne dass er auf dem Klo saß. Fenix seufzte genervt.
Grade redete er mit Nick darüber, welche Cornflakes sie am liebsten mochten. Und welche Cornflakes man wohl am einfachsten selbst herstellen könnte, wenn Cornflakes irgendwann einmal verboten würden. Ein komisches Thema, aber lustig, fand Fenix.
Auch wenn Fenix sehr sehr gerne in seine Underjams gepinkelt hätte, einfach um diesen nervigen Impuls, der sich alle paar Sekunden in seinem Kopf meldete loszuwerden, jetzt wo er selber mitredete, konnte er das vergessen. Also arrangierte er sich damit, ständig das Gefühl zu haben dass er sich jeden Moment in die Hose machen würde.
Denn das war ja kein Problem, dafür hatte er eine Windel an. Das wäre schon heute Mittag kein Problem gewesen.
Trotzdem achtete er darauf, seinen Schließmuskel die ganze Zeit möglichst locker zu halten, drückte ab und zu und freute sich immer, wenn kurz mal ein kleiner Pipistrahl lief.
Ironischerweise war es dann Nick, der vom Küchentisch aufstand: „Ich geh nur mal kurz pissen, bin gleich wieder da … Sorry“, entschuldigte er sich.
Und im nächsten Moment merkte Fenix, woran seine innere Blockade wirklich gelegen hatte. Kaum war sein großer Bruder aus dem Raum heraus, lief es plötzlich. Er wurde förmlich überrollt von der Pipiwelle, die sich zwischen seinen Beinen ausbreitete. Ein kräftiger, mächtiger Strahl strömte aus ihm heraus und gradewegs in den feuchten Saugkern seiner unauffälligen Hochziehwindel. Es folgten unglaublich erleichternde Sekunden während seine Windel unglaublich nass wurde. Oben und unten, zwischen seinen Beinen, selbst bis zu seinem Po ronn die Flüssigkeit! Die Wärme breitete sich rasend schnell aus und erreichte Bald auch seinen Po, dann seine Oberschenkel, dann flossen Rinnsale seine Unterschenkel herab, Pipi tropfte vom Stuhl auf dem Boden. Selbst an seinem Bauch drückte sich Pipi aus dem oberen Bund der Windel, quoll über und ronn dann die Außenseite seiner Windel entlang.
Er hörte das Tropfen.
Es war schön warm und schön nass.
Er wusste, dass er einhalten musste, stoppen, aufhören.
Er brauchte viel zu lange zum reagieren und schaffte es dann nichtmal direkt.
Wirklich als wäre er ein Kleinkind.
Nick kam wieder zurück, erstarrte.
„Warst wohl auch pissen, hm?“, war alles, was er dazu sagte, dass sein kleiner Bruder sich vor seinen Augen vollgepinkelt hatte: „Komm, geh dich mal frischmachen. Ich glaub die Wäsche müssen wir auch noch aufhängen, lass das mal danach machen. Ich wisch hier mal auf …“
Am nächsten Morgen hatte Nick nichts aus der Nacht vergessen, obwohl er High gewesen war. Er hielt sein Versprechen und sie gingen zusammen Einkaufen. Zu Fenix großer Erleichterung sagte Nick aber nie wieder etwas zu seinem Windelunfall. Dafür kannte der Zehnjährige nun die Grenzen seiner Underjams, sodass er nie wieder so stark auslief wie in jener Nacht, auch wenn er seitdem viele weitere Male ,Mit Absicht‘ in seine Nachtwindeln machte. Meist an Wochenend-Vormittagen, wenn er ungestört alleine spielte – solange Nick oder Papa im Haus waren, war alleine spielen gar nicht so schlimm. Manchmal verzichtete er absichtlich auf den abendlichen Toilettengang, auch wenn er sich damit selbst die Chance zunichtemachte, am nächsten Morgen trocken aufzuwachen. Aber das wollte er in diesen Nächten ja auch gar nicht. Trotzdem waren die wenigen Male, an denen er morgens noch eine trockene Bettnässerwindel anhatte noch toller als das Gefühl nach dem Aufstehen eine nachtklamme Windel wieder warmzupullern und Fenix war immer stolz, wenn er trocken geblieben war. Auch wenn die trockene Windel manchmal trotzdem nass war, wenn später sein Vater und Nick aufstanden. Dann konnte Fenix nur im Geheimen stolz auf sich sein – aber das war ja auch schon etwas.
Mit jeder Woche kehrte mehr Alltag in der kleinen Familie ein, auch wenn nichts mehr so war wie vorher. Zu seinen Freunden hielt Fenix Distanz, selbst Nick veränderte sich. Trotzdem wurden die trockenen Nächte mehr und mehr und als die Familie schließlich von Hamburg wegzog wachte Fenix plötzlich wieder jeden Morgen trocken auf. Nach wenigen Tagen traute er sich, die Underjams wegzulassen. Er vermisste das Gefühl der Abends wattig weichen und morgens schwammartig warmen Windeln schon in der ersten Nacht, doch der Gedanke, in dem neuen Dorf von neuem anzufangen – als großer Junge, nicht als Bettnässer-Windelbaby – war stärker als das Verlangen.
Schnell lebte er sich in Kleinfeldern ein, ausgerechnet dem Dorf, in dem sein Vater seine größte Windparkbaustelle managte. Nur ein paar Tage dauerte es, dann lernte er in der Nachbarschaft viele neue Freunde kennen: Dorfjungen die Spaß an Fußball und Klettern im Wald hatten – und einen neugierigen Zehnjährigen Namens Jakob der schnell sein neuer bester Freund wurde.
Ein Zehnjähriger, der Windeln trug! Nicht nur Nachts, oder Ausnahmsweise, wie Fenix zuerst vermutete. Sondern rund um die Uhr! Ein Junge, der beim Spielen manchmal kurz einfror, weil er grade in seine Pampers pieselte. Dessen Windel hinten aus seiner Hose rausschaute, wenn er sich bückte – Pampers zum zukleben, die dick und prall in seinen Jeans spannten wie bei einem Kleinkind.
Ein paar Tage später stellte sich heraus, dass Jakob und er künftig Klassenkameraden sein sollten. Ein paar weitere Tage später waren sie schon unzertrennlich. Längst wollte Fenix seine Windeln wiederhaben und beneidete Jakob gradezu, auch wenn der manchmal Hänseleien über sich ergehen lassen musste.
Irgendwann traute Fenix sich, seinem Freund zu beichten, dass er Windeln ganz schön spannend fand. Jakob auch. Zusammen schafften sie es, dass auch Fenix wieder Pampers bekam.
Sie wurden Windelfreunde. Aber dazu bald mehr …
ENDE
Auch wenn diese Kurzgeschichte zu Ende ist: Mit Jakob und Fenix wird es weitergehen! Die ersten Kapitel meiner neuen „langen Geschichte“ rund um die zwei Jungen werde ich irgendwann im September* fertig haben, es gibt also Grund zur Vorfreude falls euch die Charaktere genau so ans Herz gewachsen sind wie mir.
Ansonsten gilt wie immer: Wenn euch die Geschichte gefallen hat, hinterlasst doch bitte einen Kommentar, um das zu zeigen! und wenn nicht, dann bitte auch! Feedback ist das, was am meisten motiviert!
Autor: Giaci9 | Eingesandt via Mail
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Auch der 2. Teil der Geschichte gefällt mir richtig gut. Glaci, du kannst es eben. Nur kommt mir das Ende der Geschichte etwas abrupt, das gefällt mir nicht so. Es wirkt, als wolltest du unbedingt fertig werden.
Ich habe da ein bisschen ein Kurzgeschichtendilemma, muss ich zugeben. Denn ich denke beim schreiben einer Kurzgeschichte immer „das darfst du jetzt nicht zu ausführlich machen, das führt zu weit!“. Deshalb will ich dann aber auch schnell fertig werden. Gut zu wissen, dass man das merkt … 😀
Du ahnst gar nicht wie sehr ich mich darauf freue mehr von Jakob und Fenix zu lesen… auch wenn ich Felix immer noch vermisse
Ich freue mich auch super, wieder über die beiden schreiben zu können – das fühlt sich an wie nach Hause kommen, ich habe es echt vermisst 😀
Nice, endlich mehr Jakob und Fenix Content. Bin schon sehr gespannt auf weiteres Material.
Wird es auch mal ein Spin-off zu „Die Verwandlung“ geben?
Freue mich ebenfalls mega drauf. Ein „Die Verwandlung“ Spin Off wäre tatsächlich mega und würde ich feiern. Vielleicht mit einem 11 Jährigen Paul? 🙂 Wäre sowas von Nice
Ich hab tatsächlich auch Ideen für eine „die Verwandlung“-Fortsetzung. Lange Zeit hatte ich geplant damit weiterzumachen wenn ich mit den Kerkwald-Geschwistern fertig bin. Aber grade finde ich die Welt von Jakob und Fenix viel spannender, auch wenn ich weiß dass viele Leser die Verwandlung besonders gerne mögen.
die Idee eines Spinoffs mit Pauli finde ich allerdings auch echt cool. Ob Paul mit 11 endlich trocken wäre? Bestimmt, oder? Welcher Elfjährige ist das schon nicht … 😉
Seh ich auch so. Entweder ein Paul Spin Off oder mehr von Finn und Yannick. Oder ein AU, wo doch noch die Ideen umgesetzt werden, die Giaci eigentlich vorhatte
Oha – da schockst du wieder mit so einem plötzlichen Ende, und dann stellt sich heraus, dass die ganze Geschichte praktisch ein großer Teaser gewesen ist. Freu ich mich natrürlich drauf, aber irgendwie hat sich das hier angefühlt wie eine Einleitung zu einer Geschichte. Von Amir werden wir aber wohl nichts mehr hören, auch wenn er jetzt als Charakter eingeführt ist …
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht ganz, was ich mit Amir noch anfange. Möglichkeiten gibt es allerdings einige in der neuen Geschichte, erfahrungsgemäß fällt mir bei sowas oft was ein 😀
Du hast aber recht, im Grunde ist es ein Teaser, beziehungsweise ein Appetizer für das „Hauptgericht“, wenn man es so nimmt. Ich hoffe, das war nicht schlimm 😀