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Eine Mama für zwei Wochen (5)

27/04/2025 6 comments Article Jungs Lucas2242

Dieser Eintrag ist Teil 5 von 13 der Serie Eine Mama für zwei Wochen
Windelgeschichten.org präsentiert: Eine Mama für zwei Wochen (5)

Zielstrebig griff Louis nach dem nächsten Legostein. Sein blauer Rennwagen von Lego
Technic war inzwischen so gut wie fertig! Er war schon ein bisschen stolz ihn jetzt so vor
sich stehen zu sehen. Der Neunjährige hatte die letzten Stunden des Vormittags in seinem
Zimmer damit verbracht, sein Bauprojekt zu vollenden. Während er so auf seinem Teppich
kniete, drückte er leicht die Beine zusammen und spürte die aufgequollene Windel
dazwischen. Er hatte ganze Arbeit geleistet, dafür dass das nicht einmal seine
Nachtwindel war.
Lena war ihm heute Morgen zuvorgekommen und hatte ihn direkt von der Idee
abgehalten, wieder duschen zu gehen. Nach dem anstrengenden Tag auf dem Spielplatz
gestern, hatte Louis heute tatsächlich ein wenig länger geschlafen, was ihr die Möglichkeit
gegeben hatte, ihn zu wecken.
Ganz sanft spürte Louis ihre Hand über seine Wange und anschließend durch sein Haar
streicheln. Zunächst gab er nur einen verschlafenen Laut von sich, dann öffnete er ganz
leicht die Augen. Unbemerkt schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er die junge
Frau an seiner Bettkante erblickte.
„Guten Morgen, Hase. Gut geschlafen?“, fragte Lena.
Louis brachte nur ein „Moaf…“, hervor, ehe er bemerkte, dass er ja immer noch den
Schnuller im Mund hatte. Lena lachte ein wenig, während er versuchte grinsend sein
Gesicht im Kissen zu vergraben. Eigentlich war das schon ein bisschen peinlich für einen
Viertklässler, dachte er. Aber es war ihm egal. Bewusst saugte er noch ein wenig daran.
Irgendwie fühlte es sich unfassbar vertraut an. Er musste die Dinger als Kind echt lange
benutzt haben.
Kaum sah er wieder auf, nahm Lena ihm den kleinen dunkelblauen Beruhigungssauger
vorsichtig aus dem Mund. Instinktiv streckte er seinen Arm, der nicht seinen Plüschhund
umklammerte, danach aus.
„Du kannst ihn gleich noch ein wenig haben“, entgegnete Lena lächelnd, „aber du solltest
ihn auch nicht zu lange benutzen. Das ist nicht so gut für deine Zähne. Ich denke, es wäre
besser, wenn wir den tagsüber weglassen.“ Sie wusste zwar nicht, wie lange es
tatsächlich dauern würde, bis sich so ein Schnulli auf das Gebiss auswirkt, aber riskieren
wollte sie auch nichts. Möglicherweise würde in den zwei Wochen auch gar nichts
passieren, aber sie war ja schließlich kein Zahnarzt. Oder würde er den länger benutzen
wollen? Louis wirkte gerade nicht unbedingt so, als würde er den am Ende der Ferien
wieder abgeben wollen. Hoffentlich gab das keinen Ärger mit ihrem Freund…
Und ihren kleinen Schützling, der ihr gerade noch ein wenig verschlafen zunickte, plagte
offenbar ein ähnlicher Gedanke.
„Kannst du Jack bitte nichts davon sagen?“, murmelte er ein wenig verunsichert. Louis
hatte keine Ahnung, wie sein großer Bruder darauf reagieren würde. Aber irgendwie hatte
er kein gutes Gefühl bei dem Gedanken…
„Ist in Ordnung. Das bleibt unser kleines Geheimnis, ja?“, erwiderte Lena. Der Neunjährige
nickte zufrieden.
„So, wie sieht es eigentlich mit deiner Windel aus?“, fragte sie nun, wofür sie eigentlich
hier war. Nach ihrem kleinen Gespräch gestern Abend wollte sie ihm jegliche
unangenehmen Gedanken direkt ersparen, damit er gar nicht auf die Idee kommen
konnte, ein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn sie ihn saubermachte.
„Nass…“, nuschelte Louis erneut ein wenig peinlich berührt in sein Kopfkissen hinein. Und
trotzdem war da wieder ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht. Lena strich ihm noch
einmal über den Kopf.
„Na dann kümmer ich mich gleich mal drum, bevor wir uns dem Frühstück widmen.“
Louis merkte direkt, dass die neue Windel nicht lange trocken bleiben würde, wenn sie die
jetzt wechseln würde, aber sagen wollte er auch nichts. Sicher würde sie dann kurz
warten, aber das war ihm dann doch ein wenig unangenehm.
Die junge Frau schob die Bettdecke zur Seite, die eigentlich nur noch über einem seiner
Beine hing. Überwiegend hatte der Junge die über Nacht sowieso aufgrund der
Sommerhitze von sich gestrampelt. Er drehte sich auf den Rücken, dann griff sie nach
seiner kurzen Schlafanzughose und zog sie vorsichtig nach unten. Offenbar war es nun in
Ordnung für ihn, dass sie ihn saubermachte.
Gerade wollte sie nach der Windel greifen, als Louis fast schon schüchtern fragte: „Kann
ich den Schnulli wiederhaben…?“ Wie könnte sie da nein sagen?
Kaum hatte er ihn wieder, nahm er ihn direkt wieder in den Mund und begann zufrieden
daran zu saugen. Mit beiden Händen umklammerte er seinen Plüschhund und wirkte ein
weiteres Mal kaum wie ein fast Zehnjähriger. Aber dafür wirkte er glücklich und das war
Lena viel wichtiger.
Dennoch hatte sie den Schnuller nach dem Frühstück einkassiert. Aber die warme Windel
reichte Louis im Moment voll und ganz. Er musste nicht einmal das Bauen unterbrechen.
In der Hinsicht waren die Dinger echt praktisch. Für einen Moment war er völlig
gedankenversunken, während seine Beine die Pampers zusammendrückten.
Plötzlich vernahm er ein Klopfen an seiner geöffneten Zimmertür. Ertappt wechselte er die
Position und wirbelte herum. Lena stand hinter ihm mit dem Telefon in der Hand.
Sie reichte es ihm lächelnd: „Ist für dich.“
Verwirrt blickte Louis sie einen Moment an. Sein Bruder war immerhin zuhause. Eigentlich
war er es nicht gewohnt, dass jemand ihn anrief.
„Wer denn?“, wollte er wissen und realisierte im selben Moment, wer da dran sein musste.
„Na, wer wohl?“, entgegnete Lena lachend und wartete darauf, dass der Junge ihr
energisch den Hörer abnahm.
Doch Louis griff eher zaghaft danach. Er spürte, dass er doch ein wenig aufgeregt war.
„Hallo?“, fragte er leise in das Telefon.
„Hi!“, hörte er die gut gelaunte Stimme von Felix. „Ich will mit meiner Oma heute ins
Freibad. Willst du mitkommen?“
„Äh, klar! Wenn ich darf…?“ erwiderte Louis instinktiv und ein wenig überrumpelt. Das war
so die Sache, wenn man etwas nicht gewohnt war. Fragend blickte er zu Lena, die ihm nur
gestikulierte, dass sie keine Ahnung hatte, worum es ging.
„Frag mal!“, forderte Felix ihn auf.
Der Junge senkte das Telefon: „Können wir heute mit Felix ins Schwimmbad?“
Selbstverständlich war das für Lena kein Problem. Dafür hatte sie ja Urlaub. Und seine
neue Freundschaft würde sie unterstützen, so gut sie konnte.
Erst als Louis aufgelegt hatte, realisierte er, dass das eine super dämliche Entscheidung
von ihm gewesen war. Er hatte einfach nicht nachgedacht. Klar, er wollte Felix unbedingt
wiedersehen. Aber er konnte ja gar nicht schwimmen!
Sein großer Bruder hatte vergeblich versucht, es ihm vor einem Jahr rechtzeitig für die
Schule beizubringen. Am Ende des Tages hatte er immer nur geseufzt, dass es nicht
klappte. Im letzten Schuljahr hatten sich genug Mitschüler über ihn lustig gemacht, dass er
der einzige in seiner Klasse war, der noch nicht schwimmen konnte. Inzwischen traute er
es sich nicht einmal mehr zu. Wenn Felix das rausbekam, dann wäre er sicher die längste
Zeit sein Freund gewesen…
Plötzlich fühlte sich Louis ganz klein und hilflos. Und es lag nicht einmal an der Windel, die
doch recht schwer zwischen seinen Beinen herabhing. Was Felix wohl sagen würde, wenn
er DAS wüsste…? Er pullerte in eine Windel und nuckelte an einem Schnuller, wie ein
Kleinkind! Felix würde sowas sicher nie tun… Wenn er das rausbekäme, wäre er geliefert!
Das durfte er auf keinen Fall erfahren! Aber das war jetzt auch nicht das Problem.
Der Neunjährige schluckte seine Angst hinunter. Vielleicht hatte Lena ja eine Idee. Also
folgte er ihr hinunter ins Wohnzimmer.
„Lenaaaa…?“, begann er zögerlich. Sie wusste natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte.
Jedes mal, wenn er den letzten Vokal ihres Namens so betonte, gab es ein Problem.
„Ja, mein Hase?“, antwortete sie und setzte sich in weiser Voraussicht aufs Sofa. Louis
wollte sich gerade danebensetzen, doch sie nahm ihn direkt auf den Schoß.
Interessanterweise war ihm das gar nicht so unangenehm, obwohl sich die volle Windel in
seinem Schritt für beide deutlich bemerkbar machte.
„Na, du hast ja ordentlich Arbeit geleistet. Sollen wir dich mal frisch machen?“, fragte sie.
Doch Louis schüttelte den Kopf. Auch wenn es vermutlich Zeit dafür war… Aber das war
nicht der Grund, wieso er hier war.
„Ich kann nicht schwimmen…“, versuchte er sein Problem auf den Punkt zu bringen. Eine
Aussage, für die Lena ihre vermeintlich empathischen und mütterlichen Fähigkeiten ins
Spiel bringen musste.
„Und du machst dir Sorgen, dass Felix sich über dich lustig macht?“, mutmaßte sie. Da
hatte sie einen Volltreffer gelandet! Ein bedrücktes Nicken…
„Mmh… Was soll ich denn jetzt machen!? Ich kann doch nicht einfach absagen…“
„Naja, aber vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, dass du nicht schwimmen kannst?“,
versuchte die junge Frau ihn zu beruhigen, während sie wieder begann, ihm durch die
Haare zu streicheln. So, wie sie Felix einschätzte, sollte das kein Problem sein. Auch
wenn sie verstehen konnte, dass der Junge sich Sorgen machte.
„Aber was, wenn er dann nicht mehr mein Freund sein will?“, fragte Louis.
Lena seufzte: „Weißt du, manchmal muss man Freunden vertrauen. Ich bin mir sicher,
Felix wird das verstehen. Oder hat er dir irgendeinen Grund gegeben, so zu denken?“
Louis überlegte. An sich hatte sie recht… Felix hatte ihm bis jetzt keinen Grund gegeben,
das anzunehmen. Er war eigentlich immer nett zu ihm gewesen. Aber da war dieses leise
Stimme in seinem Kopf… Was, wenn Lena sich irrte? Wenn er nicht mehr sein Freund sein
wollte?
Louis könnte ihm einfach die Wahrheit sagen. Aber er konnte auch versuchen, es zu
verbergen. Sie könnten ja einfach im Nichtschwimmerbereich bleiben. Dann konnte
eigentlich nichts passieren…
Als sie einige Stunden später das Freibad betraten, stieg seine Nervosität dennoch
merklich an. Die Mission der Geheimhaltung hatte begonnen! Seine Schwimmflügel hatte
Lena extra ganz unten in der Tasche verstaut, nur für den Fall. Da hatte er vergeblich
protestiert, dass sie die gar nicht erst mitnehmen sollte.
Von allen Seiten war der Lärm von Menschen zu vernehmen, darunter hauptsächlich
schreiende Kinder und Wassergeräusche. Es war eine deutlich unangenehmere
Lautstärke als auf dem Spielplatz gestern. An sich kam Louis damit inzwischen ganz gut
klar, aber gerade war es für ihn ähnlich wie früher, als er noch ganz klein war. Es wirkte
gerade alles ein wenig zuviel auf einmal. Ganz automatisch wollte er nach Lenas Hand
greifen, ließ es aber bleiben. Er wollte nicht wie ein Kleinkind hier auftauchen.
Die beiden näherten sich der großen Liegewiese, wo es ein wenig ruhiger war und Louis
versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentireren: Seinen Freund zu finden. Es
dauerte nicht lange, da entdeckte er Felix, der ihm fröhlich zuwinkte, als hätte er nur
darauf gewartet, dass sie endlich eintrafen. Er saß mit seiner Oma einige Meter entfernt
auf einer Decke, die zur Hälfte im Schatten eines großen Baumes ausgebreitet war. In der
anderen Hand hielt er ein Stück Wassermelone. Die hatten offenbar echt immer was zu
essen dabei.
„Hey!“ begrüßte er ihn begeistert mit seinem typisch frechen Grinsen und schob ihm direkt
die offene Brotzeitdose mit dem Obst zu: „Magst du Wassermelone? Meine Oma hat alle
Kerne entfernt!“
Offenbar eine weitere Gemeinsamkeit, die sie teilten. So lecker Wassermelonen waren,
die Kerne störten doch sehr… Louis versuchte sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu
lassen, begrüßte ihn ebenfalls knapp und griff nach einer Scheibe des saftigen Snacks.
„Hallo! Schön, dass das geklappt hat!“, begrüßte auch seine Oma die beiden. Nur stand
sie im Gegensatz zu ihrem Enkel auf, um Lena die Hand zu schütteln. Sie hatte ihre
gewöhnliche Kleidung an, vermutlich immer noch wegen dem Sonnenbrand. Da war es für
Felix definitiv super, dass Louis jetzt da war, um mit ihm zu spielen.
„Wir haben uns auch sehr über euren Anruf gefreut“, entgegnete Lena freundlich.
„Wir?“, dachte Louis verwundert. Lena hatte sich auch gefreut? Verstand sie sich so gut
mit Felix‘ Oma? Die waren doch mindestens 40 Jahre auseinander. Oder freute sie sich für
ihn? Bedeutete es Lena etwa genauso viel, dass er einen Freund gefunden hatte?
Irgendwie hatte er nie gedacht, dass sie tatsächlich soviel an seiner Gefühlswelt teilhaben
würde. Aber nach den letzten Tagen ergab das irgendwie Sinn und es fühlte sich gut an.
Ohne wirklich hinzusehen, biss er ein weiteres mal in die Melone in seiner Hand und
spürte, wie ihm das Obstwasser über die Finger lief. Zügig knabberte er den Rest ab und
legte den Rand zur Seite. Anschließend versuchte er den Saft ein wenig abzulecken, doch
seine Finger klebten immer noch unangenehm…
Lena wollte gerade ein Feuchttuch aus der Tasche suchen, da reichte ihm die Oma seines
Freundes bereits eins, als hätte sie es sofort griffbereit gehabt. Die war wirklich auf alles
vorbereitet, so wie sie es gestern gesagt hatte! Dankbar nahm Louis es entgegen und
wischte sich die Finger ab. Er mochte es nach wie vor nicht, wenn seine Hände dreckig
waren oder klebten.
„Zieh dich mal um!“, meinte Felix plötzlich auffordernd. Sein stürmischer Freund konnte es
offenbar kaum erwarten, ins Wasser zu kommen. Das war vermutlich nachvollziehbar,
auch wenn Louis gerade durchaus noch warten könnte…
Lena reichte ihm seine dunkelblaue Badeshorts und er verschwand ohne ein weiteres
Wort in Richtung der Umkleidekabinen. Darin angekommen verriegelte er die Tür und hielt
einen Moment inne. Hoffentlich wollte Felix nicht tatsächlich schwimmen und sie würden
irgendwas in dem Bereich spielen, wo er stehen konnte…
Vor lauter Aufregung spürte er im nächsten Moment auch noch, wie sich seine Blase ein
wenig bemerkbar machte. Aber er wollte Felix auch nicht warten lassen. Außerdem waren
die Schwimmbadtoiletten bestimmt voll eklig… Da würde er es noch eine Weile aushalten.
Eine Windel hatte er selbstverständlich nicht mehr an.
Als er fertig war, nahm er seine Sachen auf den Arm und trat wieder ins Freie. Vorsichtig
lief er zurück den anderen über die Wiese. Das Gras fühlte sich barfuß richtig ungewohnt
an. Achtsam überprüfte er den Boden bei jedem Schritt, um auf nichts unangenehmes zu
treten. Was, wenn da irgendwo eine Biene oder so war? Das wäre echt schlimm…
Kaum war er angekommen, sprang Felix direkt auf: „Komm mit!“
Louis legte seine Sachen ab und folgte ihm. An den Duschen lief sein Freund direkt vorbei,
ohne sie überhaupt zu beachten. War es nicht Vorschrift, vorher zu duschen? Aber
eigentlich war es ihm so lieber. Immerhin war das Wasser darin sicher echt kalt…
Allerdings fühlte sich das Wasser im Schwimmbecken, gerade im Kontrast zu den
Temperaturen außerhalb, auch nicht wärmer an! Während Felix also relativ zügig im
kühlen Nass war, blieb Louis bereits nach wenigen Schritten auf der Treppe des Beckens
stehen. Sein Freund grinste wieder.
„Kalt?“, fragte er amüsiert.
Louis nickte: „Wie kannst du da so einfach rein?“
„Äh… Mit meinen Beinen?“, lachte Felix frech, legte den Kopf leicht schief und zuckte mit
den Schultern, „Keine Ahnung, war einfach schnell genug. Manchmal brauch ich auch
länger. Du darfst einfach nicht so drüber nachdenken.“
Nicht nachdenken? Wie sollte man denn nicht denken? So, wie wenn man die Hitze
ausblendet? Das war irgendwie leichter. Die Kälte nahm er viel intensiver wahr. Vorsichtig
wagte er einen weiteren Schritt und spürte, wie das Wasser erst seinen Schrittbereich und
dann seinen unteren Bauch bedeckte. Man, war das peinlich! Wieso konnte er nicht
einfach wie alle anderen normal ins Wasser gehen? So schwer war das doch nicht!
„Soll ich dich nass spritzen?“ fragte Felix. Offenbar verstand er das als Angebot.
„Nein!“, rief Louis fast schon panisch. Das würde seinem Freund wohl gefallen, aber er
mochte das überhaupt nicht!
„Mmm… Wärst du sauer, wenn ichs trotzdem tue?“
Irritiert blickte Louis den Jungen an. Was war das überhaupt für eine Frage? Und da war
dieses freche Lächeln, bei dem man nicht einschätzen konnte, was er vorhatte. Vielleicht
wog er das selbst noch ab.
„Jaaa…?“, antwortete er zögerlich. Gleichzeitig versuchte er sich zu überwinden, einfach
einen großen Schritt zu machen. Er wollte nicht vollkommen lächerlich vor Felix darstehen.
Im nächsten Moment spürte er, wie die Kälte seinen Oberkörper umhüllte.
„Glückwunsch! Sogar noch, bevor das Freibad zumacht“, gratulierte Felix sarkastisch.
Das war zwar eindeutig ein Witz, der ihn zum Lachen bringen sollte, aber trotzdem war
das irgendwie gemein… Dementsprechend tat Louis nun etwas, das er gleich bereuen
sollte. Tatsächlich war er es, der Felix nun zuerst nassspritzte.
„Blödmann…“, kicherte er. Normalerweise würde er so etwas nie tun. Vielleicht war es, um
cooler zu wirken.
„Ey!“, quiekte Felix, der das so gar nicht kommen sehen hatte und spritzte direkt zurück.
Da war er schon so nett gewesen und hatte ihn verschont und dann das? Nicht fair!
Sofort kniff Louis die Augen zusammen und drehte seinen Kopf zur Seite. So entbrannte
vollkommen unerwartet eine kleine Wasserschlacht zwischen den beiden. Und die
anfängliche Kälte, die war direkt vergessen!
Der Neunjährige wischte sich das Wasser so gut er konnte aus den Augen. Aber er
lächelte. Seine Haare tropften beinahe, als wäre er untergetaucht.
„Alsoo… Spielen wir Wasserfangen?“ hörte er Felix vorschlagen. Da hatte er direkt das
erste Problem!
„Neee… Keine Lust. Hier sind viel zuviele Leute“, versuchte Louis eine glaubwürdige
Ausrede zu finden.
„Na gut. Wollen wir rutschen?“, lautete die nächste Idee.
Louis blickte zur Wasserrutsche, wo gerade irgendein Jugendlicher wie ein Pinguin mit
Kopf voraus ins Wasser eintauchte. Wenn der Bademeister das sehen würde, würde der
bestimmt Ärger bekommen. Er selbst war noch nie in seinem Leben auf der
Wasserrutsche gewesen. Hatte sich nie getraut… Die wurde so unglaublich schnell. Und
was, wenn er am Ende untertauchen würde? Er mochte es gar nicht, wenn sein Kopf unter
Wasser war. Aber er konnte ja schlecht zweimal nein sagen, oder? Dann würde er sicher
voll uncool wirken. Vor allem nach der Aktion auf der Treppe. Also willigte er ein und
versuchte erneut, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
Allerdings hielt er dieses Schauspiel nicht lange durch. Mit jeder Stufe, die sie nach oben
stiegen, klopfte sein Herz schneller. Vergeblich versuchte er sich einzureden, dass es nur
eine normale Rutsche, wie auf dem Spielplatz war. Als sie schließlich oben standen blickte
er verängstigt herab. Wieso hatte er ja gesagt!?
Irgendwie wünschte er sich, dass zumindest Lena da wäre und sie gemeinsam rutschen
könnten. Sie würde sicher auf ihn aufpassen. Aber da musste er jetzt allein durch. Zu
allem Überfluss spürte er jetzt vor lauter Angst auch seine Blase viel intensiver und die
ohnehin schon nasse Badehose machte es auch nicht besser.
„Hey! Andere wollen auch noch rutschen!“, hörte er ein Mädchen hinter sich, das
vermutlich ein wenig älter war als er. Der Neunjährige wagte es kaum, sich umzudrehen.
Louis stand wie angewurzelt da und starrte die silberne Metallrutsche hinab. Dann spürte
er einen Arm, der ihn zur Seite zog und den anderen Besuchern hinter ihm den Weg
freigab. Nervös blickte er in zwei besorgte dunkelbraune Augen.
„Alles okay? Wir können auch wieder runter, wenn du dich nicht traust“, meinte Felix. Er
hatte ihn offenbar die ganze Zeit genau beobachtet. Aber er schien überhaupt nicht, als
würde er ihn jetzt verurteilen. Dennoch wagte es Louis kaum zu Nicken. Was trieb er da
eigentlich? Er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, cool zu sein. Und er musste
doch offenbar auch überhaupt nicht cool sein für Felix. Das hatte ihm nur sein Bruder
eingetrichtert! Louis konnte nicht anders, als sich kurz in den Schritt zu greifen. Entweder
bemerkte sein Freund nichts, oder er sagte zumindest nichts dazu.
„Weißt du, ich hab mich bis vor einem Jahr auch nicht getraut. Aber dann hab ich es
einmal gemacht und es war echt cool!“, versuchte Felix ihn doch von der Wasserrutsche
zu überzeugen. Unsicher, unfähig ein Wort zu sagen, blickte er noch einmal die Rutsche
hinter sich hinab. Irgendwie glaubte er Felix. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte,
dass der Junge sich etwas nicht getraut haben soll. Er schien so selbstbewusst. Aber es
wirkte aufrichtig. Außerdem musste er inzwischen echt dringend und das war definitiv der
schnellste Weg.
„Wir rutschen einfach zusammen, ja? Ich bin direkt neben dir“, meinte sein lebhafter
Freund lächelnd, der auf einmal gar nicht mehr so lebhaft wirkte. Lena sagte, manchmal
musste man Freunden vertrauen. Keine Chance, dass Louis ihm so vertraute, wie ihr. Aber
er wollte das jetzt schaffen. Er wollte sich überwinden und rutschen. Also nickte er.
Sie wandten sich wieder der Wasserrutsche zu. Sein Herz klopfte. Und er tat es!
Die beiden rutschten hinab, wurden immer schneller und landeten schließlich wieder im
Schwimmbecken, dessen Wasser sich gar nicht mehr kalt anfühlte. Entgegen seiner
Befürchtungen, blieb sein Kopf dabei über Wasser. Zügig begaben sie sich auf die Seite.
Felix lachte begeistert und auch Louis begann stolz zu Lächeln. Er hatte es geschafft und
eigentlich war es tatsächlich spaßig gewesen. Dann bemerkte er direkt wieder seine
Blase.
„Und? Nochmal?“, fragte sein Freund erwartungsvoll. Eigentlich würde er tatsächlich gern
direkt nochmal rutschen. Diesmal mit weniger Angst. Aber das ging jetzt wirklich nicht!
„Sorry, aber ich muss echt pullern…“, entgegnete er kichernd. Da bemerkte er, wie sich
schlagartig wieder dieses freche Grinsen im Gesicht seines Gegenübers bildete.
„Pinkel doch einfach ins Wasser“, lachte er.
Louis blickte ihn empört an: „Machst du das wirklich!?“
„Nee… Sollte ein Witz sein. Aber ich glaub, das machen voll viele!“, entgegnete Felix.
Nachdenklich sah sich Louis die anderen Badegäste im Wasser an. Das wollte er sich
eigentlich gar nicht vorstellen.
„Hast du mal ins Wasser gepinkelt?“, fragte der Junge plötzlich neugierig.
Louis schüttelte den Kopf und bemerkte, wie ihm im selben Moment das Blut
hineinschoss. Felix stellte aber auch einfach so die unangenehmsten Fragen! Und er hatte
ihn gerade volle Kanne angelogen! Nicht, weil er tatsächlich seinem Vorschlag nachging.
Er hatte sich mal in der Schule beim Schwimmen nicht getraut zu fragen und es dann
einfach heimlich laufen lassen. An sich wollte er seinen Freund schon fragen, ob er das
auch schon mal gemacht hatte, aber eigentlich wollte er das gar nicht so wirklich wissen…
„Jetzt geh schon! Ich hol solange meinen Wasserball!“, forderte Felix ihn auf. Und ja, es
war wirklich allerhöchste Zeit! Zügig begaben sich die beiden auf dem Wasser und Louis
rannte zu den Toiletten. In der Hinsicht waren Windeln wirklich angenehmer!
Die nächste Zeit verbrachten die beiden damit, sich gegenseitig den bunten Ball
zuzuspielen. Dabei versuchten sie ihn möglichst lange in der Luft zu halten, ohne dass er
das Wasser berührte. Alles verlief super und Louis war inzwischen vollkommen entspannt,
da passierte es! Der Ball flog über seinen Kopf hinweg und landete einige Meter hinter ihm
im tiefen Wasser. Überfordert blickte er ihm hinterher.
„Willst du ihn nicht holen?“, fragte Felix ungeduldig.
„Aber da kann ich nicht stehen…“, antwortete Louis unsicher. Mist! Was jetzt?
„Traust du dich nicht ins tiefe Wasser?“, erwiderte sein Freund und begann zeitgleich
selbst zum Ball zu schwimmen. Noch bevor der Neunjährige antworten konnte, fiel Felix
auf, dass er seinen Spielkamerad noch nicht einmal hatte schwimmen sehen. Er hatte das
bisher nicht weiter hinterfragt, schließlich trug Louis ja keine Schwimmflügel. Aber das war
jetzt schon verdächtig…
„Sag mal, kann’s sein, dass du nicht schwimmen kannst?“, fragte er grinsend, als hätte er
gerade ein Geheimnis gelüftet, während er sich auf seinem Wasserball abstützte. Dabei
wollte er ihn eigentlich nur ein wenig aufziehen.
„Äh…“, stammelte Louis nervös. Das war definitiv die falsche Reaktion!
„Warte… Du kannst echt nicht schwimmen!?“, stellte Felix überrascht fest und begann zu
lachen.

Autor: Lucas2242 | Eingesandt per Mail

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Pamperspopo
Pamperspopo
Gast
27/04/2025 23:29

Tolle Geschichte freue mich auf mehr

2
Antworten
Burli
Burli
Gast
30/04/2025 06:01

Luis darf sich das nicht so zu Herzen nehmen. Ich konnte azch bis zur 9. Klasse nicht schwimmen. Aber ich denke das war nur aus dem Afekt heraus, das Felix gelacht hat. Dennoch wieder ein sehr interessanter Abschnitt.

1
Antworten
Lucas2242
Lucas2242
Gast
Antwort an  Burli
30/04/2025 19:26

Bis zur 9. Klasse!? Das ist krass. Wie hast du so lange ohne durchgehalten? Das muss doch manchmal voll schwierig gewesen sein?
Ich konnte in Louis‘ Alter tatsächlich auch noch nicht so richtig schwimmen. 😄

0
Antworten
Windelspiel
Windelspiel
Gast
Antwort an  Lucas2242
03/05/2025 05:38

Hallo,
also kurz zur Geschichte :
Ich finde die Idee, daß Lena sich so intensiv um ihn kümmert, absolut schön und das in einer so liebevollen Art 😘 !
Und @Burli+@Lucas : Mit eurer Story könnt ihr ja fast in der Geschichte mitspielen 😅…, ich konnte mit 5 prima schwimmen, aber tauchen kann ich bis Heute nicht 🫣😊…

1
Antworten
Volker
Volker
Gast
04/06/2025 22:53

Eine schöne Geschichte, wobei ich ihn mit Windel ins Schwimmbad gebracht hätte und Lena wäre mit in die Umkleide „wegen der Sonnencreme“ und hätte die Windel entsorgt.
Ich hoffe, das Lachen von Felix ist nicht böse und er fasst es auch nicht so auf

0
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Flexiby14
Flexiby14
Gast
30/06/2025 20:31

Vielleicht kann Lena ja mal versuchen ihn zu stillen…

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