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Kein Zurück (8)

03/08/2025 1 comment Article Gemischt, KI Geschichten Hans_Steam

Dieser Eintrag ist Teil 8 von 12 der Serie Kein Zurück
Windelgeschichten.org präsentiert: Kein Zurück (8)

Kapitel 8: Na, Windelbaby, noch alles trocken?

Ich klopfte an Tür Nummer 1204 und wartete auf das ‘Herein!‘. Es war ein Zweibettzimmer, doch das andere Bett war gerade leer. Tom lag in seinem Bett und war immer noch blass wie seine Bettwäsche, eingewickelt wie eine Mumie und sah ziemlich erledigt aus. Er hatte eine Infusion und an den freien Stellen orange Flecken über den Schrammen.

„Hi, wie geht es dir?“, fragte ich.

„Hi. Danke, gut. Gestern wurde ich operiert. Sie haben mir den Oberschenkel wieder zusammengeschraubt. Die gebrochenen Rippen sind extrem nervig, wenn ich lachen oder husten muss. Aber viel zu lachen habe ich hier nicht. Der Rest sind nur Kratzer und Tapete ab.“

„Hast du starke Schmerzen?“

„Nö, die haben mir da irgendwelche heftigen Drogen in den Tropf gemischt, sodass sich alles wie Watte anfühlt. Wenn alles gut geht, darf ich nächste Woche wieder aus dem Bett. Aber bis ich wieder trainieren darf, wird es noch ein paar Wochen dauern.“

„Oh, dann ist diese Saison für dich gelaufen und wir können uns erst nächstes Jahr wieder batteln. Schade, das wird ein langweiliger Herbst, wenn ich alles gewinne“, sagte ich mit einem Zwinkern.

„Das Rennen am Samstag hättest du auch locker gewonnen. Am Berg habe ich schon gemerkt, dass ich mal wieder keine Chance gegen dich bergauf habe und kam auf die idiotische Idee, in der Abfahrt Boden gutzumachen. Was ist eigentlich genau passiert? Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Außer wie ich da in den Büschen lag und Todesangst hatte, dass niemand den Abflug gesehen hatte und man mich nicht finden würde und du plötzlich vor mir standest.“

„Ich war nur knapp hinter dir und habe alles ganz genau gesehen. Du hast im Apex eine feuchte Stelle erwischt und dein Hinterrad ist weg. Also einfach Pech und kein Fahrfehler, außer vielleicht zu viel Risiko.“

„Hm, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass ausgerechnet du anhältst und dann sogar noch dein Leben riskierst, um mich zu suchen. Ich hätte dir eher zugetraut, dass du kaltblütig zum Sieg fährst.“

„Ernsthaft? Wie kommst du darauf, dass ich so ein Riesenarschloch bin?“

„Keine Ahnung. Ich habe in dir immer nur den Erzrivalen gesehen, der mir meine Siege um jeden Preis wegnehmen will. Aber seit ich hier liege, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und mir ist aufgefallen, dass du dich nie rücksichtslos oder unfair verhalten hast. Ich glaube, ich muss mich entschuldigen, weil ich ein völlig falsches Bild von dir hatte.“

„Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch keine gute Meinung von dir und jetzt, wo du es sagst, gab es auch keinen konkreten Grund, außer dass du besser sprinten kannst als ich.“

„Dafür fährst du mir am Berg davon.“

Wir grinsten uns an. Auf die Idee, dass Tom nett sein könnte, wäre ich tatsächlich nie gekommen.

„Moment, bevor ich es vergesse. Zu einem Krankenbesuch bringt man doch ein Geschenk mit. Weil du in der Trainingspause wahrscheinlich sowieso keine Süßigkeiten isst, war ich eben noch in der Buchhandlung. Ich habe, glaube ich, ‘was Passendes für dich gefunden.“

Ich nahm ein Päckchen in Geschenkpapier aus meinem Rucksack und überreichte es Tom.

„Danke. Kannst du es bitte für mich auspacken? Diese blöde Infusionsnadel in der Hand nervt. Die hätten mich ja auch fragen können, ob ich Linkshänder bin.“

„Klar. Moment. So, hier.“

„Der Schweiß der Götter: Die Geschichte des Radsports“, las er den Titel des Buchs laut vor. „Cool, danke. Hört sich sehr interessant an. Das werde ich auf jeden Fall lesen.“

„Tom, warum willst du nicht, dass dich deine Freunde besuchen?“

Tom wurde rot und verlegen: „Kannst du das bitte für dich behalten?“

„Klar, großes Indianerehrenwort.“

„Also, na ja. Hm … Die haben mir während der OP einen Schlauch in meinen Pillermann gesteckt, damit ich zum Pinkeln nicht aufs Klo muss.“

Erst jetzt fiel mir der Beutel seitlich an seinem Bett auf, in den wohl sein Urin lief. „Ja, aber das ist doch normal, soweit ich weiß. Da kannst du doch nix dafür.“

„Das ist ja nicht alles“, druckste Tom herum: „Ich meine das ernst. Wenn du das rumerzählst, gibt’s richtig Ärger.“

„Bleibt unter uns. Ganz fest versprochen. Echt.“

„Weil ich ja auch nicht für Groß aufs Klo kann, haben die mich in fucking Windeln gesteckt!

Wie ein Baby!“ Seine Augen wurden feucht.

Für ihn musste das die Hölle sein. Mir fiel das Gespräch mit meiner Mom wieder ein, von wegen, dass das Leben ist oft nicht fair ist. Was würde ich dafür geben, wenn ich jetzt mit Windeln in Toms Bett liegen dürfte. Okay, den Beinbruch und den Rest konnte er gerne behalten.

„Weißt du“, sagte Tom: „ich habe mir ernsthaft überlegt, ob ich mich für nächstes Jahr um einen Platz in einem Nachwuchsteam bewerben soll und versuchen soll Pro zu werden. Aber für nächstes Jahr wird das jetzt nichts mehr und ich bin mir jetzt auch nicht mehr sicher. Da ist kaum ein Jahr, wo die Pros sich nicht eine Verletzung zuziehen und Schlüsselbeinbruch ist da eher so etwas wie bei normalen Menschen ein Schnupfen. Ich bin kein so begnadeter Radtechniker wie Peter Sagan, obwohl ich früher auch Mountainbike gefahren bin und lag auch schon öfters auf der Nase. Aber die Schmerzen nach dem Sturz, sowas will ich nie wieder erleben.“

„Niemand hat gerne Schmerzen.“

„Bei den Pros bin ich mir da nicht sicher. Oder die sind einfach härter im Nehmen.“

„Du bist ein Fan von Sagan?“

„Klar, wer nicht. Der ist die coolste Socke von allen.“

Die Tür ging ohne anzuklopfen auf und ein aufgeweckter Junge, den ich auf elf schätzte, kam in einem Trainingsanzug herein und setzte sich auf das freie Bett.

„Hi, ich bin Tobi“, sagte er zu mir und mit: „Na, Windelbaby, noch alles trocken?“, grinste er Tom an.

„Hey Tobi, geht‘s noch? Für Tom ist das gerade die Hölle.“

„Ich darf das. Selber Windelbaby.“ Er klopfte sich auf den Hintern und es war das typische gedämpfte Puff einer Windel zu hören. „Ich trage schon länger Windeln und bin mal wieder wegen meiner Blase hier. Tom soll sich wegen der Windeln mal nicht so haben, davon geht die Welt nicht unter. Bei ihm ist das ja auch nur vorübergehend.“

„Trotzdem, reiß dich Tom gegenüber mal ein bisschen zusammen. Wenn Tom mir das mit der Windel nicht gerade zufällig schon selbst erzählt hätte, wüsste ich es jetzt von dir.“

„Nico, das passt schon. Mit dem Frechdachs komme ich schon alleine klar. Sein Glück ist nur, dass ich nicht aus dem Bett darf. Aber scheinbar wollten sie mir helfen indem sie mich mit einem anderen Windelträger zusammenlegten und da ist mir Tobi schon lieber als ein achtzigjähriger Opi.“

Da Tobi ein Spiel auf seinem Handy startete flüsterte ich zu Tom: „Sag mal Tom, ist das mit dem Schlauch da unten eigentlich sehr unangenehm?“

„Tagsüber geht es. Da spüre ich ihn eigentlich nicht. Aber nachts – na ja, du weißt ja selbst, was da passiert – ziept es furchtbar, wenn er groß wird. Davon bin ich heute Nacht zweimal aufgewacht.“

„Und wegen der Windel willst du wirklich nicht, dass dich deine Freunde besuchen? Das merkt doch niemand, wenn die Decke drüber ist.“

„Wie war das eben mit Tobi? Soviel zu ‘das merkt doch niemand‘. Ich will da kein Risiko eingehen. Das ist mir einfach zu peinlich. Bei dir ist das irgendwie ‘was anderes. Du hast mich in meinem schlimmsten Moment gesehen, und außerdem reichte mir ein Danke per Telefon nicht. Aber bitte, Nico, das mit den Windeln bleibt unter uns, ja? Außerdem sind die meisten jetzt eh im Urlaub. Meine Eltern waren auch nicht gerade begeistert, dass sie alles abblasen durften. Wir wollten gestern nach Italien fahren. Na ja, die Freude, dass mir nicht mehr passiert ist, überwiegt schon und Vorwürfe habe ich nicht mal ansatzweise bekommen. Übrigens: Vielen Dank, dass du mich besuchen gekommen bist. Das bedeutete mir wirklich viel und auch vielen Dank, dass du mich gerettet hast. Du glaubst gar nicht, was dein Anblick für eine Erlösung für mich war.“

„Gerettet ist übertrieben. Du hättest doch dasselbe auch für mich gemacht“, während ich mir vor kurzem damit nicht sicher war, sagte ich das jetzt aus voller Überzeugung.

Wieder zu Hause fragte mich Mom: „Na wie war’s?“

„Cool. Du stell‘ dir vor, es hat sich herausgestellt, dass Tom nett ist.“

„Na siehst du. Und warum will er keinen anderen Besuch?“, wollte sie wissen.

„Das darf ich nicht verraten. Ich denke zwar, dass sich das Schweigegelübde hauptsächlich auf Gleichaltrige bezieht, aber lieber wäre es mir, es nicht zu verraten. Aber vielleicht kannst du es ja selbst herausfinden. Etwas ist ihm sehr, sehr peinlich. Tom hat sich den Oberschenkel und die Rippen gebrochen und muss jetzt erst mal eine Woche im Bett bleiben.“

„Und weil er sich die Haare nicht waschen kann, will er nicht, dass man ihn unfrisiert sieht?“

„Nö, so eitel ist er glaube ich nicht. Also, er darf nicht aus dem Bett, nicht mal aufs Klo.“

„Ja aber, wenn er die Bettpfanne oder Pinkelflasche braucht, schickt man den Besuch doch aus dem Zimmer. Was ist daran peinlich?“

„Welche Tipps kann ich dir noch geben? Hm. Er ist auf der Kinderstation. Und da treffen die Schwestern Vorkehrungen, damit es keine Unfälle gibt.“

„Er liegt in einem Gitterbett?“

„Nö. Damit es keine Unfälle gibt, wenn man nicht aufs Klo kann.“

„Er bekommt Einläufe?“

„Oh nee. Mom! Okay, es hilft nichts, ich muss deutlicher werden. Als wir das erste Mal gemeinsam bei Steffi waren, musste ich Steffi helfen, weil Anne etwas partout nicht wollte. Und Tom will das Gleiche auch nicht.“

„Er will keine saugfähige Einwegunterwäsche tragen?“

„Bingo. Er hat einen Schlauch in seinem besten Stück und sie haben ihm saugfähige Einwegunterwäsche angezogen. Das ist ihm so peinlich, dass er sich so nicht vor seinen Freunden zeigen will.“

„Ach so. So ein Theater nur deswegen. Na eins ist sicher: lange Segelflüge wären nichts für Tom.“

Weil mir Tom so alleine im Krankenhaus leid tat, das Wetter nicht so toll war und ich nichts Besseres zu tun hatte, besuchte ich Tom am Tag darauf nachmittags ein zweites Mal. Ich klopfte wieder und betrat das Zimmer mit: „Hi Tobi. Na, alles trocken?“

Frech antwortete er: „Ja, bei mir ist alles trocken. Aber Tom müsstest du bitte wickeln, der hat die Windel nass und quengelt schon die ganze Zeit.“

„Hi Tom, wie hältst du das nur den ganzen Tag aus?“

„Gar nicht“, schniefte Tom schauspielernd und zog eine Schnute.

„Hier. Schau mal, da habe ich ein Geschenk für dich, um dich aufzuheitern.“

„Noch eins? Du hast mir doch gestern schon ‘was geschenkt. Kannst du es bitte wieder für mich auspacken?“

Ich packte für ihn ein Trikot von Tinkoff aus.

„Ein Trikot von Tinkoff! Ist das …?“

„Ja, Peter Sagans Unterschrift. Hat mir mein Trainer Mike besorgt. Ich habe noch eins davon.“

„Spinnst du! Das ist doch ein Vermögen wert! Das hättest du ja auch auf Ebay verticken können. Wow! Wahnsinn! Danke! Da muss ich mich mal revanchieren.“

„Kannst mir ja nächste Saison ein paar Siege schenken.“

„Klar. Am besten, wir teilen alle Rennen untereinander auf, dann müssen wir nicht so hart kämpfen.“

„Ich fürchte, dass wir es nächstes Jahr nicht so einfach haben werden. Bei den Junioren geht’s schon anders zur Sache. Äh, Tom, ich weiß, du wirst mich dafür hassen, aber Mike hat für mich für nächstes Jahr ein altes Rad von Peter Sagan aus dieser Saison klar gemacht.“

„Nein, echt? Eines von Peter? Wahnsinn! Darf ich dann ab und zu bei dir vorbeikommen, um das anzubeten? Schon unfair, das Rad eines Sprinters, das passt doch viel besser zu mir. Du, wenn ich dir ein S-Works von Nibali besorge, tauschen wir dann?“ Er überlegte kurz: „Wobei, ich glaube, ich bin doch nicht neidisch. Schließe mal die Augen … und jetzt stell dir den Moment vor, … wie du … in Peters Rad … den ersten … schönen … langen … Kratzer machst.“ Wie er sah, wie meine Mundwinkel nach unten sackten, lachte er laut. „Au, meine Rippen!“

Nachdem er ein paar Mal durchgeatmet hatte, sagte er: „Hey, schau mal. Ich habe jetzt eine Glotze. Die Tour fängt gleich an. Schaust du mit mir?“

„Klar. Normalerweise schaue ich zwar eher selten Radrennen und wenn dann nur Bergetappen. Flachetappen sind mir zu langweilig. Aber zu zweit macht das bestimmt Spaß.“

Als Peter Sagan zum ersten Mal im Bild war, sagte Tom: „Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass das da vielleicht dein neues Rad ist.“

„Ja, ich kann’s auch noch nicht glauben.“

„Mein Rad hat’s beim Sturz auch komplett zerlegt. Mal schauen, was ich meinen Eltern aus den Rippen leiern kann.“

Gemeinsam mit Tom Radrennen zu schauen, machte tatsächlich viel mehr Spaß als allein. Wir fachsimpelten über die Teamtaktik und fieberten mit den Fahrern mit. Direkt nach der Zielankunft musste ich schleunigst los, da ich dienstags ja auch noch zu Anne und Steffi wollte. Zum Glück hatte ich den Termin mit Steffi auf später verschoben.

Da ich Tom immer besser leiden konnte und die Tour schauen mit ihm viel Spaß machte, ging ich auch am nächsten Tag wieder hin. Im anderen Bett war nicht mehr Tobi, sondern ein viel jüngerer Junge. „Hi Tom. Na, wie geht‘s heute? Haben sie dir ein neues Windelbaby gebracht?“

Tom verzog das Gesicht und der Junge im anderen Bett vergrub sein Gesicht im Kopfkissen und fing herzzerreißend zu weinen an.

„Das ist Max und das komplette Gegenteil von Tobi in Bezug auf …“ und er zeigte auf seinen Schritt „Da bist du in ein ganz großes Fettfass getreten.“

Ich ging zu Max und setzte mich auf seine Bettkante und streichelte ihm über den Rücken. „Du, das tut mir echt ganz arg leid. Das wollte ich nicht. Der Junge, der vor dir in dem Bett lag, hat das mit seinen Windeln so locker genommen.“

„Ich mag keine Windeln anziehen müssen!“, schluchzte Max und warf sich mir an den Hals. Jetzt hatte ich das heulende Häufchen Elend an der Backe, war aber auch selber schuld.

„Max, das mit den Windeln ist doch nicht so schlimm. Eine Freundin von mir muss auch immer Windeln tragen. Es gibt noch viel größere Jungs wie Tom, die auch Windeln tragen müssen“, ich traute mich nicht, zu Tom zu blicken, weil ich von dort das nächste Donnerwetter befürchtete: „Das ist wie mit einer Brille. Das kann man sich nicht aussuchen.“

Nachdem Max sich endlich wieder beruhigt hatte, behielt ich ihn einfach im Arm, trug ihn rüber zu Tom und setzte mich mit ihm auf den Stuhl neben Tom. „Sorry, dass du gerade als Beispiel herhalten musstest.“

„Passt schon, war ja für einen guten Zweck.“

„Und schon besser heute?“

„Ja, ich bin jetzt alle Schläuche los, auch wenn sie die blöde Infusionsnadel noch sicherheitshalber drin gelassen haben. Die Schmerzmittel konnten schon ziemlich runtergefahren werden. Jetzt kann ich wenigstens wieder klar denken.“

„Ah, dann findest du mich jetzt nicht mehr sympathisch?“

„Blödmann! Aber jetzt geht der Tag nicht mehr rum. Hier ist es voll öde. Der Frechdachs Tobi hat wenigstens Leben in die Bude gebracht.“

Es klopfe, und die Tür öffnete sich. Eine junge Frau trat ein und blieb wie angewurzelt stehen. „Hallo, ich bin Marlene, die Mutter von Max.“

„Hallo, ich bin Nico. Freut mich.“

„Ich bin gerade etwas verwirrt. Seit Max seine neue Unterwäsche tragen muss, ist er komplett abweisend und ich durfte ihn nicht mehr in den Arm nehmen, und da kuschelt er mit einem Wildfremden. Komm, Max, ich habe dir doch ein Eis versprochen, wenn du deine neuen Unterhosen anbehältst.“

„Will keine Windeln tragen. Will kein Eis“, trotzte Max.

Ich flüsterte ihm ins Ohr: „Du Max, sei doch nicht dumm. Du kannst jetzt entweder Windeln tragen und kein Eis haben oder du kannst Windeln tragen und dafür ein Eis haben. Was ist klüger, hm?“

„Dann will ich das Eis doch“, schniefte Max.

„Du kannst gut mit Kindern. Danke. Tschüss“ sagte Max Mutter, als sie mit Max an der Hand das Zimmer verließ.

Als sie gegangen waren und wir allein waren, sagte Tom: „Jetzt haben sie mir endlich den Katheter gezogen und ich kann wieder normal pinkeln. Also erst mal in eine Flasche, aber immerhin.“

„Also auch keine Windeln mehr?“

„Doch, aber die mache ich zum Pinkeln auf. Die haben so eine Art Klettverschluss.“

„Hat das Entfernen des Schlauchs wehgetan?“

„Nein, es hat sich total komisch angefühlt, aber nicht schmerzhaft. Aber das erste Mal Pinkeln hat gebrannt. Und dann musste ich alle paar Minuten. Aber langsam wird es wieder normal.“

„Und wann darfst du das erste Mal mit Krücken aus dem Bett?“

„Es hieß immer eine Woche. Das wäre Sonntag. Aber da sind keine Physiotherapeuten da. Ich fürchte also erst Montag. Und dann bin ich hoffentlich auch die Windel los.“

Ich verstand mich immer besser mit Tom. Die Krankenbesuche machten Spaß und auch das gemeinsame Tour-Schauen. Und weil ich in den Ferien Zeit hatte, alle im Urlaub waren, das Wetter nicht so toll war und Mom mehr arbeiten musste als sonst, besuchte ich ihn jeden Tag. Ich weiß nicht, ob es Absicht oder Zufall war, dass Toms Bettnachbarn bisher alle Windeln trugen. Jedenfalls hatte er jetzt einen neuen Zimmernachbarn ohne Windeln. Der war heute aber am Blinddarm operiert worden, wie Tom mir erzählt hatte, und schlief die ganze Zeit über, in der ich da war.

„Die Tour fängt gleich an“, sagte Tom.

Während wir schauten, sagte ich irgendwann: „Puh, der Stuhl ist total unbequem.“

„Dann leg’ dich halt zu mir ins Bett.“

„Ne, das geht doch nicht.“

„Warum nicht? Warte, ich rutsche ein Stück. Nur die Schuhe solltest du besser ausziehen. Wir zwei dürren Heringe haben da drin doch zu zweit locker Platz.“

Ich zog also die Schuhe aus und legte – oder besser setzte – mich neben Tom. Er hatte das Kopfteil des Bettes hochgefahren, sodass es eher ein weißer Fernsehsessel war.

„Übrigens“, sagte Tom und fischte ein eingepacktes Geschenk aus seinem Rollschrank: „Hier, für dich. Ich wollte mich ja revanchieren.“

„Danke.“

Ich packte es aus. Darin befand sich ein Castelli Gabba, eine geniale Mischung aus Trikot und Regenjacke, in meiner Größe. So eines wollte ich schon immer haben. Das kostete aber über 200 Euro und das war mehr, als Mom für ein Trikot ausgeben wollte.

„Nein, das kann ich nicht annehmen. Das ist zu wertvoll.“

„Das passt schon. Das habe ich mal als Preis gewonnen, aber es ist mir eine Nummer zu klein.“

Zu Hause zeigte ich Mom mein Geschenk von Tom.

„Da kann dich jemand aber gut leiden,“ sagte Mom und zeigte mir den Rest eines Etiketts von Sport Kögler, bei dem der Preis abgeschnitten war.

Der Geizhals Kögler gab nie Vereinsrabatt oder stiftete Preise.

„Da hat Tom mich wohl angeschwindelt. Das hat er nie als Preis gewonnen. Ich habe mich schon gewundert, warum ihm das nicht passen sollte.“

Auch die nächsten Tage lag ich pünktlich zur Tour bei Tom im Bett und beneidete ihn um seine Windel.

Autor: Hans_Steam | Eingesandt via Mail

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Tags: kein, kapitel, windelbaby, zuruck, präsentiert
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Burli
Burli
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04/08/2025 09:42

Ist eine lustige und interessante Fortsetzung geworden. Ich hätte ja gedacht das Nico aus „Solidarität“ zu Tom auch ne Windel anzieht, aber vielleicht macht er das ja noch. Ist auf alle Fälle toll, das die beiden sich anscheinend gut verstehen. Freu mich auf den nächsten Teil.

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