Windeln mit Meerblick (6)
Dieser Eintrag ist Teil 6 von 15 der Serie Windeln mit Meerblick Windelgeschichten.org präsentiert: Windeln mit Meerblick (6)
4. TAG: GELATZT
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter keineswegs gebessert. Im Gegenteil.
„Morgen soll wohl wieder die Sonne scheinen“, sagte Flo nach einer Konsultation seiner Wetter-App. „Aber heute wieder regnerisch und noch kälter als gestern.“
So nahmen wir uns vor, in ein Meerescenter zu fahren, in dem Wissenswertes über die Nordsee und ihre Bewohner vermittelt wurde.
Beim Duschen dachte ich darüber nach, was ich anziehen würde. Dass mich eine von den dickeren Windeln erwarten würde, stand wohl fest. Aber ansonsten? Klar war: Auch wenn ich die schwarze Nylonstrumpfhose irgendwie genossen hatte, so hatte ich dennoch ein wenig darin gefroren, das ließ sich nicht von der Hand weisen. Und nun war es also noch kälter. Hm.
Ich wühlte im Kleiderschrank sowie in meinem Koffer, da gar nicht alles in den Schrank gepasst hatte. Mein Blick fiel auf meine Schlüpfer, von denen ich während des Urlaubs noch keinen einzigen angehabt hatte. Wenn es nach mir ging, konnte das auch gerne so bleiben. Sorry, Schlüpfer, dachte ich, ich komme später auf euch zurück.
Schließlich legte ich eine kurze Jeans-Latzhose, einen so genannten Shortall, auf mein Bett. Das Ding wollte ich heute anziehen. Dazu brauchte ich aber noch etwas an die Beine, und ich wusste auch schon, was hierfür zum Einsatz kommen sollte. Zwar hatte ich mit der Nylonstrumpfhose für mich gewissermaßen Neuland betreten, aber generell war mir das Tragen von Strumpfhosen keineswegs fremd. Bei den von mir präferierten Exemplaren handelte es sich allerdings um dicke Wollstrumpfhosen.
In solchen hatte ich meine halbe Kindheit verbracht. Während Freundinnen und Klassenkameradinnen irgendwann aufgehört hatten, solche Strumpfhosen zu tragen, hatte ich es nie richtig sein lassen. Dazu war ich einfach viel zu verfroren. Daher befanden sich diverse Strickstrumpfhosen in meinem Besitz. Im Winter zog ich sie unter der Hose an. Wenn ich nach Hause kam und allein in meiner Wohnung war, zog ich die Hose aus und lief in Strumpfhose herum. Manchmal zog ich auch sonst einfach eine an, wenn ich es mir gemütlich machen wollte und keinen Besuch erwartete.
Denn die dicken Strumpfhosen waren mein Geheimnis. Niemand durfte mich darin sehen. So zog ich sie zum Beispiel niemals eine an, wenn ich zum Arzt ging, da dort immer eine gewisse Gefahr bestand, dass man sich ausziehen musste. Außer vielleicht wenn man sich mit dem Hammer auf den Daumen gekloppt hatte, aber auch da konnte man nie wissen. Zu Hause hatte ich immer eine Jogginghose im Flur, die ich schnell anziehen konnte, wenn es unerwartet an der Tür klingelte.
Somit stand nun eine Premiere bevor. Zum ersten Mal würden andere Menschen mich in einer meiner Strickstrumpfhosen zu Gesicht bekommen. Gut, vielleicht nicht zum ersten Mal, aber beim letzten Mal war ich wahrscheinlich zwölf oder dreizehn gewesen.
Zwei Wollstrumpfhosen hielt ich in der Hand und fragte mich, welche es denn wohl sein sollte. Einerseits war es eine dunkelblaue, gerippte. Das war meine Lieblingsstrumpfhose, die ich oft zu Hause anhatte. Die andere Option war eine rote, ebenfalls gerippt. Kein richtiges Knallrot, aber auch kein dunkles Bordeauxrot – irgendwas dazwischen. Rostrot vielleicht. Die blaue würde wesentlich unauffälliger sein. Ich schwankte hin und her und entschied mich schließlich für die rote.
Ich fand die Strickstrumpfhosen eh schon peinlich, so gemütlich sie auch sein mochten. Aber mit einer Windel darunter wurde es noch schlimmer. Mit einer Mischung aus Erregung und Entsetzen betrachtete ich mich im Spiegel der Schranktür. Schnell stieg ich in die kurze Latzhose. Die war eh schon eher knapp bemessen, und die Knöpfe an den Seiten waren gar nicht so einfach zu schließen. Dann angelte ich hinter mir nach den Trägern, zog sie über die Schultern und befestigte sie mit einem Klicken am Latz.
Ein weiterer Blick in den Spiegel. Meine rot bestrumpften Beine ragten aus der sehr kurzen Hose. Mir gefiel das irgendwie, aber ich hatte ein wenig Angst davor, was Flo dazu sagen würde. Ich drehte mich und sah mir meinen Hintern an. Okay, dachte ich, so wird wirklich dem letzten Trottel klar, dass ich eine Windel trage. Da hätte ich auch gleich das Outfit anziehen können, in dem ich den Pizzaboten empfangen hatte. Nur dass man mich dann wahrscheinlich in die Psychiatrie gebracht hätte.
Angespannt ging ich hinüber zu Flo. Wie würde er reagieren? Die Nylonstrumpfhose hatte ihm über alle Maßen gefallen, aber das war eigentlich keine große Überraschung gewesen. Mit dem halbtransparenten Nylon konnte man wahrscheinlich jeden Mann im wörtlichen Sinn umgarnen – das konnte gar nicht anders, als Erotik zu vermitteln. Bei langen Wollstrümpfen sah ich die Chancen da schon wesentlich geringer.
Es stellte sich heraus, dass meine Sorgen unbegründet gewesen waren. Mein Outfit löste einen ebensolchen Begeisterungssturm bei ihm aus wie die Nylonstrumpfhose am Vortag.
„Kommt das nicht ein bisschen zu kleinmädchenhaft rüber?“, fragte ich. Zusätzlich hatte ich mir die Haare zu Zöpfen geflochten.
„Ich mag‘s“, antwortete Flo. „Und zwar sehr.“
„Mit solchen Wollstrumpfhosen läuft da draußen aber eigentlich niemand mehr rum“, wandte ich. „Jedenfalls nicht mehr nach der Grundschulzeit.“
„Ja, bedauernswerterweise“, sagte Flo. „Sie steht dir hervorragend, Johanna!“ Er lief um mich herum. „Und die kurze Latzhose betont deine Windel wirklich großartig“, lachte er. „Das kann man nicht anders sagen.“
„Ach, Mensch, Flo!“, jammerte ich. „Die Hose sitzt mir auch ohne Windel schon total eng am Hintern. Kann ich nicht doch eine von den dünneren Windeln anziehen? Noch habe ich ja welche davon. Morgen gibt es dann eine dickere, versprochen!“
„Nix da!“, wehrte Flo ab. „Das bleibt genauso, wie es jetzt ist.“
Seufzend zog ich meine Chucks an und suchte meinen Kram zusammen.
„Wirklich ganz schön kurz übrigens, deine Shorts“, kommentierte Flo später, als ich im riesigen Kofferraum des Autos eines meiner Haargummis suchte und mich dazu weit vorbeugte.
„Was meinst du damit?“, fragte ich.
„Die Nähte deiner Strumpfhose gucken unten ein ganzes Stück raus. Das sieht einfach zum Anbeißen aus!“
Ich tastete ein wenig herum. Flo schien Recht zu haben. Zwei Punkte mehr auf der nach oben offenen Peinlichkeitsskala, dachte ich. Einen für jede Naht.
Während der halbstündigen Fahrt fand Flos rechte Hand wieder ihren Platz auf meinem Oberschenkel.
„Weißt du, diese Strickstrumpfhosen geben mir irgendwie ein Gefühl von Geborgenheit, erinnern mich wohl an meine behütete Kindheit. Aber dass ich sie hier jetzt außerhalb meiner eigenen vier Wände ohne eine lange Hose darüber anhabe, ist echt ungewohnt.“
„Du solltest dich daran gewöhnen“, meinte Flo, „mir gefällt das total. Aber ich wiederhole mich.“
„Derartige Aussagen kannst du gerne beliebig oft wiederholen.“
Wir liefen zwischen lauter Familien mit krakelenden Kindern über den Parkplatz auf das Gebäude des Meerescenters zu. Einerseits, andererseits, dachte ich. Einerseits hatte ich gegenüber den Vortagen eine Sorge weniger: Im Kleid musste ich stets damit rechnen, dass jemand einen direkten Blick auf meine Windel erhaschte. Ein Windstoß oder eine unbedachte Bewegung – und schon war‘s passiert. Das konnte jetzt nicht mehr vorkommen, das Windelpaket an sich war gegen neugierige Blicke perfekt geschützt, dafür sorgten Latzhose und Strumpfhose. Außerdem waren die Knistergeräusche deutlich gedämpft. Andererseits aber war die Tatsache, dass ich gewindelt war, nun umso deutlicher sichtbar, und das permanent. Ein locker herabfallendes Kleid war da auch keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung war wesentlich geringer. Aufgeregt lief ich Hand in Hand neben Flo her.
Vielleicht watschelte ich auch eher neben Flo her. Die dicke Windel war eben auch zwischen den Beinen deutlich stärker zu fühlen, so dass ich das Gefühl hatte, ein wenig breitbeinig laufen zu müssen. Verstohlen blickte ich mich um. Beobachteten die Leute mich? Wenn, dann taten das wahrscheinlich diejenigen, die hinter mir liefen, und ich konnte mich ja schlecht andauernd umdrehen. Also blieb das ein Geheimnis.
Während es draußen wieder einmal regnete, trieben wir uns in dem Gewimmel im Meerescenter herum, was wirklich Spaß machte. Nach einer Weile vereinbarte ich mit Flo wieder, dass er sich ein paar Meter von mir entfernt aufhielt, um zu belauschen, ob über mich geredet wurde.
Nach einer Viertelstunde gesellte er sich wieder zu mir. „Zweimal“, sagte er. „Aber das erste Mal wird dir vielleicht nicht gefallen.“
„Na los!“, forderte ich ihn auf. „‚Wo ist denn Natalie?‘, hat eine Frau gefragt. Und der Typ neben ihr hat gesagt: ‚Hinter der Frau mit der roten Strumpfhose und dem fetten Arsch.‘“
„Hat der sie noch alle?“, fragte ich erzürnt. „Du hast ihm hoffentlich sofort was aufs Maul gehauen?“
„Selbstverständlich“, antwortete Flo lachend. „‚Ich glaube, die hat ’ne Windel an‘, hat die Frau geantwortet. ‚Wie auch immer‘, hat der Mann gesagt. ‚Dahinten ist jedenfalls Natalie.‘“
„Okay“, sagte ich, „und das andere Gespräch?“
„Das hat zwischen zwei Frauen stattgefunden, Freundinnen, Schwestern, was weiß ich.
‚Guck mal die dahinten‘, hat die eine gesagt, ‚die hat doch ’ne Windel um, oder?‘
‚Stimmt‘, hat die andere geantwortet, ‚das sieht ganz danach aus. Das muss furchtbar sein, auf sowas angewiesen zu sein.‘
‚In gewissen Situationen aber vielleicht auch ganz praktisch. Man braucht nicht andauernd nach Toiletten Ausschau zu halten. Und wenn man endlich eine gefunden hat, ist sie widerlich.‘
‚So gesehen … Aber ich hätte trotzdem keinen Bock, dass mir jeder auf den Hintern starrt und dann tuschelt.‘
‚Bekommst du ja vielleicht gar nicht mit.‘
‚Aber du wirst ganz genau wissen, dass es so ist. Aber davon mal abgesehen, ich mag den Style.‘
‚Die Latzhose und die Strumpfhose?‘
‚Genau. Könnte ich vielleicht auch mal ausprobieren.‘
‚Also, ich weiß nicht … Elegant sieht das nicht gerade aus, oder?‘
‚Ich will auch gar nicht immer elegant aussehen.‘
‚Na, dann mal los.‘
Danach sind sie weggegangen und haben ihre Kerle gesucht, glaube ich.“
„Hm“, machte ich. „Vielleicht habe ich einen internationalen Trend gesetzt.“
„Das bleibt abzuwarten“, meinte Flo. „Ich würde nicht allzu sehr darauf bauen.“
Wir wanderten weiter umher, bis ich plötzlich stehenblieb. Ich hatte etwas entdeckt. „Guck mal“, sagte ich leise zu Flo, „die dahinten!“
„Wer denn?“
„Die Frau mit der geblümten Bluse und der Jeans. Siehst du die?“
„Klar sehe ich die.“
„Die ist auch gewindelt.“
„Da könntest du Recht haben.“
„Eindeutig.“
Ich näherte mich der unbekannten Frau. Es war kein Zweifel möglich, sie trug eine Windel unter der Jeans. Langsam ging ich an ihr vorbei und drehte mich dann möglichst unauffällig um. Sie war vielleicht Mitte dreißig, schätzte ich. Auch von vorne meinte ich, die Windel zu erkennen. Ich drehte mich wieder um und präsentierte ihr aus ein paar Metern Entfernung meinen eigenen Windelhintern. Den konnte sie kaum übersehen, die nächste Stufe wäre nur noch gewesen, dass ich aufreizend mit dem Po gewackelt hätte. Dann ging ich zurück zu Flo. Als ich an der Frau vorbeikam, sah ich ihr ins Gesicht. Sie blinzelte mir zu. Ich blinzelte zurück.
„Ich hatte Kontakt“, raunte ich Flo zu.
Auf der Rückfahrt hatte ich einen moralischen Anfall. „Ich bin ein schlechter Mensch, Flo“, klagte ich mich selber an.
„Warum denn das?“, fragte er.
„Weil … sieh mal, es gibt Erwachsene, die darauf angewiesen sind, Windeln zu tragen, so wie die Frau da vorhin. Das muss ganz schön scheiße sein. Und ich ziehe welche an, weil … na ja, weil es mich anmacht, wenn wir es mal auf den Punkt bringen wollen. Damit verhöhne ich doch quasi alle Menschen, die inkontinent sind.“
„Tust du nicht. Meinst du, dass es einem einzigen inkontinenten Menschen besser gehen wird, nur weil du keine Windeln trägst? Da würdest du dir aber allerhand Bedeutung beimessen, du.“
„So meine ich das nicht.“
„Wie dann?“
„Weiß ich auch nicht so recht.“
„Im Übrigen“, fuhr Flo fort, „wer sagt denn, dass die Frau von vorhin überhaupt auf Windeln angewiesen ist? Vielleicht hat sie sie ja auch nur um, weil es ihr Spaß macht.“
„Das glaube ich nicht.“
„Warum denn nicht? Wer weiß, vielleicht hat ihr Mann oder Freund ja auch ganz unauffällig neben uns gestanden und uns belauscht, während wir uns über die Windel seiner Frau unterhalten haben? Um ihr das dann alles brühwarm zu berichten?“
„Ganz ausgeschlossen ist das natürlich nicht.“
Ich schwieg eine Weile, dann meldete ich mich erneut zu Wort. „Außerdem ist das voll die Ökosauerei. Was ich hier vollkommen unnötig an Müll produziere, geht auf keine Kuhhaut.“
„Hast du vor, den Rest deines Lebens permanent in Windeln zu verbringen?“
„Natürlich nicht.“ Allein der Gedanke, bei der Arbeit im Büro eine Windel zu tragen, ließ mich erschauern. Wenn das jemand bemerken würde, würde ich auswandern.
„Dann lass mal die Kirche im Dorf. Wir machen hier Urlaub, und dabei handelt es sich weder um eine Flugreise noch um eine Kreuzfahrt. Das wäre in der Tat ökologisch bedenklich. Du hast hart gearbeitet, du hast dir einen Urlaub und den damit verbundenen Spaß mehr als verdient.“
Wieder schwieg ich eine Weile. Dann brach das nächste Thema aus mir heraus. „Ach, und irgendwie fühle ich mich so dreckig und pervers. Warum mache ich das nur alles? Ich war doch bislang eine ganz normale Frau! Ich bin in einem liebevollen Elternhaus aufgewachsen. Warum habe ich denn plötzlich diesen Knacks?“
„Das wirst du möglicherweise nie herausfinden. Jedenfalls wird das alles schon ewig in dir geschlummert haben, Johanna, und jetzt ist es halt an die Oberfläche gekommen. Nun ist es da, und nun genieße es bitte auch. Es wäre verdammt schade, wenn du dir das nicht gönnen würdest. Wenn du es dir verbieten würdest, dann bekämst du vermutlich wirklich einen Knacks.“
Diesmal schwiegen wir länger, jeder brütete vor sich hin. Doch dann lachte Flo plötzlich. „Ihr Protestanten habt einfach andauernd ein schlechtes Gewissen, das kann echt nerven!“, rief er.
„Ihr Katholiken nicht?“, fragte ich.
„Katholiken gehen einfach zur Beichte, und ihnen werden ihre Sünden vergeben.“
„Gehst du denn zur Beichte?“
„Nö. Aber ich könnte, und das allein zählt.“
„Ihr habe eine seltsame Logik, ihr Katholiken.“
„Immerhin zerfleischen wir uns nicht andauend selbst.“
Flo zog den Wagen plötzlich von der Landstraße nach rechts auf einen Parkplatz, der durch einen Miniwald vom tosenden Verkehr abgegrenzt war. Kein anderes Fahrzeug parkte hier, wir waren ganz allein.
„Steig mal aus“, forderte Flo mich auf. Er lief um das Auto herum zu mir, nahm mich in den Arm, und wir küssten uns sehr intensiv. Eine seiner Hände lag dabei auf meinem prallen Windelhintern. Das fühlte sich alles sehr gut an. Der Regen hatte eine Pause gemacht, und die Sonne brach durch die Wolken. Wir standen nebeneinander und blickten über das weite, flache Land. Flo knetete gedankenverloren meine Windel. Meine Stimmung besserte sich.
Der Wind klatschte uns schließlich erneut ein paar Tropen um die Ohren. Flo gab mir wieder einen Kuss. „Jetzt zieh mal deine Hose aus“, sagte er für mich völlig überraschend.
„Was?“, fragte ich ungläubig.
„Du hast mich schon richtig verstanden. Na los, hopp, hopp! Es fängt wieder an zu regnen!“
Langsam begann ich die Träger meiner Latzhose zu lösen und warf sie anschließend nach hinten, so dass sie an mir herab baumelten. Dann machte ich mich an die Knöpfe an der Seite.
„Ich würde mich mal ein bisschen beeilen“, empfahl Flo. „Da kommt wieder eine ordentliche Regenfront.“
Ich stieg aus der Hose und hielt sie Flo hin. Nun stand ich in Strumpfhose und Windel auf dem Parkplatz.
„Und nun?“, fragte ich.
Flo warf meine Latzhose in den Kofferraum. „Nun fahren wir weiter“, sagt er. „Wird langsam ungemütlich hier.“
„Ich soll in Strumpfhose und …“, begann ich, aber Flo war schon wieder eingestiegen. Ein Lastzug bog auf den Parkplatz ein. Oh nein, dachte ich, nicht schon wieder ein Trucker! Schnell sprang ich zu Flo ins Auto.
Es war nicht zu leugnen, dass es mich anmachte, ohne meine Hose dort im Auto zu sitzen. Ich beobachtete die anderen Fahrzeuge und dachte die ganze Zeit: Wenn ihr wüsstet, Leute! Wenn ihr wüsstet! Hier fährt eine durchgeknallte Frau in Windel und Strumpfhose durch die Gegend, ohne irgendetwas darüber. Aber ihr wisst es nicht, und ihr werdet es auch nie erfahren.
Als wir unseren Urlaubsort erreichten, bog Flo auf den Parkplatz eines Supermarktes ein. „Wir müssen noch einkaufen“, sagte er. „Wir haben bald nichts mehr zu essen.“
Er parkte den Wagen und kam dann zu mir an die Beifahrerseite. Ich ließ die Scheibe herab. „Willst du nicht aussteigen?“, fragte er.
„Dann brauche ich erstmal meine Hose“, antwortete ich.
„Ach was“, meinte er mit einer wegwerfenden Handbewegung, „das wird schon gehen.“
„Flo“, sagte ich, „erstens habe ich eine ziemlich dicke Windel um, die ohne meine Hose noch deutlicher in Erscheinung tritt. Und ich habe keinesfalls die Absicht, diese Windel der gesamten Kundschaft und Belegschaft eines Supermarktes unter die Nase zu halten.“
„Und zweitens?“
„Zweitens ist eine Strumpfhose kein geeignetes Kleidungsstück für den Besuch eines Supermarktes. Zumindest der obere Teil gehört bedeckt.“
„Tja“, sagte Flo nachdenklich. „Dann …“ Er verschwand aus meinem Sichtfeld, die Heckklappe wurde geöffnet und wieder geschlossen. Flo kehrte zurück und reichte mir nicht etwa meine Latzhose, wie ich erwartet hatte, sondern meine Regenjacke. „Dann zieh die halt an“, sagte er leichthin.
Ich überlegte einen Moment. „Okay, sagte ich. Das können wir machen.“ Ich stieg aus dem Auto und hoffte, dass nicht ausgerechnet jetzt jemand herübersah. Schnell schlüpfte ich in die Regenjacke und zog den Reißverschluss hoch. Das war der Grad von Nervenkitzel, den ich mochte.
Nachdem ich mich über den Einkaufswagen beugte, um vorsichtig eine Schachtel Eier hineinzulegen, stellte Flo sich dicht neben mich. „Doch recht kurz, die Jacke“, sagte er leise.
„Was heißt das?“, wollte ich wissen.
„Wenn du dich vorbeugst oder oben etwas aus einem Regal nimmst, bedeckt die Jacke vielleicht nicht unbedingt alles, was du gerne bedeckt haben wolltest.“
„Scheiße.“
„Ich kann mich durchaus an dem Anblick erfreuen“, lächelte Flo.
Ich versuchte, nun vorsichtiger zu sein. Immer wieder zog ich die Jacke so weit herunter, wie es ging. Ich konnte aber ertasten, dass die Nähte meiner Strumpfhose trotzdem unten herausguckten, und außerdem auch der untere Teil meines Windelhinterns. Dazu kam, dass die ganze Angelegenheit zu rutschen begann. Auf der Autofahrt hatte ich die Windel ein wenig gefüllt, und nun riss die Schwerkraft an ihr und zog sie mitsamt der Strumpfhose in Richtung Erdmittelpunkt. An der Strumpfhose hatten sich an den Knien und an den Fußgelenken bereits Falten gebildet. Ich konnte mich aber hier wohl schlecht in den Supermarkt stellen und das ganze Gedöns vor aller Augen wieder hochziehen. Zu allem Überfluss gab es eine lange Schlange vor der Kasse. Ich war enorm erleichtert, als ich wieder im Auto saß.
Flo fuhr auf den Parkplatz vor dem Haus, in dem sich unsere Ferienwohnung befand. Ich stieg aus, suchte meinen Kram aus dem Auto zusammen und lief dann schnell die Treppe nach oben in unsere Wohnung. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich wieder in Windel und Strumpfhose, mit Brettspielen und mit einer Unterbrechung im Schlafzimmer. Gegen Abend ließ der Regen erneut nach, und wir gingen essen. Zu meiner Erleichterung durfte ich dazu meine Latzhose wieder anziehen.
Autor: Kuddel | Eingesandt via Mail
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Jetzt mit der Wollstrumpfhose zur Windel entwickelt sich diese Geschichte zu einer meiner Lieblingsgeschichten!
Schöne gedanke, die hat glaube ich jeder DL ob das moralisch korrekt ist. tja beim nächsten urlaub wird sie keine höschen mehr mitnehmen^^
Hi,
auch ich finde das eine sehr gute ausgewogene Geschichte, vielen Dank dafür.
Der einzige Kritikpunkt den ich hätte, wobei es etwas plump ist und ich nicht weiß ob ich’s Besser hinbekomme, wäre das das es manchmal so wirkt als hätte sie nen Tag die Windel an wie eine Unterhose ohne reinzumachen. Klar soll es auf keinen Fall ausgeschmückt werden wie bei manchen Geschichten das jeder tropfen erklärt wird. Aber etwas sachlich zu schreiben wann sie genutzt wurde und wie viel in einem Satz, oder auch mal wechseln muss wäre toll, vielleicht auch als Rückblende.
Das mit dem im Supermarkt runterhängen war zum Beispiel nicht schlecht
Tolle Geschichte und schön zu lesen, danke!
Vielleicht sollte er auch mal eine Windel tragen, bsp nach einer Wette oder so… ihm gefallen sie ja auch 🙂
Mir gefällt die Geschichte auch. Was ich komisch finde, ist, dass es do klingt, als würde sie 24/7 Windeln tragen. Dann fehlt aber das große Geschäft. Entweder, es geht auch in die Windel, dann solltest du es erwähnen oder sie geht dafür aufs Klo, dann sollte auch das in die Geschichte..
Du kannst es auch so machen: die beiden sind unterwegs und sie merkt plötzlich, dass sie groß muss und überlegt, wie das jetzt gehen soll, weil sie bisher beim Wickeln dafür aufs Klo ist und hier keine Möglichkeit zum Windeln wechseln ist und sie sowieso keine frische dabei hat…
Nach der Aktion packt flo eine Wickeltasche und überlegt, ob sie im Urlaub überhaupt noch groß aufs Klo darf.
Du kannst aber auch einfach andeuten, dass sie beim Wickeln schnell aufs Klo geht.
Mir gefällt deine Geschichte sehr gut.
Vor allem weil die Figuren glaubhaft agieren und gleichzeitig komplett erscheinen. Dieses Windel-Ding macht nicht ihre ganze Persönlichkeit aus, viele andere Facetten scheinen immer wieder durch.
Und nur gefällt auch, dass die Geschichte mit dem Empfinden der scheinbar gegensätzlichen Gefühle so ein klares Thema hat. Dafür findest du immer neue Bilder und Szenerien und es wird nicht langweilig.
(Und ich finde es eigentlich auch gut, dass du deinen Schwerpunkt so konsequent verfolgst. Ich finde es völlig okay andere Dinge wie die Benutzung der Windeln dabei etwas zu vernachlässigen und im Ungesagten zu belassen. Ich schließe daraus dass der Füllstand der Windel für Johannas Gefühle nicht so wichtig ist. Die Sichtbarkeit ist quasi alles.)
Daher vielen lieben Dank für das Teilen deiner Geschichte. Ich habe sie mit Genuss gelesen.
Danke für diese Geschichte. War wieder eine interessante und lustige Idee. Vorallem die Szene beim Einkaufen hat mir imponiert. Und die Gedanken bezüglich des übermäßigen Abfall’s und warum man ausgerechnet diese „Meise“ hat und ob das richtig ist …., hatten bestimmt schon viele von uns. Das zu klären geht wol nur mit mit einem Arzt, wenn man das klären möchte.